Lothringen

Aus Radreise-Wiki
Lage der Region

Lothringen (frz. Lorraine) ist eine Region im Nordosten Frankreichs, ihre Zentren sind Metz und Nancy.

Vorstellung der Region

Die Region grenzt im Norden an Belgien, Luxemburg und Deutschland. Sie besteht aus den vier Départements Meurthe-et-Moselle, Meuse, Moselle und Vosges. Geographisch ist Lothringen das Spiegelbild des südwestdeutschen Schichtstufenlands; es ist durch Höhenzüge in Nord-Süd-Richtung gegliedert, die zum Osten steil aufragen und nach Westen sanft auslaufen. Von Ost nach West sind dies zunächst die Vogesen, Grenzland zum Elsass, dann die Côtes de Moselle, Côtes de Meuse und die Argonnen. Während die Vogesen ein echtes Gebirge mit Gipfel und Pässen über der 1000-Meter-Grenze sind, überschreiten die übrigen Höhenzüge nur selten 300 m ü.d.M.

Den Höhenzügen entsprechen die nach Norden strömenden Flüsse Saar, Mosel und Maas. Im Allgemeinen ist es also leichter, das Land in Nord-Süd-Richtung zu durchqueren. In Ost-West-Richtung sind die Täler auf Höhe der Linie Sarrebourg-Nancy-Bar durch eine Reihe leichter Übergänge verbunden, siehe Straßburg - Paris. Im äußersten Westen zählen Ornain und Aire schon zum Einzugsgebiet der Seine, im Süden fließt die Saône Richtung Mittelmeer.

Schwerpunkte von Besiedlung und Industrialisierung sind das Lothringer Kohlebecken an der Grenze zum Saarland sowie Moseltal von Thionville bis nach Nancy; in abgeschwächter Form auch die Täler von Mosel und Meurthe flussaufwärts von Nancy bis Épinal bzw. St-Dié. Abseits davon haben weite Landstriche nur um die 30 Einwohner pro Quadratkilometer (zum Vergleich: Prignitz/Uckermark ca. 40 Ew/km²).

Meurthe-et-Moselle

Nancy, Place Stanislas

Meurthe-et-Moselle bildet die geographische Mitte Lothringens. Es wurde 1871 aus den Resten der ursprünglichen Départements Meurthe und Moselle gebildet, was seine eigenartige Form erklärt, die von den Vogesen bis zur luxemburgischen Grenze reicht.

Hauptort ist Nancy mit guten geographischen Verbindungen in alle Richtungen über die Flüsse Mosel und Meurthe sowie den Marne-Rhein-Kanal (siehe unten). Nancy ist mit seinem prächtigen Place Stanislas auch die wichtigste Sehenswürdigkeit der Gegend, daneben Toul mit seiner Kathedrale an der Mosel und im nördlichen Zipfel die Festung Longwy. Lunéville war Schauplatz deutsch-französischer Geschichte, mit dem hier abgeschlossenen Friedensvertrag annektierte Napoleon weite Gebiete des Heiligen Römischen Reich. An den Vogesen hat das Département nur unbedeutende Anteile.

Meuse

Denkmal für Vater und Sohn Michaux

Meuse ist der französische Name für den Fluss Maas, der die Hauptachse des schwach besiedelten Départements bildet. Größte Stadt ist Verdun, Symbol des Stellungskriegs, der über 300.000 Soldaten das Leben kostete. Die Gedenkstätten (geschlossen im Januar) befinden sich im Norden und Osten der Stadt. Auch St-Mihiel weiter südlich an der Maas war Schauplatz schwerer Kämpfe.

Westlich der Côtes de Meuse füllen die Täler von Aire und Ornain die Lücke zu den Argonnen. Varennes an der Aire ist durch die Verhaftung des Königs während der Revolutionszeit bekannt. Am Ornain liegt der Hauptort Bar-le-Duc, Geburtsort von Pierre Michaux, Erfinder des Pedalantriebs am Fahrrad, dem hier mit einem Denkmal gedacht wird.

