Nord-Pas-de-Calais: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:Karte-Nord-Calais.gif|right|350px|Lage der Region]] | |||
Diese nicht sehr einfallsreich benannte Region im Norden [[Frankreich]]s besteht aus zwei Départements, nämlich Nord (59) und Pas-de-Calais (62). Sitz der Regionalverwaltung und größte Stadt ist Lille. | Diese nicht sehr einfallsreich benannte Region im Norden [[Frankreich]]s besteht aus zwei Départements, nämlich Nord (59) und Pas-de-Calais (62). Sitz der Regionalverwaltung und größte Stadt ist Lille. | ||
Das Département du Nord ist das bevölkerungsreichste Frankreichs, der Ballungsraum rund um Lille hat rund eine Million Einwohner. Außerhalb davon ist es wesentlich ländlicher. | == Vorstellung der Region == | ||
[[Bild:Nord-Lille.jpg|thumb|Lille]] | |||
Über den Norden gibt es in Frankreich zwei Klischees: Industrie und Regen. Tatsächlich war hier ein Zentrum der Schwerindustrie, was die Ballungsräume um Lille, Lens, Douai und Valenciennes entstehen ließ. Außerhalb davon ist die Besiedlung weniger dicht und weitgehend ländlich. Das Image einer regenreichen Region hat wohl einen wahren Kern, der Autor hat aber auch schönes Wetter erlebt. | |||
Beiden Departements ist gemein, dass sie an die Küste grenzen und kulturell bzw. historisch eng mit Belgien bzw. den Niederlanden verbunden sind. Die Region entspricht in etwa dem Gebiet, das Frankreich im 17. Jahrhundert von den Spanischen Niederlanden eroberte. Sichtbare Zeichen dieser Beziehungen sind die vielen Belfriede (Beffrois), meist Rathaustürme, die im Mittelalter die Macht und das Selbstbewusstsein der Städte demonstrierten, zusammen mit denen in Belgien wurden sie zum Weltkulturerbe erklärt. Bekannt ist die Region für ihre Festumzüge mit den "Riesen", ein ebenso aus Belgien bekannter Brauch. Die Lage an der Grenze spiegeln mehrere Zitadellen wieder, z.B. von Arras, Calais, Lille, Maubeuge und Le Quesnoy. | |||
Radfahrer wird interessieren, dass das Gebiet wellig bis hügelig ist. Dies gilt auch für das Gebiet in Küstennähe, außer für den Nordzipfel der Region. Die Erhebungen betragen aber selten mehr als 100 m. Es gibt viele Kanäle, deren Treidelwege teils offiziell, teils inoffiziell zum Radfahren benutzt werden können. Hauptsächlich hat man es hier mit dem Wind zu tun, der meistens aus Richtung Nord oder West kommt. | |||
=== Nord === | |||
[[Bild:Nord-Hazebrouck.jpg|thumb|Riesen von Hazebrouck]] | |||
Das Département du Nord hat eine ungewöhnliche Form; schmal, aber 200 km lang an der belgischen Grenze. Es ist das bevölkerungsreichste Département Frankreichs, der Ballungsraum rund um Lille hat rund eine Million Einwohner. Außerhalb davon ist es wesentlich ländlicher. | |||
Zu beiden Seiten Lilles finden sich zwei recht verschiedene Gegenden. Im nordwestlichen Teil ist der flämische Einfluss stark zu spüren: in den Ortsnamen, in der Architektur, an den hier wehenden Flaggen mit dem flämischen Löwen, und als Minderheits-Sprache - noch im 19. Jahrhundert wurde in großen Landstrichen ausschließlich Niederländisch gesprochen. Diese Gegend viele sehenswerte kleine und größere Städte auf (z.B. Dünkirchen, Gravelines, Bergues, Cassel, Hazebrouck). Auch Lille selbst hat eine durchaus sehenswerte Innenstadt. | |||
Bekannt unter Radsportfreunden sind die Monts de Flandres, kleine, aber oft steile Hügel bis zu 150 m (Mont Cassel, Mont des Cats, Mont Noir sowie unmittelbar auf belgischer Seite angrenzend der Rodeberg und der Kemmelberg), außerdem zahlreiche Pavés (Kopfsteinpflaster), die in den klassischen Radrennen der Region eine Rolle spielen. | |||
Der südöstliche, seit jeher frankophone Teil des Départements ist waldreicher und ähnelt landschaftlich den benachbarten französischen Regionen. Die interessantesten größeren Städte sind Douai und der Bischofssitz Cambrai, von den kleineren St-Amand-les-Eaux und Bavay, das auf römische Wurzeln zurückgeht. Valenciennes ist zwar groß, aber weniger interessant. | |||
