Vorbau: Unterschied zwischen den Versionen
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Liegeräder, Spezialräder oder Tandems (für den Stoker) brauchen häufig Vorbauten, die von den hier beschriebenen Standardvarianten abweichen.<br> | Liegeräder, Spezialräder oder Tandems (für den Stoker) brauchen häufig Vorbauten, die von den hier beschriebenen Standardvarianten abweichen.<br> | ||
Einige Hersteller haben überdies spezielle Lenker-Vorbau-Kombinationen entwickelt, die aufeinander abgestimmt sind und größtmögliche Verstellbarkeit gewährleisten sollen (z.B. Syntace VRO). | Einige Hersteller haben überdies spezielle Lenker-Vorbau-Kombinationen entwickelt, die aufeinander abgestimmt sind und größtmögliche Verstellbarkeit gewährleisten sollen (z.B. Syntace VRO). | ||
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Aktuelle Version vom 24. August 2007, 13:15 Uhr
Allgemeines
Der Vorbau ist das Verbindungsstück zwischen Lenker und Gabelschaft. Seine Länge und Winkelstellung können starken Einfluss auf die Sitzposition des Fahrers haben. Mitunter können durch Art und Position des Vorbaus auch nicht ganz passende Rahmengeometrien ausgeglichen werden.
Während früher häufiger Stahl als Material zum Einsatz kam, sind die allermeisten Vorbauten heute aus Aluminium.
Grundsätzlich kann man zwei Typen von Vorbauten unterscheiden: Schaftvorbauten (werden in den Gabelschaft geklemmt) und Ahead-Vorbauten (werden außen am Gabelschaft befestigt).
Geometrie
Vorbauten werden in verschiedenen Längen und Winkelstellungen angeboten. Die Längen variieren etwa zwischen 5 und 15 cm.
Der Winkel des Vorbaus wird meist zu einer gedachten Waagerechten angegeben (etwa in der Form -10°), seltener auch zur Horizontalen (für dieses Beispiel: 100°).
Sportlich orientierte Fahrer wählen häufig eher lange und/oder nach unten gerichtete Vorbauten, da diese eine aerodynamisch günstigere Sitzposition ermöglichen. Längere Vorbauten bedeuten auch ein feineres Ansprechen der Lenkung.
Kürzere und eher nach oben gerichtete Vorbauten machen die Sitzposition aufrechter.
Einige Hersteller haben auch winkelverstellbare Vorbauten im Programm, die sich zum Herausfinden der besten Sitzposition oder zum nachträglichen Anpassen eignen.
Lenkerklemmung
Die Befestigung des Lenkers am Vorbau erfolgt entweder durch eine einfache Schlitzklemmung (eine Schraube) oder durch eine "teilbare" Konstruktion, bei der sich der vordere Teil des Vorbaus komplett abnehmen lässt (zwei Schrauben). Gegenüber der Schlitzklemmung hat letztere den Vorteil, dass der Lenker nicht mehr durch die Klemmung "eingefädelt" werden muss und zudem jederzeit ohne Abnehmen der Griffe oder des Lenkerbandes demontiert werden kann.
Bei der Montage des Lenkers ist darauf zu achten, dass der Durchmesser des Lenkers zu dem des Vorbaus passt. Die wichtigsten Maße sind hier aufgelistet:
Gängige Lenkerklemmmaße | ||
25,4mm | Standardmaß, gebräuchlich bei nahezu allen Mountainbike- und Trekkinglenkern | |
25,8mm | Weit verbreitet bei Rennlenkern | |
26,0mm | Noch von einigen Herstellern von Rennlenkern verwendet | |
31,8mm | Mittlerweile häufig anzutreffendes "Oversize"-Maß für Rennlenker und (seltener) Downhill-Bügel |
Schaftvorbauten
Dieser Vorbautyp wird (meist mittels Schrägkeilklemmung) im Innern des Gabelschaftrohrs befestigt. Schaftvorbauten werden in Kombination mit Gewindegabeln und entsprechenden Steuersätzen verbaut.
An Neurädern werden Vorbauten mit Schaft zunehmend seltener montiert; an Cityrädern und einigen Trekkingrädern findet man sie noch häufiger.
Ein großer Vorteil der Schaftvorbauten ist die stufenlose Höhenverstellbarkeit der Lenker-Vorbau-Kombi. In Abhängigkeit von der Schaftlänge lässt sich so die Sitzposition sehr genau den eigenen Bedürfnissen anpassen.
Auch hier muss natürlich der Schaftdurchmesser zum Innendurchmesser des Gabelschaftrohres passen. Klassische 1"-Gabeln erfordern Vorbauten mit einem Schaftdurchmesser von 22,2mm, bei 1 1/8" sind es 25,4mm (das entspricht wiederum 1", also nicht Innen- und Außendurchmesser verwechseln!), bei 1 1/4" 28,6mm.
Ahead-Vorbauten
Diese Vorbauten erfordern in der Regel ein System aus gewindeloser Gabel und einen dazugehörigen Aheadset-Steuersatz, da der Vorbau hier auch zur Klemmung des Steuersatzes dient. (Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass sich Ahead-Vorbauten mittels eines Adapters auch an Gewindegabelsystemen anbringen lassen).
Die Höhe des Vorbaus hängt von der Länge des Gabelschaftes bzw. von der Anzahl der verwendeten Spacer ab. Eine gewisse Variation in der Höhe lässt sich auch durch Drehen des Vorbaus erreichen. Durch den Einsatz eines Speedlifters lässt sich auch mit diesen Vorbauten eine Stufenlose Verstellung realisieren.
Ahead-Vorbauten gelten als verwindungssteifer und sind mittlerweile in weitaus größerer Auswahl zu bekommen als Schaftvorbauten.
Bei der Auswahl des geeigneten passenden Vorbaus ist hier der Außendurchmesser des Gabelschaftrohres maßgebend. Hier entspricht 1" tatsächlich 25,4mm, 1 1/8" - 28,6mm und 1 1/4"- 31,8mm.
Spezielle Vorbauten
Liegeräder, Spezialräder oder Tandems (für den Stoker) brauchen häufig Vorbauten, die von den hier beschriebenen Standardvarianten abweichen.
Einige Hersteller haben überdies spezielle Lenker-Vorbau-Kombinationen entwickelt, die aufeinander abgestimmt sind und größtmögliche Verstellbarkeit gewährleisten sollen (z.B. Syntace VRO).