Im Osten des Départements kann man noch den künstlichen Lac de Madine mit seinem Erholungsgebiet nennen, zu dessen Umgebung das Burgstädtchen Hattonchâtel und das amerikanische Denkmal auf der Höhe von Montsec zählen. Ganz im Norden sind die Festungsstadt Montmédy und der Pilgerort Avioth sehenswert.

Moselle

Das nördliche der vier Départements entspricht dem Bezirk Lothringen im ehemaligen Reichsland Elsass-Lothringen. Die deutsche Sprache ist hier gründlicher als im Elsass vom Französischen verdrängt worden und wird muttersprachlich fast nur noch von älteren Leuten beherrscht.

Der Hauptort Metz liegt an der Mosel; von dort bis Thionville (Diedenhofen) erstreckt sich ein 30 km langer, quasi ununterbrochener Siedlungs- und Industriegürtel mit über 400.000 Einwohnern. Entlang des Mosel-Radwegs kann dieser unattraktive Abschnitt jedoch ohne große Probleme durchquert werden. Ein weiterer Siedlungskern ist entlang der Grenze zum Saarland von Creutzwald über Forbach bis Saargemünd zu finden; dies ist das ehemalige lothringische Kohlebecken, dessen letzte Minen 2004 ihren Betrieb einstellten.

Die Mitte nimmt das Lothringer Plateau ein, dünn besiedelt und ohne große Sehenswürdigkeiten. Im Osten reicht das Gebiet an zwei Stellen in die Vogesen: das Land von Bitsch mit seiner Zitadelle im Norden, dann, südlich des Buckligen Elsass, die Umgebung von Sarrebourg. Hier liegt der "Flaschenhals" der Vogesen, wo man diese entlang der Zorn auf einfachste Weise durchqueren kann.

Vosges

Sonnenuntergang in den Vogesen

Den südlichen Teil der Region bildet das nach den Vogesen benannte Département mit Hauptort Épinal. Ungeachetet seines Namens liegt es nicht zur Gänze in denselben; der Gebirgszug macht die östliche Hälfte aus, im Westen bewegt sich das Gelände zwischen 300 und 400 Metern ü.d.M., ist aber sehr hügelig. Das Gebiet überspannt die Europäische Hauptwasserscheide, hier entspringen Mosel (zum Rhein) und Saône (zur Rhône).

Die Westhälfte hat touristisch eher wenig zu bieten; am bekanntesten sind die Mineralquellen von Vittel und Contrexéville sowie der Geburtsort Jeanne d'Arcs, Domrémy-la-Pucelle an der Maas.

Hauptverkehrsachsen in den Vogesen sind die Täler von Mosel und Meurthe. In beiden gibt es je eine Nationalstraße (teils Kraftfahrstraße) und auf der jeweils anderen Talseite eine ruhige Straße mit wenig lokalem Verkehr. Eine weniger bedeutsame Achse ist das Tal der Vologne zwischen den beiden vorgenannten. Rund um Rémiremont sind die Täler von Mosel und Moselotte durch Bahntrassen-Radwege erschlossen. Die Vogesen-Kammstraße verläuft zwischen Col du Bonhomme und dem Hohneck auf dem Gebiet des Départements.

Infos für die Reise

Öffentliche Verkehrsmittel

Fahrrad im Zug, Vorsicht bei diesen Ständern!

Gute Zugverbindungen mit Fahrradmitnahme bestehen von Metz und Nancy in Richtung Luxemburg, Paris (TGV Est) und Straßburg, die Zugdichte Richtung Lyon ist sehr dünn. Die Regionalzüge (TER) nehmen kostenlos Fahrräder mit, dies gilt auch für den TER Vallée de la Marne zwischen Paris und Bar-le-Duc, der im Fahrplan ohne Fahrradmitnahme gekennzeichnet ist. Achtung, seit einigen Jahren werden Zuggarnituren eingesetzt, bei denen das Rad mit einem Gurt festgemacht wird, siehe nebenstehendes Bild. Das Fahrrad steht so zwar ziemlich fest, aber der metallene Ständer verursacht Kratzer am Rahmen. Es ist angeraten, irgendetwas Weiches zwischen Fahrrad und Ständer zu klemmen.