=== Pas-de-Calais === | |||
[[Bild:Nord-Arras.jpg|thumb|Rathaus von Arras mit Belfried]] | |||
Das Département du Pas-de-Calais mit Hauptort Arras entspricht großenteils der alten Provinz Artois. Hauptort ist daher auch Arras und nicht Calais. | |||
Landschaftliche Hauptattraktion ist wohl die Nordseeküste - das Cap Gris-Nez markiert den Übergang von der Nordsee zum Ärmelkanal ([[#Küste|siehe unten]]). Südlich davon ist die Küste von Seebädern geprägt, östlich davon eher von Häfen und Handelsschifffahrt. | |||
Die Landschaft in der Mitte des Département ist hügelig und von kreuz und quer fließenden Bächen geprägt. Nur an der Grenze zur Picardie bieten die Täler von Canche und Authie ungehindertes Vordringen ins Landesinnere. | |||
[[Bild:Nord-Lorette.jpg|thumb|Loretto-Hügel]] | |||
Der Nordosten des Départements ist dicht besiedelt und industrialisiert, weithin sichtbar die Abraumhalden von Lens bzw. Liévin. Gerade diese Gegend war auch im Ersten Weltkrieg stark umkämpft und am Ende völlig zerstört. Nördlich von Arras, bei Neuville-St-Vaast, befindet sich der größte deutsche Soldatenfriedhof in Frankreich mit über 40.000 Gefallenen. Wenige Kilometer nördlich liegen sich beiderseits der Straße Polen und Tschechen gegenüber, und der Anstieg zum Loretto-Hügel führt zu einer von Grabkreuzen französischer Soldaten umgebenen Basilika. Auf dem gegenüberliegenden Hügel von Vimy erhebt sich das kanadische Nationaldenkmal. | |||
Auch der zweite Weltkrieg hat Spuren hinterlassen, neben den Bunkern an der Küste das "Blockhaus" von Éperlecques und die Riesenkuppel von Helfaut-Wizernes, die für den Abschuss von V1 und V2 vorgesehen war, aber nicht zum Einsatz kam. Die beiden letzteren befinden sich nahe St-Omer. | |||
== Infos für die Reise == | |||
=== Öffentliche Verkehrsmittel === | |||
Die Zugverbindungen in die Region von Paris aus beginnen - wenig überraschend - im [[Pariser Bahnhöfe#Gare du Nord|Gare du Nord]]. TGV-Verbindungen bestehen nach Arras, Lille, Hazebrouck und Dünkirchen. | |||
Dank guter Regionalzüge ist man auf die mit TGV verbundene Reservierung und Zusatzgebühr für die Radmitnahme nicht unbedingt angewiesen. Ein Intercité läuft von Paris über Amiens nach Boulogne-sur-Mer, von dort besteht eine Querverbindung nach Calais, Hazebrouck und Lille. Von Amiens kommt man auch direkter nach Lille über Arras und Douai. Bis Lille dauert es auf diese Weise etwa drei Stunden. | |||
Maubeuge ganz im Osten der Region hat ebenfalls eine direkte Intercité-Verbindung nach Paris. | |||
<!-- === Campingplätze === --> | |||
=== Kartenmaterial === | |||
Die Regionalkarten von Michelin (1:200.000) und dem IGN (1:250.000) decken Nord-Pas-de-Calais und die Picardie zusammen ab und reichen für die meisten Zwecke aus. Die von Michelin hat den Vorteil, einige Radwege an Kanälen zu zeigen. Die Michelin-Départementkarte 302 (1:150.000) zeigt Somme, Pas-de-Calais und den Westteil von Nord ab Douai. | |||
=== Leihräder === | |||
In Calais ([http://fr.wikipedia.org/wiki/Vel%27in Vél'in]) und in Lille ([http://fr.wikipedia.org/wiki/V%27Lille V'Lille]) gibt es stadtweite Leihfahrrad-Systeme. | |||
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Dieselbe Strecke wird auch von einer Radweit-Route verwendet: | Dieselbe Strecke wird auch von einer Radweit-Route verwendet: | ||
* [[Radweit Paris - Wesel]] | * [[Radweit Paris - Wesel]] | ||
Im Folgenden einige Hinweise zu weiteren möglichen Routen. | |||
=== Nordseeküsten-Radweg === | |||
Der [[Nordseeküstenradweg]] hat ein Teilstück in Frankreich. Kurioserweise ist dieser Teil des belgischen (flämischen) Radwegenetzes und ist als LF1 (Noordzeeroute) ausgeschildert. Sie führt von Boulogne-sur-Mer zur belgischen Grenze. Ebenfalls kurioserweise führt sie nicht an der Küste lang, sondern durchs Landesinnere. Konkrete Erfahrungen mit dieser Route liegen noch nicht vor. | |||
