Kettenwechselintervall: Unterschied zwischen den Versionen
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* Kette, Kettenblätter und Ritzel solange fahren, wie es möglich ist. Das bedeutet, bis die Kette anfängt, durchzurutschen. Der Vorteil ist, dass die Intervalle sehr lang werden können. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass die Effizienz des Antriebs nachlässt (der Antrieb „schluckt“ Energie) und dass sich das Schaltverhalten einer Kettenschaltung kontinuierlich verschlechtert. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich daher eher bei Nabenschaltungen. Auch weil es dort weniger zu wechselnde Teile gibt (nur ein Kettenblatt und nur ein Ritzel; beide können unter Umständen gewendet und so noch eine Weile benutzt werden). | |||
* Eine Verbesserung der ersten Variante ist die Zwei-Ketten-Methode: Wenn die erste Kette ca. 0,5% gelängt ist, legt man die zweite, neue Kette auf. Diese fährt man solange, bis die Längung 0.5% größer als bei der ersten geworden ist. Dann legt man wieder die erste, ältere Kette auf und so weiter. Das Wechselspielchen kann man solange wiederholen bis die Ketten anfangen zu reißen, oder die Schaltvorgänge zu unpräzise werden. Dann wird der komplette Antriebsstrang (Kettenblätter, Rizel und Kette) ausgewechselt. Mit dieser Methode kann man mehrere 10.000 km Laufleistung erreichen. | |||
* Die Kette als günstigstes Teil wechseln, bevor sie durch Längung die Kettenblätter und die Ritzel angreift. Dazu sollte man die Längung regelmäßig messen, wozu es mehrere Methoden gibt. Eine Längung von 0,8% wird als Grenze für den Verschleiß angesehen. Die Kassette und die Kettenblätter muss man hier erst wechseln, wenn sie mit einer neuen Kette nicht mehr fahrbar ist, also die Kette bei starken Antritten durchrutscht. Der Vorteil dieser Methode ist ein durchgängig gutes Schaltverhalten (bei Kettenschaltung) und ein (bei guter [[Kettenpflege]]) stets effizienter Antrieb. Dafür muss man öfter Messen und die Kette wechseln.<br>Wenn Kettenblätter und Ritzel verschlissen sind, kann man zur Methode 1 wechseln und eine verschlissene Kette montieren, die mit der abgenutzten Kassette und den abgenutzten Kettenblättern noch ohne Springen funktioniert. | |||
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Aktuelle Version vom 18. September 2011, 08:29 Uhr
Das Kettenwechselintervall gibt die Strecke an, bis eine neue Fahrradkette gewechselt wird, weil sie als verschlissen betrachtet wird. Neben der Kette verschleißen auch Kettenblätter und Ritzel. Insbesondere eine bereits abgenutzte Kette bedeutet einen schnellen Verschleiß der Blätter und Ritzel.
Wartungsphilosophie
Es gibt drei Möglichkeiten zur Nutzung bzw. zum Wechsel von Ketten:
- Kette, Kettenblätter und Ritzel solange fahren, wie es möglich ist. Das bedeutet, bis die Kette anfängt, durchzurutschen. Der Vorteil ist, dass die Intervalle sehr lang werden können. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass die Effizienz des Antriebs nachlässt (der Antrieb „schluckt“ Energie) und dass sich das Schaltverhalten einer Kettenschaltung kontinuierlich verschlechtert. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich daher eher bei Nabenschaltungen. Auch weil es dort weniger zu wechselnde Teile gibt (nur ein Kettenblatt und nur ein Ritzel; beide können unter Umständen gewendet und so noch eine Weile benutzt werden).