Von Saarbrücken gibt es eine Regionalzug-Verbindung nach Metz, teils direkt, teils mit Umstieg in Forbach. Von Trier kommt man auch über Luxemburg per Regionalzügen nach Metz. Siehe auch Bahn und Rad in Frankreich.

Campingplätze

Vor dem Eintragen neuer Plätze bitte die Hinweise auf Empfehlenswerte Campingplätze beachten.
Siehe auch die allgemeinen Bemerkungen zu Campingplätzen in Frankreich.

  • 54290 Velle-sur-Moselle. Kleiner ruhiger Camping Municipal, direkt an der Mosel. Radreisefreundlich. Der Verwalter arbeitet ehrenamtlich und ist sehr zuvorkommend. Auf Bestellung bringt er morgens Brötchen vom Bäcker mit, die liegen dann auf dem Gepäckträger, abgerechnet wird später. Saubere Sanitäranlage. Keine Campingschenke, dafür Aushang mit Pizza-Service. (Mütze).
  • 54840 Villey-le-Sec Camping de Villey-le-Sec 34, Rue de la Gare, +33 (0) 3 83 63 64 28 11,70 Euro. Sehr guter, neuer und sehr sauberer, gepflegter Platz direkt am Ufer der Moselle. kleiner Supermarkt vorhanden. Karte (2012, velOlaf)
  • 55100 Verdun [1] 8, allée des Breuil, +33 (0) 3.29.86.15.31. 2 Erw+2 Kinder etwa 20 €. Schönes kleines eigenes Freibad mit Rutsche, direkt an der Maas. Waschmaschine mit Trockner, kleiner Shop mit reellen Preisen. WLAN kostenlos im Bereich der Rezeption. Karte (2012, Meterfresser)
  • 55400 Mandre (Camping la ferme les etangs de mandre) [2] Am Ortsausgang von Mandre/Chatillon sur les Côtes sehr hübsch gelegen, freundlicher Empfang. Ausser Bauernhöfen (frische Milch!) keine Einkaufsmöglichkeiten. Gute Verschnaufmöglichkeit vor dem Ardennenanstieg. Boden zT heringsunfreundlich. 10€ 2Erw.+2Kinder+Zelt, Dusche incl., Waschmaschine, WiFi hätt's auch gegeben. Tel. +33685103563 Karte (2012, Meterfresser)
  • 55500 Ligny-en-Barrois Camping municipal de Ligny-en-Barrois Rue des États-Unis., +33 (0)3 29 77 09 36 / +33 (0)6 74 39 57 56 Camping municipal, zentrumsnah. Sehr neu, sehr sauber, Unterstand mit Bänken und Tischen vorhanden. Nur vom 1. Juni bis 30. September geöffnet. Preis: 5,00 € / 2 Pers. mit Zelt. (2012, tinlie)
  • 57000 Metz Camping municipal de Metz-Plage Kommunaler Campingplatz am Ufer der Mosel, mitten in der Innenstadt (dafür aber verhältnismäßig ruhig), Zeltwiese vor der Nase der Wohnmobilisten am Moselufer, Bänke und Tische, Minikiosk, einfache sanitäre Anlagen, preiswert (2 Pers. 10 € im Juni 2011 inga-pauli)
  • 57560 Abreschviller http://www.abreschviller.fr/Camping Le Camping du Moulin, Rue du Moulin, Tel. +3338703757, CP in Ortslage,Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten im Ort, Naturschwimmbad nebenan, überdachte, windgeschützte Sitzmöglichkeit, preiswert (1 P.mit Zelt 5,50 €, 2 P. mit Zelt 8,50) (2017 amarillo)
  • 57850 Dabo Camping du Rocher. 5,10 Euro zzgl. 1,70 Euro für heiße Dusche. Es gibt auch Etagenbetten in Mehrbettzimmern für 15 Euro. +33 (0) 3 87 07 47 51. Toller, sehr einfacher Platz im Wald unter dem Rocher de Dabo gelegen. Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie in Dabo, ca. 3km Karte (2012, velOlaf)
  • 88160 Fresse-sur-Moselle Camping Municipal Au Bon Accueil 36, Rue de Lorraine, Telefon +33 (0) 3 29 25 08 98. Klein, einfach, sauber. Wiese mit Bäumen, Bänke und Tische für Zeltende, saubere sanitäre Anlagen. 1 Person und Zelt: 4,08 EUR (August 2011), am Moselradweg Karte (2011, Holger)
  • 88240 Bains-les-Bains Camping des Pins, Rue des Creuses, 88240 Bains-les-Bains, Tél.: 0033 / (0)3 29 36 20 49. Kleiner und sehr einfacher Campingplatz (Mütze).
  • 88300 Neufchâteau Camping Intercommunal de Neufchâteau. Kleiner Campingplatz direkt am Maas-Radwanderweg, Hallenschwimmbad schräg gegenüber. Der Verwalter ist selber begeisterter Radfahrer. Saubere geräumige Sanitäranlagen (Mütze Juli 2017)