=== Küste === | |||
[[Bild:Nord-Duenkirchen.jpg|thumb|Dünkirchen]] | |||
[[Bild:Nord-Nausicaa.jpg|thumb|Aquarium Nausicaa]] | |||
Die "Noordzeeroute" führt wie gesagt durchs Landesinnere, an der Küste existiert keine ausgewiesene Radroute. Ab Dünkirchen kann man den größeren westwärts führenden Straßen ausweichen, indem man die lange, wenn auch windausgesetzte Straße (Digue du Braeck) durch das Hafengebiet nimmt. Es sind aber lange Wartezeiten an den Schleusenbrücken möglich (auf die Leuchtanzeigen bei der Einfahrt ins Hafengebiet achten). | |||
Danach passiert man Gravelines, dass noch seine alten, wassergefülten Festungsgräben besitzt. In Calais sollte man nicht versäumen, einen Blick auf das schöne Rathaus zu werfen. | |||
Westlich von Calais hält man sich auf der Küstenstraße (D940), der Verkehr hier ist erträglich. Der Eurostar-Tunnel beginnt bei Sangatte, aufgrund der weiträumigen Absperrungen gibt es aber nichts zu sehen. Interessanter sind die beiden Kaps (Blanc-Nez und Gris-Nez), bei gutem Wetter kann man dort die Klippen von Dover sehen. Dass England in der Nähe liegt, merkt man auch an den Schildern, die ans Rechtsfahrgebot erinnern... | |||
Bis Boulogne ist es an der Küste sehr schön, an der Steilküste geht es etwas auf und ab. In Boulogne gibt es das sehr sehenswerte Meeresaquarium Nausicaa, wenn auch mit sehr teurem Eintrittspreis. Südlich von Boulogne ist es radfahrerisch nicht so interessant, dort wird die Küste von langen Sandstränden und Seebädern geprägt, die untereinander aber nicht verbunden sind, so dass man sich weiter landeinwärts halten muss. Erst an der Sommebucht, die aber schon zur [[Picardie]] gehört, wird es landschaftlich wieder interessanter. | |||
=== Eurovelo 3 === | |||
Im Osten der Region gibt es einen 30 km langen Radweg von Maubeuge nach Trélon auf umgebauter Bahntrasse, der als Teilstück einer zukünftigen Eurovelo-3-Route vorgesehen ist. Die Route hat zwar den üblichen Vorteil geringer und sanfter Steigungen, ist aber nicht befestigt; bei einer Befahrung im Januar war sie ziemlich verschlammt. | |||
== Weblinks == | |||
* [http://www.af3v.org/-Nord-Pas-de-Calais-.html Les VVV par région] - Freizeitrouten in der Picardie | |||
* [[forumsbeitrag:612748|Von Amiens nach Norden]] - Reisebericht im Forum | |||
* [[forumsbeitrag:782641|Bretagne 2011]] - langer Reisebericht, auch Ärmelkanalküste | |||
[[Kategorie:Region in Frankreich]] | [[Kategorie:Region in Frankreich]] |
Version vom 24. März 2012, 00:12 Uhr
Diese nicht sehr einfallsreich benannte Region im Norden Frankreichs besteht aus zwei Départements, nämlich Nord (59) und Pas-de-Calais (62). Sitz der Regionalverwaltung und größte Stadt ist Lille.
Vorstellung der Region
Über den Norden gibt es in Frankreich zwei Klischees: Industrie und Regen. Tatsächlich war hier ein Zentrum der Schwerindustrie, was die Ballungsräume um Lille, Lens, Douai und Valenciennes entstehen ließ. Außerhalb davon ist die Besiedlung weniger dicht und weitgehend ländlich. Das Image einer regenreichen Region hat wohl einen wahren Kern, der Autor hat aber auch schönes Wetter erlebt.
Beiden Departements ist gemein, dass sie an die Küste grenzen und kulturell bzw. historisch eng mit Belgien bzw. den Niederlanden verbunden sind. Die Region entspricht in etwa dem Gebiet, das Frankreich im 17. Jahrhundert von den Spanischen Niederlanden eroberte. Sichtbare Zeichen dieser Beziehungen sind die vielen Belfriede (Beffrois), meist Rathaustürme, die im Mittelalter die Macht und das Selbstbewusstsein der Städte demonstrierten, zusammen mit denen in Belgien wurden sie zum Weltkulturerbe erklärt. Bekannt ist die Region für ihre Festumzüge mit den "Riesen", ein ebenso aus Belgien bekannter Brauch. Die Lage an der Grenze spiegeln mehrere Zitadellen wieder, z.B. von Arras, Calais, Lille, Maubeuge und Le Quesnoy.
