Bielerhöhe: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Silvretta-Passhoehe.jpg|thumb|Passhöhe mit Silvretta-Stausee]]
Die Bielerhöhe ist eine Passhöhe zwischen Vorarlberg und Tirol. Über die Passhöhe verläuft die Silvretta-Hochalpenstraße. Für Kraftfahrzeuge ist die Straße mautpflichtig, für Fahrräder nicht. Die übliche Wintersperre läuft von November bis Mai.
Die Bielerhöhe ist eine Passhöhe zwischen Vorarlberg und Tirol. Über die Passhöhe verläuft die Silvretta-Hochalpenstraße. Für Kraftfahrzeuge ist die Straße mautpflichtig, für Fahrräder nicht. Die übliche Wintersperre läuft von November bis Mai.


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== Westseite ==
== Westseite ==
Im Montafon geht es zwischen Bludenz (600 m) und Partenen (1050 m) im Tal langsam bergan, auf 30 km werden nur 450 m Höhe gewonnen. Bis Gaschurn gibt es einen asphaltierten Radweg, nur bei Tschagguns ist er kurzzeitig geschottert (Stand 2007).
Im Montafon geht es zwischen Bludenz (600 m) und Partenen (1050 m) im Tal langsam bergan, auf 30 km werden nur 450 m Höhe gewonnen. Bis Gaschurn gibt es einen asphaltierten Radweg, nur bei Tschagguns ist er kurzzeitig geschottert (Stand 2007).
[[Bild:Silvretta-Vermunt.jpg|thumb|Vermunt-Stausee]]


Kurz nach Partenen wird die Mautstelle erreicht auf einer Höhe von etwa 1.120 m. Hier beginnt die eigentliche Pass-Straße, und zwar gleich mit der stärksten Steigung (nach verschiedenen Aussagen 10% Durchschnitt im ersten Kilometer mit Spitzen bis 14%). Danach pendelt sich die Steigung bei kontinuierlichen 8 bis 9% ein.
Kurz nach Partenen wird die Mautstelle erreicht auf einer Höhe von etwa 1.120 m. Hier beginnt die eigentliche Pass-Straße, und zwar gleich mit der stärksten Steigung (nach verschiedenen Aussagen 10% Durchschnitt im ersten Kilometer mit Spitzen bis 14%). Danach pendelt sich die Steigung bei kontinuierlichen 8 bis 9% ein.


Hier im Untervermunt ist das Tal noch bewaldet, und morgens und abends mag es recht schattig sein. In vielen Serpentinen windet sich die Straße hinauf, erst auf der rechten, dann der linken Talseite. In jeder Kehre steht ein Stein mit Nummer. Ab etwa Kehre 12 sieht man auf der rechten Talseite einen "Serpentinenstapel", der sich riesenhaft aufzutürmen scheint. Zwischen Kehre 14 und 15, man ist bei 1.450 m angelangt, geht es dann hinüber auf die rechte Talseite und in die Wand hinein. Kehre um Kehre gewinnt man an Höhe, die besten Blicke auf die Straße hat man von hier.
Hier im Untervermunt ist das Tal noch bewaldet, und morgens und abends mag es recht schattig sein. In vielen Serpentinen windet sich die Straße hinauf, erst auf der rechten, dann der linken Talseite. In jeder Kehre steht ein Stein mit Nummer. Ab etwa Kehre 12 sieht man auf der rechten Talseite einen "Serpentinenstapel", der sich riesenhaft aufzutürmen scheint. Zwischen Kehre 14 und 15, man ist bei 1.450 m angelangt, geht es dann hinüber auf die rechte Talseite und in die Wand hinein. Kehre um Kehre gewinnt man an Höhe, die besten Blicke auf die Straße hat man von hier.
[[Bild:Silvretta-Viehtrieb.jpg|thumb|Viehtrieb unterhalb der Passhöhe]]