Kartenmaterial

Leihräder in Nancy

Regionalkarten gibt es vom IGN (1:250.000) und Michelin (1:200.000), diese decken zugleich das Elsass mit ab. Das Kartenbild von Michelin ist leichter lesbar, auf den IGN-Karten zusätzliche Sehenswürdigkeiten eingezeichnet. Michelin bietet auch Départementkarten an, dabei bildet die Karte 307 die drei nördlichen Départements ab (Meuse, Meurthe-et-Moselle, Moselle), die Karte 314 die Vosges zusammen mit Haute-Saône. Mit 1:150.000 ist der Maßstab nicht viel detaillierter, dafür gibt es zusätzliche Hinweise auf Sehenswürdigkeiten sowie Innenstadtpläne für größere Orte.

Leihräder

In Nancy gibt es unter dem Namen VélOstan zwei Leihfahrrad-Services: Die Formel Boutic bietet Fahrräder zur längerfristigen Ausleihe (tage- oder wochenweise). Die Formel Lib ist analog zu Vélib in Paris (Abo für 1 bis 7 Tage, halbstündige Benutzung kostenlos), allerdings ist das Einsatzgebiet auf die Innenstadt begrenzt.

Routen

Folgende Routen des Wikis führen durch Lothringen:

Außerdem gibt es folgende Radweit-Routen:

Übersicht

Kathedrale von Toul an der Mosel

Nancy liegt im Zentrum der Region und kann als Drehscheibe betrachtet werden. ie Stadt liegt an der Meurthe, die etwas weiter nördlich in die Mosel fließt, welche ihrerseits einen Bogen um die Stadt macht und dabei Toul berührt. Südöstlich von Nancy sind Mosel und Meurthe durch den Marne-Rhein-Kanal verbunden (siehe Straßburg - Paris). Flüsse und Kanal bilden einen Ring, den sich der Radfahrer als großen Verteilerkreisel mit fünf Armen vorstellen kann:

  • nach Norden entlang der Mosel in Richtung Deutschland und Luxemburg;
  • nach Süden entlang der Mosel in Richtung südliche Vogesen bzw. Franche-Comté;
  • nach Südosten entlang der Meurthe in Richtung mittlere Vogesen;
  • nach Osten entlang des Marne-Rhein-Kanals Richtung Nordvogesen bzw. Straßburg;
  • nach Westen entlang des Marne-Rhein-Kanals Richtung Paris.

Oben genannte Ost-West-Achse kreuzt die Saar bzw. den Saar-Kohlen-Kanal zwischen Sarrebourg und Gondrexange. Zwischen Toul und Bar-le-Duc kreuzt der Kanal zudem die Maas. Von der Nord-Süd-Achse zweigt im Süden nahe Épinal der Canal des Vosges Richtung Dijon ab.

