Ergonomie: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Februar 2009, 14:44 Uhr

Damit Radfahren dauerhaft Spaß macht, sollten einige Gesundheitsaspekte beachtet werden.

Trittfrequenz, Kurbellänge, Pedale, etc.

a) hohe Trittfrequenz einhalten (besser schneller treten als kräftiger)
b) richtige Kurbellänge wählen (besser zu kurz als zu lang)
c) nur SPD Pedale oder gar keine Klickpedale verwenden
d) natürliche bequeme Fußstellung wählen (Füße zu nichts zwingen)
e) genügend trinken
f) erst warmfahren
g) warm halten (auch Knie)
h) nach der Fahrt ggf. Muskeln dehnen

Richtige Sitzposition wählen

Sattel i.d.R. genau waagerecht, wenn Sattelspitze eher etwas nach unten als nach oben

- zur ersten Bestimmung der Sattelhöhe sollte bei ausgestrecktem Bein die Ferse auf den Pedalen stehen
- bei Beschwerden hilft es meist den Sattel etwas tiefer und ggf. weiter vor oder zurück zu stellen
- für lange Touren ist ein schmaler Sattel besser

Lenker mit 25 Grad Krümmung wählen

+ Umgriffmöglichkeiten (Bar Ends)
+ Wings-Griffe
- oder Rennradlenker

Der Lenker soll mehrere Griffpositionen ermöglichen und so eingestellt sein, dass sich nicht nur die Haltung der Arme, sondern auch die der Wirbelsäule variieren lässt. Ein hochgestellter Lenker entlastet die Handgelenke und ist bequemer, allerdings steigt der Windwiderstand ggf. deutlich an.

Sieben Tipps zum Langstreckenradfahren

Paul de Vivie (* 29. April 1853 in Pernes-les-Fontaines; † 4. März 1930 in Saint-Étienne), genannt Vélocio, war der Herausgeber der Fahrradzeitschrift "Le Cycliste" und ein Pionier des Fahrradtourismus und Langstreckenradfahrens. De Vivie demonstrierte, dass man sehr lange Etappen mit dem Fahrrad fahren kann (er fuhr bis zu 40 Stunden am Stück), und fasste seine Erfahrungen in folgenden Grundsätzen zusammen:

  1. Seltene und kurze Pausen, damit der Puls nicht einbricht.
  2. Leichte und häufige Mahlzeiten; essen, bevor man Hunger hat, und trinken, bevor man Durst hat.
  3. Nie bis zur völligen Erschöpfung gehen, die sich durch Appetit- und Schlaflosigkeit ausdrückt.
  4. Sich warm anziehen, bevor man friert, sich ausziehen, bevor man schwitzt, und keine Scheu haben, seine Haut der Sonne, der Luft und dem Regen auszusetzen. (Anmerkung: Die Haut sollte man möglichst nicht zu lange der Sonne aussetzten, in jedem Fall Sonnschutz nicht vergessen.)
  5. Zumindest unterwegs auf Wein, Fleisch und Tabak verzichten.
  6. Nichts erzwingen, innerhalb seiner Möglichkeiten bleiben; speziell in den ersten Stunden wird man leicht dazu verleitet, sich zu verausgaben, weil man sich topfit fühlt.
  7. Nie aus Angeberei fahren.

Federung

An (stark) unebenen Stellen Arme anwinkeln und aufstehen um zu federn, Beine dabei nicht gerade durchdrücken. Reifen und Rahmen federn je nach Bauart und Luftdruck. Wer überwiegend gut ausgebauten Asphalt fährt, braucht i.d.R. keine zusätzliche Federung. Weniger Luft in den Reifen federt auf Asphalt die meisten Unebenheiten weg, allerdings steigt der Rollwiderstand mit niedrigem Luftdruck ggf. deutlich an, auf unbefestigten Wegen sinkt er hingegen. Breite Reifen sind stabiler und können im Vergleich zu schmalen bei gleichem Rollwiderstand mit weniger Luftdruck gefahren werden. Wer häufig unbefestigte oder schlecht asphaltierte Wege fährt ist mit einer Federgabel gut bedient und ggf. mit einer gefederten Sattelstütze.

Siehe auch