Canal des Deux Mers

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Die oben dargestellte Strecke ist vereinfacht und dient nur der ersten Orientierung. Der exakte Verlauf ist unter GPS-Tracks zu finden.

Canal des Deux Mers
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Canal des Deux Mers s.png
Länge 485 km
Höhenmeter 779 m 783 m
Link.png Gegenrichtung

Diese Strecke verbindet die Mittelmeerküste Frankreichs mit Bordeaux nahe der Atlantikküste. Unter Ausnutzung der künstlichen Wasserwege quert sie quasi steigungsfrei die Lücke zwischen Zentralmassiv und Pyrenäen.


Allgemeines

Geographie

Canal des Deux Mers ist eine gelegentlich verwendete Sammelbezeichnung für zwei Kanäle, die zusammengenommen eine Schiffsverbindung zwischen Mittelmeer und Atlantik sicherstellten. Dies sind der im 17. Jahrhundert gebaute Canal du Midi und und der im 19. Jahrhundert gebaute Canal lateral à la Garonne (Garonne-Seitenkanal).

Der Canal du Midi verbindet Toulouse mit der Lagune Étang de Thau, die ihrerseits mit dem Mittelmeer kommuniziert. Der Garonne-Seitenkanal verläuft von Toulouse bis Castets-en-Dorthe, ca. 50 km vor Bordeaux. Die beiden Kanäle folgen hauptsächlich den Flüssen Aude bzw. Garonne. Als Ausgangspunkt unserer Tour dient die Stadt Agde nahe des Étang de Thau und als Endpunkt Bordeaux, wo sich die letzten Brücken über die Garonne bzw. Gironde befinden, bevor diese das Meer erreicht.

Der Canal du Midi ebenso wie die Altstädte von Carcassonne und Bordeaux gehören zum Weltkulturerbe der Unesco, außerdem gehören einige Kirchen im Rahmen der Jakobs-Pilgerstätten dazu (in Toulouse, Moissac, Agen, La Sauve und Bordeaux).

Routenwahl

Die Kanäle werden heutzutage von Freizeitschiffern genutzt, es gibt aber auch über lange Strecken Radwege entlang der Kanäle. Diese werden von den örtlichen Gebietskörperschaften unterhalten und sind daher unterschiedlich weit ausgebaut:

  • Im Département Hérault ist nur ein kurzer Abschnitt östlich von Béziers zum Radweg ausgebaut. Im übrigen Bereich wird der Weg von einem unbefestigten Treidelpfad gesäumt, der mal mehr, mal weniger holprig ist.
  • Im Département Aude ist der Treidelpfad wie im Hérault durchgehend unbefestigt. Bei Carcassonne ist ein kurzer Abschnitt als Voie Verte ausgewiesen, aber ebenfalls unbefestigt und nicht viel besser als der Rest.
  • In den Départements Haute-Garonne, Tarn-et-Garonne und Lot-et-Garonne ist der Radweg komplett und kontinuierlich entlang beider Kanäle ausgebaut und von hervorragender Qualität.
  • Der Ausbau setzt sich im Département Gironde zunächst noch fort, endet aber lange vor Bordeaux. Unsere Route führt ein Stückweit über hügelige kleine Landstraßen und setzt sich auf einer zum Radweg umgebauten alten Bahntrasse fort, die uns nach Bordeaux führt.

Die unbefestigten Abschnitte sind teils gut fahrbar, teils aber auch regelrecht über Stock und Stein, eher was für MTB. Trotzdem sind sie in Erwägung zu ziehen, teils wegen der schönen Atmosphäre am baumgesäumten Kanal, teils wegen des Schattens, die diese Bäume in südlicher Hitze spenden. Die hier dargestellte Route benutzt daher meistens den Kanal, nur einige größere Schleifen werden auf kleineren Landstraßen abgekürzt. Umfahrungen der übrigen unbefestigten Abschnitte werden angegeben.

Auf dem Weg durchquert die Route die französischen Regionen Languedoc-Roussillon, Midi-Pyrénées und Aquitaine, siehe dort für weiterführende Informationen.

Kartenmaterial

Zur Orientierung reichen die Regionalkarten von Michelin oder dem IGN. Zwischen der Michelin-Karte Languedoc-Roussillon und der IGN-Karte Aquitaine ist nur eine ganz kurze Lücke, die man problemlos am Kanal absolviert.