Nancy und die Moselschleife

Der Name Boucles de la Moselle bezeichnet eine Runde um Nancy entlang o.g. Flüsse, also der genannte "Verteilerkreisel". Eine Übersichtskarte gibt es hier.

Der Treidelweg am Canal de Jonction (von Richardménil nach Nancy hinein) ist ein prima ausgebauter Radweg. In Nancy selbst hat man die Wahl zwischen Kanal und Fluss, die Ausschilderung ist teils mangelhaft bzw. nicht vorhanden. Der Kanal führt dichter am Stadtzentrum vorbei. Aus Nancy nach Norden fährt man am Besten am rechten Flussufer, ab Lay-St-Christoph am linken Ufer nach Pompey. Die übrigen Abschnitte des Rundwegs sind teils ausgebauter Radweg entlang der Mosel, teils auf kleineren Straßen.

Nord-Süd-Achse

Stadttor in Metz

Die Mosel bildet die zentrale Nord-Süd-Achse Lothringens. Ihre Quelle befindet sich unmittelbar am Vogesen-Hauptkamm am Col de Bussang. Von Bussang bis Rémiremont wurde eine ehemalige Bahntrasse als Radweg hergerichtet. Von Rémiremont bis Épinal kommt man auf ruhigen Straßen auf der rechten Talseite. Anschließend ist bis zur Grenze mit dem Département Meurthe-et-Moselle (bei Socourt) der Treidelweg des Canal des Vosges als Radweg ausgebaut.

In Meurthe-et-Moselle ist nur die Gegend um Nancy als Radweg ausgebaut (siehe oben), der Weg über Nancy ist kürzer. Für die übrigen Abschnitte sind unter Mosel und Charles le Téméraire Hinweise zu finden. Im Département Moselle gibt es mittlerweile von Novéant über Metz bis zur deutsch-luxemburgischen Grenze einen durchgehenden Radweg.

Einen "Mosel-Radweg" gibt es unter diesem Namen in Frankreich nicht, verschiedene Abschnitte werden unter unterschiedlichen Namen geführt und ausgeschildert. Eine große Überschneidung gibt es mit dem internationalen Radweg Karl der Kühne, dieser verläuft von Luxemburg bis Golbey (nördlich von Épinal). Dann zweigt er in südwestliche Richtung entlang des Canal des Vosges ab. Eine genaue Beschreibung gibt es unter Charles le Téméraire.

Ost-West-Achse

Der Marne-Rhein-Kanal markiert eine Möglichkeit, Lothringen von Ost nach West zu durchqueren, ohne an den verschiedenen Côtes allzuviele Höhenmeter zu sammeln. Im Osten beginnt man an der engsten Stelle der Vogesen auf Höhe von Zabern. Durch das Tal des Sanon geht es geradewegs auf Nancy zu, das man mit Hilfe des Canal de Jonction und der Mosel südlich umgehen kann und bei Toul herauskommt.

Am Saarkohlenkanal

Ein wenig westlich von Toul, bei Foug, quert man die Wasserscheide zwischen Mosel und Maas. Der Anstieg fällt hier mit 40 Hm geringer als anderswo aus, da es sich bei dem Tal von Foug um den alten Oberlauf der Mosel handelt. Für die Wasserscheide zwischen Maas und Ornain kommt man ähnlich günstig weg, wenn man in Void-Vacon der D29 folgt mit 90 Hm auf 9 km. Der Ornain fließt Richtung Westen und mündet schließlich in die Marne.

Eine ausgeschilderte Radroute in diesem Sinne gibt es nicht, eine detaillierte Wegbeschreibung ist aber unter Straßburg - Paris zu finden.

