Vélib: Unterschied zwischen den Versionen
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Es gibt Kurzzeit-Abos (ein Tag oder eine Woche) und Langzeit-Abos (ein Jahr). Dieser Artikel erklärt nur das Kurzzeit-Abonnement und die dafür relevanten Optionen. Ein Kurzzeit-Abo kann an jeder Vélib-Station erworben werden. Der Grundpreis für einen Tag beträgt (Stand | Es gibt Kurzzeit-Abos (ein Tag oder eine Woche) und Langzeit-Abos (ein Jahr). Dieser Artikel erklärt nur das Kurzzeit-Abonnement und die dafür relevanten Optionen. Ein Kurzzeit-Abo kann an jeder Vélib-Station erworben werden. Der Grundpreis für einen Tag beträgt (Stand 2013) 1,70 Euro, für eine Woche sind es 8 Euro. Im Idealfall hat man keine zusätzlichen Kosten, siehe jedoch unten. | ||
Um ein Abo zu erhalten, geht man an einer beliebigen Station zur Säule und benutzt das Panel auf der Bürgersteig-Seite. Die Menüführung ist mehrsprachig, auch auf Deutsch. Man wählt also das gewünschte Kurzzeit-Abo. Anschließend wird man gefragt, ob man sich mit Navigo-Karte oder Vélib-Ticket identifizieren möchte und wählt Letzteres (die Navigo-Karte ist nur für Leute interessant, die länger in Paris sind). Dann muss man noch eine Einzugsermächtigung von 150 Euro erteilen, falls man das Fahrrad nicht zurückbringt. Zum Schluss legt man selbst einen vierstelligen Pin-Code fest, den man sich gut merkt. Zur Anmeldung braucht man eine Kreditkarte oder Eurocheque-Karte mit EMV-Chip. Man erhält einen Zettel mit einer Benutzernummer. | Um ein Abo zu erhalten, geht man an einer beliebigen Station zur Säule und benutzt das Panel auf der Bürgersteig-Seite. Die Menüführung ist mehrsprachig, auch auf Deutsch. Man wählt also das gewünschte Kurzzeit-Abo. Anschließend wird man gefragt, ob man sich mit Navigo-Karte oder Vélib-Ticket identifizieren möchte und wählt Letzteres (die Navigo-Karte ist nur für Leute interessant, die länger in Paris sind). Dann muss man noch eine Einzugsermächtigung von 150 Euro erteilen, falls man das Fahrrad nicht zurückbringt. Zum Schluss legt man selbst einen vierstelligen Pin-Code fest, den man sich gut merkt. Zur Anmeldung braucht man eine Kreditkarte oder Eurocheque-Karte mit EMV-Chip. Man erhält einen Zettel mit einer Benutzernummer. |
Version vom 21. April 2013, 21:17 Uhr
Vélib ist ein Fahrradverleihsystem in Paris. Zur Benutzung braucht man nur eine Kreditkarte bzw. ec-Karte mit Chip (Karten nur mit Magnetstreifen werden nicht akzeptiert). Das System ist für kurze Fahrten im Stadtgebiet von Paris gedacht, nicht für stunden- oder gar tagelange Ausflüge.
Vélib besteht aus einem engmaschigen Netz von Stationen, die im Stadtgebiet von Paris und einigen Umlandgemeinden verteilt sind. Die Vélibs werden in Paris gut angenommen und sind ständig im Straßenbild zu sehen; die Einführung des Systems 2007 hat den Fahrrad-Anteil im Pariser Straßenverkehr deutlich angehoben.
Grundprinzipien
Ca. 20.000 Fahrräder sind auf 1.200 Stationen verteilt. Vélib-Abonennten (s.u.) können sich im Prinzip an jeder Station ein Fahrrad ausleihen, damit eine Fahrt durchs Stadtgebiet unternehmen und es dann an wieder an einer beliebigen Station abstellen.
Das Netz ist im ganzen Stadtgebiet sehr engmaschig, so dass man kaum jemals mehr als 200 Meter von einer Vélib-Station entfernt ist. Voraussetzung ist freilich, dass man auch weiß, wo sich die nächste Station befindet, durch die graue und unauffällige Farbgebung sind sie manchmal leicht zu übersehen.
Jede Station besteht aus einer Säule und einer variablen Anzahl von Ständern, an denen die Fahrräder angedockt sind. Die Säule hat zwei unterschiedliche Seiten: Auf der zur Straße gelegenen Seite ist eine Umgebungskarte mit den nächstgelegenen anderen Vélib-Stationen, darunter das Panel, wo man sich ein Fahrrad aussucht. Auf der zum Bürgersteig gelegenen Seite ist ein Panel, mit dem man sich beim System anmelden kann.
Abos
Es gibt Kurzzeit-Abos (ein Tag oder eine Woche) und Langzeit-Abos (ein Jahr). Dieser Artikel erklärt nur das Kurzzeit-Abonnement und die dafür relevanten Optionen. Ein Kurzzeit-Abo kann an jeder Vélib-Station erworben werden. Der Grundpreis für einen Tag beträgt (Stand 2013) 1,70 Euro, für eine Woche sind es 8 Euro. Im Idealfall hat man keine zusätzlichen Kosten, siehe jedoch unten.
