Norwegen

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Allgemeine Informationen

generelle Empfehlungen

In Norwegen gilt das Jedermannsrecht (Allemannsretten), d.h. die Nutzung der Natur und ihrer Früchte ist jedem gestattet, unabhängig von der Zustimmung des Grundbesitzers. Allerdings darf dabei weder die Natur noch der Besitzer geschädigt, gestört oder in sonstiger Form benachteiligt werden. In der Praxis bedeutet das für Radreisende, dass Wildcamping zwar erlaubt ist, jedoch ein angemessener Abstand zu Wohnhäusern eingehalten werden muss. Außerdem muss eventuell anfallender Müll wieder mitgenommen werden. Vom 15. April bis 15. September ist das Feuermachen in oder in der Nähe von Waldgebieten verboten.

Besondere Regeln und Vorschriften (z.B. Campingverbot) können in Naturschutzgebieten bestehen und sollten auch unbedingt beachtet werden.

Einreisebestimmungen, Dokumente

Norwegen gehört zwar nicht zur EU, ist aber Mitglied des Schengen-Raums, daher wird kein Visum benötigt und ein Personalausweis ist ausreichend. Allerdings unterscheiden sich die Zoll-Bestimmungen etwas zu regulären EU-Mitgliedern. Mit dem Flugzeug kann es (wegen Zoll) passieren, dass man im internationalen Transit-Bereich landet und dann entsprechend Zeit für die Grenzabfertigung einplanen muss. Bei Einreise per Land oder Wasser aus einem EU-Land finden in der Regel keine Kontrollen statt.

Klima und Reisezeit

In Norwegen herrscht aufgrund des Golfstroms vergleichbar mildes Klima, trotzdem fällt während des Winters im Landesinnern sehr viel Schnee: nicht jede Straße wird geräumt und das kann bedeuten, dass teilweise bis weit in den Mai hinein manche Orte nur per Schiff oder nur mit großen Umwegen erreichbar sind. Auch manche Fährverbindungen bestehen nur während des Sommerfahrplans (von etwa Anfang Juni bis Mitte September).

Sicherheit und Verhaltensempfehlungen

Sprache

Eine einheitliche norwegische Sprache gibt es nicht, die meisten Norweger sprachen Bokmål, eine aus dem Dänischen entstandene Sprache, eine kleine Gruppe, etwa 10-15 % sprechen Nynorsk, die ältere der beiden offiziellen norwegischen Sprachen. Wer Dänisch oder Schwedisch kann, kommt ganz gut klar in Norwegen, zumindest das Bokmål lässt sich dann gut verstehen. Wer keine skandinavische Sprache beherrscht, kommt mit Englisch eigentlich überall gut durch. Da Norweger ausländische Filme selten synchronisiert, sondern meist nur mit norwegischen Untertitel sehen können, sind englische Sprachkenntnisse fast selbstverständlich. Auch Deutsch wird vor allem in den Touristenregionen verstanden.

Fahrradinformationen

Regeln und Vorschriften

Straßenverkehr

Fahrräder sind von der allgemeinen Lichtpflicht zwar ausgenommen, jedoch gibt es viele unbeleuchtete Tunnels für die eine gute Lichtanlage unbedingt erforderlich ist, um zu sehen und gesehen zu werden.

Norweger tragen beim Radfahren oft reflektierende Warnweste und Helm, dies geschieht aber nur auf Empfehlung - ein Verstoß wird nicht geahndet.

Tunnel

Radfahren ist prinzipiell überall erlaubt, jedoch gibt es auf Autobahn-ähnlichen Strecken sowie vor längeren Tunnels oft ein Verbotszeichen für Radfahrer. Inwiefern dieser für einige Radler störende Tatbestand sich auf die eigene Routenplanung auswirkt, bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Die Erfahrungen mit Tunnelfahrten, wie sie im Radreise-Forum bisher berichtet wurden, waren in der Regel positiv. Eine Empfehlung kann aber nicht gegeben werden.

