Bosnien und Herzegowina: Unterschied zwischen den Versionen

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== Allgemeine Informationen ==  
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Bosnien und Herzegowina ist immer noch durch den Krieg der 1990er-Jahre geprägt. Die zwei Landesteile Republika Srpska und die Föderation BiH sind fast wie zwei Staaten in einem Staat zu sehen. Die Spuren des Krieges sind überall sichtbar. Landschaftlich ist das Land sehr bergig, aber auch landschaftlich wunderschön.
Bosnien und Herzegowina ist immer noch durch den Krieg der 1990er-Jahre geprägt. Die zwei Landesteile Republika Srpska und die Föderation BiH sind fast wie zwei Staaten in einem Staat zu sehen. Die Spuren des Krieges sind überall sichtbar. Landschaftlich ist das Land sehr bergig, aber auch wunderschön.


=== Generelle Empfehlungen ===
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=== Sicherheit und Verhaltensempfehlungen ===
=== Sicherheit und Verhaltensempfehlungen ===
Achtung auf Minen! Falls wild zelten, dann nur auf abgemähten, offensichtlich begangegen Wiesen! Abstand zu Kriegsruinen halten.
Achtung auf Minen! Falls wild zelten, dann nur auf abgemähten, offensichtlich begangegen Wiesen! Abstand zu Kriegsruinen halten.
Karten mit [https://euforbih.org/index.php/en/bih-minefield-maps Minengebieten]


=== Sprache ===
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Karaulpass Olovo-Kladanj: Sehr stark befahrene Hauptstraße, der erste Tunnel nach Olovo lässt sich, obwohl eine Umfahrung angedeutet ist, nicht umfahren, ist aber auch nur kurz. Alle weiteren Tunnel sind umfahrbar, ebenfalls der an der Passhöhe. Einige km vor dem Tunnel zweigt links die ausgeschilderte, nicht mehr unterhaltene, aber gut zu befahrende Straße über den Pass ab.
Karaulpass Olovo-Kladanj: Sehr stark befahrene Hauptstraße, der erste Tunnel nach Olovo lässt sich, obwohl eine Umfahrung angedeutet ist, nicht umfahren, ist aber auch nur kurz. Alle weiteren Tunnel sind umfahrbar, ebenfalls der an der Passhöhe. Einige km vor dem Tunnel zweigt links die ausgeschilderte, nicht mehr unterhaltene, aber gut zu befahrende Straße über den Pass ab.
Sarajevo-Konjic über die Berge: Über die M18, zunächst über Nebenstraßen, um den vielen Verkehr zu umgehen, dann langer Anstieg über die R442 a nach  
Sarajevo-Konjic über die Berge: Über die M18, zunächst über Nebenstraßen, um den vielen Verkehr zu umgehen, dann langer Anstieg über die R442 a nach  
Bjelasnica (olympischer Spielort), komplett geteert. Danach ca. 5km Anstieg auf Schotter, dann Hochebene mit auf und ab, empfehlenswerte Sackgasse von 3km zum höchstgelegenen Dorf Bosniens, Lukomir (sanfter Tourismus). über einen weiteren kurzen Anstieg immer auf Schotter, dann später weiter auf steiler Teerstraße hinab nach Konjic. Am besten in beschriebene Richtung fahren, landschaftlich extrem schöne Berge, nur wenig Verkehr durch Touristen mit Motorrädern, Jeeps und Wohnmobilen.
Bjelasnica (olympischer Spielort), komplett geteert. Danach ca. 5km Anstieg auf Schotter, dann Hochebene mit auf und ab, empfehlenswerte Sackgasse von 3km zum höchstgelegenen Dorf Bosniens, Lukomir (sanfter Tourismus). über einen weiteren kurzen Anstieg immer auf Schotter, dann später weiter auf steiler Teerstraße hinab nach Konjic. Am besten in beschriebene Richtung fahren, landschaftlich extrem schöne Berge, nur wenig Verkehr durch Touristen mit Motorrädern, Jeeps und Wohnmobilen.



Aktuelle Version vom 16. Oktober 2025, 11:49 Uhr

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Allgemeine Informationen

Bosnien und Herzegowina ist immer noch durch den Krieg der 1990er-Jahre geprägt. Die zwei Landesteile Republika Srpska und die Föderation BiH sind fast wie zwei Staaten in einem Staat zu sehen. Die Spuren des Krieges sind überall sichtbar. Landschaftlich ist das Land sehr bergig, aber auch wunderschön.

