Bahnreise mit Kindern
Die An- oder Abfahrt zu einer Radreise mit Kindern per Bahn ist, abhängig von Strecke und Hilfsangeboten, ein besondere Herausforderung, die gut geplant werden sollte. Besonders bei Mitnahme eines Kinderanhängers gilt es, einiges im Voraus zu beachten. In diesem Artikel werden einige Tipps zu einer besseren Vorplanung zusammengefasst.
Mobilitätsservice
Für längere Strecken ist es mit der Bahn zunehmend schwieriger, die Urlaubsregion zu erreichen, da v.a. die ICs mit Stellplatzreservierung (und damit mit der Garantie, auch mit fünf Rädern im Zug sicher mitzukommen), zunehmend durch ICEs ersetzt werden, die derzeit keine Räder mitnehmen.
Wenn eine Anreise per Bahn dennoch gewünscht, notwendig oder möglich ist, gibt es u.U. für Eltern kleiner Kinder, vor allem für alleinreisende Eltern die Möglichkeit, Umsteigehilfe beim Mobilitätsservice der Bahn zu bestellen. Unter der Telefonnummer 01805/512512 erreicht man den Mobilitätsservice, bei dem man sich erkundigen kann, ob man unter die Handicap-Kriterien fällt - als alleinreisender Erwachsener mit Kleinkindern ist dies normalerweise der Fall. Manchmal muss man dabei allerdings betonen, dass man die Umsteigehilfe nur für Kind und Anhänger benötigt, sein Rad und Gepäck aber alleine transportieren kann.
Eine andere Möglichkeit, Hilfe zu erbitten, ist die Bahnhofsmission des Umsteigebahnhofes (Tel. Nr. findet man über die Internetseite des jeweiligen Bahnhofes, diesen via www.bahn.de). Hier sollte man aber die Art der gewünschten Hilfe ausdrücklich betonen, oftmals kommen sonst ältere Damen zum Zug, die mit der Hilfestellung überfordert sind.
Tipps zum Umsteigen
- Bei der Planung der Zugfahrt sollte man darauf achten, genügend Zeit zum Umsteigen einzuplanen. Gerade beim Bahnsteigwechsel ist es mit Kindern empfehlenswert, eine halbe Stunde Zeit einzuplanen. Damit entgeht man stressigen Situationen, wenn der ankommende Zug Verspätung hat.
- Nutzt man die Verbindungsuche auf www.bahn.de, sollte man immer die erweiterte Suche wählen und dort den Haken bei "schnelle Verbindungen bevorzugen" herausnehmen, um auch Verbindungen mit längeren Umsteigezeiten angezeigt zu bekommen. Außerdem kann man dort inzwischen auch die Umsteigezeit wählen, Auswahl zwischen: normal, mindestens 15, 30, 45 Minuten.
- Möglichst Umsteigebahnhöfe wählen, die man schon kennt, da ist es leichter, die Zeit und den Aufwand der Umsteigerei abzuschätzen. Unter www.bahnhof.de gibt es die Möglichkeit, Bahnhofspläne im pdf-Format anzusehen, um herauszufinden, ob man den Bahnsteig wechseln muß. Bei Umsteigebahnhöfen wenn möglich auf Fahrstühle am Gleis achten (Uelzen z.B. hat keine!). Große Bahnhöfe kann man manchmal durch Umsteigen in Vorortbahnhöfen umgehen (z.B. möglichst Hamburg Hbf. meiden, dafür ggf. in Hamburg-Altona oder Hamburg-Dammtor umsteigen).
- Günstig ist eine "Arbeitsteilung" beim Umsteigen: ein Erwachsener kümmert sich um die Räder, einer mit den Kindern um das Gepäck, wenn es vor dem Einsteigen abgemacht werden muß. Sind die Kinder noch zu klein zum mithelfen, dann möglichst ein Erwachsener mit den Kindern schon in den Zug, während der andere alles hineingibt.
- Schon vorher Alternativverbindungen raussuchen und mitnehmen, um für Eventualitäten gewappnet zu sein. Günstig macht sich hier der Sevice der Bahn für mobile Geräte (Handy, PDA) da man sich da viele Verbindungen in elektronischer Form speichern und mitnehmen kann, eventuell auch alternative Heimreisemöglichkeiten von unterwegs.