Saar / Eurovelo 5

Die Quellen der Saar liegen in den Vogesen, genauer gesagt unterhalb des Donon. Erster größerer Ort am Fluss ist Sarrebourg, später kommen Sarralbe und als Grenzstadt Sarreguemines. Daneben gibt es den Saarkohlenkanal: er nimmt seinen Ausgang bei Gondrexange, wo er vom Rhein-Marne-Kanal abzweigt. Bis Saaralbe verläuft er mehrere Kilometer westlich der Saar, nördlich davon gemeinsam mit derselben.

Ein ausgewiesener Radweg verläuft auf ganzer Länge am Ufer des Kanals (nicht des Flusses). Er ist auch als Teil der Eurovelo 5 ausgewiesen, wobei sich letztere über den Rhein-Marne-Kanal Richtung Straßburg fortsetzt. Eine Beschreibung findet man unter Saar.

Maas

Gedenkstätte Douaumont bei Verdun

Neben Mosel und Saar ist die Maas (frz. Meuse) der dritte große Fluss, der Lothringen von Süden nach Norden durchquert, und davon der westlichste. Eine ausgewiesene Route an der Maas gibt es nicht, was wohl auch mangelndem touristischen Interesse zugeschrieben werden kann. Hervorzuheben sind Verdun und Umgebung, wobei sich die Stätten des Ersten Weltkriegs eher auf den Höhen rund um die Stadt befinden, und vielleicht noch Domrémy-la-Pucelle schon ganz im Süden der Region. Ansonsten durchquert die Maas hauptsächlich die oben angesprochenen schwach besiedelten Regionen.

Das Maastal wird auf ganzer Länge von der ehemaligen Nationalstraße 64 genutzt (heute D964/D164). Es gibt aber jeweils eine verkehrsärmere Alternative am anderen Ufer.

Vogesen

Die Vogesen bei La Pierre-Percée

Die Vogesen bilden die natürliche Grenze zum Elsass, außer dort, wo das Krumme Elsass nach Lothringen hereinragt. Die Nordvogesen sind niedriger und recht einfach zu durchqueren. Südlich des Krummen Elsass liegt der bereits erwähnte "Flaschenhals" auf Höhe von Zabern: komplett flach von Zabern bis Arzviller entlang der Zorn bzw. des Rhein-Marne-Kanals, nur kleinere Hügel zwischen Arzviller und Sarrebourg.

Der niedrigste Übergang in den Südvogesen ist der Col de Saales (554 m): allmählicher Anstieg entlang von Meurthe und Fave über St-Dié, dafür aber umwegig und im oberen Teil recht verkehrsreich. Eine interessante Alternative in diesem Bereich ist der nördlicher gelegene Col du Donon (732 m). Von Westen her führt das Tal der Plaine sanft bis Raon-sur-Plaine, wer die Talstraße meiden will, kann in diesem Bereich auch eine abseits davon gelegene Radroute nutzen. Die letzten 4 km mit 7 % durchschnittlicher Steigung sind dann nicht mehr viel. Auf Elsässer Seite besteht eine Verbindung auf Nebenstraßen von Schirmeck bis Molsheim. Ganz im Süden ist der Col de Bussang (727 m) der Übergang zwischen Mosel und Thur. Der Aufstieg auf Lothringer Seite vollzieht sich auf ruhigen Wegen, siehe dazu die Wegbeschreibung Mosel. Zur Abfahrt ins Elsass nimmt man die Nationalstraße.

Zu den touristischen Attraktionen gehören die Vogesen-Kammstraße (siehe den Abschnitt Route des Crêtes im Elsass-Artikel) oder der Burgfelsen von Dabo. Eine Übernachtungsmöglichkeit in den Vogesen stellen die Berghütten bzw. Wanderheime (genannt Refuge / Ferme-auberge) dar. Meistens bieten sie Halbpension an und damit die Möglichkeit, in den Höhenlagen der Vogesen zu übernachten oder die Radtour mit einer Wanderung zu verbinden.

Weblinks

Externe Links:

Reiseberichte im Forum:

Kapelle auf dem Rocher du Dabo

Nord-Süd:

Ost-West:

Vogesen:

Gemischt: