Reschenpass: Unterschied zwischen den Versionen

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== Postbus ==
== Postbus ==
Für die Strecke Pfunds-Nauders gibt es auch eine Postbus-Verbindung mit Fahrradmitnahme. So ist der Reschenpass auch mit Kindern weitgehend problemlos machbar. Eine Bahnlinie über den Reschenpass gibt es nicht. · [http://www.viaclaudia.org/fileadmin/walk/PDFs_ARGE/Bike-Shuttle_Reschenpass_2010.pdf Fahrplan Bike-Shuttle 2010: Landeck → Pfunds → Nauders]
Für die Strecke Pfunds-Nauders gibt es 5 mal täglich eine Postbus-Verbindung mit Fahrradmitnahme. So ist der Reschenpass auch mit Kindern weitgehend problemlos machbar. Eine Bahnlinie über den Reschenpass gibt es nicht. · [http://www.tirolwest.com/ftp/data/Via%20Claudia%20Huckepack_klein.pdf Fahrplan Bike-Shuttle 2012: Landeck → Pfunds → Nauders], Fahrpreis 8,50 €, Fahrradtransport kostenlos.


== Weblinks ==
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Version vom 10. April 2012, 11:42 Uhr

Der Reschenpass verbindet das Inntal an der schweiz-österreichischen Grenze mit dem Südtiroler Vinschgau. Mit etwas über 1.500 Metern über dem Meer ist er eine der niedrigsten Stellen im Alpenhauptkamm. Seit alters her hat er eine große Verkehrsbedeutung, lässt sich aber auch auf verkehrsarmen Wegen überqueren. Die Landschaft zu beiden Seiten des Passes gilt als reizvoll. Deshalb, und aufgrund der moderaten Steigungen, ist er auch für weniger erfahrene Radler geeignet. Die Via Claudia Augusta führt über den Reschenpass.

Geographie

Der Reschenpass selbst ist ein schwach ausgeprägter Sattel in einem Hochtal, dem Vinschgau. Der höchste Punkt ist zwischen der Staatsgrenze und dem Südtiroler Dorf Reschen. Auch der Nordtiroler Ort Nauders liegt noch in dem Hochtal. Nördlich von Nauders fällt das Gelände scharf zum Inntal ab. Der Inn hat sich hier auf einer Länge von 10 km schluchtartig eingegraben. Der letzte Schweizer Ort liegt westlich der Schlucht und heißt Martina (Martinsbruck). Der erste österreichische Ort am Inn liegt östlich der Schlucht und heißt Pfunds.

Anschlüsse

Von Norden erreicht man den Reschenpass meistens über Landeck, wo die Wege vom Fernpass, von Innsbruck und von Vorarlberg her zusammentreffen. Die Route von Landeck nach Pfunds ist ausgeschildert und besteht überwiegend aus asphaltierten Wirtschaftswegen und Ortsstraßen. Die Bundesstraße ist in diesem Teil des Inntals teilwieise KFZ-Straße. Martina hingegen ist das Tor zum Engadin.

Am Reschenpass entspringt die Etsch und fließt durch den Vinschgau nach Meran, Bozen bzw. Verona. Die Via Claudia Augusta folgt diesem Weg. Bei Glurns kann man ins Münstertal und zum Ofenpass verzweigen, bei Prad beginnt der Anstieg zum Stilfser Joch, das ins Veltlin führt.

Alternativen

Kommt man bereits aus dem Engadin, so ist der Ofenpass eine direktere Verbindung. Östlich gelegene Alternativen zum Reschenpass sind der Brenner und das Timmelsjoch. Der Brenner ist die direkteste Verbindung zwischen München/Innsbruck und Bozen, aber verkehrsreicher und landschaftlich nicht so schön. Das Timmelsjoch ist sehr viel höher als der Reschenpass und nur im Sommer geöffnet.

Während die Verbindung aus Fernpass und Reschenpass wegen der Geografie des Fernpasse von für Alpenquerungen von Süden nach Norden weniger angenehm ist als von Norden nach Süden, ist die 80 bis 120 km westlich verlaufende Verbindung zwischen Alpenrhein und Comersee über den Splügenpass mit konzentriertem Anstieg von Süden (1800 Höhenmeter auf 30 km) und langem (Hinterrheintal) von Norden für Alpenquerungen von Süden nach Norden attraktiver.

Nordseite

Die Hauptarbeit ist beim Anstieg nach Nauders zu bewältigen. Sowohl von Pfunds (970 m) als auch von Martina (1.030 m) führen Straßen nach Nauders (1.350 m).

