Reiseapotheke: Unterschied zwischen den Versionen
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Alle Informationen in diesem Artikel beruhen auf Erfahrungen von Reiseradlern und sind in keiner Weise als ärztliche Therapieempfehlung zu verstehen. Es handelt sich hier um Informationen von medizinischen Laien! | Alle Informationen in diesem Artikel beruhen auf Erfahrungen von Reiseradlern und sind in keiner Weise als ärztliche Therapieempfehlung zu verstehen. Es handelt sich hier um Informationen von medizinischen Laien! | ||
== | == Erste-Hilfe-Set == | ||
Es muss kein großer Verbandskasten aus dem Auto sein. In vielen Apotheken und Drogerien gibt es kleine Täschchen, die das nötigste an Verbandsmitteln beinhalten. Auch Outdoorhersteller wie Vaude, Tatonka und Co. bieten entsprechende Sets an. | |||
Beim Packen sollte man darauf achten, dass es schnell erreichbar ist, aber doch geschützt vor Wasser und Feuchtigkeit bleibt. Sonst steht es schlecht um die Sterilität der Wundverbände. | |||
Mindestens enthalten sein sollten: | |||
* Wundschnellverband | |||
* Wundkompressen | |||
* Mullbinden/Verbandpäckchen | |||
* kleine Schere | |||
* Heftpflaster | |||
Zusätzlich sollte man damit ergänzen: | |||
* Fieberthermometer | |||
* Splitter-Pinzette | |||
* Zeckenzange | |||
== Medikamente für die Reiseapotheke == | |||
=== Klassische Mittel === | |||
* Mittel zur Desinfektion von Wunden, z.B. [http://de.wikipedia.org/wiki/Betaisodona Povidon-Iod-Salbe] (z.B. Betaisodona®) oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Octenidin Octenidin-Spray] (z.B. Octenisept®) | |||
* Schmerz- und Fiebersenkendes Mittel, z.B. [http://de.wikipedia.org/wiki/Paracetamol Paracetamol-Tabletten] | |||
* Mittel gegen Durchfall, z.B. [http://de.wikipedia.org/wiki/Loperamid Loperamid-Tabletten] (z.B. Imodium akut®) | |||
* Mittel gegen Muskel- und Gelenkschmerzen, z.B. [http://de.wikipedia.org/wiki/Diclofenac Diclofenac-Gel] (z.B Voltaren®) | |||
* Mittel gegen Juckreiz bei Insektenstichen, z.B. [http://de.wikipedia.org/wiki/Dimetinden Dimetinden-Gel] (z.B. Fenistil®) | |||
* Insekten- und Sonnenschutzmittel | |||
* Je nach Reiseland weitere Mittel, z.B. zur Vorbeugung gegen Malaria | |||
'''''Bei allen oben genannten Medikamenten gilt:''''' | |||
'''Sollten die Beschwerden nicht innerhalb von wenigen Tagen besser werden, ist ein Arzt aufzusuchen.''' | |||
Am besten nimmt man Medikamente mit auf Reisen, deren Gebrauch man schon von zu Hause her kennt und die man gut verträgt. Bei Unsicherheiten bezüglich der Medikamente kann man sich vorher schon an seinen Hausarzt oder den Apotheker seines Vertrauens wenden. Wer regelmäßig andere Medikamente einnehmen muss, sollte in jedem Fall seinen Arzt fragen, was er noch einnehmen darf und was auf keinen Fall. | |||
=== Homöopathische Arzneien === | |||
Homöopathische Medikamente sind in der Regel arm an Nebenwirkungen, aber nicht generell frei von Nebenwirkungen! Vor der Selbstbehandlung mit homöopathischen Mitteln bzw. vor der Reiseplanung sollte der Rat von Homöopathen oder homöopathischen Ärzten eingeholt oder sich mithilfe guter Fachliteratur über die Wirkung- und Anwendungsweise der Arzneien informiert werden. In der Homöopathie wird nicht nach Krankheit, sondern nach Art der Beschwerden eine Arznei ausgewählt, so können bei Durchfall je nach Beschwerdebild mindestens fünf verschiedene Medikamente in unterschiedlichen Potenzen (Stärken) zum Einsatz kommen. | Homöopathische Medikamente sind in der Regel arm an