Faltrad: Unterschied zwischen den Versionen

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Zerlegbare Rahmen erfordern mehr Aufwand beim Verpacken, für den Transport mit städtischen Nahverkehrsmitteln sind sie weniger geeignet.
Zerlegbare Rahmen erfordern mehr Aufwand beim Verpacken, für den Transport mit städtischen Nahverkehrsmitteln sind sie weniger geeignet.
Vor dem Kauf eines Faltrades sollte man bedenken, dass es kein Faltrad gibt, das optimal für alle Zwecke geeignet ist. Vielmehr handelt es sich immer um einen Kompromiss, für den man sich entscheidet.
Einige Kaufkriterien in grober Übersicht:
* Schnelles Falten oder langsames Zerlegen? (Berufspendler oder gelegentliche Reise mit Faltrad).
* Kleines Packmaß und kleine Laufräder oder größere Laufräder und gewohntes Fahrverhalten? (Packmaße unterscheiden sich stark. Man vergleiche vorab mit den Vorgaben der Verkehrsunternehmen und Fluggesellschaften).
* Spezialteile am Rad oder Standardteile? (Das betrifft z.B. Nabenbreite, Laufräder, Antrieb und Schaltung).
* Ersatzteilversorgung bei Spezialteilen? (Das betrifft u.a. Scharniere von Rahmengelenken und Ersatzlager bei gefederten Falträdern).
* Ersatzteilversorgung bei Standardteilen? (Das betrifft u.a. die Auswahl von Reifen in kleinen Größen. Faltreifen sind selten.)
* Muss die gelieferte Variante akzeptiert werden, kann die Werksausführung selbst angepasst werden oder wird der Rahmen für Selbstmontage einzeln verkauft?
* Garantie und zulässiges Systemgewicht? (Üblich sind Freigaben für max. 120 kg Systemgewicht, die im Reisebetrieb oft nicht ausreichen und auf eigenes Risiko überschritten werden).
* Gewicht und Tragen des verpackten Rades? (Reisetaugliche Falträder sind manchmal nicht leichter als normale Reiseräder).
* Kaufpreis und Wiederbeschaffungschancen? (Falträder sind teurer als gleichwertige Normalräder. Viele kurzlebige Marken und Modelle am Markt).
* Welche Werkstoffe sind verbaut? (Wegen der höheren Belastungen beim Transport und im Reisebetrieb sind z.B. Kohlefaserwerkstoffe mit ihrem plötzlichem Materialversagen kritisch zu sehen).
* Elektrorad oder nicht? (Elektro-Falträder gibt es, jedoch widersprechen Masse und Reichweite dem Gebrauch als Reiserad).
* Nachrüstmöglichkeiten vorhanden? (Die nachträgliche Montage von Dynamobeleuchtung, Gepäckträger, Lenkertasche, Schutzblechen und Seitenstütze ist am Faltrad oft schwierig oder unmöglich).
* Federung nötig oder möglich? (Falträder mit Federung und kleinen Laufrädern fahren sich besser als ungefederte Räder. Es gibt Falträder, wo Federgelenke gleichzeitig Faltgelenke sind -  wie beim r&m Birdy und dem Airnimal Rhino).
* Klapppedale, Steck-Blockpedale oder Klickpedale? (Wer gewohnt ist, mit Klickpedalen zu fahren, hat am Faltrad nur die Wahl, das Steckpedal MKS US-S Ezy anzubauen oder Standardpedale beim Verpacken abzuschrauben).
* Rahmengeometrie passend? (Meist wird nur eine einzige Rahmengröße angeboten, die nur über Lenkervorbau und Sattelstütze angepasst werden kann. Probefahrt unbedingt empfohlen).
* Anhängerkupplung montierbar? (Abgesehen vom zulässigen Systemgewicht: Eine Kupplung lässt sich nicht problemlos nachrüsten. Vorab informieren ist wichtig, siehe z.B. Kupplungsadapter bei Radicaldesign für deren Anhänger).
* Passt die gelieferte Übersetzung und Entfaltung zum eigenen Bedarf? (Oft werden Falträder mit einer Schaltung für Alltagsbetrieb verkauft, d.h. Berggänge, anhängertaugliche Gänge oder schnelle Übersetzungen fehlen).


== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 9. Oktober 2024, 17:44 Uhr

Dahon Vitesse
Dahon (20'') im Gepäckfach einer Regionalbahn

Ein Faltrad (auch Klapprad) ist ein Fahrrad, dessen Rahmen so konstruiert ist, dass er sich mittels Scharnieren, Kupplungen oder ähnlichem zusammenfalten oder zerlegen lässt, um so ein wesentlich kleineres Packmaß zu erreichen. Dies ist immer dann von Vorteil, wenn das Rad in beengten Platzverhältnissen wie im Zug, im PKW oder im Flugzeug transportiert werden muss. Gerade wegen der einfachen Transportmöglichkeit sind Falträder auch als Reiseräder sehr interessant. Der Lufttransport ist durch geeignete Packhüllen einfacher als der von nichtfaltbaren Fahrrädern. Kartons, Klebeband und Folien sind nicht notwendig. Bei der Eisenbahn sind alle Züge ohne Rücksicht auf das Vorhandensein von Gepäckwagen oder Fahrradabteilen nutzbar. Einige Länder wie Schweden, Spanien oder nahezu der gesamte Balkan sind mit nichtfaltbaren Fahrrädern mit der Eisenbahn unerreichbar. Neben der Ausnutzung von Gepäcknischen in Sitzwagen ist die Mitnahme in Liege- und vor allem Schlafwagenabteilen gut möglich. Ein zusammengelegtes Faltrad ist unempfindlicher als ein Starrrahmen mit ausgebauten Laufrädern.

