Randonneuse

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Die Randonneuse (franz., weibliche Form von Wanderer) ist eine Mischung aus Renn- und Reiserad. Im deutschsprachigen Raum wird manchmal auch die männliche Form Randonneur verwendet, die im Französischen aber ausschließlich für das Reiserad steht. Außerdem steht Randonneur für den sportlichen Langstreckenradfahrer und für den bei Randonneusen häufig anzutreffenden Lenkertyp (siehe unten).

Technik

Die Merkmale der Randonneuse ergeben sich aus ihrer Funktion als schnelles Fahrrad für lange Strecken, insbesondere Brevets und Marathons. Da viele Fahrten durch die Nacht gehen, sind Randonneusen meistens mit Licht ausgestattet. Dabei ist der Nabendynamo wegen seiner Zuverlässigkeit beliebt, aber auch Akkulampen sind verbreitet.

Wegen der langen Fahrten müssen Regenkleidung und Proviant mitgenommen werden, oft auch eine Wegliste. Daher verfügen Randonneusen in der Regel über Ösen zur Montage eines Gepäckträgers, auf dem eine Tasche fixiert wird. Seitliche Taschen werden wegen schlechter Aerodynamik selten angebracht, dasselbe gilt für Taschen neben dem Vorderrad (am Lowrider). Lenker- und Sattelstützentaschen sind hingegen beliebt. Gelegentlich sind auch GPS-Empfänger am Lenker zu sehen. Außerdem verfügt die Randonneuse über Befestigungen für Schutzbleche. Bei manchem Marathon - speziell in Großbritannien - sind Schutzbleche im Herbst und Winter Pflicht.

Wegen des etwas höheren Gewichts sind Systemlaufräder mit reduzierter Speichenanzahl nicht üblich. Meist kommen klassische Rennradlaufräder mit 36 Speichen und vergleichsweise schmale Reifen (23 bis 28 mm Reifenbreite) zum Einsatz.

Wegen der relativ geringen Verbreitung gibt es nur wenige Randonneusen fertig zu kaufen. Oft werden daher Rennräder entsprechend umgebaut. Leichtbau-Rennräder sind dazu allerdings nicht geeignet, weil ihre Tragfähigkeit zu gering ist. In Frankreich gibt es Randonneursfahrräder schon mindestens seit den 1950er Jahren.