Generelle Empfehlungen

Einreisebestimmungen, Dokumente

Reisepass oder Personalausweis. Stempel gibt es je nach Laune der Grenzbeamten. Achtung bei kleinen Grenzübergängen, manchmal sind sie dem lokalen Verkehr vorbehalten, auch wenn dies auf der Karte nicht ersichtlich ist (z.B. der kleine Übergang im Landesinneren von Neum Richtung Metkovic. Die Währung ist KM (Konvertible Mark) und orientiert sich am Euro mit 1,97 zu 1 wie die Deutsche Mark. Wechselstuben mit den besten Kursen in größeren Städten, sonst bei Banken, Tankstellen oder der Post. Kartenzahlung ist nicht so stark verbreitet, Bankomaten in allen größeren Orten.

Klima und Reisezeit

Im Gebirge ist das Wetter mit den Alpen vergleichbar. In der Herzegovina (um Mostar) mediterran. Es kann im Sommer heiß werden, manchmal aber auch angenehm kühl.

Sicherheit und Verhaltensempfehlungen

Achtung auf Minen! Falls wild zelten, dann nur auf abgemähten, offensichtlich begangegen Wiesen! Abstand zu Kriegsruinen halten. Karten mit Minengebieten

Sprache

Bosnisch (quasi identisch mit kroatisch/serbisch). Mit einigen Grundkenntnissen Slawisch fällt es leichter sich zu verständigen. Außerdem sprechen viele Menschen Deutsch oder Englisch. Es wird sowohl das lateinische wie auch das kyrillische Alphabet benutzt, wobei offizielle Schilder (z.B. Straßenschilder) teilweise nur kyrillisch sind (oft aber zusätzlich lateinisch), das gilt vor allem für die Republika Srpska, in der Privatwirtschaft wird eher die Lateinische Schrift genutzt. Besonders im westlichen Bereich, also der Förderation Bosnien-Herzegowina ist fast nur lateinische Schrift zu sehen.

Fahrradinformationen

Regeln und Vorschriften

Versorgungslage für Ersatzteile

Sehr schlecht. In Sarajevo gibt es Ersatzteile und Fahrradläden.

Transport

Anreise

Regelmäßig (oft täglich) verkehren zwischen den meisten größeren Städten Bosniens und den deutschsprachigen Ländern Fernbusse (z.B. von Eurolines). Die Fahrt Sarajevo - München kostete z.B. im September 2013 rund 70 € bei 15 Stunden Fahrzeit. Die Fahrradmitnahme sollte nach Möglichkeit mit dem Busfahrer abgesprochen werden. Internationale Züge gibt es derzeit (2025) keine, nicht einmal zwischen der Republika Srpska und der Föderation BiH. Mit dem Zug kann man über Kroatien anreisen, seit dem Wegfall des EC-Kurswagens Frankfurt-Zagreb und dem Fahrradwagen im Nachtzug Zagreb-Split ist dies aber sehr langwierig (siehe Kroatien).

Transport im Land

Das Zugnetz ist sehr weitmaschig und dünn befahren (Mostar-Sarajevo zwei Zugpaare täglich), es ist offiziell keine Fahrradmitnahme möglich. In den Bussen hängt es von der Laune des Fahrers ab.

Straßen

Straßennetz, allgemeine Informationen

Guter Zustand auf Hauptstraßen, Nebenstraßen teilweise schlechter. Allerdings gibt es noch einige Schotterstraßen.

Routen und Touren

Nicht zu empfehlen ist aufgrund des vielen Verkehrs die Hauptstraße Sarajevo-Konjic-Mostar während der Sommermonate.

Prijedor-Banja Luka: Teilweise ausgeschilderte Radroute südlich der Hauptstraße oft entlang der Bahnlinie, später südlich davon und hügelig, aber schön. In Banja Luka sind die kostenlosen heißen Quellen südlich des Zentrums auf jeden Fall einen Aufenthalt wert!

Banja Luka-Jajce: zunächst einige km auf östlicher Flussseite, dann Hauptstraße mit viel Verkehr durch Vrbas-Schlucht, schöner Wasserfall etwa 3km westlich der Hauptstraße an der Streckenhälfte. Danach Steigung auf eine Anhöhe über Stausee und anschließende Abfahrt zurück in die Schlucht. Einige Tunnel.