Um ein Abo zu erhalten, geht man an einer beliebigen Station zur Säule und benutzt das Panel auf der Bürgersteig-Seite. Die Menüführung ist mehrsprachig, auch auf Deutsch. Man wählt also das gewünschte Kurzzeit-Abo. Anschließend wird man gefragt, ob man sich mit Navigo-Karte oder Vélib-Ticket identifizieren möchte und wählt Letzteres (die Navigo-Karte ist nur für Leute interessant, die länger in Paris sind). Dann muss man noch eine Einzugsermächtigung von 150 Euro erteilen, falls man das Fahrrad nicht zurückbringt. Zum Schluss legt man selbst einen vierstelligen Pin-Code fest, den man sich gut merkt. Zur Anmeldung braucht man eine Kreditkarte oder Eurocheque-Karte mit EMV-Chip. Man erhält einen Zettel mit einer Benutzernummer.
Nutzung
Nach Erhalt des Abos kann man sich im Gültigzeits-Zeitraum beliebig oft an beliebigen Stationen ein Rad ausleihen (natürlich immer nur eins auf einmal).
Zur Ausleihe begibt man sich auf die Straßenseite der Säule. Hier identifiziert man sich mit der Benutzernummer vom Zettel und dem selbst festgelegten Pin-Code. Letzterer dient zur Sicherheit, falls der Zettel jemand anderem in die Hände fällt, man sollte sich den Pin-Code daher nicht auf dem Zettel notieren!
Nach erfolgter Identifizierung erhält man eine Liste der Ständer, an denen ein Rad verfügbar ist. Man hat jetzt einen kurzen Zeitraum, um sich ein Fahrrad auszusuchen. Dazu drückt man am Ständer seiner Wahl auf den unteren Knopf (der Kartenleser in der Mitte ist für Navigo-Benutzer). Daraufhin kann man das Fahrrad aus seinem Ständer ziehen. Da manche Räder bisweilen unbrauchbar sind, sollte man sich am Besten schon vor der Identifizierung eins rauspicken, das in gutem Zustand ist. Ein grünes bzw. rotes Licht am Ständer zeigt an, ob das Fahrrad verfügbar ist.
Man kann jetzt seine Fahrt antreten und an jeder beliebigen Station wieder abgeben, dazu hakt man es an einem freien Ständer ein und vergewissert sich, dass das grüne Licht am Ständer wieder aufleuchtet.
Dauert eine Fahrt unter 30 Minuten, ist sie kostenlos. Zwischen 30 und 60 Minuten kostet es 1 Euro; bis 90 Minuten 3 Euro, und jede weitere halbe Stunde kostet 4 Euro zusätzlich. Das Preis-System ist bewusst so gehalten, dass Fahrräder nur kurz benutzt werden und daher mehr Benutzern zur Verfügung stehen. Um Zusatzkosten zu vermeiden, kann man sein Fahrrad vor Ablauf von 30 Minuten zurückgeben und sich nach einer kurzen Sperrzeit von 2-3 Minuten ein neues ausleihen.
Es kann vorkommen, dass an einer Station keine Fahrräder verfügbar sind; in dem Fall kann man die Übersichtskarte benutzen, um die nächstgelegenen Stationen zu identifizieren. Es kann umgekehrt vorkommen, dass bei der Rückgabe eine Station voll ist; in dem Fall meldet man sich an der Säule an und erhält 15 Zusatzminuten, um sein Fahrrad an einer anderen Station abzustellen. Es gibt einige Smartphone-Apps, die online den aktuellen Belegungsstand jeder Station anzeigen können, was die Benutzung in der Praxis erleichtert.
Ausstattung
Die Fahrräder sind eine Spezialanfertigung und auf Stadtverkehr ausgelegt; Ausrüstung mit 3-Gang-Nabenschaltung, Klingel, automatischem Vorder- und Rücklicht. Die Reifen werden Vielen bekannt vorkommen, es handelt sich um Schwalbe Marathon Plus. Der Sattel ist höhenverstellbar. Vor dem Lenker ist ein kleiner Einkaufskorb angebracht. Es gibt ein kleines Kabelschloss für kurze Pausen, z.B. Einkauf in einer Bäckerei o.ä. Zum Schutz vor Vandalismus sind alle Kabel im Rahmen verlegt, Bremsen und andere Bauteile verkleidet. Das Gewicht eines Vélibs beträgt 22,5 kg.
Fahrradverleih in anderen Städten Frankreichs
Mittlerweile gibt es ähnliche Fahrradverleih-Systeme in fast allen größeren Städten Frankreichs, teilweise vom selben Anbieter wie in Paris (JCDecaux/Cyclocity), teils von anderen. Die genauen Benutzungsmodalitäten können sich jedoch unterscheiden. Eine Liste dieser Städte findet sich unter Weblinks.