Radfahrer wird interessieren, dass das Gebiet wellig bis hügelig ist. Dies gilt auch für das Gebiet in Küstennähe, außer für den Nordzipfel der Region. Die Erhebungen betragen aber selten mehr als 100 m. Es gibt viele Kanäle, deren Treidelwege teils offiziell, teils inoffiziell zum Radfahren benutzt werden können. Hauptsächlich hat man es hier mit dem Wind zu tun, der meistens aus Richtung Nord oder West kommt.
Nord
Das Département du Nord hat eine ungewöhnliche Form; schmal, aber 200 km lang an der belgischen Grenze. Es ist das bevölkerungsreichste Département Frankreichs, der Ballungsraum rund um Lille hat rund eine Million Einwohner. Außerhalb davon ist es wesentlich ländlicher.
Zu beiden Seiten Lilles finden sich zwei recht verschiedene Gegenden. Im nordwestlichen Teil ist der flämische Einfluss stark zu spüren: in den Ortsnamen, in der Architektur, an den hier wehenden Flaggen mit dem flämischen Löwen, und als Minderheits-Sprache - noch im 19. Jahrhundert wurde in großen Landstrichen ausschließlich Niederländisch gesprochen. Diese Gegend viele sehenswerte kleine und größere Städte auf (z.B. Dünkirchen, Gravelines, Bergues, Cassel, Hazebrouck). Auch Lille selbst hat eine durchaus sehenswerte Innenstadt.
Bekannt unter Radsportfreunden sind die Monts de Flandres, kleine, aber oft steile Hügel bis zu 150 m (Mont Cassel, Mont des Cats, Mont Noir sowie unmittelbar auf belgischer Seite angrenzend der Rodeberg und der Kemmelberg), außerdem zahlreiche Pavés (Kopfsteinpflaster), die in den klassischen Radrennen der Region eine Rolle spielen.
Der südöstliche, seit jeher frankophone Teil des Départements ist waldreicher und ähnelt landschaftlich den benachbarten französischen Regionen. Die interessantesten größeren Städte sind Douai und der Bischofssitz Cambrai, von den kleineren St-Amand-les-Eaux und Bavay, das auf römische Wurzeln zurückgeht. Valenciennes ist zwar groß, aber weniger interessant.
Pas-de-Calais
Das Département du Pas-de-Calais mit Hauptort Arras entspricht großenteils der alten Provinz Artois. Hauptort ist daher auch Arras und nicht Calais.
Landschaftliche Hauptattraktion ist wohl die Nordseeküste - das Cap Gris-Nez markiert den Übergang von der Nordsee zum Ärmelkanal (siehe unten). Südlich davon ist die Küste von Seebädern geprägt, östlich davon eher von Häfen und Handelsschifffahrt.
Die Landschaft in der Mitte des Département ist hügelig und von kreuz und quer fließenden Bächen geprägt. Nur an der Grenze zur Picardie bieten die Täler von Canche und Authie ungehindertes Vordringen ins Landesinnere.
Der Nordosten des Départements ist dicht besiedelt und industrialisiert, weithin sichtbar die Abraumhalden von Lens bzw. Liévin. Gerade diese Gegend war auch im Ersten Weltkrieg stark umkämpft und am Ende völlig zerstört. Nördlich von Arras, bei Neuville-St-Vaast, befindet sich der größte deutsche Soldatenfriedhof in Frankreich mit über 40.000 Gefallenen. Wenige Kilometer nördlich liegen sich beiderseits der Straße Polen und Tschechen gegenüber, und der Anstieg zum Loretto-Hügel führt zu einer von Grabkreuzen französischer Soldaten umgebenen Basilika. Auf dem gegenüberliegenden Hügel von Vimy erhebt sich das kanadische Nationaldenkmal.
Auch der zweite Weltkrieg hat Spuren hinterlassen, neben den Bunkern an der Küste das "Blockhaus" von Éperlecques und die Riesenkuppel von Helfaut-Wizernes, die für den Abschuss von V1 und V2 vorgesehen war, aber nicht zum Einsatz kam. Die beiden letzteren befinden sich nahe St-Omer.