Jajce-Travnik: Nach ca. 10km endet der Teerbelag und man kann über eine Schotterstraße über die kürzeste Verbindung, den Karaulapass, nach Travnik fahren. Auf der nördlichen Variante einige Gegensteigungen, dafür nur kurz steil. Nach der Passhöhe kommt relativ schnell wieder Asphalt, später starker Verkehr bis Travnik.

Travnik-Kakanj: Die alte Bahntrasse der Bosnabahn ist meist befahrbar, teilweise beschildert. Dadurch kann man die Hauptstraße vermeiden. sobald man auf die Autobahn trifft, entweder Schotterpfad an der Bahntrasse entlang oder leere Hauptstraße. Heiße Quellen ca. 5km auf nördlicher Flussseite vor Kakanj.

Kakanj-Olovo: Teilweise geschottert, fast nichts los, einige Steigungen, landschaftlich extrem idyllisch, Highlight ist der Tunnel durch eine Höhle bei Vares.

Karaulpass Olovo-Kladanj: Sehr stark befahrene Hauptstraße, der erste Tunnel nach Olovo lässt sich, obwohl eine Umfahrung angedeutet ist, nicht umfahren, ist aber auch nur kurz. Alle weiteren Tunnel sind umfahrbar, ebenfalls der an der Passhöhe. Einige km vor dem Tunnel zweigt links die ausgeschilderte, nicht mehr unterhaltene, aber gut zu befahrende Straße über den Pass ab.

Sarajevo-Konjic über die Berge: Über die M18, zunächst über Nebenstraßen, um den vielen Verkehr zu umgehen, dann langer Anstieg über die R442 a nach Bjelasnica (olympischer Spielort), komplett geteert. Danach ca. 5km Anstieg auf Schotter, dann Hochebene mit auf und ab, empfehlenswerte Sackgasse von 3km zum höchstgelegenen Dorf Bosniens, Lukomir (sanfter Tourismus). über einen weiteren kurzen Anstieg immer auf Schotter, dann später weiter auf steiler Teerstraße hinab nach Konjic. Am besten in beschriebene Richtung fahren, landschaftlich extrem schöne Berge, nur wenig Verkehr durch Touristen mit Motorrädern, Jeeps und Wohnmobilen.

Konjic-Tomislavgrad: M5 bis Jablanica stark befahren, die kürzeren Tunnel sind umfahrbar, die längeren nur mit großem Umweg oder nicht. Langer Anstieg auf Passhöhe zur Blidinje-Ebene, sehr schöner See, kurzer Anstieg, dann lange Fahrt nach Tomislavgrad.

Glamoc-Bihac: Noch etwas der Hauptstraße folgen, dann Schotterstraße ohne größere Steigungen, dann wieder Teer nach Drvar, später sehr sehenswertes Una-Tal, teilweise geschottert.


