China: Unterschied zwischen den Versionen
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China ist groß und das Klima sehr vielfältig. Die für Radfahrer interessanten Gebiete muss man deshalb getrennt betrachten. | |||
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Tibet hat eisige Winter mit Nachttemperaturen unter -30° aber kaum Schnee. Radfahren ist dann kaum möglich. Als Radmonate eignen sich März bis Oktober. Unterschiede bestehen weiterhin zwischen dem extrem trockenen, wüstenartigen West-Tibet und der feuchteren Ostregion, in der es in tieferen Lagen auch Wälder gibt. Im Frühjahr gibt es insbesondere im feuchteren Osten fast täglich gegen Abend kleine Schneestürme, die zusammen mit heftigem Wind ein paar wenige Zentimeter Schnee bringen. In der Regel taut der Schnee bereits in der Morgensonne wieder ab. Nach frostigen Nächten von ca. -5° bis -10° (vereinzelt und je nach Lage auch tiefer) ist es tagsüber recht angenehm und kann über 15° haben. (Tibet liegt sehr weit südlich und die Sonne steht so steil am Himmel wie in Nordafrika.) Komplette Regen- oder Schneetage sind selten. Auf hohen Pässen liegt im April teils noch Schnee und nach Schneefällen ist es häufig vereist. | |||
Ab Mai wird Nachtfrost seltener und die Luft trockener. Insbesondere im Westen ist die Luft extrem trocken, was bei der starken Atmung aufgrund der Höhe zu Reizhusten und blutig aufgerissenen Fingern führen kann. Meist im Juni oder Juli erreicht der Monsun Tibet. Dann sind die Nächte frostfrei und die Temperaturen tagsüber bis über 20°C warm. Häufig gibt es ab Nachmittag bis spät in die Nacht kräftige Gewitter, die ab ca. 5000m regelmäßig Schnee oder Hagel bringen. Je nach Intensität des Monsun kann es zu großflächigen Überschwemmungen führen. Ab September läßt der Monsun nach und es kann dann die ersten Nachtfröste geben. Im Oktober kann es herrlich klare Tage geben, aber auch schon sehr kalte Nächte. Teils kann es insbesondere im Osten auch schon einigen Schnee geben, der auch länger liegen bleiben kann. Der Wind ist vor allem im Frühling teils stark und kommt meist aus West. | |||
Auf der Südroute von Chengdu nach Lhasa kommt man auch auf einem kurzen Stück nahe Indien durch ein sehr feuchtes Gebiet von Tibet mit dichten Wäldern und sehr tiefen Regionen, in denen eher suptropisches Höhenklima wie in Nordindien herrscht. | |||
==== Yunnan ==== | |||
=== Sicherheit und Verhaltensempfehlungen === | === Sicherheit und Verhaltensempfehlungen === |
Version vom 6. Juli 2011, 20:44 Uhr
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Allgemeine Informationen
Generelle Empfehlungen
Mit möglichst niedrigen Erwartungen einreisen - und mit wunderschönen Eindrücken wieder ausreisen!
Einreisebestimmungen, Dokumente
Die große Unbekannte. acrossborders.over-blog.de haben ein Visumsantrag in Kuala Lumpur gestellt und auf Anhieb 90 Tage Visum bekommen. Generell ist es einfacher, Visumsanträge in Südostasien zu stellen (Chiang Mai stellt angeblich auch problemlos 90 Tage Visum aus). Wer nur ein 30 Tage Visum bekommt, kann dies in allen größeren Städten Chinas verlängern lassen und im Endeffekt auch 90 Tage Visum erhalten. Die Verlängerung wird nur in "Krisenregionen" (z.B. Lhasa) nicht so einfach sein.
Auch soll es schwierig sein, ein Visum zu bekommen wenn in China ein Großereignis (z.B. Olympische Spiele) stattfinden zu bekommen.
Klima und Reisezeit
China ist groß und das Klima sehr vielfältig. Die für Radfahrer interessanten Gebiete muss man deshalb getrennt betrachten.