An- und Abreise per Zug

Bis auf den Abschnitt kurz vor Bordeaux verläuft die Eisenbahn parallel zur Strecke. Die größeren Städte werden auch von TGVs bedient, zumindest die TGVs von Paris nach Bordeaux und Toulouse nehmen auch Fahrräder mit. Siehe auch Anreise per Bahn nach Frankreich.

Roadbook

Agde

  • Altstadt mit ehem. Kathedrale

Geodaten: 43.314723,3.469853 Höhe 7 m (Brücke)

Wir beginnen die Beschreibung an der Brücke über den Hérault auf Höhe der Altstadt von Agde. Die Brücke queren und geradeaus zum Bahnhof, dort links und nochmal links. An der Hauptstraße rechts. Auf den ersten Kilometern folgen wir der belebten, aber nicht weiter wilden D912 nach Vias und überqueren dabei erstmals den Kanal.

In Agde bis zur Ortsmitte durchfahren; an einem Kreisel links durch die Stadtmauer zum Marktplatz.

4,7 km / 5 km

Vias

  • Hübscher Ortskern

Geodaten: 43.312584,3.418884 Höhe 14 m (Marktplatz)

Den Stadtkern nach Süden verlassen (Wgw Vias-Plage), außerorts eine Schnellstraße überqueren, dann den Kanal. Nach dem Kanal rechts abbiegen und im Bogen zurück, dann links der kleinen Landstraße folgen, die parallel zum Kanal verläuft.

Die Landstraße windet sich durch die Felder und trifft irgendwann auf eine andere kleine Straße, hier rechts Richtung Portiragnes bis zu einer größeren Straße. Diese überqueren und auf dem dahinter liegenden Radweg nach rechts. Dieser führt zurück zum Kanal und dort auf einen ausgebauten Radweg.

Der Radweg am Südufer des Kanals ist relativ neu und von sehr gutem Belag. Schattig geht es unter den Bäumen entlang, die seine Ufer säumen, vorbei an Portiragnes nach Villeneuve-lès-Béziers. Dort nach kurzem Intermezzo auf Uferstraße weiter Radweg nach Béziers.

20,1 km / 25 km

Béziers

Geodaten: 43.332624,3.224268 Höhe 13 m (Brücke)

Wenn der Radweg vor einer Einbahnstraße endet, das Ufer wechseln. Zur Linken kann man entweder der Straße folgen und dann am Kreisel Richtung Innenstadt fahren, diese liegt etwas erhöht auf einem Berg. Oder man folgt dem Uferweg, wo man nach knapp 800 m an einer Schleuse wieder auf den Treidelweg gelangt. Der Kanal überquert einen Fluss (die Orb) und kommt bald darauf zur Schleusentreppe von Fonserannes.

Von hier kann man auf einem unbefestigten Weg am rechten Ufer des Kanals weiterfahren, man erreicht den Ort Colombiers. Etwa 1,5 km danach durchquert der Kanal einen Tunnel, vor dem man rechts ansteigend ausweicht. Landschaftlich ist das sehr hübsch und schattig, aber teilweise auch recht holprig und auf Dauer anstrengend. Auf Landstraßen kommt man schneller und einfacher voran, ist aber auch mehr der Sonne ausgesetzt.

Asphaltierte Alternative: Zu Beginn der Schleusentreppe rechts abbiegen (Wgw Maison de Retraite), dem schmalen Weg folgen. Nach einer Unterführung links, dann am Kreisel halbrechts und immer geradeaus. Nach etwa 1,5 km über die Brücke ans linke Ufer und halbrechts weiter auf schmaler Straße bis Colombiers. Dort entweder am Bootshafen geradeaus (kurz durch eine Schikane schieben) oder den Bootshafen linkerhand umgehen. Auf jeden Fall am kleinen Kreisel Richtung Nissan, aber am Ortsausgang wieder halbrechts in eine kleinere Straße. Nach gut einem Kilometer kommt man zur Querung des Kanaltunnels von Maupas.

10,1 km / 35 km

Tunnel de Malpas

Der Tunnel de Malpas war eine der schwierigsten Kunstbauten des Canal du Midi. Nach rechts führt eine Straße den Hügel hinauf, wo die Ausgrabungen der eisenzeitlichen Stadt Ensérune zu sehen sind; von dem Hügel hat man auch einen Blick auf den Étang de Montady, eine trockengelegte ehemalige Lagune.

