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Aktuelle Version vom 22. Januar 2014, 18:13 Uhr
Möglichkeiten der Trinkwasseraufbereitung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Trinkwasseraufbereitung, die man auch auf Radreise nutzen kann:
- Abkochen
- Filtern
- chemisch behandeln
- UV-Licht Bestrahlung
Abkochen
Durch abkochen können alle Krankheitserreger(Bakterien, Viren, Pilze etc.) abgetötet werden. Chemische Verunreinigungen können dadurch aber nicht entfernt werden. Abkochen eignet sich damit bei bei jedem Wasser, das nicht durch chemische Schadstoffe verunreinigt ist. Biologische Schwebstoffe und Sedimente sind abgekocht in der Regel unschädlich. Wenn man Wasser längere Zeit abkocht sollte es nahezu keimfrei sein. In großen Höhen verringert sich die Siedetemperatur von Wasser und beträgt z.B. auf 3000m 90°C und auf 5000m ca. 83°C. Abkochen ist dann nicht mehr sicher. Eine Faustregel besagt: auf Meeresniveau reichen 3 Minuten kochen, dann jeweils eine weitere Minute je 150m. Daraus ergeben sich folgende Kochzeiten:
- 900m: 7 Minuten
- 1500m: 13 Minuten
- 3000m: 23 Minuten
- 4500m: 33 Minuten
- 5000m: 43 Minuten
Abkochen ist somit in sehr hohen Gebirgen (Himalaja, Anden) unwirtschaftlich und nicht mehr praktikabel. Kochendes Wasser kann auch nicht in viele Plastiktrinkflaschen gefüllt werden, da diese sonst schrumpfen, so dass weitere Zeit zum Abkühlen verloren geht.
Alternativ kann das kochende Wasser in einer zuvor mehrfach mit etwas kochendem Wasser vorgewärmten Thermoskanne mindestens 7 Minuten (bzw. länger je nach Höhe) gelagert werden.
Filtern
Je nach Filtersystem können verschiedene Dinge aus dem Wasser entfernt werden. Für Radreisen üblich sind meist handliche und leichte Keramikfilter teilweise mit einer Aktivkohle Stufe. Aktivkohle kann diverse Chemikalien aus dem Wasser entfernen und auch den Geschmack verbessern. Die Filterkeramik entfernt alle Krankheitserreger bis auf Viren. Die Filter funktionieren entweder mit einer zugehörigen Pumpfunktion oder man füllt das Wasser direkt in einen Behälter und saugt es beim Trinken durch den Filter. Die kleinen Outdoorfilter eignen sich zwar theoretisch auch bei trüben Wasser, durch Schwebstoffe setzt sich der Filter aber schnell zu, das Pumpen dauert länger und wird anstrengend. Bei Frost (z.B. nachts in den Anden, Himalaja, etc.) sollte der Filter nur trocken verstaut oder gegen Frost geschützt werden (mit in den Schlafsack), da durch die Frostausdehnung des Wassers Risse in der Filterkeramik entstehen können. Der Filter ist dann nicht mehr sicher.
Man kann auch Wasser filtern ohne einen kommerziellen Wasserfilter zu benutzen und zwar so:
- Benötigt man ein Gefäß in dem sich das Wasser sammelt (Topf oder Loch im Boden + Plane)
- Feuer machen und abbrennen lassen
- Holzasche in das Wasser geben und schütteln
- Über Nacht warten (Die Holzasche schließt Schutzpartikel ein und sinkt auf den Boden)
- Wasser vorsichtig abschöpfen und anschließend abkochen
Dabei entspricht die Holzasche der Aktivkohlefilterung. Krankheitserreger werden aber nur durch das anschließende Kochen abgetötet. Die Methode ist deshalb kaum praktikabel.
Chemisch behandeln
Mit Tabletten oder Tropfen kann das Wasser auch chemisch entkeimt werden. (Chlor + Silberionen) Alle Krankheitserreger können dadurch abgetötet werden. (je nach Produkteigenschaften) Die Behandlung setzt aber klares Wasser voraus und benötigt eine gewisse Einwirkzeit. Die Chemikalien verbleiben im Wasser und werden mit getrunken. Chemische Verunreinigungen werden nicht entfernt.
UV-Licht Bestrahlung
Mit Bestrahlungsgeräten (batteriebetrieben) lassen sich ebenfalls sämtliche Krankheitserreger entfernen. Das Wasser muss jedoch klar sein. Chemische Verunreinigungen werden nicht entfernt.
Bereits eine klare Kunststoffflasche, die über längere Zeit der Sonne ausgesetzt ist, kann Krankheitserreger reduzieren und dies wird in Entwicklungsländern praktiziert. Für Radreisen aber zu unsicher in der Wirksamkeit.
Angaben ohne Garantie der Richtigkeit
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