- Eine Verbesserung der ersten Variante ist die Zwei-Ketten-Methode: Wenn die erste Kette ca. 0,5% gelängt ist, legt man die zweite, neue Kette auf. Diese fährt man solange, bis die Längung 0.5% größer als bei der ersten geworden ist. Dann legt man wieder die erste, ältere Kette auf und so weiter. Das Wechselspielchen kann man solange wiederholen bis die Ketten anfangen zu reißen, oder die Schaltvorgänge zu unpräzise werden. Dann wird der komplette Antriebsstrang (Kettenblätter, Rizel und Kette) ausgewechselt. Mit dieser Methode kann man mehrere 10.000 km Laufleistung erreichen.
- Die Kette als günstigstes Teil wechseln, bevor sie durch Längung die Kettenblätter und die Ritzel angreift. Dazu sollte man die Längung regelmäßig messen, wozu es mehrere Methoden gibt. Eine Längung von 0,8% wird als Grenze für den Verschleiß angesehen. Die Kassette und die Kettenblätter muss man hier erst wechseln, wenn sie mit einer neuen Kette nicht mehr fahrbar ist, also die Kette bei starken Antritten durchrutscht. Der Vorteil dieser Methode ist ein durchgängig gutes Schaltverhalten (bei Kettenschaltung) und ein (bei guter Kettenpflege) stets effizienter Antrieb. Dafür muss man öfter Messen und die Kette wechseln.
Wenn Kettenblätter und Ritzel verschlissen sind, kann man zur Methode 1 wechseln und eine verschlissene Kette montieren, die mit der abgenutzten Kassette und den abgenutzten Kettenblättern noch ohne Springen funktioniert.
Kettenlängung messen
Der Verschleiß einer Kette entsteht dadurch, dass bei der Bewegung der Kette langsam die Verbindungsbolzen kleiner geschliffen werden. Es kommt zum Spiel in den Gelenken, was sich in einer Längung bemerkbar macht. Bebilderte und genauere Informationen zu diesem Vorgang findet man bei Sheldon Brown (rip).
Innenmessungen, wie zum Beispiel mit dem Rohloff Kaliber enthalten eine Fehlerquelle, da sie den Verschleiß der Kettenrollen mitmessen, der aber die Kettenlängung nicht beeinflusst.
Korrekt ist eine Außenmessung an einer gespannten Kette; zum Beispiel mit einem Messschieber. Die Länge von zehn Gliedern einer neuen Kette beträgt 127 mm (fünf Zoll). Wenn die Bolzen nach zehn Gliedern 128 mm Abstand haben, gilt die Kette als verschlissen (0,8 % Längung). Sind alle Ritzel und Kettenblätter aus Stahl, kann man eine Kette bis 128,3 mm fahren (1,0 % Längung). Die Messung wird genauer, wenn man über 20 Glieder misst (254 mm normal, 256 mm als Verschleißgrenze für Alu- und 256,6 mm für Stahlkettenblätter).
Eine Alternative ist die Vergleichsmessung, die speziell mit einem wiederverwendbarem Kettenschloss praktikabel ist. Dazu nimmt man die gebrauchte Kette vom Fahrrad und hängt sie neben eine neue Kette. Am oberen Ende sollten die Ketten mit ihrem Bolzen auf gleicher Höhe sein. Nach wenigen Gliedern wird der Bolzen der verschlissenen Kette schon etwas niedriger hängen als der Bolzen der unverschlissenen Kette. Jetzt zählt man die Anzahl der Kettenglieder, bis die Bolzen wieder auf gleicher Höhe sind. Eine um 1,0 % gelängte Kette ist beim 100. Kettenglied mit dem Bolzen auf gleicher Höhe wie der Bolzen des 101. Glieds der neuen Kette.
Kettenpflege
Siehe Hauptartikel: Kettenpflege
Der Verschleiß der Kette wird durch Schmutz stark erhöht, insbesondere feine Sandkörner, die im Laufe der Zeit in die Kettengelenke dringen und dort wie Schmirgelpapier wirken. Eine regelmäßige Reinigung der Kette von außen ist wichtig, damit Schmutz nicht in die Kettengelenke gelangt.