Geodaten: 43.3072260,3.1264851 Höhe 48 m (Tunnel de Malpas)

Weiter auf der linken Seite des Kanals. Der unbefestigte Treidelweg ist ganz gut zu fahren, wenn auch teilweise schmal. Die letzten 500 m bis Poilhes optional auf der Landstraße direkt am Kanal.

Asphaltierte Alternative: Ebenfalls den Wirtschaftsweg links des Kanals einschlagen und auf diesem bleiben, dann rechts der Eisenbahn halten. Nach der Rechtskurve geradeaus, später links versetzt weiter auf der Landstraße bis Poilhes.

4,4 km / 39 km

Poilhes

Geodaten: 43.3063369,3.0770261 Höhe 33 m (Abzweig D37)

Aufgrund der vielen Schleifen, die der Kanal in der Folge macht, empfiehlt unser Track, in Poilhes die halblinks abzweigende D37 (später D11) nach Capestang zu nehmen. Am Ortseingang von Capestang halbrechts zur Ortsmitte.

4,1 km / 43 km

Capestang

  • Burgartige Stiftskirche

Geodaten: 43.3284130,3.0452438 Höhe 28 m (Stadtmitte)

Auch nach Capestang ist der Treidelweg nur ein schmaler Feldweg. Je nach Belieben kann man die Schleifen auf der D11 bzw. der D5 abkürzen. An der Brücke vor Argeliers sollte man sich jedoch wieder am linken Kanalufer halten, wo für einige Zeit ein asphaltierter Wirtschaftsweg besteht.

Am Abzweig des Canal de la Robine aufpassen, dass man sich weiter Richtung Carcassonne hält. Weiter am linken Ufer des Kanals über Le Somail nach Ventenac, den letzten Kilometer optional auf der parallelen Landstraße.

Asphaltierte Alternative: Aus Capestang heraus die D16 nehmen Richtung Montels, aber schon vor Montels rechts abbiegen nach Ouveillan. Weiter über Sallèles-d'Aude, St-Marcel-sur-Aude und St-Nazaire-d'Aude nach Ventenac-en-Minervois. Diese Route verläuft leicht hüglig über kleine Landstraßen, und ist etwa gleich lang wie die im Track gezeigte Variante (d.h. Kanal mit Abkürzungen).

22,2 km / 66 km

Ventenac-en-Minervois

Geodaten: 43.2469284,2.8599660 Höhe 33 m (Brücke)

Ab Ventenac folgt der Canal du Midi dem Tal der Aude. Auf der Landstraße am linken Ufer weiter nach Paraza und Roubia, dort weiter am linken Ufer halten und später wieder dem Treidelweg folgen nach Argens-Minervois, dort weiter am linken Ufer wahlweise der kleinen Landstraße oder dem Treidelweg folgen. An einer Brücke unter der D11 hindurch und auf einer kleinen Straße am linken Ufer nach Homps.

Asphaltierte Alternative: Bis zur o.g. D11 genauso, aber zwischen Roubia und Argens-Minervois auf der rechtsufrigen D124. Dann an o.g. Brücke auf die D11 wechseln (weiter siehe Homps).

14,1 km / 80 km

Homps

Geodaten: 43.2679295,2.7209298 Höhe 50 m (Bootshafen)

Weiter auf dem unbefestigten Treidelweg am linken Ufer, man passiert La Redorte. An der D111 auf Höhe Puichéric ist ein Sackgassenschild, hier ans rechte Ufer wechseln. Bei Marseillette wieder ans linke Ufer, weiter nach Trèbes.

Asphaltierte Alternative: Gar nicht erst bis Homps fahren, sondern vorher auf die D11 wechseln, aber bald von ihr abbiegen und und leicht hüglig auf kleiner Landstraße über Tourouzelle, Castelnau-d'Aude und Roquecourbe-Minervois nach Puichéric.

In Puichéric an der Hauptstraße links, dann am Ortsausgang rechts Richtung Rieux-Minervois, aber nach Querung des Canal du Midi links in einen unmarkierten Wirtschaftsweg. Nach etwa 1,2 km aufgepasst und der Brücke über den Bach folgen. Weiter geradeaus nach Aigues-Vives und von dort über Badens und Rustiques nach Trèbes. Bis Aigues-Vives ist es flach, dann kommt bei Rustiques eine Steigung von 70 Hm. Flacher, aber etwas monoton mit mehr Verkehr ab Puichéric auf der D610 über Marseillette nach Trèbes.

28,8 km / 108 km

Trèbes

Geodaten: 43.2104014,2.4429256 Höhe 91 m (Brücke)

Von Trèbes bis Carcassonne ist der linksufrige Treidelweg offiziell als Voie Verte gekennzeichnet. Was ihn von dem bisher gesehenen Weg unterscheiden soll, wissen aber nur die Schildaufsteller. Jedenfalls führt er wie gehabt am linken Ufer in einem großen Bogen nach Carcassonne. Im Stadtbereich weiter auf der Straße; nach Unterquerung einer Eisenbahnbrücke am Kreisel halblinks, dann zweimal rechts zum Bahnhof.

Asphaltierte Alternative: Diese Variante kürzt den Bogen des Kanals vor Carcassonne ab. In Trébes über die Brücke und der Straße nach Carcassonne folgen. Außerorts ist sie etwas größer, hat aber einen breiten Randstreifen. An einem Kreisel rechts Richtung Berriac. In einer Rechtskurve kann man geradeaus auf einer kleinen Straße abkürzen, immer geradeaus nach Carcassonne.

12,4 km / 121 km

Carcassonne

  • Cité (Oberstadt mit vollständig erhaltenem doppelten Festungsring, Weltkulturerbe)
  • Ortsinformationen auf Wikivoyage:Carcassonne

Carcassonne hat zwei Stadtzentren: Die berühmte Oberstadt (Cité) auf den im Südosten gelegenen Hügel und die größere, planmäßig angelegte Unterstadt (Bastide). In den engen Gassen der Oberstadt ist kein Fahrzeugverkehr erlaubt (oder sinnvoll), der Zugang befindet sich im Osten (den Auto-Wegweisern zur Cité folgen). Die Jugendherberge ist mitten in der Oberstadt.

Geodaten: 43.2172115,2.3518935 Höhe 108 m (Bahnhof)

Carcassonne unbedingt am rechten Kanalufer verlassen (letzte Wechselmöglichkeit an der westlichen Eisenbahnbrücke), denn am linken Ufer landet man nach einer Weile in der Wildnis.

Der Treidelweg ist durchgehend unbefestigt, mal breiter und mal schmaler, und bisweilen wird man schon recht durchgerüttelt. Landschaftlich ist es trotzdem sehr schön. Immer am rechten Ufer bleiben; einmal an der Kreuzung mit der D33 heißt es kurz rechts versetzt fahren. Ohne zwischendurch auf einen richtigen Ort zu treffen geht es bis Castelnaudary.

Asphaltierte Alternative: Eine verkehrsarme Alternative scheint nicht zu existieren, die D33 ist immerhin recht direkt und hinter Bram auch wieder ruhiger.

40,0 km / 161 km

Castelnaudary

  • Großes Kanalbecken, einst Haupthafen entlang des Kanals
  • Kulinarische Spezialität Cassoulet

Geodaten: 43.3124110,1.9592951 Höhe 176 m (Brücke)

In Castelnaudary wieder aufs linke Kanalufer wechseln und das Kanalbecken passieren. Außerorts ist der Weg zunächst ziemlich breit und sehr gut zu fahren, später wird er wieder enger wie gehabt.

Asphaltierte Alternative: Weiter auf der jetzt sehr kleinen D33 Richtung Mas-Saintes-Pucelles, dann weiter auf der D218 nach Le Ségala; die Route verläuft am Rande der den Kanal begleitenden Hügelkette.

11,8 km / 173 km

Le Ségala

  • Obélisque de Riquet

Der kleine Ort Le Ségala hat einen Bootsanlegestelle und eine Toilette, wo man sich mit Trinkwasser versorgen kann. Er liegt an der Nähe der Wasserscheide und des höchsten Punkts am Kanal, der sogenannten Schwelle von Naurouze. Etwas abseits des Kanals steht ein Obelisk zu Ehren des Kanalerbauers Riquet, zu erreichen über dierechtsufrige D218.

Geodaten: 43.3413797,1.8344145 Höhe 192 m (Brücke D218)

Weiter am linken Ufer, an der nächsten Schleuse (Écluse de l'Océan) aufs rechte Ufer wechseln.

Asphaltierte Alternative: Auf der rechtsufrigen D218 weiter, der Obelisk ist über einen Stichweg kurz vor der D6113 zu erreichen. Ein kurzes Stück auf der größeren D6113 nach Avignonet-Lauragais, dort am Ortsausgang links (Wgw Beauteville) zurück zum Kanal, wo der Treidelweg ab jetzt asphaltiert ist.