Nebenwirkungen, aber nicht generell frei von Nebenwirkungen! Vor der Selbstbehandlung mit homöopathischen Mitteln bzw. vor der Reiseplanung sollte der Rat von Homöopathen oder homöopathischen Ärzten eingeholt oder sich mithilfe guter Fachliteratur über die Wirkung- und Anwendungsweise der Arzneien informiert werden. In der Homöopathie wird nicht nach Krankheit, sondern nach Art der Beschwerden eine Arznei ausgewählt, so können bei Durchfall je nach Beschwerdebild mindestens fünf verschiedene Medikamente in unterschiedlichen Potenzen (Stärken) zum Einsatz kommen. | ||
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* Arnica C30: bei Sturz, Schreck aufgrund von Unfall, bei Muskelkater | * Arnica C30: bei Sturz, Schreck aufgrund von Unfall, bei Muskelkater | ||
* Belladonna C30: bei Sonnenbrand | * Belladonna C30: bei Sonnenbrand | ||
* Pulsatilla | * Pulsatilla C30: bei Blasenentzündung durch Verkühlung | ||
In allen Fällen sollte nur bei leichten Beschwerdebildern selbst behandelt werden bzw. als erste Versorgung bis ein Notarzt eintrifft, akute Fälle gehören in ärztliche Behandlung! | In allen Fällen sollte nur bei leichten Beschwerdebildern selbst behandelt werden bzw. als erste Versorgung bis ein Notarzt eintrifft, akute Fälle gehören in ärztliche Behandlung! | ||
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Für die Reise bieten sich sogenannte Reise- oder Hausapotheken an, Lederetuis mit 30 (50, 100) Glasröhrchen mit den wichtigsten Arzneien für unterwegs. Diese gibt es fertig gefüllt in Apotheken, oder leer zum Selbstzusammenstellen. In Kombination mit einem guten, dünnen Homöopathie-Buch (s.u.) kann man etlichen gesundheitlichen Einschränkungen auf Reise gelassen entgegen sehen. | Für die Reise bieten sich sogenannte Reise- oder Hausapotheken an, Lederetuis mit 30 (50, 100) Glasröhrchen mit den wichtigsten Arzneien für unterwegs. Diese gibt es fertig gefüllt in Apotheken, oder leer zum Selbstzusammenstellen. In Kombination mit einem guten, dünnen Homöopathie-Buch (s.u.) kann man etlichen gesundheitlichen Einschränkungen auf Reise gelassen entgegen sehen. | ||
== | == Hilfe bei Notfällen == | ||
Bei schlimmeren Unfällen oder akuten schweren Erkrankungen benötigt man professionelle und ärztliche Hilfe. Je nach Reiseland kann es hier unterschiedliche Notrufnummern geben. | |||
In Deutschland und in Ländern der EU ist inzwischend flächendeckend der Euronotruf 112 eingeführt. | |||
Bei Mobiltelefonen werden international in GSM-Netzen die Nummern 112 und 911 an eine Notrufzentrale geleitet. In Deutschland ist seit März 2009 ein Notruf jedoch nicht mehr ohne eine aktive SIM-Karte möglich. | |||
== Vor der Reise == | |||
=== Impfungen === | |||
Generell sollte auf einen ausreichenden Impfschutz gegen [http://de.wikipedia.org/wiki/Tetanus Tetanus] geachtet werden, besonders, wenn es in Gegenden ohne flächendeckende medizinische Hilfe geht. | Generell sollte auf einen ausreichenden Impfschutz gegen [http://de.wikipedia.org/wiki/Tetanus Tetanus] geachtet werden, besonders, wenn es in Gegenden ohne flächendeckende medizinische Hilfe geht. | ||
Geht die Reise in ein Gebiet mit hoher Zeckengefahr, sollte man sich vorab mit seinem Arzt über eine Impfung gegen [http://de.wikipedia.org/wiki/FSME FSME] unterhalten. Auch eine Impfung gegen [http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_A Hepatitis A] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_B B] ist bei südlichen Ländern empfohlen. | Geht die Reise in ein Gebiet mit hoher Zeckengefahr, sollte man sich vorab mit seinem Arzt über eine Impfung gegen [http://de.wikipedia.org/wiki/FSME FSME] unterhalten. Auch eine Impfung gegen [http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_A Hepatitis A] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_B B] ist bei südlichen Ländern empfohlen. | ||