Häufig ist eine Alternativroute für Radfahrer ausgeschildert oder läßt sich erraten (teilweise schon weit vorher, daher immer aufmerksam die Beschilderung beachten, sonst muss alles wieder zurückgefahren werden). Es gibt eine Karte, speziell für Radfahrer: SYKKELRUTER I NORGE, in der u.a. für alle Tunnel angegeben ist, ob sie mit dem Rad durchfahren werden können oder nicht. Auch die für Radfahrer gesperrten Abschnitte auf den Hauptdurchgangsstraßen sind gekennzeichnet. Bezogen werden kann die Karte hier. Im Internet gibt es eine englischsprachige Datenbank und Karte zur Befahrbarkeit vieler norwegischer Tunnel. Die Datenbank wurde von Radreisenden erstellt, ist nicht vollständig und kann per Formular aktualisiert und ergänzt werden.

Es gibt jedoch auch viele Fälle, in denen man einen Tunnel mit Fahrradverbot nicht so einfach umfahren kann:

  • Høyanger, Folgefonn: Umwege von 100 km oder mehr notwendig
  • Stalheimskleiv: Sehr steile Umfahrungsstrecke bis fast 20%
  • Svartisentunnel: SFähre, die nur 2-3 Mal am Tag fährt
  • Strynfjell: Umfahrung auf dem "Gamle Strynefjellsvegen" nicht asphaltiert von der Abzweigung in Grotli bis zum Sommerskigebiet, aber gut fahrbar; sehr empfehlenswert!
  • Lærdaltunnel: Umfahrung wird nicht von Schnee geräumt
  • Umfahrung führt über viele Höhenmeter (bei Tunnels, die einen Paß unterqueren)
  • Umfahrung nicht existent oder lückenhaft
  • Fahrrad im Linienbus mitnehmen, der aber teilweise nur wenige Male am Tag fährt, was Wartezeiten von 2-20 Stunden bedeuten kann (z.B. viele Unterwassertunnels)
  • Umfahrung ist wegen Felssturz, Unterspülung etc. nicht befahrbar
  • Umfahrung ist wegen Drängelgittern mit Tandem oder Anhänger nicht befahrbar.

Auf der anderen Seite gehören oft Umfahrungsstraßen von Tunnelstrecken zu den schönsten Strecken, die man in Norwegen finden kann, unabhängig davon, ob der Tunnel nun ein Verbot hat oder nicht.

Gründe für eine Tunnelsperrung können sein:

  • es existiert eine parallele Umfahrung für Radfahrer, die ohne Einschränkungen zu nutzen ist, in unmittelbarer Nähe
  • sehr starker Kraftverkehr (rund um Ballungsräume wie Oslo/Bergen)
  • starke Steigungen/Kurven innerhalb des Tunnels (Kraftfahrer sehen ein langsames Rad unter Umständen zu spät)
  • Möglichkeit, dass sich gefährliche Gase wie Kohlenmonoxid im Tunnel sammeln und bei der Durchfahrt mit dem Fahrrad wegen der körperlichen Anstrengung und zeitlich längeren Aussetzung auf den Körper auswirken (z.B. Ohnmacht)

Fähren

Norwegen ist ein Land mit vielen Inseln und Fjorden, die meist mit Fähren überquert werden. Die Fahrpläne sind für Ausländer nicht immer sofort zu verstehen, eine ausführliche Erklärung befindet sich hier im Wiki.

Vor den Fähren gibt es üblicherweise Wartespuren auf denen man sich als Radfahrer ganz vorne einordnen darf (besonders im Sommer relevant, wenn nicht immer alle Autos/Wohnmobile auf einen Schlag mitkönnen). Nachdem die Fähre angelegt hat und die eingetroffenen Autos/Passagiere die Fähre vollständig geräumt haben, fährt man als Radfahrer üblicherweise als erstes auf die Fähre - es ist vom Fährpersonal und Fahrgastaufkommen abhängig, ob das Personal sofort beim Reinfahren kassiert oder erst während der Überfahrt (Blickkontakt reicht, um zu merken was der Einweiser will). Als Radfahrer ordnet man sich üblicherweise in einer der Seitennischen neben den Aufgängen (aber ohne einen Durchgang zu versperren) ein. Normalerweise ist die Überfahrt so ruhig, dass das Rad nicht extra gesichert/angeseilt werden muss, sollte das Wetter schlecht sein, wird das Personal entsprechende Hinweise und Hilfen geben.

