Nabenachse: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Vollachse ist eine | Die Vollachse ist eine massiver Metallstab, üblicherweise aus Stahl. Sie hat 7, bei neueren Naben 9 mm Durchmesser und ist Bestandteil der Nabe. Die Achse ist so lang, dass sie an beiden Enden der Ausfallenden übersteht. An beiden Enden der Achse befinden sich Feingewinde, bei den alten Naben das besondere und nichtmetrische Fahrradgewinde FG 7,9, bei neueren metrisches M9×1, auf die Radmuttern geschraubt werden, um das Vorderrad in der Gabel zu fixieren. Die Radmuttern benötigen in der Regel Schlüssel mit 15 mm Maulweite. | ||
Diese Bauart ist vorwiegend bei niedrigpreisigen Fahrrädern verbreitet. Sie ist relativ schwer | Diese Bauart ist vorwiegend bei niedrigpreisigen Fahrrädern verbreitet. Sie ist relativ schwer. | ||
=== Schnellspannachse === | === Schnellspannachse (QR9) === | ||
Auch | Auch eine Schnellspannachse ist Bestandteil der Nabe und hat 9 mm Außendurchmesser. Sie ist kürzer als eine Vollachse und ragt auf jeder Seite 4 bis 5 mm ins Ausfallende hinein. Die Achse ist hohl und durch sie wird ein Spannstab gesteckt, der länger als die Achse ist. Die einfachste Ausführung ist eine lange M5-Schraube mit Inbuskopf und zwei Stützscheiben, die sich auf den Ausfallenden abstützen. Eine von beiden ist mit Innengewinde gleichzeitig die Mutter für die Spannachse. Manche Ausführungen haben speziell geformte Muttern, die vor Diebstahl schützen sollen. Das reicht von Fünfkantmuttern bis zu komplexen Formen wie von [[Pitlock]]. Verbreitet sind Spannachsen, die auf der einen Seite ein Gewinde und auf der anderen Seite einen Exzenterklemmhebel haben. Diese Variante wird [[Schnellspanner]] genannt, englisch Quick Release oder abgekürzt '''QR9''', wobei die 9 für den Durchmesser des Schnellspanners stehen. | ||
Diese Bauart ist bei Reise- und Rennrädern verbreitet. Dank Schnellspannern ist der Aus- und Einbau von Laufrädern sehr schnell bewerkstelligt. | Diese Bauart ist bei Reise- und Rennrädern verbreitet. Dank Schnellspannern ist der Aus- und Einbau von Laufrädern sehr schnell bewerkstelligt. Dafür ist die Klemmkraft durch den Exzenter nur schwer richtig einzuschätzen. Wegen der seit einigen Jahren insbesondere vorn geforderten Sicherheit gegen versehentliches Lösen des Laufrades, die durch Nasen an den Gabelschneiden realisiert wird, ist es auch bei Schnellspannern nicht möglich, das Laufrad nur nach Öffnen des Exzenterhebels zu entnehmen. Das relativiert den vermeintlichen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber schraubbaren Spannstäben zusätzlich. | ||
===Steckachse 15 mm=== | ===Steckachse 15 mm=== | ||
Bei dieser Bauart ist die Nabe innen hohl und hat keine Achse. Die Achse hat 15 mm Außendurchmesser | Bei dieser Bauart ist die Nabe innen hohl und hat keine Achse. Die Achse hat 15 mm Außendurchmesser, gehört zur Gabel und wird nach dem Einsetzen das Laufrads von einer Seite durch ein Ausfallende und die Nabe gesteckt, um im gegenüberliegenden Ausfallende verschraubt zu werden. Auch dabei gibt es Varianten mit Schnellspannhebel. | ||
Die Hersteller verwenden bei gleichem Achsdurchmesser unterschiedliche Systeme. Die Steckachsen unterscheiden sich durch ihre Länge und durch ihr Gewinde, mit dem sie in der Gabel festgeschraubt werden. | Die Hersteller verwenden bei gleichem Achsdurchmesser unterschiedliche Systeme. Die Steckachsen unterscheiden sich durch ihre Länge und durch ihr Gewinde, mit dem sie in der Gabel festgeschraubt werden. Die Ausführung der Firma Fox mit Schnellspannhebel wird auch '''QR15''' genannt. | ||