Bosnische Ostbahn

(Kotroman)-Visegrad-Sarajevo: Die Strecke führt meist parallel oder auf der Bahntrasse der bosnischen Ostbahn und ist durchgängig landschaftlich extrem reizend. Zwischen Visegrad und Ustipraca ist relativ viel Verkehr und es gibt extrem viele Tunnel bis zu 600m Länge. Man sollte sehr aufmerksam fahren und jederzeit bremsbereit sein, da besonders Lkws keinen Abstand halten. Dieser Teil ist EXTREM gefährlich und sollte nur von erfahrenen Reiseradlern benutzt werden. Ein helles Licht vorne und hinten ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Lebensversicherung. Etwas angenehmer ist die Weiterfahrt nach Mesici, bei der man einen Tunnel über die alte Bahntrasse (ebenfalls einige unbeleuchtete Tunnel, aber kein Verkehr), umfahren kann. In Mesici von der Hauptstraße abfahren. Im weiteren Verlauf folgt der Weg direkt der Bahntrasse im Praca-Canyon, ein schmaler Schotterweg mit sehr vielen Tunnels (Licht). Hier ist sehr wenig Verkehr, auch wenn der Abschnitt bis vor einigen Jahren teilweise noch als Fernverkehrsstraße ausgeschildert war. Nach etwa 15 km Bahntrasse ist jedoch 2017 ein zu schwerer Lkw über eine Brücke gefahren und diese ist eingestürzt. Ein Provisorium aus großen Rohren und Schottern daneben wurde beim nächsten Hochwasser fortgespült. Wahrscheinlich wird diese Situation auf absehbare Zeit so bleiben, man hat diesen Abschnitt als Radler fast für sich. Die Flussquerung der Praca an der entsprechenden Stelle ist zumindest bei Niedrigwasser im Sommer möglich (Stand 2025). Man zweigt, wenn die Brücke absehbar ist, rechts auf die ehemalige Behelfsfurt ab. Man muss noch vor dem Fluss einen Absatz von gut einem Meter überwinden. Zu Fuß kein Problem, zu zweit, wenn man die Fahrräder und das Gepäck einzeln hinunterreicht, machbar. Allein geht es mit etwas Vorsicht auch. In diese Richtung etwas einfacher als in die Gegenrichtung. Für die eigentliche Flussquerung empfehlen sich Sandalen, die geht aber problemlos, wenn auch Rad und Gepäck getrennt. Danach geht es relativ gut weiter. Die Strecke wird nach und nach wieder besser, die M5 ist dann wieder zweispurig, kaum Verkehr und asphaltiert. In Gegenrichtung gibt es ein Warnschild, dass zwar vor den Tunneln und der kleinen Straße warnt, nicht jedoch vor der eingestürzten Brücke. Der M5 folgen bis Pale, am Stambolcic-Pass kann man den neuen Tunnel über den ebenso langen Bahntunnel umfahren, in dem kein Verkehr ist. Der Weg zum Portal ist etwas zugewachsen, aber gut befahrbar. Ab Pale bis Sarajevo wurde die Bahntrasse 2025 als geschotterter Radweg hergerichtet, teilweise etwas grob geschottert, aber gut befahrbar und spart den Gegenanstieg auf der vielbefahrenen Hauptstraße. Im Spätsommer 2025 waren die Bauarbeiten (Tunnelbeleuchtung...) nicht komplett abgeschlossen, die Trasse bereits problemlos befahrbar. Kurz vor der Stadtumgehung Sarajevo endet die Trasse an einem schönen Aussichtspunkt. Links über eine kleine Straße hinunter zur Ziegenbrücke, durch den Diplomatenpark auf schönem autofreiem Weg bis fast in die Altstadt.

Ciro-Trail

Fahrradweg auf den Spuren einer alten habsburgischen Schmalspurbahn von Mostar über Capljina nach Dubrovnik. Teilweise auf Schotter (schönste Strecken), eine asphaltierte Alternative ist überall ausgeschildert. Lohnenswerte Umfahrung der Adria-Magistrale.

Weitere Möglichkeiten: Transdinarica

Gesundheit und Ernährung

Meist kann das Leitungswasser getrunken werden. Fast verlässlich spätestens alle 20 km, zumindest im bosnischen und serbischen Teil findet man ein Denkmal mit Wasserquelle. Insofern braucht man tagsüber selten mehr als 1,5l Wasservorrat.

Gesundheitsversorgung

Ernährung und Versorgungssituation

In den größeren Orten Supermärkte, kleinere Läden sind auch in fast jedem Dorf zu finden. Nur nicht jeder Punkt, der in der Karte einen Namen trägt, kann auch als Dorf bezeichnet werden. In den Städten auch sonntags geöffnet.

Unterkunft

Beim Wildcampen auf Landminen achten, also nur dorthin, wo offensichtlich schon Menschen waren. Einfach dem gesunden Menschenverstand vertrauen. Alles, was benutzt wird, ist safe und geräumt. Weg bleiben von verfallenen Gebäuden. Sonst ist Wildcampen beinahe überall problemlos möglich und nicht illegal. Campingplätze gibt es nur wenige, die nicht auf westeuropäischem Niveau sind und auch nicht unbedingt billig. In Jajce kann man bei der Jugendherberge auf dem angeschlossenen Campingplatz stadtnah gut übernachten.

Regionen

Literatur

Karten

Freytag&Berndt 1:200 000 EUR 10,90 deckt auch den Bereich Split-Dubrovnik mit ab, fast bis zur Grenze nach Montenegro. Sehr detailliert und kaum Fehler.

Reiseführer

Weblinks

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Externe Links