Während der Überfahrt gibt es normalerweise die Möglichkeit sich an einem Kaffee- oder Snackautomaten zu verpflegen, bei längeren Überfahrten ist meist auch ein kleines Bistro geöffnet. Alle Fähren haben öffentliche Toiletten an Bord. Offiziell ist der Aufenthalt auf dem Auto-Deck während der Überfahrt nicht gestattet; meist wird dieses Verbot nicht sehr nachdrücklich durchgesetzt, aber wer auf Nummer sicher gehen will, sollte alles, was er für die Überfahrt braucht, mitnehmen.

Nach dem Anlegen der Fähre kann es sein, dass das Personal möchte, dass man als erstes die Fähre verlässt - ist aber auch immer abhängig vom Personal. Die folgenden Autos/Wohnmobile/Laster werden einen sowieso alle überholen, also lohnt es sich meist kurz an den Rand zu fahren und anschließend (bis zum nächsten Eintreffen einer Fähre) die Straße für sich alleine zu haben ;-)

Versorgungslage für Ersatzteile

In größeren Städten wie Bergen oder Oslo finden sich ohne Probleme spezialisierte Fahrrad-Fachgeschäfte, die auch aus Deutschland bekannte Teile und Marken auf Lager haben. Generell sind die Norweger aber (wenn sie überhaupt Fahrrad fahren) eher eine Rennrad-Nation, daher ist die Auswahl für Trekking-/Reiseräder nicht ganz so groß wie bei uns.

Transport

Anreise

Die Anreise nach Norwegen erfolgt für den Reiseradler, der nicht mit dem Flugzeug reisen will, meist entweder auf dem Landweg via Schweden oder per Fähre aus Dänemark oder Deutschland.

Die Anreise mit der Bahn via Schweden wird immer noch dadurch erschwert, dass die schwedischen Bahnen üblicherweise keine Fahrräder transportieren, Ausnahmen stellen jedoch dänische, norwegische und deutsche Züge dar, die teilweise in Schweden verkehren. Eine weitere Ausnahme ist der Bohuståget, mit dem man von Göteborg bis Strömstad kurz vor der norwegischen Grenze fahren kann. Hier ist die Fahrradmitnahme erlaubt, genauere Infos unter Nordseeküstenradweg Schweden.

Für die Anreise über das dänische Festland muss man beachten, dass die Fahrzeit von Hamburg bis Hirtshals etwa einen ganzen Tag in Anspruch nimmt und dass man unbedingt die Fahrradplätze bei der dänischen Bahn reservieren muss.

Anreise mit der Fähre

Die Vielfalt der Fährlinien, die es bis in die 90er Jahre auf den Strecken nach Norwegen gab, ist vorbei, die meisten Fährlinien wurden von Colorline übernommen, was sich auch in gestiegenen Preisen bemerkbar macht. Dennoch gibt es auch hier verschiedene Möglichkeiten, Norwegen zu erreichen, die meisten über die jütländischen Häfen Frederikshavn, Hirtshals und Hanstholm.

Ab Deutschland

  • Kiel - Oslo mit Colorline. Sicher die komfortabelste, aber auch teuerste Fährverbindung nach Norwegen. Inzwischen setzt die Colorline auf dieser Strecke zwei Schiffe mit Kreuzfahrtcharakter ein; die früheren günstigen Übernachtungsmöglichkeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten ohne Gastronomie sind praktisch nicht mehr vorhanden.

Ab Dänemark

  • Frederikshavn - Oslo Colorline.
  • Frederikshavn - Oslo Stena Line.
  • Kopenhagen - Oslo [1]. Günstige Nachtzuganbindung.
  • Hirtshals - Kristiansand Colorline.
  • Hirtshals - Egersund - Stavanger Colorline.
  • Hanstholm - Egersund - Haugesund - Bergen Fjordline.

