Italien

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Allgemeine Informationen

Generelle Empfehlungen

In Italien verhält man sich nicht anders, als in einem anderen westlichen Staat. Man bekommt alles und hat generell keine Probleme. Die italienischen MTB-Fahrradschläuche sind nicht zu empfehlen, da sie fast nichts aushalten.

Einreisebestimmungen, Dokumente

Italien ist Mitglied der Europäischen Union. Die Einreise erfolgt mit gültigem Reisepass oder Personalausweis, wobei der Reisepass für EU-Bürger bis zu 5 Jahre abgelaufen sein darf. Grenzkontrollen erfolgen nur stichprobenartig.

Klima und Reisezeit

In Norditalien ist die beste Reisezeit von März bis November. Im Winter gibt es auch hier viel Schnee.

In Süditalien reist man zwischen September und Mai. Von Juni bis August ist es im Süden sehr heiß.

Sicherheit und Verhaltensempfehlungen

Nach einem Einkauf muss man den Kassenbon (scontrino) beim Verlassen des Ladens aufbewahren. Die Guardia di Finanza kontrolliert gelegentlich, ob man den Bon dabei hat. Bei Nichtvorlage kann eine hohe Geldbuße erhoben werden. Der Grund: Vermeidung von Steuerhinterziehung.

Sprache

Landesweite Amtssprache ist Italienisch, daneben in einigen Regionen aber z.B. auch Deutsch (Südtirol), Französisch (Aostatal), Griechisch (ein paar Dörfer in Apulien) oder Slowenisch.

Ist es normalerweise ein Zeichen von Respekt, dass man die Einwohner zunächst in der Landessprache begrüßt, ist es in Südtirol genau umgekehrt. Die meisten Südtiroler sind aufgrund ihrer Vergangenheit (siehe Wikipedia) stolz auf ihre österreichischen Wurzeln und bevorzugen es, in Deutsch angesprochen zu werden. Ähnlich ist es im Aostatal.

Fahrradinformationen

Regeln und Vorschriften

Seit dem 12. Oktober 2010 gilt außerorts bei Dunkelheit sowie in Tunneln eine Warnwestenpflicht. Diese und andere radfahr-relevanten Vorschriften sind in Artikel 182 (Absatz 9bis) der italienischen Straßenverkehrsordnung Codice della Strada (italienisch) zu finden.

Versorgungslage für Ersatzteile

In Italien gibt es ausreichend Sportgeschäfte, sowohl als sehr große Ketten aber auch sehr viele Einzelhändler. Im Normalfall sollte es kein Problem sein, Ersatzteile zu bekommen. Sicher gibt es Ausnahmefälle und wenn man etwas spezielles braucht, muss man überall warten. Im meist dünn besiedelten Innenland ist die Entfernung zum nächsten Radladen teilweise recht hoch.

Transport

Anreise

Offenbar ist tagsüber eine Fahrradmitnahme im Fernverkehrszügen nach Italien nur noch mit den EC München - Brenner - Bozen und weiter nach Bologna oder Venezia und über die Schweiz EC Basel/Zürich - Milano - Venezia möglich. Die EC-Züge den Brenner fahren bis März 2024 noch mit dem alten Wagenpark mit 8 Plätzen im Zug und hatten im Sommer noch einen großen Gepäckwagen dabei, sie sollen danach aber auf RailJet-Garnituren umgestellt werden, die dann nur noch 6 Fahrradplätze haben. Die einzigen Nachtzugverbindungen werden derzeit auf der Strecke Hamburg-Verona und Düsseldorf-Verona angeboten (Urlaubs-Express, privater Anbieter). Eine Nachtzugverbindung mit Fahrradmitnahme von Wien und München nach Rom (über Bologna und Florenz) sollte 2021 reaktiviert werden, wahrscheinlich Pandemie-bedingt kam es nicht dazu. Innerhalb Italiens ist eine Weiterreise mit ausgewählten IC und Regionalzügen möglich. Mittlerweile gibt es einige Fernbusverbindungen, die eine direkte Fahrt bis bspw. Rom ermöglichen.

Transport im Land

Bahn

  • In allen Zügen können Fahrräder mit deinstallierten Rädern und verpackt gratis mitgenommen werden.
  • Fahrradmitnahme in ausgewählten Intercity [1]
  Dazu über [2] Verbindung raussuchen. Über die Platzreservierung kann man sehen, ob Waggon 3 Fahrradstellplätze hat. Verbindung 
  buchen, im letzten Schritt vorm Zahlen wird abgefragt, ob man sein Fahrrad mitnehmen möchte. Teilweise kostenlos, sonst 3,50 €.

  • Ticketpreise Fahrradmitnahme: Im Regionalverkehr ist die Fahrradmitnahme in vielen Regionen kostenlos [3], sonst kostet das Tagesticket 3,50 Euro und ist 24 Stunden ab Entwertung gültig. Kostet die einfache Fahrt weniger als 3,50 €/Person,kostet das Fahrradticket für eine einfache Fahrt soviel wie der Preis für eine Person. In Südtirol gilt das leider nicht. Wer im Bereich des Südtiroler Verkehrsverbundes unterwegs ist, zahlt seit 2022 7,00 Euro für das Tagesticket. Es gilt auch nur am gleichen Tag. In Fernzügen (IC) auf nationalen Verbindungen kostet das Fahrradticket 3,50 Euro, auf internationalen 12,00 Euro.
  • Der Kauf der Fahrradkarte im Internet ist etwas versteckt: Unter der Eingabezeile für den Bahnhof führt "Anderer / Bester Preis" zur "Erweiterte Suche", dort dann den Reiter "Aktionen und Regionale Services" auswählen mit Fahrradzuschlag und Auswahlfenster für die Region. Die IC-Reservierungen lassen sich nur kaufen, wenn die Verbindung nur diesen einen IC enthält. Deswegen muss man bei Umsteige-Verbindungen mehrfach buchen (und bezahlen). Nach Auswahl des Zuges sind unterhalb der Personen-Angaben die Optionen für Zusatz-Angebote, u.a. auch das Rad, wenn (noch) verfügbar.