3,4 km / 176 km

Port Lauragais

Geodaten: 43.3571038,1.8061633 Höhe 190 m (Eisenbahnbrücke)

An der Stelle, wo Eisenbahn und Autobahn den Kanal kreuzen, hat man nicht nur die Wasserscheide des Kanals überschritten, sondern auch das Département de la Haute-Garonne erreicht. Ab hier besteht auf dem rechten Kanalufer ein durchgängiger asphaltierter Weg (nähere Infos).

Der Weg ist von einwandfreier Qualität und verläuft am rechten Ufer etwas erhöht zwischen zwei Baumreihen. Man hat also nicht mehr ganz die vorherige Atmosphäre unterm Blätterdach direkt am Wasser, aber das wäre Meckern auf sehr hohem Niveau. Jedenfalls geht es ab hier spürbar leichter weiter.

Ohne einen weiteren Ort zu durchqueren geht es durch bis Toulouse. Am Stadtrand trifft man auf ein kleines Hafenbecken, dieses sollte man lieber umrunden als in der unübersichtlichen Schnecke zur Passarelle hochzufahren. Etwas später wechselt der Weg ans linke Ufer, der Fußgängerverkehr nimmt zu, und im Stadtzentrum verläuft die Route auf dem Hochbord, ggfs. auf die Straße wechseln.

Abstecher ins Stadtzentrum: Um ins Stadtzentrum zu gelangen, wartet man, bis sich die Straße in zwei Arme teilt, von denen der rechte Arm zusammen mit dem Radweg eine Brücke unterquert. Rechtzeitig auf die linke Spur des rechten Arms wechseln (Wgw Centre Ville) und die Brücke überqueren, dann auf Höhe der nächsten Brücke links zum Stadtzentrum.

45,7 km / 222 km

Toulouse

  • Altstadt mit Kapitol (Rathaus, kann besichtigt werden)
  • Cité de l'Espace (Raumfahrtmuseum) am östlichen Stadtrand (leichter zu erreichen über die Voie Verte de l'Hers, die am südlichen Stadtrand abzweigt)
  • Ortsinformationen auf Wikivoyage:Toulouse

Geodaten: 43.600699,1.456124 Höhe 157 m (Pont Guilhemery)

In Toulouse ist die "Voie Verte" weiter als Hochbordradweg ausgeführt, oder besser gesagt, der Fußweg am linken Kanalufer zum Radfahren freigegeben, was angesichts der geringen Breite desselben nicht unbedingt sinnvoll ist. Auf Höhe der Rue Matabiau wechselt die Route ans rechte Kanalufer (am Brückengeländer ist hier ein Radwegweiser zu den "Ponts Jumeaux"). Schließlich gelangt man zu einem Kanalbecken, in das drei Kanäle münden: der Canal du Midi, der hier endet, der Garonne-Seitenkanal, der hier beginnt, sowie ein kleiner Verbindungskanal, der Canal de Brienne.

Hier beginnt nun der Radweg entlang des Garonne-Seitenkanals, der über knapp 200 km durchgehend ausgebaut ist und vier Départements durchquert (Infos zu den Abschnitten in Haute-Garonne, Tarn-et-Garonne, Lot-et-Garonne und Gironde.)

Jedenfalls überquert man die Straße und folgt dem nach Norden führenden Garonne-Seitenkanal am rechten Ufer nach Norden. (Am linken Ufer ist ebenfalls ein Weg, aber mit rauherem Belag). Nach 4 km wechselt der Weg ans linke Ufer und verlässt Toulouse endgültig. Der im 19. Jahrhundert gebaute Kanal hat nicht ganz denselben Charme wie der Canal du Midi, aber auf dem gut ausgebauten und baumgesäumten Weg hat man genug Fahrspaß. Auch in den durchquerten Orten (Lespinasse, St-Jory) ist der Radweg kontinuierlich.

28,2 km / 250 km

Pompignan

Geodaten: 43.8063097,1.3215043 Höhe 109 m (Département-Grenze)

Ein Schild teilt uns mit, dass wir uns ab jetzt in Département Tarn-et-Garonne befinden. Ansonsten ändert sich nichts weiter. Kurz vor Montech wechselt der Weg für kurze Zeit ans rechte Ufer, kehrt aber auf einer Holzbrücke wieder ans linke zurück.

19,1 km / 269 km

Montech

Geodaten: 43.9596772,1.2373497 Höhe 109 m (Montech)

An besagtem Hebewerk wechselt man ans rechte Ufer und verbleibt dort bis Castelsarrasin.