Infos für die Reise
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Zugverbindungen in die Region von Paris aus beginnen - wenig überraschend - im Gare du Nord. TGV-Verbindungen bestehen nach Arras, Lille, Hazebrouck und Dünkirchen.
Dank guter Regionalzüge ist man auf die mit TGV verbundene Reservierung und Zusatzgebühr für die Radmitnahme nicht unbedingt angewiesen. Ein Intercité läuft von Paris über Amiens nach Boulogne-sur-Mer, von dort besteht eine Querverbindung nach Calais, Hazebrouck und Lille. Von Amiens kommt man auch direkter nach Lille über Arras und Douai. Bis Lille dauert es auf diese Weise etwa drei Stunden.
Maubeuge ganz im Osten der Region hat ebenfalls eine direkte Intercité-Verbindung nach Paris.
Kartenmaterial
Die Regionalkarten von Michelin (1:200.000) und dem IGN (1:250.000) decken Nord-Pas-de-Calais und die Picardie zusammen ab und reichen für die meisten Zwecke aus. Die von Michelin hat den Vorteil, einige Radwege an Kanälen zu zeigen. Die Michelin-Départementkarte 302 (1:150.000) zeigt Somme, Pas-de-Calais und den Westteil von Nord ab Douai.
Leihräder
In Calais (Vél'in) und in Lille (V'Lille) gibt es stadtweite Leihfahrrad-Systeme.
Routen
Bisher gibt es nur eine Route im Wiki, die die Region berührt:
Dieselbe Strecke wird auch von einer Radweit-Route verwendet:
Im Folgenden einige Hinweise zu weiteren möglichen Routen.
Nordseeküsten-Radweg
Der Nordseeküstenradweg hat ein Teilstück in Frankreich. Kurioserweise ist dieser Teil des belgischen (flämischen) Radwegenetzes und ist als LF1 (Noordzeeroute) ausgeschildert. Sie führt von Boulogne-sur-Mer zur belgischen Grenze. Ebenfalls kurioserweise führt sie nicht an der Küste lang, sondern durchs Landesinnere. Konkrete Erfahrungen mit dieser Route liegen noch nicht vor.
Küste
Die "Noordzeeroute" führt wie gesagt durchs Landesinnere, an der Küste existiert keine ausgewiesene Radroute. Ab Dünkirchen kann man den größeren westwärts führenden Straßen ausweichen, indem man die lange, wenn auch windausgesetzte Straße (Digue du Braeck) durch das Hafengebiet nimmt. Es sind aber lange Wartezeiten an den Schleusenbrücken möglich (auf die Leuchtanzeigen bei der Einfahrt ins Hafengebiet achten).
Danach passiert man Gravelines, dass noch seine alten, wassergefülten Festungsgräben besitzt. In Calais sollte man nicht versäumen, einen Blick auf das schöne Rathaus zu werfen.
Westlich von Calais hält man sich auf der Küstenstraße (D940), der Verkehr hier ist erträglich. Der Eurostar-Tunnel beginnt bei Sangatte, aufgrund der weiträumigen Absperrungen gibt es aber nichts zu sehen. Interessanter sind die beiden Kaps (Blanc-Nez und Gris-Nez), bei gutem Wetter kann man dort die Klippen von Dover sehen. Dass England in der Nähe liegt, merkt man auch an den Schildern, die ans Rechtsfahrgebot erinnern...
Bis Boulogne ist es an der Küste sehr schön, an der Steilküste geht es etwas auf und ab. In Boulogne gibt es das sehr sehenswerte Meeresaquarium Nausicaa, wenn auch mit sehr teurem Eintrittspreis. Südlich von Boulogne ist es radfahrerisch nicht so interessant, dort wird die Küste von langen Sandstränden und Seebädern geprägt, die untereinander aber nicht verbunden sind, so dass man sich weiter landeinwärts halten muss. Erst an der Sommebucht, die aber schon zur Picardie gehört, wird es landschaftlich wieder interessanter.
Eurovelo 3
Im Osten der Region gibt es einen 30 km langen Radweg von Maubeuge nach Trélon auf umgebauter Bahntrasse, der als Teilstück einer zukünftigen Eurovelo-3-Route vorgesehen ist. Die Route hat zwar den üblichen Vorteil geringer und sanfter Steigungen, ist aber nicht befestigt; bei einer Befahrung im Januar war sie ziemlich verschlammt.
Weblinks
- Les VVV par région - Freizeitrouten in der Picardie
- Von Amiens nach Norden - Reisebericht im Forum
- Bretagne 2011 - langer Reisebericht, auch Ärmelkanalküste