Kirgistan
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Allgemeine Informationen
Generelle Empfehlungen
Kirgistan (auch Kirgisistan, Kirgisien) ist durch zahlreiche Gebirge geprägt. Radreisen machen deshalb mehr Spaß, wenn man gerne in den Bergen fährt und auch längere Anstiege und schnell wechselndes Wetter ertragen kann.
Bedingt durch die Topographie ist das Straßennetz recht weitmaschig. Viele Täler sind sehr abgelegen und daher nur mühsam zu erreichen. Ein ausreichender Zeitpuffer ist sehr zu empfehlen, da Streckenunterbrechungen immer wieder vorkommen und Alternativen (sofern sie überhaupt existieren) große Umwege erfordern.
Einreisebestimmungen, Dokumente
Für Deutsche (und viele europäische Länder) ist seit Ende Juli 2012 kein Visum mehr erforderlich. Der Aufenthalt ist dann bis maximal 60 Tage möglich, eine polizeiliche Registrierung ist dann nicht erforderlich. Für längere Aufenthalte wird weiterhin ein Visum benötigt, das dann vor Einreise bei einer kirgisischen Botschaft beantragt werden muss.
Für Gebiete nahe der chinesischen Grenze ist weiterhin eine Sondergenehmigung (Propusk) nötig, die am einfachsten über Reiseagenturen in Bishkek oder Karakol eingeholt werden kann. Neben einer Passkopie wird die exakte Route und der Zeitraum des geplanten Aufenthaltes dort benötigt. Die Preise schwankten 2012 zwischen 25 USD und 40 EUR. Zu beachten ist weiterhin, dass für jede Provinz (Oblast) ein gesondertes Propusk beantragt werden muss, was die Kosten erhöht. Die Bearbeitungszeit beträgt bis zu einem Monat. Frühzeitige Erkundigung wird empfohlen. Wenn alles glatt geht kann man sein Propusk zu Beginn der Reise abholen. Es ist zu prüfen, ob die Namen und Reisepassnummern korrekt eingetragen wurden und welche Strecke und welcher Zeitraum konkret bewilligt wurden.
Durchquert man die Grenzregion auf einer der beiden Hauptstrecken zu den Grenzübergängen Torugart oder Erkeshtam ist kein Propusk nötig, wenn man ein gültiges chinesisches Visum im Pass hat.
Klima und Reisezeit
Kirgistan wird von stark kontinentalem Klima geprägt, was sich in heissen Sommern und kalten Wintern äußert. Dies gilt jedoch nur für die tieferen Lagen. Radreisen können in den höheren Lagen nur im Hochsommer mit Genuss durchgeführt werden. Im Frühsommer können Altschneereste das Durchkommen auf Nebenstrecken verhindern während ab Ende Oktober mit dauerhaftem Neuschnee gerechnet werden muss. Zudem ist man außerhalb der Sommersaison (wenn die Jurten der Kirgisen nicht dort sind) sehr einsam auf den weiten Hochländern und kann mit keinerlei Unterstützung oder Hilfe rechnen.
Sicherheit und Verhaltensempfehlungen
Die Kirgisen sind ein sehr gastfreundliches und zurückhaltendes Volk. Zur besseren Verständigung sollte man sich zumindest ein paar Grundkenntnisse der kirgisischen Sprache oder des Russischen aneignen. Außerhalb der dicht besiedelten und intensiv landwirtschaftlich genutzten Tieflandsbereiche (Chui-Oblast, Ferganabecken) kann man fast überall ungestört sein Zelt aufstellen. Ausgesprochene Campingplätze sind selten, wenn dann eher in Verbindung mit einem Gästehaus oder Hotel, wo im Garten gezeltet werden kann.
Abgesehen vom Verkehr auf den Hauptstraßen ist Kirgistan ein recht sicheres Reiseland. Inwiefern Gefahr für Reisende durch terorristische Aktivitäten entlang der tadschikischen Grenze im Oblast Batken besteht sollte aktuell erfragt werden.
Sprache
Kirgisisch ist eine Turksprache und wir mit dem kyrillischen Alphabet geschrieben. Wer ein bisschen Türkisch kann wird vieles wiedererkennen. Die Menschen freuen sich sehr, wenn man versucht in ihrer Muttersprache zu sprechen.
Vor allem in den nördlichen und östliche Landesteilen ist Russisch weit verbreitet, da dort ein relativ grosser russischer Bevölkerungsanteil lebt. Auch die meisten Kirgisen haben zumindest Grundkenntnisse des Russischen und sprechen Ausländer in der Regel in dieser Sprache an.
Zumindest rudimentäre Russisch-Kenntnisse sind erforderlich; andere Fremdsprachen sind kaum verbreitet. Die wenigen Schilder sind in der Regel kyrillisch beschriftet.