Nach Kehre 23 fährt man auf die Mauer des Vermunt-Stausees zu, der kurz danach erreicht ist, bei 1.750 m in nunmehr hochgebirgiger Landschaft. Am Ufer des Sees ist die Straße einen Kilometer lang flach. Nachdem man das Kraftwerk Obervermunt passiert hat, geht es wieder bergan, mit nunmehr etwas verminderter Steigung von rund 7%. Von Kehre 29 bis 30 zieht es sich etwas, und dann hat man die Steigung weitgehend überwunden und sieht in der Entfernung schon die Staumauer des Silvretta-Stausees. Die Straße wird flach und macht einen weiten Bogen, bevor es letztmals 50 Höhenmeter zu überwinden gilt. Insgesamt ist die Steigungsstrecke von Partenen zur Bielerhöhe 15 km lang.
Nach Kehre 23 fährt man auf die Mauer des Vermunt-Stausees zu, der kurz danach erreicht ist, bei 1.750 m in nunmehr hochgebirgiger Landschaft. Am Ufer des Sees ist die Straße einen Kilometer lang flach. Nachdem man das Kraftwerk Obervermunt passiert hat, geht es wieder bergan, mit nunmehr etwas verminderter Steigung von rund 7%. Von Kehre 29 bis 30 zieht es sich etwas, und dann hat man die Steigung weitgehend überwunden und sieht in der Entfernung schon die Staumauer des Silvretta-Stausees. Die Straße wird flach und macht einen weiten Bogen, bevor es letztmals 50 Höhenmeter zu überwinden gilt. Insgesamt ist die Steigungsstrecke von Partenen zur Bielerhöhe 15 km lang.
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== Ostseite ==
== Ostseite ==
[[Bild:Silvretta-Trisannabruecke.jpg|thumb|Trisannaviadukt]]
In Landeck (820 m) schlägt man die Straße Richtung Pians/Arlberg ein. Am Ortsausgang Pians trennen sich die Straßen zum Arlberg und zur Silvretta, letztere zweigt links ab. Alternativ kann man in der Ortsmitte Pians rechts abzweigen, die Straße in einem Bogen unterqueren und ein Stückchen Schotterweg am linken Flussufer fahren, der später wieder auf die Landstraße trifft.
In Landeck (820 m) schlägt man die Straße Richtung Pians/Arlberg ein. Am Ortsausgang Pians trennen sich die Straßen zum Arlberg und zur Silvretta, letztere zweigt links ab. Alternativ kann man in der Ortsmitte Pians rechts abzweigen, die Straße in einem Bogen unterqueren und ein Stückchen Schotterweg am linken Flussufer fahren, der später wieder auf die Landstraße trifft.



Version vom 12. Oktober 2011, 18:50 Uhr

Passhöhe mit Silvretta-Stausee

Die Bielerhöhe ist eine Passhöhe zwischen Vorarlberg und Tirol. Über die Passhöhe verläuft die Silvretta-Hochalpenstraße. Für Kraftfahrzeuge ist die Straße mautpflichtig, für Fahrräder nicht. Die übliche Wintersperre läuft von November bis Mai.

Geographie

Die Silvrettastraße verbindet das Vorarlberger Montafon (im Westen) mit dem Tiroler Paznaun (im Osten). Das Montafon wird von der Ill entwässert, die an der Passhöhe entspringt und in den Rhein fließt. Das Paznaun wird von der Trisanna entwässert, die dem Inn zufließt.

Als Ausgangspunkte der Pass-Straße kann man, je nach Sichtweise, entweder Bludenz und Landeck ansehen oder Partenen und Galtür. An den erstgenannten Orten beginnt das Montafon bzw. das Paznaun, aus denen sonst keine weiteren Straßen herausführen. Die eigentliche Steigung beginnt jedoch erst bei den letztgenannten Orten, zuvor ist man im Tal unterwegs. Dabei steigt das Montafon wesentlich langsamer an als das Paznaun, so dass ab Partenen ein Höhenunterschied von rund 1.000 Metern zu bewältigen ist, ab Galtür einer von rund 450 Metern.