Der Vorteil der Steckachse ist eine größere Steifigkeit der Achse selbst und dass die Steckachse die Gabel steifer macht. Außerdem ist die Position der Nabe (und damit des Laufrads) in der Gabel fixiert. Im Gegensatz zur Vollachse und zur Schnellspannachse kann man das Laufrad nicht schräg einbauen. | Der Vorteil der Steckachse ist eine größere Steifigkeit der Achse selbst und dass die Steckachse die Gabel steifer macht. Außerdem ist die Position der Nabe (und damit des Laufrads) in der Gabel fixiert. Im Gegensatz zur Vollachse und zur Schnellspannachse kann man das Laufrad nicht schräg einbauen. | ||
===Steckachse 20 mm=== | ===Steckachse 20 mm=== | ||
Wie zuvor, aber die Achse hat 20 mm Außendurchmesser. Für sehr hohe Belastungen im Freeride- und Downhill-Bereich. | Wie zuvor, aber die Achse hat 20 mm Außendurchmesser. Für sehr hohe Belastungen im Freeride- und Downhill-Bereich. Nicht kompatibel zum üblichen Centerlock, sodass es hierfür Centerlock mit größerem Durchmesser gibt. | ||
== Hinterrad == | == Hinterrad == | ||
=== Vollachse === | === Vollachse === | ||
Wie beim Vorderrad, aber mit | Wie beim Vorderrad, aber bei Hinterrädern sind die Achsen etwas dicker. Die Gewinde sind M10×1 (das sogannante »Nippelgewinde«), bei den klassischen Schaltnaben von Fichtel und Sachs und Sram das sehr ähnliche M10,5×1. Muttern mit M10,5×1 passen scheinbar auch auf Achsen mit M10×1, allerdings ist das Spiel fühlbar. Diese Fehlkombination ist auch nicht belastbar. Die Schlüsselweite der Achsmuttern beträgt in der Regel ebenfalls 15 mm. | ||
=== Schnellspannachse === | === Schnellspannachse === | ||
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===Steckachse 10 mm=== | ===Steckachse 10 mm=== | ||
Achse mit 10 mm Außendurchmesser. Wie bei den | Achse mit 10 mm Außendurchmesser. Wie bei den Gabeln verwenden die einzelnen Hersteller bei gleichem Achsdurchmesser unterschiedliche Systeme. Die Steckachsen unterscheiden sich durch ihre Länge und durch ihr Gewinde, mit dem sie im Hinterbau festgeschraubt werden. | ||
===Steckachse 12 mm=== | ===Steckachse 12 mm=== | ||
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Manche Naben lassen sich für unterschiedliche Systeme umbauen. Zum Umbau ist dann das entsprechende Umrüstkit erforderlich. | Manche Naben lassen sich für unterschiedliche Systeme umbauen. Zum Umbau ist dann das entsprechende Umrüstkit erforderlich. | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
[[Nabe]] | *[[Nabe]] | ||
[[Schnellspanner] | *[[Schnellspanner]] | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
*[http://www.mtb-news.de/forum/t/die-achsenstandards.609031/ Die Achsstandards] | |||
*[http://radtechnik.awiki.org/hub.html Weitere Informationen] | |||
*[http://tv.bike-magazin.de/video/Workshop%253A-Achse-umbauen-und-Bremsscheiben-montieren-/1705795634eec44608476abfe479b0d1 Video zum Naben-Umbau] | *[http://tv.bike-magazin.de/video/Workshop%253A-Achse-umbauen-und-Bremsscheiben-montieren-/1705795634eec44608476abfe479b0d1 Video zum Naben-Umbau] | ||
[[Kategorie:Fahrrad]] |
Aktuelle Version vom 25. Juni 2018, 12:17 Uhr
Die Nabenachse ist eine Stange oder ein Rohr, um das sich ein Laufrad dreht. Es gibt unterschiedliche Systeme.
Vorderrad
Vollachse
Die Vollachse ist eine massiver Metallstab, üblicherweise aus Stahl. Sie hat 7, bei neueren Naben 9 mm Durchmesser und ist Bestandteil der Nabe. Die Achse ist so lang, dass sie an beiden Enden der Ausfallenden übersteht. An beiden Enden der Achse befinden sich Feingewinde, bei den alten Naben das besondere und nichtmetrische Fahrradgewinde FG 7,9, bei neueren metrisches M9×1, auf die Radmuttern geschraubt werden, um das Vorderrad in der Gabel zu fixieren. Die Radmuttern benötigen in der Regel Schlüssel mit 15 mm Maulweite.
Diese Bauart ist vorwiegend bei niedrigpreisigen Fahrrädern verbreitet. Sie ist relativ schwer.