Gerade bei Reisen in die Tropen ist eine vorherige reisemedizinische Beratung angeraten, | Gerade bei Reisen in die Tropen ist eine vorherige reisemedizinische Beratung angeraten, vor allem was Malariaprophylaxe und weitere Impfungen angeht. | ||
=== Versicherung === | |||
Gesetzlich Krankenversicherte können in Ländern der EU mit der Europäischen Krankenversicherungskarte medizinische Leistungen im Ausland in Anspruch nehmen. Dabei handelt es sich meistens um die Rückseite der normalen Krankenversicherungskarte, auf der alle nötigen Daten stehen. Dies gilt auch für Länder, die ein Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland haben. Für welche Länder das gilt, kann man bei seiner Kasse erfragen. | |||
Ein Rücktransport nach Deutschland wird von den gesetzlichen Kassen allerdings nicht übernommen. | |||
Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, vor der Reise eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Diese erstattet beispielsweise auch die Kosten, die vom Reisenden in Vorleistung gezahlt werden mussten und nicht von der Krankenkasse übernommen werden. | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 7. Februar 2010, 15:53 Uhr
Alle Informationen in diesem Artikel beruhen auf Erfahrungen von Reiseradlern und sind in keiner Weise als ärztliche Therapieempfehlung zu verstehen. Es handelt sich hier um Informationen von medizinischen Laien!
Erste-Hilfe-Set
Es muss kein großer Verbandskasten aus dem Auto sein. In vielen Apotheken und Drogerien gibt es kleine Täschchen, die das nötigste an Verbandsmitteln beinhalten. Auch Outdoorhersteller wie Vaude, Tatonka und Co. bieten entsprechende Sets an.
Beim Packen sollte man darauf achten, dass es schnell erreichbar ist, aber doch geschützt vor Wasser und Feuchtigkeit bleibt. Sonst steht es schlecht um die Sterilität der Wundverbände.
Mindestens enthalten sein sollten:
- Wundschnellverband
- Wundkompressen
- Mullbinden/Verbandpäckchen
- kleine Schere
- Heftpflaster
Zusätzlich sollte man damit ergänzen:
- Fieberthermometer
- Splitter-Pinzette
- Zeckenzange
Medikamente für die Reiseapotheke
Klassische Mittel
- Mittel zur Desinfektion von Wunden, z.B. Povidon-Iod-Salbe (z.B. Betaisodona®) oder Octenidin-Spray (z.B. Octenisept®)
- Schmerz- und Fiebersenkendes Mittel, z.B. Paracetamol-Tabletten
- Mittel gegen Durchfall, z.B. Loperamid-Tabletten (z.B. Imodium akut®)
- Mittel gegen Muskel- und Gelenkschmerzen, z.B. Diclofenac-Gel (z.B Voltaren®)
- Mittel gegen Juckreiz bei Insektenstichen, z.B. Dimetinden-Gel (z.B. Fenistil®)
- Insekten- und Sonnenschutzmittel
- Je nach Reiseland weitere Mittel, z.B. zur Vorbeugung gegen Malaria
Bei allen oben genannten Medikamenten gilt: Sollten die Beschwerden nicht innerhalb von wenigen Tagen besser werden, ist ein Arzt aufzusuchen.
Am besten nimmt man Medikamente mit auf Reisen, deren Gebrauch man schon von zu Hause her kennt und die man gut verträgt. Bei Unsicherheiten bezüglich der Medikamente kann man sich vorher schon an seinen Hausarzt oder den Apotheker seines Vertrauens wenden. Wer regelmäßig andere Medikamente einnehmen muss, sollte in jedem Fall seinen Arzt fragen, was er noch einnehmen darf und was auf keinen Fall.