14,3 km / 283 km

Castelsarrasin

Geodaten: 44.0415824,1.1105146 Höhe 87 m (Zweite Brücke)

In Castelsarrasin an der ersten Brücke ans linke Ufer wechseln und den Bootshafen passieren. An der zweiten Brücke kann man links ins Stadtzentrum verzweigen, welches aber keine besonderen Sehenswürdigkeiten darbietet.

Weiter am linken Ufer. Kurz vor Moissac überquert man die 350 m lange Kanalbrücke über den Tarn. Etwas unangenehm dabei ist das harte Kopfsteinpflaster auf der Brücke - bis auf einen schmalen glatten Streifen unmittelbar am Wasser!

7,8 km / 291 km

Moissac

  • Abtei Moissac (Kreuzgang kostet Eintrittskarte, aber sehr sehenswert, Kirche frei)

Geodaten: 44.1013831,1.0874350 Höhe 72 m (Rechtes Kanalufer)

Im Stadtbereich von Moissac ist der Weg am Kanal unterbrochen. Am besten wechselt man am kleinen Kreisel ans rechte Kanalufer und am Ende der Altstadt wieder ans linke.

Der Radweg verläuft auf einer Insel zwischen dem Kanal zur Rechten und einem Seitenarm des Tarn bzw. später der Garonne zur Linken. Achtung, einige Brücken sind vom Radweg aus nicht zu erreichen (die der D26b und die bei Pommevic).

16,9 km / 308 km

Valence

  • Raststation am Radweg mit Wasser, Toiletten, Picknick uvm.
  • Marktplatz mit Halle
  • möglicher Abstecher nach Auvillar (Pilgerort, schönes Dorfbild, 4 km entfernt)

Geodaten: 44.1040954,0.8930707 Höhe 64 m (Valence)

Weiter am linken Kanalufer. Hinter Lamagistère wechselt der Weg ans rechte Ufer und erreicht bald das Département Lot-et-Garonne.

In Lot-et-Garonne ist die Infrastruktur wohl am besten ausgebaut, alle paar Kilometer gibt es Raststationen, üblicherweise an den Bootshäfen.

Die Route wechselt zwischenzeitlich ans linke Ufer, kehrt zurück ans rechte und bleibt dort bis Agen. In Agen wird die Route zunächst als breiter straßenbegleitender Radweg für beide Richtungen geführt und endet auf Höhe der Stadtmitte, wo das Nordufer den Fußgängern vorbehalten ist.

26,3 km / 334 km

Agen

Geodaten: 44.209883,0.628998 Höhe 56 m (Brücke D13)

Da der Treidelweg am Kanal auf Höhe der Stadtmitte nicht zu befahren ist, beschreibt unser Track einen Abstecher durch die Innenstadt von Agen. Also am Ende des Radwegs hinauf auf die Brücke, am Kreisel geradeaus und die Bahnlinie überqueren, am Ende der Überführung die zweite rechts (Wgw Office de Tourisme). Der Straße folgen, bis es geradeaus nicht mehr weiter geht, dann rechts (Wgw Gare). Die zweite links (Wgw Cathédrale). Am Platz mit der Kathedrale geradeaus, nach einer Linkskurve rechts in die Rue Gabriel Griffon. An der Hauptstraße links, dann rechts zurück zum Kanal. Bevor man auf die Brücke fährt, hat man linkerhand einen schönen Blick auf die gleich folgende Kanalbrücke.

Weiter am rechten Kanalufer. Gleich nach der Altstadt überquert der Seitenkanal die Garonne auf einer 540 m langen Brücke (Schiebegebot). Danach geht es am rechten Ufer weiter, teils säumen Bäume den Kanal, mal ist es offene Landschaft.

Auf Höhe von Sérignac eine kurze Zeit auf der den Kanal begleitenden kleinen Landstraße, danach geht es für 10 km linksseitig weiter, vor Buzet wieder rechtsseitig. Viel mehr lässt sich nicht sagen, es geht einfach nur geradeaus und ist ziemlich ruhig.

29,5 km / 364 km

Buzet-sur-Baïse

  • Raststation am Bootshafen
  • Möglicher Abzweig zur Véloroute am Lot, die bei Aiguillon beginnt

Geodaten: 44.2571353,0.3065865 Höhe 33 m (Raststation)

Hier beginnt ein schöner Abschnitt, wo sich der Weg am rechten Ufer lange Zeit zwischen zwei Baumreihen bewegt. Sorgenfrei, wenn auch etwas monoton geht es stets geradeaus am Kanal entlang, unterwegs gibt es weitere Raststationen (siehe die schematische Übersicht).