Schnellspannachse (QR9)
Auch eine Schnellspannachse ist Bestandteil der Nabe und hat 9 mm Außendurchmesser. Sie ist kürzer als eine Vollachse und ragt auf jeder Seite 4 bis 5 mm ins Ausfallende hinein. Die Achse ist hohl und durch sie wird ein Spannstab gesteckt, der länger als die Achse ist. Die einfachste Ausführung ist eine lange M5-Schraube mit Inbuskopf und zwei Stützscheiben, die sich auf den Ausfallenden abstützen. Eine von beiden ist mit Innengewinde gleichzeitig die Mutter für die Spannachse. Manche Ausführungen haben speziell geformte Muttern, die vor Diebstahl schützen sollen. Das reicht von Fünfkantmuttern bis zu komplexen Formen wie von Pitlock. Verbreitet sind Spannachsen, die auf der einen Seite ein Gewinde und auf der anderen Seite einen Exzenterklemmhebel haben. Diese Variante wird Schnellspanner genannt, englisch Quick Release oder abgekürzt QR9, wobei die 9 für den Durchmesser des Schnellspanners stehen.
Diese Bauart ist bei Reise- und Rennrädern verbreitet. Dank Schnellspannern ist der Aus- und Einbau von Laufrädern sehr schnell bewerkstelligt. Dafür ist die Klemmkraft durch den Exzenter nur schwer richtig einzuschätzen. Wegen der seit einigen Jahren insbesondere vorn geforderten Sicherheit gegen versehentliches Lösen des Laufrades, die durch Nasen an den Gabelschneiden realisiert wird, ist es auch bei Schnellspannern nicht möglich, das Laufrad nur nach Öffnen des Exzenterhebels zu entnehmen. Das relativiert den vermeintlichen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber schraubbaren Spannstäben zusätzlich.
Steckachse 15 mm
Bei dieser Bauart ist die Nabe innen hohl und hat keine Achse. Die Achse hat 15 mm Außendurchmesser, gehört zur Gabel und wird nach dem Einsetzen das Laufrads von einer Seite durch ein Ausfallende und die Nabe gesteckt, um im gegenüberliegenden Ausfallende verschraubt zu werden. Auch dabei gibt es Varianten mit Schnellspannhebel.
Die Hersteller verwenden bei gleichem Achsdurchmesser unterschiedliche Systeme. Die Steckachsen unterscheiden sich durch ihre Länge und durch ihr Gewinde, mit dem sie in der Gabel festgeschraubt werden. Die Ausführung der Firma Fox mit Schnellspannhebel wird auch QR15 genannt.
Der Vorteil der Steckachse ist eine größere Steifigkeit der Achse selbst und dass die Steckachse die Gabel steifer macht. Außerdem ist die Position der Nabe (und damit des Laufrads) in der Gabel fixiert. Im Gegensatz zur Vollachse und zur Schnellspannachse kann man das Laufrad nicht schräg einbauen.
Steckachse 20 mm
Wie zuvor, aber die Achse hat 20 mm Außendurchmesser. Für sehr hohe Belastungen im Freeride- und Downhill-Bereich. Nicht kompatibel zum üblichen Centerlock, sodass es hierfür Centerlock mit größerem Durchmesser gibt.
Hinterrad
Vollachse
Wie beim Vorderrad, aber bei Hinterrädern sind die Achsen etwas dicker. Die Gewinde sind M10×1 (das sogannante »Nippelgewinde«), bei den klassischen Schaltnaben von Fichtel und Sachs und Sram das sehr ähnliche M10,5×1. Muttern mit M10,5×1 passen scheinbar auch auf Achsen mit M10×1, allerdings ist das Spiel fühlbar. Diese Fehlkombination ist auch nicht belastbar. Die Schlüsselweite der Achsmuttern beträgt in der Regel ebenfalls 15 mm.
Schnellspannachse
Wie beim Vorderrad, aber mit 10 mm Durchmesser.
Steckachse 10 mm
Achse mit 10 mm Außendurchmesser. Wie bei den Gabeln verwenden die einzelnen Hersteller bei gleichem Achsdurchmesser unterschiedliche Systeme. Die Steckachsen unterscheiden sich durch ihre Länge und durch ihr Gewinde, mit dem sie im Hinterbau festgeschraubt werden.
Steckachse 12 mm
Achse mit 12 mm Außendurchmesser.
Manche Naben lassen sich für unterschiedliche Systeme umbauen. Zum Umbau ist dann das entsprechende Umrüstkit erforderlich.