GPS-Gerät

Aus Radreise-Wiki

Allgemeines

Voll radreise-taugliche GPS-Geräte müssen die folgenden Bedingungen erfüllen:

  • Wasserdicht und stoßfest: Weil Radreisende keine Schönwetterfahrer sind und auch mal über rauere Pisten fahren; dabei muss auch bei Nässe die Bedienbarkeit uneingeschränkt möglich sein
  • Bedienung während der Fahrt muss möglich sein (zumindest für Funktionen wie Umschaltung zwischen Karte und Informationsbildschirm, Zoomfunktion u.ä.)
  • Betrieb mit handelsüblichen Batterien und Akkus: Nicht überall ist unterwegs das Aufladen von Akkus möglich; gleichzeitig sollte es aber möglich sein, zur Schonung der Umwelt Akkus statt Batterien zu verwenden
  • Kartendarstellung und Autorouting: Speziell bei Stadtdurchfahrten ist eine Kartendarstellung sehr zu empfehlen. Autorouting ermöglicht, einen vorher festgelegten Reiseverlauf auch zu ändern. Auch beim Finden von Übernachtungsstellen, Bahnhöfen und Sehenswürdigkeiten ist Autorouting hilfreich.
  • Ausreichend Speicherplatz für Karten und Routen auch bei mehrwöchigen Reisen: Bei Reisen ab ca 2 Wochen wird ein Kartenpeicher von mehr als 64 MB benötigt.
  • Ablesbarkeit des Bildschirms bei allen Lichtbedingungen: Der Bildschirm muss bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut lesbar sein, muss bei Dunkelheit beleuchtbar sein, ohne zu blenden
  • Routenplanung und nachfolgende Routenauswertung müssen zu Hause am PC möglich sein: Speziell die Routenauswertung am PC ist wichtig, damit gefahrene Tracks von Radfernwegen nachher ins Radreise-Wiki gesetzt werden können

Die nachstehend aufgeführten Geräte erfüllen die obengenannten Bedingungen.

Garmin

Überblick über lieferbare Geräte

Die folgenden Garmin-Geräte haben eine farbige Kartendarstellung (Farbdisplay), einen Speicherkartenslot - die Kartendaten werden auf einer MicroSD (maximal 4GB bei den 60/76C(S)X und der Etrex-Serie; Colorado: SD-Karte max. 4gb; Oregon-Serie: MicroSD 4gb, mit 8gb gibt es schon einige positiv verlaufende Tests) gespeichert.

  • eTrex Legend HCx: Preiswertestes vollwertiges Gerät von Garmin mit farbiger Kartendarstellung und Speicherkarteneinschub, Bedientasten seitlich, daher besonders als Handheld geeignet
  • eTrex Vista HCx: wie eTrex Legend HcX, aber mit barometrischem Höhenmesser und elektronischem Kompass

Die eTrex Geräte sind etwas leichter und kleiner als die GPSMAP Serie, die Tasten sind seitlich am Gerät angebracht sowie (eine) Vierwegetaste auf der Frontseite.

  • GPSmap 60 CSX: Spitzengerät mit SIRFstarIII / Mediatek-Empfänger (sorgt für guten Empfang auch in dichtem Wald und in engen Schluchten), mit barometrischem Höhenmesser und elektronischem Kompass, Bedientasten unterhalb des Bildschirms, dadurch besonders günstig bei Lenkermontage
  • GPSMAP 60Cx: wie 60 CSx, nur ohne barometrischen Höhenmesser und elektronischen Kompass
  • GPSMAP 76 CSx und 76 Cx: Von den Funktionen identisch mit GPSMAP 60 CSx bzw. GPSMAP 60 Cx, nur die Bedientasten befinden sich oberhalb des Bildschirms, Geräte sind mit einem integriertem Auftriebskörper ausgestattet (speziell für den Wassersportbereich).
  • Edge 605: Für Radfahrtraining optimierte GPS-Fahrradcomputer mit SIRFstarIII-Empfänger, aber fest eingebauter LiIonen-Akku
  • Edge 705: Wie Edge 605, zusätzlich u.a. barometrische Höhenmessung und Höhenprofile
  • Colorado 300: Nachfolger des 60CSX (letzteres ist weiterhin erhältlich), erschienen 02.2008
  • Oregon 200/300/400t: Outdoortauglicher GPS-Empfänger mit Touchscreen, erschienen 06.2008, 400t mit integrierter Freizeitkarte Europa
  • Oregon 550t / 550: Neues Gerät (erschienen im Sommer 2009), t-Modell mit integrierter Freizeitkarte Europa, Kamera, 3-Achsen-Kompass
  • Dakota 10 / 20: Neue Geräte (erschienen im Sommer 2009)

Allgemeines zu den vorgestellten Geräten

Barometrischer Höhenmesser und elektronischer Kompass erhöhen den Stromverbrauch etwas (und kosten bei der Anschaffung Aufpreis); der barometrische Höhenmesser macht Sinn vor allem in den Bergen, da er (durch Vergleich mit der GPS-Höhe) eine Beobachtung des Wetters erlaubt; der elektronische Kompass macht nur im Stillstand Sinn, ansonsten ist der GPS-Kompass genauer. Der neue 3-Achsen Kompass in den neuen Geräten v. Garmin (Oregon 550 / 550t, Dakota 20) kommt einem "echten Kompaas" schon deutlich näher.

Garmin-Geräte haben einen, bei verschiedensten Lichtverhältnissen, gut ablesbaren Bildschirm. Die Geräte mit Touch-Screen sind systembedingt etwas schlechter, bzw. benötigen diese die Displaybeleuchtung für eine ähnliche Ablesbarkeit.