Transport im Land

In der Norwegischen Staatsbahn NSB ist auf fast allen Strecken und den meisten Zügen die Radmitnahme problemlos möglich. In den Intercitys (z.B. Kristiansand-Oslo) kann das Rad per Selbstverladung im Gepäckabteil des Triebkopfes mitgenommen werden. NSB verkauft bestimmte Kontingente an "minipris-tickets" zu 199, 299 und 399 NOK, mit denen eine beliebig lange Strecke, z.B. Bodø-Trondheim-Oslo-Kristiansand, gefahren werden kann. Näheres hier: http://www.nsb.no/minipris/minipris-fra-kr-199-article24567-2654.html

Innerhalb Norwegens bietet die Fluggesellschaft Norwegian gute und günstige Verbindungen an, näheres hier: Fluggesellschaft norwegian. Selbst Flugverbindungen bis in die kleineren Städten im hohen Norden Norwegens (z.B. Alt, Kirkeness, Tromsø, Lakselv etc.) und bis nach Spitzbergen werden von Norwegian angeboten.

Da die Zugverbindungen nur bis nach Bodø gehen, muss man im Norden Norwegens auf Fernreisebusse ausweichen, die aber jede etwas größere Stadt anfahren. In der Regel ist es kein Problem, Räder im Bus mitzuführen - natürlich immer vorausgesetzt, dass genug Platz vorhanden ist und man bereit ist, einen Aufpreis zu zahlen. Diese Busse fahren aber nicht nur im Norden Norwegens, sondern im ganzen Land und mit den Bussen ist man oftmals flexibler und schneller unterwegs als mit dem Zug.

Näheres zu den Busverbindungen und Preisen siehe hier: Busgesellschaft nor-way.

Straßen

Straßennetz, allgemeine Informationen

In Norwegen sind Europastraßen und Nationalstraßen (norwegisch: riksvei) vollständig asphaltiert, mit Ausnahme der Straße 258 über das Strynfjell. Andere Hauptstraßen (norwegisch fylkesvei) sind in der Nähe großer Städte und auch in Westnorwegen häufig asphaltiert. Man finde aber auch häufig Strecken, die nicht asphaltiert sind (grusvei).

Bedingt durch die Topografie mit vielen Inseln und Fjorden muss man bei Fahrten in der Nähe der Küste einige Fährfahrten einplanen. Es gibt aber eine gewisse Tendenz, solche Fähren durch Tunnel oder Brücken zu ersetzen. Insbesondere Tunnels haben dann häufig ein Fahrradverbot.

Routen und Touren

In Norwegen gibt es 9 nationale Fahrradrouten, die meisten befinden sich in der Südhälfte des Landes, lediglich die Route 1 führt (weitgehend an der Küste) hinauf bis zum Nordkap. Fast ohne Ausnahme verlaufen die Routen auf normalen Straßen, allerdings soweit möglich auf verkehrsschwachen Strecken.

Gesundheit und Ernährung

Gesundheitsversorgung

Ernährung und Versorgungssituation

Tipp für alle, die länger in Norwegen unterwegs sind und gerne und oft Kaffee trinken: Kauft an der ersten Statoil-Tankstelle für 149 NOK den Jahresbecher "Statoilkoppen"! Damit könnte Ihr an jeder Statoil-Station - und die gibt es überall in Norwegen - Kaffe oder andere Warmgetränke zapfen, ohne die sonst üblichen 12-15 NOK bezahlen zu müssen. Wer noch den Becher vom Vorjahr hat, braucht nur einen neuen Deckel und zahlt dafür 99 NOK. Der Isolierbecher passt übrigens in den Flaschenhalter. Näheres hier.

Unterkunft

Regionen

Literatur

  • Frank Pathe: Norwegen per Rad. Verlag Wolfgang Kettler: Neuenhagen 2006, 5. aktualis. Aufl., ISBN 978-3-932546-34-1

Karten

Reiseführer

Weblinks

Radreise-Forum

Externe Links