Die Passhöhe liegt auf etwas über 2.000 Metern ü.d.M. (Laut amtlicher Karte sind es 2.037 m, laut Pass-Schild 2.032 m.) Die Landschaft, durch die die U-förmige Pass-Straße verläuft, heißt Vermunt; der westliche Teil ist das Untervermunt, der südliche das Großvermunt und der östliche das Kleinvermunt.

Anschlüsse

Bei einer Überquerung von West nach Ost kann man im Inntal weiterfahren. Außerdem eignet sich die Silvrettastraße als Anfahrt von der Bodensee-Gegend zum Reschenpass. Umgekehrt kommt man von Ost nach West ins Rheintal und verlässt die Alpen.

Alternativen

Die direkte Verbindung von Bludenz und Landeck ist der verkehrsreiche Arlbergpass, die direkte Verbindung von Partenen und Galtür ist das Zeinisjoch (siehe unten), das aber nicht für den allgemeinen Kraftverkehr geöffnet ist. Während der Arlbergpass den Durchgangsverkehr aufnimmt, ist die Silvrettastraße eher eine touristische Attraktion mit geringer Bedeutung für den Durchgangsverkehr, die ihre Entstehung dem Bau einiger Stauseen verdankt.

Mit Arlbergpass oder Zeinisjoch zusammen lässt sich die Silvrettastraße zu einem Rundkurs kombinieren.

Westseite

Im Montafon geht es zwischen Bludenz (600 m) und Partenen (1050 m) im Tal langsam bergan, auf 30 km werden nur 450 m Höhe gewonnen. Bis Gaschurn gibt es einen asphaltierten Radweg, nur bei Tschagguns ist er kurzzeitig geschottert (Stand 2007).

Vermunt-Stausee

Kurz nach Partenen wird die Mautstelle erreicht auf einer Höhe von etwa 1.120 m. Hier beginnt die eigentliche Pass-Straße, und zwar gleich mit der stärksten Steigung (nach verschiedenen Aussagen 10% Durchschnitt im ersten Kilometer mit Spitzen bis 14%). Danach pendelt sich die Steigung bei kontinuierlichen 8 bis 9% ein.

Hier im Untervermunt ist das Tal noch bewaldet, und morgens und abends mag es recht schattig sein. In vielen Serpentinen windet sich die Straße hinauf, erst auf der rechten, dann der linken Talseite. In jeder Kehre steht ein Stein mit Nummer. Ab etwa Kehre 12 sieht man auf der rechten Talseite einen "Serpentinenstapel", der sich riesenhaft aufzutürmen scheint. Zwischen Kehre 14 und 15, man ist bei 1.450 m angelangt, geht es dann hinüber auf die rechte Talseite und in die Wand hinein. Kehre um Kehre gewinnt man an Höhe, die besten Blicke auf die Straße hat man von hier.

Viehtrieb unterhalb der Passhöhe

Nach Kehre 23 fährt man auf die Mauer des Vermunt-Stausees zu, der kurz danach erreicht ist, bei 1.750 m in nunmehr hochgebirgiger Landschaft. Am Ufer des Sees ist die Straße einen Kilometer lang flach. Nachdem man das Kraftwerk Obervermunt passiert hat, geht es wieder bergan, mit nunmehr etwas verminderter Steigung von rund 7%. Von Kehre 29 bis 30 zieht es sich etwas, und dann hat man die Steigung weitgehend überwunden und sieht in der Entfernung schon die Staumauer des Silvretta-Stausees. Die Straße wird flach und macht einen weiten Bogen, bevor es letztmals 50 Höhenmeter zu überwinden gilt. Insgesamt ist die Steigungsstrecke von Partenen zur Bielerhöhe 15 km lang.

