Speichennippel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. Februar 2016, 19:08 Uhr
Ein Speichennippel ist eine Hülsenmutter, die der Fixierung der Speiche in der Felge dient.
Form und Größe
Alle Nippel haben einen Wulst, mit dem sie auf der Felge aufliegen. In Richtung der Speiche haben Nippel einen Vierkant, der dazu dient, dass der Nippel mit einem Nippelspanner von der Speichenseite aus gedreht werden kann. Auf diese Weise lässt sich das Laufrad zentrieren, ohne dass man Schlauch und Reifen demontieren muss. Bei diesem Vierkant gibt es unterschiedliche Größen. Am meisten verbreitet sind 3,2 mm. Seltener sind 3,3, 3,4 und 4,0 mm. Beim Zentrieren sollte unbedingt ein Nippelspanner der passenden Vierkantgröße verwendet werden, ansonsten beschädigt man den Vierkant leicht.
Zusätzlich kann man den Nippel, solange Schlauch und Reifen nicht montiert sind, mit einem geeigneten Werkzeug am Kopf greifen. Die mit Abstand am meisten verbreiteten Nippel haben dazu einen Schlitz im Kopf. Entsprechend kann man solche Nippel mit einem gewöhnlichen Schlitzschraubendreher schrauben. Es gibt spezielle Nippelschraubendreher, die in der Mitte einen Dorn haben, der das Abrutschen verhindert.
Seltener sind Nippel mit anderen Kopfformen, beispielsweise Vierkant, Sechskant (siehe Bild) und das an Torx angelehnte Squorx von DT Swiss. Der Nachteil dieser Formen ist, dass man ein spezielles Werkzeug benötigt; dieses hat wiederum den Vorteil, dass es (im Gegensatz zum Schlitzschraubendreher) nicht abrutschen kann. Durch den Verzicht auf den Schlitz ist außerdem die nutzbare Gewindelänge größer, was theoretisch die Stabilität verbessert.
Außerdem gibt es Nippel, bei denen der zur Speiche zeigende Vierkant fehlt. Der Vorteil ist eine geringfügig bessere Aerodynamik des Laufrads. Allerdings muss man zum Zentrieren den Reifen, den Schlauch und das Felgenband ausbauen. Diese Art von Nippel sind daher nur für den Rennsport interessant.
Im Inneren des Nippels befindet sich ein Gewinde, mit dem der Nippel auf die Speiche geschraubt wird, welche ein Gewinde derselben Größe haben muss. Mit großem Abstand verbreitet sind Gewinde mit 2,0 mm (»14 gauge«). Es gibt aber auch Nippel für Gewinde mit 1,8 mm (»15 gauge«) und 2,34 mm (»13 gauge«).
Die benötigte Größe richtet sich nach dem Gewinde der verwendeten Speiche. Abhängig davon ist meistens auch die Größe des Vierkants.
Nippel sind 12, 14 oder 16 mm lang, wobei 12 mm bei Messing und 14 mm bei Alu am meisten verbreitet sind. Lange Nippel sind bei hohen Felgen (auch Aerofelgen genannt) erforderlich, damit der Nippelspanner sie noch greifen kann.
Gewindelänge
Mit längeren Nippeln, die ein längeres Gewinde aufweisen, kann man in gewissen Grenzen zu kurze Speichen ausgleichen. Aufgrund der Krafteinwirkungen durch den Speichenzug auf den Nippel, sind ideale Speichenlängen, wo das Gewinde bis in den Nippelkopf hinein ragt, aber vorzuziehen.
Nippel | Gewindelänge |
---|---|
DT Swiss, 12 mm | 7,5 mm |
DT Swiss, 14 mm | 8,5 mm |
DT Swiss, 16 mm | 9,5 mm |
Sapim, 12 mm | 8 mm |
Sapim, 14 mm | 8 mm |
Sapim, 16 mm | 9,5 mm |
Sapim, 18 mm | 9,5 mm |
Material
Nippel werden aus (vernickeltem) Messing oder Aluminium hergestellt, selten aus rostfreiem Stahl. Messingnippel wiegen etwa 1 Gramm, Alunippel etwas mehr als 0,3 Gramm. Unbeschichtete Aluminiumnippel sind korrosionsanfälliger und können beim Zentrieren leichter beschädigt werden. In der Stabilität unterscheiden sich Aluminium- und Messingnippel kaum. Bei Aluminiumnippeln ist es wichtig, dass die Speichen bis zum Nippelschlitzgrund reichen (siehe Foto), damit der Nippelkopf nicht kollabieren kann. Außerdem sollte man bei Aluminiumnippeln zu Markenware greifen, da diese meistens eine Beschichtung gegen Korrosion aufweisen und man von einer brauchbaren Alumuniumlegierung ausgehen kann.
Sonderausführungen
Speichennippel gibt es in selbstsichernder Ausführung, was speziell bei scheibengebremsten Laufrädern sinnvoll sein kann. Insbesondere Aluminiumnippel werden in vielen unterschiedlichen Farben angeboten.