Reschenstraße

Die Straße von Pfunds nach Nauders ist die Reschenstraße (B180). Sie überquert oberhalb von Pfunds die Kajetansbrücke und führt mit moderaten Steigungen an Hochfinstermünz und der Festung Nauders vorbei auf die Hochfläche. Die Straße wird auch vom Schwerverkehr benutzt und führt durch mehrere Tunnels. Von der 2005 eingeführten Tonnagebegrenzung für LKW auf 7,5 t sind regional ansässige Speditionen ausgenommen, die von ihrem Privileg reichlich gebrauch machen. Während des des letzten Ausbaus (neue Tunnel) 2007 bestand ein Fahrradverbot. Seit dem Abschluss der Arbeiten darf die Straße wieder auch mit Fahrrädern befahren werden.

Schweizer Straße

Zollstelle Altfinstermünz am Inn

Die Anfahrt über Martina, bedeutet einen Umweg und gut 100 zusätzliche Höhenmeter, ist aber mit weniger Verkehr verbunden. Von Pfunds zur Kajetansbrücke geht es entweder auf der Reschenstraße (nördlich des Inns) oder auf dem asphaltierten Inn-Radweg (südlich des Inns), der unter der Kajetansbrücke hindurch führt und dann in einer Schleife aufs Nordufer.

Zollstation Martina

Dort, am nördlichen Brückenkopf, beginnt die Engadiner Straße, die durch die Finstermünzpass genannte Schlucht führt. Diese Bezeichnung wird umgangssprachlich, teils in der Form Hochfinstermünzpass, auch für die Reschenstraße benutzt, bezeichnet aber eigentlich den Talpass und bezieht sich auf die alte Zollstelle Finstermünz. Diese, unten am Fluss gelegen, sieht man aber von der Engadiner Straße aus nicht, weil sie am Hang entlang bis auf 1.090 Meter führt und zwei Galerien durchquert. Dann fällt sie nach Martina bergab.

Blick von der Norbertshöhe

In Martina, dem untersten Dorf des Engadins biegt man unmittelbar hinter der Schweizer Zollstation links ab, den Inn überquerend. Hier beginnt die Steigung, die gleichmäßig bei 7-8% Prozent liegt und 6,5 km anhält und dabei 370 Meter Höhenunterschied überwindet. Damit ist der Übergang nicht schwieriger als etwa eine Überquerung der Schwäbischen Alb oder anderer Mittelgebirge. Die Straße hat elf nummerierte Kehren, am Gasthof Norbertshöhe ist der Scheitelpunkt erreicht (1406 m). Von hier geht es eine kurze Strecke nach Nauders bergab.

Passhöhe

Die verbleibenden 150 Höhenmeter von Nauders zum Reschenpass verteilen sich auf 7 km Strecke und sind kaum fühlbar. Man kann sie auf der Bundesstraße zurücklegen oder auf dem parallel verlaufenden asphaltierten Wirtschaftsweg. Letzteren erreicht man, indem man in Nauders in den Ort fährt und dann zum Schloss hoch.

Nach der Staatsgrenze wechselt der Rad-/Wirtschaftsweg die Straßenseite, kurz vor dem Dorf Reschen ist der höchste Punkt erreicht.

Südseite

Kirchturm von Graun

Auf der Südseite beginnt die Steigung zum Reschenpass bei Glurns und hält an bis zum Haidersee (1.440 m), um dann flacher zu werden. Neben der Staatsstraße gibt es den Radweg der Via Claudia, der am westlichen Talrand entlang führt. Hier gilt es etwas vorsichtig zu sein, da der Radweg eng ist und man mit talwärts, schnell fahrendem Gegenverkehr rechnen muss. In Gegenrichtung, bergab, ist – abhängig vom jeweiligen KFZ-Aufkommen – vom Haider See bis nach Mals (Malles) die Straße eine gute Alternative. Ihre übersichtlichen Kehren nehmen hier fast die ganze Breite des steil abfallenden „Talbodens“ ein.

Am Haidersee und am Reschensee kann man am ruhigen Westufer fahren, wobei am Reschensee der steigungsärmere Hauptradweg parallel zur Staatsstraße am Ostufer entlang führt (gut fahrbar, aber etwas lauter). Die Hauptattraktion am Reschensee ist der versunkene Turm von Graun am Ostufer. Bei Reschen entspringt die Etsch, die Quelle erreicht man vom nördlichen Ortsende in zehn Minuten (kurzer Fußmarsch erforderlich).

Postbus

Für die Strecke Pfunds-Nauders gibt es 5 mal täglich eine Postbus-Verbindung mit Fahrradmitnahme. So ist der Reschenpass auch mit Kindern weitgehend problemlos machbar. Eine Bahnlinie über den Reschenpass gibt es nicht. · Fahrplan Bike-Shuttle 2012: Landeck → Pfunds → Nauders, Fahrpreis 8,50 €, Fahrradtransport kostenlos.

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