Die Westseite ist länger und landschaftlich abwechslungsreicher als die Ostseite. Bei der Abfahrt ist man wegen der Serpentinen viel mit Bremsen beschäftigt. Hat man die freie Wahl, in welche Richtung man die Pass-Straße fährt, so hat die Westseite also einige Vorzüge, trotz (oder wegen?) des großen Höhenunterschieds.

MTB-Strecke

Auf der Westseite besteht eine Alternative, wenn man in Partenen die Vermuntbahn benutzt, die Fahrräder mitnimmt. Die Bergstation befindet sich auf 1.700 m, durch einen langen Tunnel kommt man oberhalb von Kehre 23 heraus und erreicht so den Vermunt-Stausee. Nähere Informationen des Betreibers stehen im unten genannten Weblink.

Ostseite

Trisannaviadukt

In Landeck (820 m) schlägt man die Straße Richtung Pians/Arlberg ein. Am Ortsausgang Pians trennen sich die Straßen zum Arlberg und zur Silvretta, letztere zweigt links ab. Alternativ kann man in der Ortsmitte Pians rechts abzweigen, die Straße in einem Bogen unterqueren und ein Stückchen Schotterweg am linken Flussufer fahren, der später wieder auf die Landstraße trifft.

Am Zusammenfluss von Rosanna und Trisanna folgt man der Linkskurve und unterquert das riesige Trisannaviadukt der Eisenbahn. Es folgt eine längliche Lawinenschutz-Galerie, von der im weiteren Verlauf noch mehrere kommen, ebenso ein länglicher Tunnel. Es ist also an entsprechende Fahrradbeleuchtung zu denken. Andere Tunnels sind nur bei Lawinengefahr geöffnet und werden sonst umfahren.

Das anfänglich enge Tal weitet sich nach einiger Zeit. Nach 30 km ist Galtür erreicht (1.580 m). Hinter dem Ortsteil Wirl ist die Mautstation. Mit 6-7% geht es in einem weiten, karg wirkenden Tal geradewegs bergauf, begleitet vom Vermuntbach und einigen winzigen Seen. Nur kurz vor der Passhöhe, wo die Steigung etwas anzieht, gibt es zwei kurze Serpentinen. Der Anstieg von Wirl aus ist etwa 8 km lang. Dank des Mangels an Serpentinen kann man es auf der Abfahrt - im Rahmen des persönlich vertretbaren Risikos - laufen lassen.

Passhöhe

Auf der Passhöhe befindet sich der Silvretta-Stausee, der auch mit einem Motorboot befahren werden kann. Außerdem sind dort verschiedene touristische touristische Einrichtungen; Souvenirshops, Restaurants, Übernachtungsmöglichkeiten. Das Pass-Schild befindet sich an der Westseite des Parkplatzes, kurz bevor man den eigentlichen höchsten Punkt erreicht.

Zeinisjoch

Über das Zeinisjoch (1.842 m ü.d.M.) führt die geographisch direkte Verbindung von Galtür nach Partenen, die jedoch längst nicht so gut ausgebaut ist; insbesondere ist für den allgemeinen Kraftverkehr keine Durchfahrt möglich.

Auf der Ostseite zweigt die Straße zum Zeinisjoch oberhalb von Wirl von der Silvrettastraße ab. Unterhalb von Wirl zweigt zudem ein parallel verlaufender Weg zum Zeinisjoch ab, der aber teilweise(?) nicht asphaltiert ist. An der Passhöhe befindet sich der Stausee Kops.

Die Westrampe ist ziemlich steil und für den allgemeinen Kraftverkehr gesperrt. Lange Zeit war sie nur ein Schotterweg, aber nach Berichten auf quaeldich.de (siehe Weblinks) ist sie seit 2008 weitgehend asphaltiert. Sie mündet knapp oberhalb der Mautstation in die Westrampe der Silvrettastraße.

Unterkünfte

Weblinks