•Allgemein lassen sich Verbindungen mit Fahrradmitnahme besser über die Seite der Deutschen Bahn recherchieren (Häkchen bei Fahrradmitnahme setzen)[reiseauskunft.bahn.de], diese Seite beinhaltet aber nicht alle italienischen Züge, in denen das Rad mitgenommen werden kann.

Auf einigen Fernbusverbindungen ist eine offizielle Fahrradmitnahme möglich, im Landesinneren kann das Rad ins Gepäckfach gelegt werden, wenn es nicht voll ist.

Straßen

Straßennetz, allgemeine Informationen

Radfahren auf dem Petersplatz

Italien hat nur wenige Fahrradverbote. Diese gelten außer auf Autobahnen auch auf bestimmten autobahnähnlich ausgebauten Staatsstraßen, auf Strecken mit Tunneln oder Brücken.

Der Straßenverkehr in Italien erscheint manchem etwas unübersichtlich, hektisch und laut. Das trifft mitunter für ein paar Großstädte zu, ist aber nicht zu verallgemeinern. Bei näherem Hinsehen und etwas Fahrpraxis im Land wird man feststellen, dass die Italiener als Verkehrsteilnehmer wesentlich entspannter sind als bspw. die Deutschen. Grundsätzlich gilt das Prinzip „Leben und leben lassen“. Der Italiener ist im Allgemeinen (auch als Verkehrsteilnehmer) ein kommunikationsfreudiger Mensch. Also machen wir es ihm nach und deuten durch Körpersprache, Gestik, Mimik oder einfach auch verbal an, was wir wollen.

Beispiel Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) in Städten: Nicht warten, bis jemand hält. Das wird nicht passieren. Die Straße vorsichtig betreten, sofort wird gehalten. Das gilt auch bei mehrspurigen Straßen.

Wenn es eng wird, z.B. beim Umfahren von Hindernissen oder stehenden Fahrzeugen - kurzes Handzeichen wird akzeptiert.

Wenig Autoverkehr auf vielen Provinzstraßen (SP).

Wenn man auf der Landstraße fährt, immer mit ordentlichem Seitenabstand, insbesondere bei Einmündungen und Grundstücksausfahrten, vor allem bei hügeligem Gelände wegen der eingeschränkten Sicht.

Überholende Fahrzeuge hupen meist kurz, um auf sich aufmerksam zu machen. Kurzes Handzeichen als Bestätigung und gelegentliches Ausweichen kommt gut an. Radfahrern wird im Straßenverkehr allgemeine Achtung entgegengebracht. Rennradler genießen ohnehin einen besonderen Status und Reiseradlern wird meist wegen der „schweren Fuhre“ mit Hochachtung begegnet.

Eine gute Charakteristik des typisch italienischen Verkehrsverhaltens ist das „Nase-vorn-Prinzip“, das wohl keiner Erklärung bedarf. Einfach beobachten und anpassen!

Top Radwege gibt es bisher vor allem im Norden Italiens (bspw. Südtirol). Puster- Eisack- und Etschtal sind sehr gut ausgebaut und beschildert, aber auch die ehemalige geschotterte Bahntrasse Toblach-Cortina d'Ampezzo ist empfehlenswert.

Pässe

Routen und Touren

Alpen: Nord-Süd-Querung: Andere:

Weitere Routen

Das nationale Radwegnetz Bicitalia befindet sich im Aufbau. In Italien gibt es ein Netz von 15 Radfernwegen:

  • N1: Ciclopista del Sole
  • N2: Via del Po e Lagune (1300 km)
  • N3: Via dei Pelegrini (1800 km)
  • N4: Ciclovieidei Fiumi Veneti (1000 km)
  • N5: Via Romea (800 km)
  • N6: Via Adriatica (1000 km)
  • N11: Alta via dell'Italia centrale (900 km)
  • N12: Via Pedemontana Alpina (800 km)

Die Routen 7, 8, 9, 10,13 und 14 verlaufen in West-Ost-Richtung:

  • N7: Romagna - Versalia (400 km)
  • N8: Conera - Argentario (500 km)
  • N9: Via Salaria (400 km)
  • N10: Via dei Borbini (500 km)
  • N13: Via dei Tratturi (400 km)
  • N14: Via dei Tre Mari (600 km)

Gesundheit und Ernährung

Gesundheitsversorgung

Ernährung und Versorgungssituation

Unterkunft

Unterwegs findet man relativ häufig Unterkünfte mit "Bed and Breakfast"-Schildern.

Camping

Campingplätze, die von Mitgliedern des Radreise-Forums empfohlen werden, findet man unter Empfehlenswerte Campingplätze#Italien.

Regionen

Literatur

Karten

Reiseführer

Die folgenden italienischen Verlage geben ein für Radler relevantes Programm heraus:

Weblinks