20,6 km / 384 km

Le Mas-d'Agenais

  • Raststation
  • schönes Ortsbild

Geodaten: 44.413670,0.217646 Höhe 29 m (Bootshafen)

Weiter wie gehabt, außer dass sich die Route bei Fourques und Meilhan jeweils kurzzeitig aufs linke Ufer begibt. Hinter Meilhan erreicht man das Département Gironde.

25,6 km / 410 km

L'Auriole

Geodaten: 44.5570950,-0.0148187 Höhe 20 m (Abschied vom Kanal)

Nach dem Weiler L'Auriole, zwischen Hure und Fontet gelegen, will die Route auf linke Ufer des Kanals wechseln. Sie würde uns dort noch weiterführen bis Castets-en-Dorthe, wo der Kanal in die Garonne mündet. Von dort käme man auf einer ruhigen Straße bis Langon, und ab Langon müsste man ins Hinterland ausweichen, um weiter auf ruhigen Straßen bis Bordeaux zu fahren.

Unser Track schlägt eine andere Lösung vor, nämlich über La Réole etwas hüglig nach Sauveterre-de-Guyenne zu fahren, wo ein sehr schöner Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse beginnt, der uns ohne weitere Schwierigkeiten nach Bordeaux bringt.

Dafür verlässt man den Kanal an o.g. Stelle und hält sich geradeaus auf der kleinen Straße am rechten Ufer. Diese passiert eine Siedlung an der Garonne. An der T-Kreuzung rechts an einem Damm entlang und eine Brücke unterqueren. Später mündet unsere Straße in eine etwas größere, hier geradeaus und dann gleich rechts die Brücke nach La Réole überqueren.

3,3 km / 413 km

La Réole

Geodaten: 44.5795048,-0.0340218 Höhe 16 m (Brückenkopf)

Am Ende der Brücke rechts und gleich scharf links (Wgw Centre Ville). Der ansteigenden Straße um ein paar Kurven folgen. Sie wird zur zweispurigen Einbahnstraße, auf der Linksabbiegerspur weiter Richtung Centre Ville. Mit etwas Gefälle das Stadtzentrum durchqueren, dann steigt es wieder. Den Wegweisungen Langon und dann Centre Hospitalier nach rechts folgen. Die nächste halbrechts und dann immer geradeaus bergan (ab der Brücke 60 Hm).

Außerorts geradeaus die Landstraße queren, auf der D21 Richtung St-Sève. Immer geradeaus auf der welligen D21 halten, die mehrere verstreute Siedlungen berührt und schließlich zum Flüsschen Dropt abfällt. Weiter geradeaus und wieder ansteigend bis St-Martin-de-Lerm, dort links. Nach ein paar hundert Meter an der T-Kreuzung rechts (D129).

Nach gut 4 km mündet die kleine D129 in die etwas größere D230, hier links Richtung Sauveterre. Bald darauf mündet diese ihrerseits in die D670, hier rechts, und binnen kurzem ist man in Sauveterre. Durchs Stadttor vorfahren bis zum Marktplatz.

16,1 km / 430 km

Sauveterre-de-Guyenne

  • Bastide mit Stadttoren

Sauveterre ist eine der für Südwestfrankreich typischen Bastiden, im 13./14. Jahrhundert planmäßig entstandene, befestigte Städte mit rechtwinkligem Straßenraster.

Geodaten: 44.692555,-0.086241 Höhe 74 m (Marktplatz)

Vom Marktplatz aus links durch die Rue Lafon. Draußen vor dem Stadttor (der Porte de la Font) findet man rechterhand den Einstieg in die Voie Verte Roger Lapébie, einer umfunktionierten ehemaligen Bahntrasse (nähere Infos). Ein Wegweiser kündigt uns 55 km bis Bordeaux an, die einen würdigen Abschluss unserer Reise bilden, denn diese Route ist wirklich sehr schön. Straßenquerungen werden sind mit einem unübersehbaren Wegteiler gekennzeichnet, die sonst oft bei Wegen dieser Art anzutreffenden, unsäglichen Schikanen gibt es nicht. Kurioserweise hat der Weg sogar eine Straßennummer: D803.

