ERD: Unterschied zwischen den Versionen
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Deswegen muss man beim Eintippen des ERD in einen Speichenrechner wissen, ob der Felgenhersteller beim ERD das Maß von Felgenboden zu Felgenboden meint (selten) oder die 6 mm bereits hinzugerechnet hat (Regelfall). Und man muss wissen, | Deswegen muss man beim Eintippen des ERD in einen Speichenrechner wissen, ob der Felgenhersteller beim ERD das Maß von Felgenboden zu Felgenboden meint (selten) oder die 6 mm bereits hinzugerechnet hat (Regelfall). Und man muss wissen, welchen Wert der Speichenrechner erwartet (üblicherweise den größeren). | ||
Man sollte mehrere Speichenrechner verwenden, die sie unterschiedliche Werte ausgeben. Dann nimmt man den Mittelwert. | Man sollte mehrere Speichenrechner verwenden, die sie unterschiedliche Werte ausgeben. Dann nimmt man den Mittelwert. |
Version vom 29. Januar 2013, 19:15 Uhr
Der ERD, Abkürzung für Effective Rim Diameter, deutsch maßgeblicher Felgendurchmesser, ist ein Maß, das beim Berechnen der Speichenlänge für ein Laufrad von Bedeutung ist.
Definition
Es gibt unterschiedliche Definitionen des ERD. Dem Wortsinne nach wird er vom Felgenboden am Speichenloch (Auflagefläche des Nippels) bis zum gegenüberliegenden Felgenboden gemessen. Für die Berechnung der Speichenlänge ist aber ein größeres Maß erforderlich, weil die Speichen von der Nabe aus gesehen nicht am Nippelboden enden dürfen, sondern bis tief in den Nippel reichen sollen. Und zwar nach Möglichkeit soweit, dass die Speichen das Nippelgewinde vollständig „ausfüllen“ (siehe Foto). Daher wird für den ERD meistens ein vergrößerter Wert angegeben, nämlich um 6 mm. Es wird also von Nippeln ausgegangen, deren Gewinde noch 3 mm in die Felge reicht.
Deswegen muss man beim Eintippen des ERD in einen Speichenrechner wissen, ob der Felgenhersteller beim ERD das Maß von Felgenboden zu Felgenboden meint (selten) oder die 6 mm bereits hinzugerechnet hat (Regelfall). Und man muss wissen, welchen Wert der Speichenrechner erwartet (üblicherweise den größeren).
Man sollte mehrere Speichenrechner verwenden, die sie unterschiedliche Werte ausgeben. Dann nimmt man den Mittelwert.
Genau messen
Die Zugabe von 3 mm ist natürlich eine Pauschale, die bei den üblichen Nippeln mehr oder weniger passt. Wer es genau machen will, muss die Länge der tatsächlich verwendeten Nippel berücksichtigen. Das ist bei der Verwendung von Alu-Nippeln sinnvoll, weil diese reißen können, wenn die Speiche nicht bis zum Ende des Gewindes eingeschraubt ist. Die Messung ist einfach, wenn man weiß, wie es geht.
Zunächst steckt man eine Speiche durch ein Speichenloch und schraubt einen Nippel auf die Speiche. Und zwar genau von dem Typ, den man zum Laufradbau verwenden will. Es spielt für die Messung keine Rolle, wie weit man den Nippel aufschraubt. Auch die Länge der Speiche spielt keine Rolle. Dann steckt man eine Speiche in das gegenüberliegende Loch, auch hier wird ein Nippel aufgeschraubt. Schließlich verbindet man die Speichenbögen mit einem starken Gummiband, siehe Foto.
Nun misst man den Abstand vom Nippelende zum Nippelende, siehe Foto.
In diesem Fall sind es 568 mm.
Man sollte dieses Maß mehrfach messen, an unterschiedlichen Stellen der Felge, da Felgen niemals absolut rund geliefert werden.
Jetzt baut man alles auseinander und misst die Länge des Nippels vom Grund des Schlitzes bis zu dem Ende, das zur Nabe zeigt, siehe Foto.
Bei den 14 mm langen Sapim Polyax aus Messing ergeben sich übrigens 12,85 mm
Nun muss man zur Länge die doppelte Nippellänge addieren. Und das ist der Wert, den man als ERD in den Speichenrechner eingibt. In unserem Beispiel also 562 + 12,85 + 12,85 = 593,7 mm. Der Felgenhersteller gibt übrigens 595 mm an; ein Hinweis darauf, dass er von Nippelkopf zu Nippelkopf misst. Das ist eine verbreitete Methode, die den Nachteil hat, dass man ein so gebautes Laufrad nicht mehr so gut nachspannen kann, was bei vergleichsweise starker Speichendehnung (Sapim Superspoke, dünne DT-Speichen) vorkommen kann.
Siehe auch
ERD zahlreicher Reiseradfelgen