Tibet
Tibet hat eisige Winter mit Nachttemperaturen unter -30° aber kaum Schnee. Radfahren ist dann kaum möglich. Als Radmonate eignen sich März bis Oktober. Unterschiede bestehen weiterhin zwischen dem extrem trockenen, wüstenartigen West-Tibet und der feuchteren Ostregion, in der es in tieferen Lagen auch Wälder gibt. Im Frühjahr gibt es insbesondere im feuchteren Osten fast täglich gegen Abend kleine Schneestürme, die zusammen mit heftigem Wind ein paar wenige Zentimeter Schnee bringen. In der Regel taut der Schnee bereits in der Morgensonne wieder ab. Nach frostigen Nächten von ca. -5° bis -10° (vereinzelt und je nach Lage auch tiefer) ist es tagsüber recht angenehm und kann über 15° haben. (Tibet liegt sehr weit südlich und die Sonne steht so steil am Himmel wie in Nordafrika.) Komplette Regen- oder Schneetage sind selten. Auf hohen Pässen liegt im April teils noch Schnee und nach Schneefällen ist es häufig vereist. Ab Mai wird Nachtfrost seltener und die Luft trockener. Insbesondere im Westen ist die Luft extrem trocken, was bei der starken Atmung aufgrund der Höhe zu Reizhusten und blutig aufgerissenen Fingern führen kann. Meist im Juni oder Juli erreicht der Monsun Tibet. Dann sind die Nächte frostfrei und die Temperaturen tagsüber bis über 20°C warm. Häufig gibt es ab Nachmittag bis spät in die Nacht kräftige Gewitter, die ab ca. 5000m regelmäßig Schnee oder Hagel bringen. Je nach Intensität des Monsun kann es zu großflächigen Überschwemmungen führen. Ab September läßt der Monsun nach und es kann dann die ersten Nachtfröste geben. Im Oktober kann es herrlich klare Tage geben, aber auch schon sehr kalte Nächte. Teils kann es insbesondere im Osten auch schon einigen Schnee geben, der auch länger liegen bleiben kann. Der Wind ist vor allem im Frühling teils stark und kommt meist aus West.
Auf der Südroute von Chengdu nach Lhasa kommt man auch auf einem kurzen Stück nahe Indien durch ein sehr feuchtes Gebiet von Tibet mit dichten Wäldern und sehr tiefen Regionen, in denen eher suptropisches Höhenklima wie in Nordindien herrscht.
Yunnan
Sicherheit und Verhaltensempfehlungen
China ist ein sehr sicheres Reiseland. Diebstahl mag vorkommen. Am gefährlichsten ist der Autoverkehr!
Sprache
Es ist dringend zu empfehlen einen Sprachführer mitzunehmen, da in ländlichen Gegenden abseits des Massentourismus überhaupt kein Englisch gesprochen wird. Ein paar Brocken Chinesisch können "Wunder" wirken.
Fahrradinformationen
Regeln und Vorschriften
Versorgungslage für Ersatzteile
Billige und qualitativ schlechte Teile sind auch auf dem Land zu finden. Doch damit lässt sich nur basteln. In grossen Städten bekommt man auch hochwertige Ersatzteile.
Hochwertige Ersatzteile gibt es u.a. in folgenden Städten Lijang, Umrumqi, Karamay. In Urumqi befindet sich dieses in der gleichen Straße wie das einzige White Birch International Hostel. Einfach die Straße bergauf weitergehen. Nach ca. 500m befindet sich das gut sortiere Radgeschäft auf der rechten Straßenseite. Manche Mitarbeiter sprechen einige Wörter englisch. Ein Outdoorladen befindet sich vis à vis des Hostels.
Transport
Anreise
Landweg
Wer auf dem Landweg einreist hat zahlreiche Möglichkeiten. Von Zentralasien her kann man aus Kasachstan an mehreren Stellen einreisen, von Kirgistan ist der Erkestam-Pass zu empfehlen (Turugart-Pass ist zu vermeiden, da er auf chinesischer Seite nicht mit dem Rad befahren werden darf, Stand 2008). Von Pakistan her kann man über den Karakorum Highway einreisen. Weiter besteht die Möglichkeit (je nach politischer Situation) von Nepal nach Lhasa einzureisen, von Laos nach Xishuangbanna (Sibsongpanna), von Vietnam und von Ulaan Bator (Mongolei) nach Beijing. Ebenfalls kann man von Hong Kong einreisen.
Transport im Land
- Zugverbindungen in China kann man hier recherchieren.
- Für Bustransporte empfiehlt es sich, unter dem Stichwort "Long Distance Bus Stations China" zu recherchieren.
- Für Recherchen zu Flügen hilfreich ist diese Seite.
Straßen
Straßennetz, allgemeine Informationen
China baut derzeit massiv an neuen Autobahnen, die für Rad fahrer tabu sind. Allerdings sind die Nebenstrassen oft nicht zu finden oder schlicht in eine Autobahn umgewandelt worden. Es lässt sich in abgelegenen Gebieten nicht immer verhindern, auf der Autobahn fahren zu müssen (z. B. Xinjiang Highway). Die neuen Strassen weisen eine hervorragende Qualität auf. Die alten Nebenstrassen werden oft nicht mehr gewartet und variieren in der Qualität.
Routen und Touren
Trans-China
Wer auf der Seidenstrasse nach Südostasien gelangen will, muss China entweder von Zentralasien (Kirgistan oder Kasachstan) oder der Mongolei her durchqueren. Von Zentralasien her kommend gibt es hauptsächlich zwei Varianten: Die nördliche Seidenstrasse durch die Taklamakhan und Gobi Wüste ode die Durchquerung der Tibetischen Hochebene (seit den Mönchsprotesten von 2008 für Radler geschlossen).
