Haute-Normandie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Region '''Haute-Normandie''' liegt im Norden [[Frankreich]]s. Sie wird von der Seine durchschnitten und grenzt an die Ärmelkanalküste.
Die Region '''Haute-Normandie''' liegt im Norden [[Frankreich]]s. Sie wird von der Seine durchschnitten und grenzt an die Ärmelkanalküste.



Version vom 15. März 2012, 19:57 Uhr

Die Region Haute-Normandie liegt im Norden Frankreichs. Sie wird von der Seine durchschnitten und grenzt an die Ärmelkanalküste.

Vorstellung der Region

Die historische Provinz Normandie ist - zum Leidwesen mancher Lokalpatrioten - in zwei Regionen unterteilt, von denen Haute-Normandie die östliche Hälfte darstellt. Hauptort der Region ist Rouen, die größte Stadt Le Havre, womit auch die einzigen Großstädte benannt wären.

Von touristischem Interesse sind wohl hauptsächlich die Seine und die Küste. Das ländliche Hinterland erreicht selten mehr als 200 m ü.d.M., ist aber keinesfalls flach, sondern ausgeprägt hügelig. Verkehrstechnisch ist gut zu wissen, dass die Seine unterhalb von Rouen nur von drei Brücken überquert wird, die alle mit dem Fahrrad befahren werden können (siehe Seinebrücken).

Verwaltungstechnisch ist die Region in zwei Départements unterteilt: Eure im Süden und Seine-Maritime im Norden.

Eure

Eure liegt großenteils südlich der Seine und grenzt nicht ans Meer. Hauptort ist Évreux. Abseits der Seine ist das Département landschaftlich eher unspektakulär, ländliche sanfte Hügellandschaft. Im Vergleich zu anderen Gegenden Nordfrankreichs fallen die markanten Flusstäler auf, die auch als Verkehrsachsen nutzbar und oft mit Voies Vertes versehen sind: Avre, Eure und Epte, die einstigen Grenzflüsse zwischen der Normandie und Frankreich; sowie Risle, Charentonne, Iton und Andelle im Landesinneren. Einige gefällige Kleinstädte wie Évreux, Verneuil-sur-Avre, Bernay, Conches-en-Ouche und Lyons-la-Forêt runden das Bild ab. Hauptattraktion ist jedoch wie gesagt die Seine, die weiter unten eingehender diskutiert wird.

Seine-Maritime

Seine-Maritime ist der nördliche und touristisch interessantere Teil der Region. Der Hauptort Rouen, wo Jeanne d'Arc im Feuer starb, hat eine sehenswerte Altstadt; das kriegszerstörte Le Havre wurde mit moderner Architektur wieder aufgebaut und ins Weltkulturerbe aufgenommen.

Der Küstenstreifen nördlich von Le Havre, die so genannte Alabasterküste (Côte d'Albâtre) mit ihren steilen Felsklippen, gehört zu den schönsten Abschnitten am Ärmelkanal mit Étretat als touristischem Highlight. Die Küstenorte sind mit kleinen Straßen verbunden und gut erradelbar, die Route ist aber keinesfalls flach (siehe Küste).

Das Hinterland der Küste ähnelt einem Plateau, in das sich mehrere Flüsse eingeschnitten haben, um im rechten Winkel der Küste zuzustreben; namentlich die Béthune und die Bresle, die bei Dieppe bzw. Le Tréport münden, bieten sich für Fahrten von und zur Küste an.

Die Seine, die das Département nach Süden hin begrenzt, verbindet große Mäander schlagend Rouen und Le Havre und hat mit ihren Kreidefelsen, Abteien und maritimem Flair ihren eigenen Charme.

Infos für die Reise

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Eisenbahnverbindungen ab Paris beginnen im Bahnhof St-Lazare. In allen TERs und Intercités können Fahrräder gratis mitgenommen werden (selbst wenn dies nicht immer im Fahrplan verzeichnet ist), und da die Fahrt zu Zielen in der Region maximal zwei Stunden dauert, ist man auch gar nicht auf TGVs angewiesen.

Hauptachse ist die Linie Paris-Rouen-Le Havre. Der Hauptbahnhof von Rouen ist Rouen Rive Droite, dort steigen nach Paris immer ziemlich viele Fahrgäste zu. Die Küstenorte Fécamp und Dieppe sind mit Umsteigen über Rouen zu erreichen (Dieppe teils auch direkt), Le Tréport mit einem Bummelzug über Beauvais (hier ab Gare du Nord). Das im Landesinnere liegende Évreux liegt an der Linie nach Caen/Cherbourg.

