Polen: Unterschied zwischen den Versionen
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Recht weit verbreitet sind Angebote an Zimmern (''pokój''). Freie Zimmer werden meist mit einem kleinen Schildchen ''WOLNE | Recht weit verbreitet sind Angebote an Zimmern (''pokój''). Freie Zimmer werden meist mit einem kleinen Schildchen ''WOLNE POKOJE'' angepriesen. | ||
Die Werbung ''NOCLEGI'' meint "Nachtlager", was eine Zeltwiese, ein einfaches Zimmer im Haus o. ä. sein kann und in jedem Fall preiswert ist. | Die Werbung ''NOCLEGI'' meint "Nachtlager", was eine Zeltwiese, ein einfaches Zimmer im Haus o. ä. sein kann und in jedem Fall preiswert ist. |
Version vom 22. Mai 2014, 12:55 Uhr
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Allgemeine Informationen
Generelle Empfehlungen
Einreisebestimmungen, Dokumente
Polen ist Mitglied der EU und im Schengener Abkommen. Eine Grenzkontrolle findet nur zu den Nicht-EU-Staaten (Russland, Weißrussland, Ukraine) statt.
Klima und Reisezeit
Polen liegt an der Grenze zwischen gemäßigtem Klima im Westen und eher kontinentalerem Klima im Osten (was weniger im Sommer- als mehr im Winterhalbjahr spürbar wird).
Man beachte besonders im Herbst und Winter, dass es früher dunkel wird als in Deutschland. Polen hat die Mitteleuropäische Zeit, liegt aber weit östlich.
Sicherheit und Verhaltensempfehlungen
Mittlerweile ist das Klischee vom unsicheren Reiseland Polen gründlich überholt. Es gelten die allgemeinen Sicherheitsempfehlungen, die man in jedem mitteleuropäischen Land ansetzen kann.
Sprache
Polnisch gehört zur westslawischen Sprachgruppe. Aufgrund der vielen ausdifferenzierten Zischlaute und Nasalvokale erfordert es etwas Übung, die korrekte Aussprache zu erlernen. Mit Kenntnissen in Sorbisch, Tschechisch, Slowakisch oder Ukrainisch kann man sich ebenfalls verständigen. Das Schriftbild des Polnischen weicht aufgrund der anderen Orthographie jedoch deutlich von diesen Sprachen ab.
Fremdsprachenkenntnisse sind mittlerweile recht weit verbreitet. In den Touristengebieten nahe der deutschen Grenze wird viel Deutsch verstanden, die jüngere Generation spricht eher Englisch.
Währung
Amtliches Zahlungsmittel ist der (Neue) Polnische Złoty (PLN). Ein Złoty ist geteilt in 100 Groszy. 1 € sind ca. 4,20 Zł.
Geldautomaten sind weit verbreitet. Kartenzahlung mit EC und VISA ist weit verbreitet. Auf Wunsch ist meist eine direkte Buchung in Euro anstatt Złoty möglich, das erspart die Umrechnungsgebühren des Kartenausgebers.
In Orten direkt hinter der deutschen oder slowakischen Grenze wird oft der Euro als Zahlungsmittel akzeptiert, in der Nähe der tschechischen Grenze auch tschechische Kronen.
Fahrradinformationen
Regeln und Vorschriften
Rad fahren unter Alkohol wird nach den gleichen Bestimmungen verfolgt, wie sie für das Fahren von Motorfahrzeugen gelten. Es gilt ein absolutes Verbot, das ab 0,2 Promille verfolgt wird. Quelle
Versorgungslage für Ersatzteile
Es gibt zumindest in größeren Städten Radläden mit sehr ordentlicher Auswahl. Kein großer Unterschied zu Deutschland.
Transport
Anreise
Fahrrad
Der direkt an der Grenze verlaufende Oder-Neiße-Radweg bietet mittlerweile viele Möglichkeiten, über Brücken oder Fähren nach Polen einzureisen. Es werden gelegentlich neue Brücken oder Fähren eröffnet. Einige Städte sind in einen deutschen und einen polnischen Teil geteilt (von Nord nach Süd):
- Frankfurt (Oder) - Słubice
- Guben - Gubin
- Forst - Zasieki
- Bad Muskau - Łęknica
- Görlitz - Zgorzelec
- Zittau - Pojarów (Gem. Bogatynia)
Bahn
Ein Großteil der Fernzüge von Deutschland nach Polen ist abgeschafft worden. Im Moment (Sommer 2014) gibt es nur noch den viermal mehrmals täglich von Berlin nach Warschau verkehrenden EuroCity. Fahrradmitnahme ist möglich, muss aber vorher reserviert werden (in der Hochsaison auf viele Tage ausgebucht). Online-Buchung der internationalen Fahrradkarte ist nicht möglich!