Falträder gibt es mit allen Radgrößen. Meist besitzen sie eher kleinere Laufräder (349–405 mm, alt 16"–20"), da es mit diesen einfacher ist, ein kleines Packmaß zu erreichen. Es sind aber auch Modelle mit 559-mm- bzw. 26"-Rädern erhältlich. Insbesondere zerlegbare Räder haben oft klassische Rahmen und somit auch die klassischen Radgrößen 559 und 622 mm (26" und 28"). Neben den Laufeigenschaften, die bei den klassischen Laufradgrößen denen von nichtfaltbaren Rahmen entsprechen, ist die Verwendbarkeit von Anbauteilen in Regelbauart ein weiterer Vorteil. Nur der Rahmen ist in diesem Fall eine Sonderkonstruktion, die Belademöglichkeiten entsprechen ebenfalls gewöhnlichen Fahrrädern.

Zerlegbare Rahmen erfordern mehr Aufwand beim Verpacken, für den Transport mit städtischen Nahverkehrsmitteln sind sie weniger geeignet.

Vor dem Kauf eines Faltrades sollte man bedenken, dass es kein Faltrad gibt, das optimal für alle Zwecke geeignet ist. Vielmehr handelt es sich immer um einen Kompromiss, für den man sich entscheidet. Einige Kaufkriterien in grober Übersicht:

  • Schnelles Falten oder langsames Zerlegen? (Berufspendler oder gelegentliche Reise mit Faltrad).
  • Kleines Packmaß und kleine Laufräder oder größere Laufräder und gewohntes Fahrverhalten? (Packmaße unterscheiden sich stark. Man vergleiche vorab mit den Vorgaben der Verkehrsunternehmen und Fluggesellschaften).
  • Spezialteile am Rad oder Standardteile? (Das betrifft z.B. Nabenbreite, Laufräder, Antrieb und Schaltung).
  • Ersatzteilversorgung bei Spezialteilen? (Das betrifft u.a. Scharniere von Rahmengelenken und Ersatzlager bei gefederten Falträdern).
  • Ersatzteilversorgung bei Standardteilen? (Das betrifft u.a. die Auswahl von Reifen in kleinen Größen. Faltreifen sind selten.)
  • Muss die gelieferte Variante akzeptiert werden, kann die Werksausführung selbst angepasst werden oder wird der Rahmen für Selbstmontage einzeln verkauft?
  • Garantie und zulässiges Systemgewicht? (Üblich sind Freigaben für max. 120 kg Systemgewicht, die im Reisebetrieb oft nicht ausreichen und auf eigenes Risiko überschritten werden).
  • Gewicht und Tragen des verpackten Rades? (Reisetaugliche Falträder sind manchmal nicht leichter als normale Reiseräder).
  • Kaufpreis und Wiederbeschaffungschancen? (Falträder sind teurer als gleichwertige Normalräder. Viele kurzlebige Marken und Modelle am Markt).
  • Welche Werkstoffe sind verbaut? (Wegen der höheren Belastungen beim Transport und im Reisebetrieb sind z.B. Kohlefaserwerkstoffe mit ihrem plötzlichem Materialversagen kritisch zu sehen).
  • Elektrorad oder nicht? (Elektro-Falträder gibt es, jedoch widersprechen Masse und Reichweite dem Gebrauch als Reiserad).
  • Nachrüstmöglichkeiten vorhanden? (Die nachträgliche Montage von Dynamobeleuchtung, Gepäckträger, Lenkertasche, Schutzblechen und Seitenstütze ist am Faltrad oft schwierig oder unmöglich).
  • Federung nötig oder möglich? (Falträder mit Federung und kleinen Laufrädern fahren sich besser als ungefederte Räder. Es gibt Falträder, wo Federgelenke gleichzeitig Faltgelenke sind - wie beim r&m Birdy und dem Airnimal Rhino).
  • Klapppedale, Steck-Blockpedale oder Klickpedale? (Wer gewohnt ist, mit Klickpedalen zu fahren, hat am Faltrad nur die Wahl, das Steckpedal MKS US-S Ezy anzubauen oder Standardpedale beim Verpacken abzuschrauben).
  • Rahmengeometrie passend? (Meist wird nur eine einzige Rahmengröße angeboten, die nur über Lenkervorbau und Sattelstütze angepasst werden kann. Probefahrt unbedingt empfohlen).
  • Anhängerkupplung montierbar? (Abgesehen vom zulässigen Systemgewicht: Eine Kupplung lässt sich nicht problemlos nachrüsten. Vorab informieren ist wichtig, siehe z.B. Kupplungsadapter bei Radicaldesign für deren Anhänger).
  • Passt die gelieferte Übersetzung und Entfaltung zum eigenen Bedarf? (Oft werden Falträder mit einer Schaltung für Alltagsbetrieb verkauft, d.h. Berggänge, anhängertaugliche Gänge oder schnelle Übersetzungen fehlen).

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