Entspannt gleitet man durch eine idyllische und abwechslungsreiche Landschaft. Nach etwa 25 km durchquert man kurz vor La Sauve einen gut beleuchteten, knapp 300 m langen Tunnel.

26,7 km / 456 km

La Sauve

  • Abtei La Sauve-Majeure

Geodaten: 44.7738975,-0.3021797 Höhe 81 m (Kreuzung D239)

In La Sauve hat man die Möglichkeit, nach links in den Ort zu fahren, um die dortige Abtei zu betrachten. Ansonsten fährt man weiter auf der ehemaligen Bahntrasse und passiert nach einigen Kilometern mit Créon eine weitere kleine Bastidenstadt (Zentrum links der Trasse). Unterwegs findet man gelegentlich Rastplätze am Rande des Weges.

Nach Créon hat die Trasse ein deutlich spürbares Gefälle, das über mehrere Kilometer anhält. Im Ort Latresne schließlich endet der Weg auf der Bahntrasse.

19,5 km / 476 km

Latresne

Geodaten: 44.785841,-0.501861 Höhe 4 m (Ende der Bahntrasse)

Am Ende des Bahntrassenwegs links. Am folgenden Kreisel gibt es linkerhand eine überaus umständliche Radwegführung, besser ist es, den Kreisel ganz normal geradeaus zu durchqueren. Nach dem Kreisel ordnet man sich auf den linksgelegenen, für beide Richtungen angelegten Radweg ein, der uns erlaubt, die gegen uns gerichtete Einbahnstraße zu passieren.

An der Garonne macht der Weg eine Rechtskurve und verläuft an ihrem Ufer, allerdings durch Buschwerk getrennt. Die den Weg begleitende Straße ist lange Zeit vollkommen ruhig und im Grünen.

Am Stadtrand von Bordeaux unterquert man eine Autobahnbrücke, danach wird das Ufer von einer Schnellstraße gesäumt; der Radweg setzt sich für beide Richtungen zwischen Straße und Ufer fort. Bald schon kommen am anderen Ufer die Kirchtürme von Bordeaux in Sicht. Nach etwa 3 km an der Schnellstraße unterquert man eine Eisenbahnbrücke, gleich darauf kommt eine Straßenbrücke (Pont St-Jean). Hier endet der linksseitige Radweg; über die Ampel und weiter dem Radweg folgend fährt man im Bogen zur Brücke hinauf und quert diese. Zum feierlichen Abschluss macht der Radweg noch einen kleinen Schweinskringel und entlässt uns durch eine Unterführung auf den Quai de Paludate, wo unsere Beschreibung endet.

9,5 km / 485 km

Bordeaux

  • Ortsinformationen auf Wikivoyage:Bordeaux
  • große Altstadt (Weltkulturerbe); Sehenswürdigkeiten u.a. Tour Pey-Berland, Flèche St-Michel, Monument aux Girondins

Der Hauptbahnhof St-Jean befindet sich in unmittelbarer Nähe in Verlängerung der Eisenbahnbrücke. Die Altstadt liegt etwas weiter flussabwärts.

Bei weiterer Reiseplanung ist zu bedenken, dass sich in Bordeaux die letzten Brücken über die Garonne bzw. Gironde befinden. Weiter flussabwärts gibt es sonst nur noch zwei Fähren (bei Blaye und Royan).

Geodaten: 44.8315617,-0.5587289 Höhe 6 m (Pont St-Jean)

GPS-Tracks

Disclaimer: Die Tracks im Wiki unterscheiden sich bisweilen von der offiziellen Variante. Das kann sowohl an einer veralteten Version liegen, oder es ist eine bewusste Abweichung, weil es so besser zu fahren ist.

Track-Verifizierung

Die nachfolgende Liste führt diejenigen Teilnehmer des Wikis auf, die die Route oder Teilabschnitte davon gefahren sind. Für andere Radreisende ist es wichtig zu wissen, wie aktuell die Routenbeschreibung ist. Wenn Du selbst die Route (oder Teile davon) gefahren bist, trage Dich bitte in die Liste ein (neuere Einträge nach oben). Mit dem Eintrag bestätigst Du anderen Lesern, dass der Track und die Routenbeschreibung zum Zeitpunkt Deiner Fahrt gestimmt haben.

Zeitpunkt Autor Abschnitt/Bemerkungen
Aug 2011 StefanS komplett, bis Carcassonne die asphaltierten Varianten
April 2011 bea_enbici komplett

Weblinks