Kartenmaterial

Die Regionalkarten von Michelin (Maßstab 1:200.000) und vom IGN (Maßstab 1:250.000) zeigen jeweils die ganze Normandie (inklusive Basse-Normandie). Im Prinzip sind sie auch ausreichend. Etwas genauer ist noch die Département-Karte 304 von Michelin (Maßstab 1:150.000), die mit Eure und Seine-Maritime genau die Region abdeckt.

Leihräder

In Rouen gibt es das Leihradsystem Cy'clic, vom gleichen Betreiber und zu ähnlichen Konditionen wie Vélib in Paris.

Routen

Bislang behandelt das Wiki eine Route, die die Region berührt:

Seine

Vernon
Seine bei Les Andelys

Die Seine durchschneidet mit vielen weit geschwungenen Mäandern die Region. Aufgrund ihrer großen Bedeutung als Verkehrsweg findet man entlang des Flusses auch viele historische Stätten. Man kann dem Fluss nicht immer direkt folgen; manchmal gibt es keine Straßen am Ufer, und man wird auch nicht alle Schleifen ausfahren wollen, die der Fluss so macht. Man vergegenwärtige sich jedoch, dass das Flusstal zu beiden Seiten von Steilufern begrenzt wird, die regelmäßig 100 Hm Steigung bedeuten. Flach ist eine Tour entlang der Seine also nicht. Eine Routenempfehlung ist unter Paris - Rouen zu finden.

Eine Auswahl an Sehenswürdigkeiten (geographisch geordnet, flussabwärts):

  • Giverny (Heimstatt von Claude Monet, schöner Garten)
  • Vernon (Alstadt, Brückenmühle)
  • Château-Gaillard (große Burgruine bei Les Andelys)
  • Rouen (schöne Altstadt)
  • St-Martin-de-Boscherville
  • Abteiruine von Jumièges
  • Die großen Seinebrücken (Brotonne, Tancarville, Pont de Normandie)
  • Le Havre (modern rekonstruierte Innenstadt)

Küste

Ein Teil der Ärmelkanalküste gehört zur Region, grob gesagt ist das der Abschnitt von der Seine-Mündung bis zur Somme-Bucht. Dieser Abschnitt wird auch Alabasterküste (Côte d'Albâtre) genannt, insbesondere der südliche Abschnitt ist für seine Steilküste bekannt. Berühmt sind die Felsen von Étretat. Es soll einen beschilderten Radweg entlang der Küste geben (noch nicht selbst getestet), nähere Informationen findet man beim AF3V.

Seinebrücken

Pont de Brotonne
Auf der Pont de Normandie

Unterhalb von Rouen gibt es nur noch drei Brücken über die Seine. Außerdem verreichten dort zahlreiche Fähren ihren Dienst. Die drei Brücken können alle per Rad befahren werden. Es handelt sich um:

  • Pont de Brotonne: Normale Straßenbrücke, zweispurig in jede Richtung. Zufahrt und Befahrung unproblematisch. Bei Fahrt von Süd nach Nord kräftige Steigung auf der Brücke selbst, bei Fahrt von Nord nach Süd gewinnt man die Höhe in der Anfahrt auf die Brücke.
  • Pont de Tancarville: Die Brücke ist Teil der E5, d.h. der Hauptverbindung zwischen Paris und Le Havre, mit entsprechendem Verkehr ist zu rechnen. In beide Richtungen gibt es zwei Fahrstreifen. Auf der Nordseite gibt es eine Mautstation, die Befahrung per Rad ist jedoch gratis. Noch nicht selbst befahren.
  • Pont de Normandie: Überspannt die breite Seinemündung zwischen Le Havre und Honfleur. Eigentlich eine Autobahnbrücke, aber beidseitig ist ein Fußweg und ein Radstreifen. Der Radstreifen ist freilich nicht sehr breit - angesichts der kräftigen Steigung und dem Wind, der einem teils heftig zusetzt, wäre mehr Schwankungsspielraum angebracht gewesen. Hinzu kommt, dass es keine bauliche Trennung zwischen dem Radstreifen und den anderen Fahrspuren gibt, wohl aber eine Schwelle zwischen dem Fuß- und Radstreifen, von der man besser Abstand hält, wenn man nicht mit der Pedale dagegenstoßen will. Auch wenn die Querungsmöglichkeit positiv ist, die konkrete Ausführung des Radstreifens ist heikel. Anfahrtswege: Von Norden her ist der direkte Anfahrtsweg eine Autobahn, man muss die lange Straße nehmen, die durch den Industriehafen von Le Havre verläuft (Karte). Von Süden kommend, folgt man den Schildern des Circuit de Visite - auch erkennbar am Fahrrad- und Fußgängersymbol (Karte). Maut fällt für Fahrräder nicht an.

Weblinks