Richtung Warschau/Bydgoszsz kann man, wenn man die Zeit hat, vom Bhf. Berlin-Lichtenberg den Regionalzug nach Küstrin/Kostrzyn nehmen (Fahrradmitnahme möglich, wenn es nicht zu voll ist, wie an den frühen und späten Zügen am Wochenende) und am dortigen Grenzbahnhof in die polnischen Regionalzüge Richtung Szczecin und über Rzepin nach Poznan und Wroclaw umsteigen. Der EC Hamburg-Berlin-Wroclaw-Krakow, 2010 noch mit Fahrradabteil, nahm 2012 keine Fahrräder mehr mit, endet seit 2013 schon in Wroclaw und soll im Dezember 2014 ganz eingestellt werden! Ein Beispiel schrittweiser Kundenvergraulung? (Man soll die Hoffnung nie aufgeben: 2016 wird Krakow "Kulturhauptstadt Europas". Schaun wir mal.)
Zwischen Dresden und Wroclaw verkehrt (Stand 2014) dreimal täglich ein Zug. Er bestand 2012 aus zwei aneinandergekoppelten Triebwagen, d.h. dreieinhalb Sitzplatz-Waggons und einem Fahrradabteil von 3x3 m Grundfläche. An einem Sonnabend im August 2012 fuhr ich mit dem Nachmittagszug von Wroclaw Richtung Dresden. Es war jeder Sitzplatz besetzt, die Leute standen in den Gängen. Vor dem Fahrradabteil stand eine große Menge Radfahrer, die alle verzweifelt hineinwollten. Die Szenen erinnerten an jene, die sich sechs Jahrzehnte früher hier abspielten: wir stapelten auf 9 qm Fläche dreizehn Fahrräder und einen Kinderwagen bis hinauf an die Decke; ich saß zwischen den Rädern auf dem Satteltaschenberg. Es half nichts: drei Radfahrer mußten zurückbleiben. - Nach der Einstellung des IC Berlin-Wroclaw Ende 2014 ist mit einer weiteren Auslastung der Züge Wroclaw-Görlitz-Dresden zu rechnen.
Regionalzüge verkehren außerdem mehrmals täglich von Berlin nach Stettin (Szczecin), von Lübeck alle zwei Stunden über Güstrow und Neubrandenburg nach Stettin/Szczecin (im August 2013 wochentags auf deutschem Territorium recht leer) und von Züssow über die Insel Usedom nach Świnouście-Centrum (Swinemünde). Daneben existiert eine Vielzahl von innerdeutschen Verbindungen in die deutschen Städte an der polnischen Grenze.
Transport im Land
Bahn
Manche Personenzüge und Triebwagen führen Fahrradabteile, in den anderen ist man auf das Wohlwollen des Schaffners angewiesen (das selten versagt wird). Bei Fernzügen und IC werden Fahrräder nur mitgenommen, wenn der Zug ein Fahrradabteil besitzt. Meist besteht für einen Stellplatz Reservierungspflicht.
Viele Dorfbahnhöfe haben keine oder sehr flache Bahnsteige. Bei älteren Waggons muß man in diesem Fall Rad und Gepäck die steile Einstiegsstufe hinaufhieven. Die Einstiege in die Züge können sehr hoch sein. Hier hilft es, das Rad senkrecht auf das Hinterrad zu stellen und dann am Lenker nach oben zu ziehen (Klappdeckel der Lenkertasche evtl. vorher nochmal extra sichern).
Straßen
Straßennetz, allgemeine Informationen
Die Straßen sind von mäßiger bis sehr guter Qualität. Bei wenig Verkehr macht das nichts aus, aber bei starkem Verkehr ist es durchaus ein Problem. Der Asphalt ist stellenweise weich und wellt sich auf. Am Straßenrand kann eine 20 – 30 cm hohe Wölbung entstehen. In den letzten Jahren sind viele Straßen neu gemacht worden und fahren sich sehr gut.
Mittlerweile gibt es viele neue Schnellstraßen (S) und Autobahnen (A). Diese können auf älteren Karten fehlen. Beide dürfen mit dem Fahrrad nicht befahren werden.
Der Straßenverkehr in Polen hat seit ca. 2000 drastisch zugenommen. Auch auf Landstraßen 1. Ordnung (in Karten gelb gezeichnet) herrscht inzwischen Lasterverkehr, v. a. auf Abschnitten zwischen Städten. In Karten rot eingezeichnete Straßen haben eine hohe Verkehrsdichte. Man muß damit rechnen, dass manche Fahrer beim Überholen keinen Seitenabstand lassen. Zebrastreifen werden, wenn Fußgänger auf die Straße treten, oft nicht respektiert, so daß man besser wartet, bis die Straße frei ist. Auf Dorfverbindungsstraßen herrscht, wie auch in früheren Jahren, nur geringer und eher entspannter Verkehr. Der Hupton eines von hinten nahenden Autos drückt keine Aggression aus, sondern zeigt an, daß der Fahrer überholt.