Für die Route "Nördliche Seidenstrasse" gibt es bei Ernst Cristen viele Fotos, Berichte und ausführliche GPS-Daten für Garmin und Google Earth (Route Kaschgar - Ürümqi - Lanzhou - Chengdu - Kunming). GPS-Tracks jetzt auch im Wiki -> Seidenstraße.
Tibet
Das Tibetische Kernland sowie der Zugang durch das Kunlunschan Gebirge ist für Radler seit 2008 geschlossen. Es bleiben z. Z. die Randgebiete in den Provinzen Qinghai, Sichuan und Yunnan. GPS-Plannungsdaten für eine Tibetdurchquerung (Kaschgar - Lhasa - Kunming) gibt es HIER.
Eine legale Einreise ist nur mit einem Guide möglich, welcher verpflichtet ist die Radreisende per Auto zu begleiten. Dies ist sehr kostspielig.
Tibet legal
Um trotzdem Einreiseverbot nach Tibet, diese Region doch erleben zu können empfiehlt es sich entlang der tibetischen Grenze zu reisen. Laut Rucksackreisenden soll dies sogar, bedingt durch die chinesische Siedlungspolitik sogar "mehr Tibet sein als Originatibet". Hohe Anstiege (bis zu 4800m) und die dominante tibetische Kultur sowie zahlreiche harmlose Polizeikontrollen (üblicherweise wird dabei nur der Reisepass kontrolliert) sorgen für ein besonderes Tibeterlebnis. Die empfohlene Route, welche auch hier nachgelesen werden kann. Von Shangri-La (3200m) radelt man weiter nach Litang und Ganzi/Gansu/Garze. Von dort weiter nach Xiwu. Anschließend geht es weiter auf einem Hochplateau nach Xining. Stets bewegt man sich auf dieser Route auf über 3200m. Ab Shongri-La ist man oft alleine und auf sehr schlechten Straßen unterwegs. Mehr als entschädigend ist dafür die unglaubliche tibetische Gastfreundschaft und Kultur.
Achtung: vor allem im März und April ist dort mit sehr niedrigen Temperaturen zu rechnen sowie immer wieder Schneefall. Die Straßen sind oftmals unasphaltiert und mit Schnee bedeckt. Es empfiehlt sich daher, gelegentlich bei Bauern zu übernachten um das Risiko eiskalter Nächte im Freien zu minimieren.
Gesundheit und Ernährung
Gesundheitsversorgung
Apotheken und Drogerien sind in jeder größeren Ortschaft zu finden. Gute Krankenhäuser in den größeren Stadten - allerdings ist die Kommunikation sehr schwierig. Apotheken führen jedoch keine westliche Medizin und wirken in den meisten Fällen nicht sehr vertrauenswürdig.
Ernährung und Versorgungssituation
Ernährung und Versorgungssituation ist in allen Gebieten gut. In abgelegenen Landschaften wie den Wüsten im Nordwesten und der Tibetischen Hochebene müssen unter Umständen Nahrungsmittel für mehrere Tage und Wasser für rund 2 und mehr Tage mitgeführt werden. In dicht besiedelten Gebieten finden sich überall Restaurants und kleinere Geschäfte mit einem reichhaltigen Angebot.
Leitungswasser nicht trinken! In vielen Hotelzimmern stehen Wasserkocher bereit mit welchen das Wasser abgekocht werden kann. Fragt man bei Geschäften, Restaurants etc. nach "kai shui" bekommt man abgekochtes Wasser mit welchem man die Trinkflaschen auffüllen kann.
Unterkunft
In China ist in fast jeder Ansiedlung eine Unterkunft zu finden, von bescheiden bis luxuriös. In den abgelegenenen Gegenden der Wüsten Taklamakhan, Gobi und in der tibetischen Hochebene ist man auf ein Zelt angewiesen. Die Unterkünfte in China sind sehr günstig. Hochwertige Hotels können für cirka 10 Euro pro Nacht gebucht werden.
Allerdings dürfen nicht in jedem Hotel etc. AusländerInnen übernachten. Dies betrifft vor allem "Krisengebiete" wie Uigurengebiete oder Tibet. Man darf sich daher nicht wundern, wenn man von den Hotelangestellten abgewiesen wird oder mit einer Polizeieskorte zu einem anderen Hotel gebracht wird.
Regionen
Literatur
Karten
Verschiedene Verlage bieten brauchbare Karten an, die für entlegene Gebiete taugen, jedoch in dichtbesiedelten Gebieten mit vielen Nebenstrassen weitgehend untauglich sind. Es ist zu empfehlen mit einem GPS-Gerät und dem "City Navigator China" zu navigieren.
Reiseführer
Weblinks
Radreise-Forum
Externe Links
- Bei Ernst Christen gibt es GPS Daten für Garmin und Google Earth (Tracks, Waypoints) zu der Trans-China Route Kaschgar - Ürümqi - Lanzhou . Chengdu - Kunming), dazu Bilder und Reiseberichte.
- Bei Acrossborders gibt es eine recht gute Beschreibung der Strecke von Shongri-La nach Xining.
- lebenistreisen.de