Speiche: Unterschied zwischen den Versionen

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== Reiseradtaugliche Arten ==
== Reiseradtaugliche Arten ==
=== Glattspeichen ===
=== Glattspeichen ===
Speichen die keinerlei Verdickung oder Verjüngung aufweisen und die üblicherweise durchgängig 2,0 mm Durchmesser haben.
Speichen, die keinerlei Verdickung oder Verjüngung aufweisen und die üblicherweise durchgängig 2,0 mm Durchmesser haben.


Beispiele: Sapim Leader, DT Swiss Champion
Beispiele: Sapim Leader, DT Swiss Champion

Version vom 25. Dezember 2013, 17:01 Uhr

Grundlegendes

Eine Speiche stellt die Verbindung zwischen Felge und Nabe her.

Speichen sind aus hochqualitativen Stahldraht. Für spezielle Anwendungen gibt es Speichen aus Aluminium, Titan oder Carbon. Am Reiserad sind solche Spezialspeichen kaum brauchbar.

Aufbau

Klassische Speichen bestehen aus einem 2,0 mm dicken Stahldraht, der an einem Ende ein Gewinde hat und am anderen Ende einen Bogen sowie einen Kopf. Die Speichen werden beim Laufradbau durch Löcher im Nabenflansch gesteckt, wobei der Speichenkopf das Durchrutschen verhindert. Am Gewinde werden die Speichen mithilfe der Speichennippel in der Felge gehalten und gespannt. Das Gewinde bei Speichen ist nicht geschnitten (wie z.B. bei Schrauben) sondern gerollt. Das Gewinderollen "quetscht" einen Teil des Materials, weswegen das Gewinde einen größeren Durchmesser (2,34 mm) hat als der anschließende Teil der Speiche (2,0 mm). Die Speichenlöcher in der Nabe müssen mindestens so groß sein wie das Gewinde; üblich sind 2,4 mm oder 2,5 mm.

Davon ausgehend gibt es Speichen mit größerem Durchmesser am Speichenbogen und/oder kleinerem Durchmesser in Mittelteil. Bei Rennrädern gibt es auch Speichen mit kleinerem Gewinde.

Ein verstärkter Speichenbogen reduziert die Gefahr eines Speichenbruchs, da dieser eine Schwachstelle darstellt. Außerdem wird dadurch der Sitz der Speiche im Nabenflansch verbessert. Ein dünneres Mittelteil ist elastisch und nimmt daher Stoßbelastungen auf, was Speichenbogen und Gewinde entlastet. Außerdem sind dünnere Speichen etwas leichter. Der Nachteil dünnerer Speichen ist die geringere Steifigkeit

Reiseradtaugliche Arten

Glattspeichen

Speichen, die keinerlei Verdickung oder Verjüngung aufweisen und die üblicherweise durchgängig 2,0 mm Durchmesser haben.

Beispiele: Sapim Leader, DT Swiss Champion

Eindickendspeichen (auch 1D oder ED)

Speichen, die im Speichenbogen verstärkt sind. Üblicher Durchmesser dieser Speiche im Bogen ist 2,3 mm oder 2,34 mm. Der Rest der Speiche ist wie üblich 2,0 mm dick.

Beispiele: Sapim Strong, DT Swiss Alpine

Doppeldickendspeichen (auch 2D oder DD)

Speichen mit einem 1,8 oder 1,5 mm dicken Mittelteil. Die Durchmesser am Gewinde und am Speichenbogen sind 2,0 mm.

Beispiele: Sapim Race (1,8 mm), Sapim Laser (1,5 mm), Sapim D-Light (1,65 mm), CN Mac DB-454 (1,8 mm), DT Swiss Competition (1,8 mm), DT Swiss Revolution (1,5 mm).

Doppeldickendspeichen mit verstärktem Bogen (3D-Speichen)

Speichen mit 2,0 mm Durchmesser am Gewinde, dünnerem Mittelteil (meistens 1,8 mm) und verstärktem Speichenbogen (2,3 mm oder 2,34 mm).

Beispiele: Sapim Force, DT Swiss Alpine III.

Flachspeichen (auch Messerspeichen)

Für bessere Aerodynamik sind diese Speichen in Fahrtrichtung ovalisiert. Dieser Effekt tritt allerdings erst ab höheren Geschwindigkeiten (ab 35-40 km/h) zutage. Auch lassen sich diese Speichen, durch ihre leicht sichtbare Verdrehung beim Nachspannen, besser zentrieren.

Notspeichen

Diese Speichen, auch Reparaturspeichen oder Erste-Hilfe-Speichen genannt, sollen bei einem Defekt unterwegs als leicht einzubauendes Provisorium dienen. Je nach Ausführung ist auf der rechten Seite am Hinterrad der Einbau auch ohne Demontage des Zahnkranzes möglich (Z-förmiger Kopf). Häufig ist der Mittelteil der Notspeiche auch aus einem flexiblen Material wie Kevlar, was eine Anpassung der Speichenlänge an das jeweils benötigte Rad ermöglicht.

Anzahl im Laufrad

Die Anzahl der Speichen spielt eine Rolle für die Belastbarkeit, die Steifigkeit und die Haltbarkeit eines Laufrads. Im Allgemeinen sind Laufräder mit vielen elastischen Speichen am haltbarsten und ausreichend steif. Vorne sind 32 Speichen üblich, hinten bei starker Beladung 36. Wer nur auf einigermaßen guten Straßen oder leicht unterwegs ist, wird auch hinten mit 32 Speichen auskommen. Renn-Reiseräder ohne Low Rider kommen vorne mit 28 Speichen aus.

Je weniger Speichen ein Laufrad hat, desto stärker macht sich eine gebrochene Speiche als Seitenschlag bemerkbar. Bei Felgenbremsen sollte man daher nicht weniger als 32 Speichen verwenden.

Die richtige Speiche

Für sehr stark belastete Laufräder sind 3D-Speichen zu empfehlen. Der elastische Mittelteil entlastet die Speiche im Gewinde und im Speichenbogen, der verstärkt ist. Wer nicht übermäßig viel Gepäck mitnimmt, wird auch mit 2D-Speichen ein belastbares und haltbares Laufrad bekommen. Für Alltagsräder sind auch die preiswerten Glattspeichen völlig ausreichend.

Wichtiger als die Wahl des Materials ist die Qualität des Aufbaus. Eine hohe und gleichmäßige Speichenspannung geht vor einem absolut perfekten Rundlauf. 1/10 mm Höhenschlag und 1/5 mm Seitenschlag sind bereits gute Werte. Einen besseren Rundlauf merkt man am Reiserad nicht.

Siehe auch

Weblinks

Speichenhersteller