In Schlesien gibt es viel Verkehr, allerdings nicht besonders schnell, bedingt durch die z.T. miserable Straßenqualität. In Ostpreußen und Pommern ist bis auf die Nationalstraßen eher weniger Verkehr festzustellen. 1-stellige Nationalstraßen (z.B. DK7 Danzig – Warschau – Slowakei, DK6 Szczecin – Gdansk und DK8 Litauen – Warschau – Tschechische Republik) haben oft breite Randstreifen und sehr guten Asphalt.
In kleineren Dörfern gibt es noch oft Pflastersteinstraßen. Alleebäume wurden in den letzten Jahren auf einzelnen Strecken gefällt.
Radwege
Radfahren ist in Polen, im Gegensatz zu Tschechien, ein noch junger Sport. Bisher sind v. a. Tagestouren mit Sporträdern und kleinem Rucksack üblich; Gepäckfahrten abseits der Touristengebiete sind ungebräuchlich. Entsprechend umfaßt das Radwegenetz meist Routen für Tagestouren. Auch bei den Tagesradtourwegen schwankt der Fahrbahnzustand zwischen glattem Asphalt und Pfützenfeldweg. Das Tragen eines Helms ist bei polnischen Radfahrern verbreitet, Warnwesten weit weniger.
Viele ausgeschilderte Radrouten laufen über kleine Straßen oder Feldwege. Ohne Ortkenntnis kann die Befahrung eines solchen Wegs zum Abenteuer werden, da die Qualität des Belages schlagartig wechseln kann. Es gibt Radweg-Strecken mit herausfordernderem Belag (Betonplatten in diversen Verfallsstufen, Schotter, und – besonders in Wäldern – teilweise tiefer Sand).
Von guter Qualität sind der Europa-Radweg R1 und teilweise der Ostseeküsten-Radweg.
Routen und Touren
- Europa-Radweg R1
- Radfernweg R10 (polnischer Teil des Ostseeküsten-Radwegs, teilweise auch markiert per Schild mit der Aufschrift „Bike the Baltic“)
- Oder-Neiße (Polen)
- Warthe
- Hundert-Seen-Radweg
Gesundheit und Ernährung
Gesundheitsversorgung
Ernährung und Versorgungssituation
In Touristengebieten vor allem in kleineren Orten sehr gutes Essen in Restaurants mit ziemlich niedrigen Preisen. Abseits touristisch erschlossener Gebiete sind Restaurants nicht in jedem Ort zu finden.
Man kann sehr gute Wurst kaufen. Polen ist eines der wenigen Länder, in denen man nicht nur Weißbrot bekommt. Sehr schmackhaft und leicht zuzubereiten sind auch Pierogi, das sind Teigtaschen aus Nudel- oder Kartoffelteig, die mit verschiedenen Füllungen von süß bis salzig angeboten werden. Sie müssen nur noch in Wasser ein paar Minuten erhitzt oder wahlweise angebraten werden.
In den meisten, auch kleinen, Orten gibt es Lebensmittelgeschäfte (Sklep). In stark touristisch genutzten Gebieten (z.B. Masuren) können diese außerhalb der Hochsaison auch noch geschlossen sein. Skleps schließen meist um 17 Uhr, in Städten um 18 Uhr. In größeren Dörfern und in jeder Stadt gibt es jedoch Läden der Ketten "Żabka" oder "Małpka Ekspress", die täglich von 6 bis 23 Uhr geöffnet haben. Supermärkte in Großstädten sind mitunter rund um die Uhr geöffnet (Ausnahme: Ostersonntag und Allerheiligen).
Es wird empfohlen, das Wasser aus Wasserhähnen nicht als reines Trinkwasser zu verwenden, sondern lieber Wasserflaschen zu kaufen.
Unterkunft
Recht weit verbreitet sind Angebote an Zimmern (pokój). Freie Zimmer werden meist mit einem kleinen Schildchen WOLNE POKOJE angepriesen.
Die Werbung NOCLEGI meint "Nachtlager", was eine Zeltwiese, ein einfaches Zimmer im Haus o. ä. sein kann und in jedem Fall preiswert ist.
Campingplätze sind vorhanden, können aber, obwohl auf Karten eingezeichnet, manchmal auch gar nicht mehr vorhanden oder verlegt worden sein.
Regionen
Literatur
Karten
Reiseführer
Weblinks
Radreise-Forum
- Reisebericht Kalte Heimat und Baltikum 2009 von Dietmar
- Reisebericht R1 durch Polen mit Masuren-Abstecher 2009 von wolki
- Reisebericht Mitteleuropa kreuz und quer 2009 von natash
- Reisebericht Radtour durch Polen - na und? 2013 von benki
- Reisebericht Dresden-Danzig 2013 von Tom72
- Tipps Polen Ostseeküste von Vélocio
Externe Links
- Green Bicycle Routes
- Greenways
- Reisebericht Ostseeküsten-Radweg Polen (R10) 2011 von Familie Hartje
- Reisebericht Ostseeküsten-Radweg Polen (R10) 2012 von plun3