Homöopathische Arzneien
Homöopathische Medikamente sind in der Regel arm an Nebenwirkungen, aber nicht generell frei von Nebenwirkungen! Vor der Selbstbehandlung mit homöopathischen Mitteln bzw. vor der Reiseplanung sollte der Rat von Homöopathen oder homöopathischen Ärzten eingeholt oder sich mithilfe guter Fachliteratur über die Wirkung- und Anwendungsweise der Arzneien informiert werden. In der Homöopathie wird nicht nach Krankheit, sondern nach Art der Beschwerden eine Arznei ausgewählt, so können bei Durchfall je nach Beschwerdebild mindestens fünf verschiedene Medikamente in unterschiedlichen Potenzen (Stärken) zum Einsatz kommen.
Gute Erfahrungen wurden auf Reise mit folgende Arzneien bei folgenden Beschwerdebildern gemacht:
- Apis C30: bei Bienen- bzw. Insektenstichen aller Art
- Arnica C30: bei Sturz, Schreck aufgrund von Unfall, bei Muskelkater
- Belladonna C30: bei Sonnenbrand
- Pulsatilla C30: bei Blasenentzündung durch Verkühlung
In allen Fällen sollte nur bei leichten Beschwerdebildern selbst behandelt werden bzw. als erste Versorgung bis ein Notarzt eintrifft, akute Fälle gehören in ärztliche Behandlung!
Für die Reise bieten sich sogenannte Reise- oder Hausapotheken an, Lederetuis mit 30 (50, 100) Glasröhrchen mit den wichtigsten Arzneien für unterwegs. Diese gibt es fertig gefüllt in Apotheken, oder leer zum Selbstzusammenstellen. In Kombination mit einem guten, dünnen Homöopathie-Buch (s.u.) kann man etlichen gesundheitlichen Einschränkungen auf Reise gelassen entgegen sehen.
Hilfe bei Notfällen
Bei schlimmeren Unfällen oder akuten schweren Erkrankungen benötigt man professionelle und ärztliche Hilfe. Je nach Reiseland kann es hier unterschiedliche Notrufnummern geben.
In Deutschland und in Ländern der EU ist inzwischend flächendeckend der Euronotruf 112 eingeführt.
Bei Mobiltelefonen werden international in GSM-Netzen die Nummern 112 und 911 an eine Notrufzentrale geleitet. In Deutschland ist seit März 2009 ein Notruf jedoch nicht mehr ohne eine aktive SIM-Karte möglich.
Vor der Reise
Impfungen
Generell sollte auf einen ausreichenden Impfschutz gegen Tetanus geachtet werden, besonders, wenn es in Gegenden ohne flächendeckende medizinische Hilfe geht.
Geht die Reise in ein Gebiet mit hoher Zeckengefahr, sollte man sich vorab mit seinem Arzt über eine Impfung gegen FSME unterhalten. Auch eine Impfung gegen Hepatitis A und B ist bei südlichen Ländern empfohlen.
Gerade bei Reisen in die Tropen ist eine vorherige reisemedizinische Beratung angeraten, vor allem was Malariaprophylaxe und weitere Impfungen angeht.
Versicherung
Gesetzlich Krankenversicherte können in Ländern der EU mit der Europäischen Krankenversicherungskarte medizinische Leistungen im Ausland in Anspruch nehmen. Dabei handelt es sich meistens um die Rückseite der normalen Krankenversicherungskarte, auf der alle nötigen Daten stehen. Dies gilt auch für Länder, die ein Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland haben. Für welche Länder das gilt, kann man bei seiner Kasse erfragen.
Ein Rücktransport nach Deutschland wird von den gesetzlichen Kassen allerdings nicht übernommen.
Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, vor der Reise eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Diese erstattet beispielsweise auch die Kosten, die vom Reisenden in Vorleistung gezahlt werden mussten und nicht von der Krankenkasse übernommen werden.
Siehe auch
Literatur
Sven Sommer: Gesund mit Homöopathie. Alltagsbeschwerden selbst behandeln. GU Kompass. 2007. ISBN 978-3-7742-3223-5