Bei den meisten Garmin-Geräten wird das Programm Mapsource mitgeliefert (Trip- & Waypoint Manager). Optional ist ein umfangreiches Kartenmaterial erhältlich (teilweise in Bundles enthalten), das zumeist auf Navteq-Karten (bei den Straßenkarten) beruht. Das Update von Mapsource und Firmware / Empfängerchip-Software der Geräte ist kostenfrei, es erscheinen regelmäßig neue Versionen. Der Update der Straßenkarten (City-Navigator) erfolgt jährlich, die topographische Karte von Deutschland (TopoD V3, neu erschienen 04.2009) alle fünf Jahre ca. und ist kostenpflichtig. Allerdings ist ein jährliches Update (der Straßenkarten) nicht Pflicht, man kann auch nach mehreren Jahren ohne ein Update ohne Zusatzkosten eine neue / aktuelle Version bestellen. Für viele Länder gibt es auch topographische Karten (meistens nicht routingfähig), die sich vor allem für Mountainbiker (und Wanderer) eignen.

Mit geeigneten Programmen ist auch das Erstellen eigener Karten im Garmin-Format möglich. Es gibt auch im Internet viele freie Garmin-Karten (OSM-Karten --> OpenStreetMap), allerdings darf man nicht die Qualität und Vollständigkeit der offiziellen Karten erwarten.

Garmin-Geräte verarbeiten nur Karten im eigenen Vektorformat. Rasterkartendarstellung ist nicht möglich.

Tips zum Betrieb von Garmin-Geräten

  • Die Geschwindigkeit, ab der statt des elektronischen Kompasses die vom GPS ermittelte Richtung angezeigt wird, ist einstellbar, und sollte möglichst niedrig eingestellt werden, etwa auf 3 km/h.
  • Die Displays spiegeln etwas, das lässt sich mit handelsüblicher Schutzfolie vermindern. Diese schützt gleichzeitig das ohnehin schon sehr kratzfeste Display vor Kratzern.
  • Die Anzahl von Trackpunkten ist begrenzt (geräteabhängige Anzahl von Trackpunkten). Um das zu umgehen, kann man die Fernwege aus dem Wiki auch als transparenten Overlay laden, oder den Track in mehreren Teilstrecken laden.
  • Um bei Radtouren Tracks für das Wiki mitzuschneiden, sollte man die Trackaufzeichnung einschalten und die Funktion "Track auf Chip speichern" aktivieren. Dann erhält man für jeden Tag eine GPX-Datei mit den gefahrenen Einzeltracks (auch wenn man diese in der Trackaufzeichnung im Gerät löscht). Diese GPX-Dateien können entweder direkt von der MicroSD-Karte ausgelesen werden, oder indem man das Garmin-Gerät beim Anschluss an den Rechner in den entsprechenden Schnittstellen-Modus versetzt.
  • Die von Garmin angebotenen Fahrradhalterungen werden nicht von allen Radfahrern als ausreichend sicher empfunden; als Alternative gibt es (allerdings schwerer und voluminöser) Halterungen aus dem Motorradbereich (u.a. von Touratech und Bikertech). In den meisten Fällen dürfte es aber ausreichend sein, zusätzlich zur Befestigung über die Halterung, die Trageschlaufe um die Lenkstange zu legen.
  • Die Garmin-Geräte können mit dem Forumslader betrieben werden, um die Betriebsdauer der Batterien bzw. Akkus zu verlängern.
  • Unter "Karte einrichten" sollte die Option "Auf Straße zeigen" deaktiviert werden (auf "Aus" gesetzt werden), so man überwiegend abseits von Straßen unterwegs ist.

Magellan

Magellan ist der andere große Hersteller von Outdoor-geeigneten GPS-Geräten, die aber meist einen kleineren Bildschirm haben als die Garmin-Geräte.

Mit dem Garmin GSPMAP 60CSX vergleichbar (auch preislich) ist das Topmodell eXplorist XL Europa.

Mittlerweile erhältlich ist die Triton-Reihe, die den SIRFstarIII-Empfänger eingebaut haben, über einen QVGA-Schirm verfügen und auch Rasterkarten darstellen können soll. Die Spitzenmodelle bieten außerdem MP3-Player, ein Mikrofon und eingebaute Kamera.

Selbst erstellte Bitmapkarten lassen sich auf geräten der Triton Reihe darstellen. Ein Vorteil, wenn für div. Länder und Regionen kein digitales Kartenmaterial erhältlich ist. Das Bitmapmaterial lässt sich so herstellen, das verschieden Zoomstufen darstellbar sind. Je nach Ausführung und handwerklichen Fähigkeiten des Users ergibt sich topographisches Kartenmaterial für das Triton, das von seiner Qualität die prof. Daten in keiner Weise nachstehen. rolandk 22:30, 9. Dez 2008 (CET)

Verwandte Artikel

Navigation mit GPS

Weblinks

  • Garmin Hier gibt es Software- und Firmwareupdates sowie englisch- und z.T. auch deutschsprachige (u.a. für die Geräte der neueren H-Serie, Colorado und Oregon) Bedienungsanleitungen
  • Garmin Deutschland Früher GPS GmbH, jetzt von Garmin übernommen
  • Magellan
  • NaviBaord GPS-Forum Ton und Stil ähnlich dem Rad-Forum, aber weniger off-topic. Wird vom Garmin-Händler ComKor betrieben, die meisten Benutzer sind Motorradfahrer (aber auch aus dem Rad-Forum sind ein paar dabei). Sehr nützliche Quelle für technische Informationen.
  • Linksammlung für freie Garmin-Maps