Papierkarten: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. September 2012, 05:56 Uhr
Begriffsbestimmung
Papierkarten sind das herkömmliche Mittel der Planung und Navigation auf einer Radreise. Seit ein paar Jahren setzen Reiseradler auch Navigation mit GPS ein, um die herkömmlichen Papierkarten zu ersetzen oder zu ergänzen.
Die Verfügbaren Karten findet man in den Länderinfos oder im Artikel Kartenverlage.
Vorteile
- Keine große Anfangsinvestitionen notwendig.
- Keine Computerkenntnisse notwendig.
- Keine Elektronik und keine Elektrizität notwendig.
- Geringes Gewicht bei kürzeren Strecken.
- Gute Übersicht bei der Planung. Im Unterschied zu elektronischen Karten ist immer die gesamte Karte im Blickfeld, am GPS nur ein kleiner Ausschnitt.
- Sehr fein gedruckte Karten lassen sich mit einer Lupe (unterwegs einer Folienlupe) in allen Details gut erkennen.
- einheitliche Gestaltung (Norden ist oben, Maßstabsbalken, Legende, Gitternetz)
- Arbeit mit Karte und Kompass für Orientierung in unbekanntem Gelände ist leicht zu lernen.
- Auf vielen Karten sind Radwege und für Radfahrer geeignete Wege besonders markiert.
- Bei touristischen Karten meist sehr anschauliches und gut ablesbares Kartenbild.
- Meist große Auswahl und bessere Abdeckung als bei elektronischen Karten. Oft kann für ein Reiseziel unter mehreren Karten mit verschiedenen Maßstäben und Layout gewählt werden.
- Im Vergleich zu Elektronik relativ robust und auch in beschädigtem Zustand noch nutzbar.
- Ideale Ergänzung und Notfallreserve für GPS-Anwender, denen dann eine Übersichtskarte genügt.
Nachteile
- Nässeempfindlich, müssen gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Karten gibt es z.T. auf wasserfestem Papier.
- Windempfindlich, können bei stärkerem Wind reißen.
- Begrenzt haltbar, besonders wenn sie häufig umgefaltet werden.
- Im Schnitt ungenauer, fehlerbehafteteter und weniger aktuell als elektronische Karten. Auch neu gekaufte Karten entsprechen oft dem Stand einer Jahre zurückliegenden Aktualisierung.
- Die Gestaltung der Blattschnitte passt selten zur geplanten Tour. Man muss mehr Karten kaufen, als eigentlich benötigt werden, muss häufig die Karte wechseln oder neu falten. Oft endet das Kartenbild an einer Landesgrenze.
- Um Kosten zu sparen, fehlen vielen Karten die Höhenlinien und die Geländeschattierung - für Radreisen schlecht brauchbar.
- Teilweise ist es schwierig, die aktuelle Position zu bestimmen. Die Papierkarte gibt keine Abbiegehinweise o.ä.
- Streckenlängen bei Planung nicht genau bestimmbar
- Bei Dunkelheit nicht ohne Hilfsmittel ablesbar
- Höhenmeter für eine Tagesetappe lassen sich nur aufwendig berechnen (Höhenlinien zählen und addieren).
- Oft fehlt ein alphabetisches Verzeichnis der Ortsnamen oder der Ort muss in einem größeren Planquadrat umständlich gesucht werden.
- Keine einheitliche Legende. Symbole weichen oft ab und müssen für jede Karte neu gelernt werden. Sprach- und Übersetzungsprobleme bei Karten in Fremdsprachen.
- Nötige Zusatzinformationen müssen notfalls manuell eingezeichnet werden.
- Papierkarten unterliegen immer strengem Urheberschutz. Es gibt keine frei nutzbaren Papierkarten (ausgenommen OSM-Karten in gedruckter Form).
- Auf mehrwöchigen und längeren Radtouren hohes Gewicht und Volumen, sofern man sich nicht auf grobe Übersichtskarten beschränken will.
- Sehr hohe Kosten, wenn gute topographische Karten einer größeren Fläche benötigt werden.
- Das Zusammenwirken von Papierkarte und GPS ist nicht simpel. Um die Positionsangabe eines GPS auf eine Papierkarte exakt zu übertragen, muss der Gebrauch eines sogenannten Planzeigers (einer Schablone) beherrscht werden.
Worauf man achten muss
Papierkarten haben im Allgemeinen einen festen Maßstab. Das ist zwar bei der Planung hilfreich, unterwegs aber eher schwierig, weil bei Ortsdurchfahrten ein größerer Maßstab benötigt wird als in dünn besiedelten Gebieten. Die für Radfahrer sinnvollen Maßstäbe reichen so in Europa von 1:10,000 bis 1:250,000.