Bremse

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Version vom 28. September 2010, 03:56 Uhr von IngmarE (Diskussion | Beiträge) (→‎Wie Bremsen?: - Gefahr durch HR-Bremse; Umformulierungen)

Mit der Bremse kann man die Geschwindigkeit des Fahrrades verringern bis zum Stillstand.

Bremsenarten

Folgende Bremsenarten sind aktuell gebräuchlich:

An alten Fahrrädern finden sich auch Stempelbremsen, die aber für Reiseräder wegen der ungenügenden Verzögerungswirkung und des hohen Reifenverschleiß ungeeignet sind.

Allgemeine Betrachtung zum Bremsen

Den verschiedenen Bremsenarten ist gemein, dass sie die Bremswirkung an den Laufrädern entfalten. Dafür ist eine ausreichend große Handkraft (bei Rücktritt Fußkraft) zur Betätigung der Bremse nötig, die je nach Bauart der Bremse unterschiedlich sein kann.

Die maximale Bremswirkung des Fahrrades erzielt man, wenn das Hinterrad steigt, bzw. kurz davor. Jede Bremse, die das Hinterrad steigen lässt, bremst also schon maximal, und eine stärkere Bremse würde keinen Gewinn an Bremsweg bedeuten.

Die Lage des Schwerpunkts in Relation zum Vorderrad-Aufstandspunkt entscheidet, wie stark man bremsen kann, bevor das Hinterrad steigt. Je tiefer und weiter hinten der Schwerpunkt in Relation zum Vorderrad-Aufstandspunkt desto stärker kann man bremsen, bevor das Hinterrad steigt.

Überschreitet man die maximale Bremsverzögerung steigt das Hinterrad unkontrolliert zu schnell, und man wird nach vorne vom Fahrrad geworfen.

Auf nicht-asphaltierten Untergründen, oder stark verschmutzten Strassen wird die Bremsverzögerung jedoch meist begrenzt von der Haftung des Vorderreifens. Reicht diese Haftung nicht aus, wird das Hinterrad nicht steigen, sondern das Vorderrad blockieren und durchrutschen.



Zweierlei Verbesserungswege bieten Bremsen. Wenn eine Vorderradbremse das Hinterrad nicht zum Steigen bringt, z.B. bei starker Zuladung, erreicht man nicht die maximal mögliche Bremsverzögerung des Rads. Eine stärkere Bremse, die das HR zum steigen bringt, bietet hier einen Sicherheitsgewinn in Form eines kürzeren Bremswegs.

Wenn eine ältere Bremse das Hinterrad zum Steigen bringt, erreicht man zwar den kürzestmöglichen Bremsweg damit, aber eine neuere Bremse kann für die gleiche Bremsleistung niedrigere Handkräfte erfordern. Hier liegt der Vorteil in der geringeren Beanspruchung der Muskulatur.

Wie Bremsen?

Bremsen auf Asphalt

Auf gut haftendem Untergrund (Asphalt/Beton) kann die höchste Bremswirkung erzielt werden, wenn man nur mit der Vorderradbremse so stark abbremst, dass das Hinterrad sich hebt, bzw. kurz davor ist. Dass man die vordere Bremse nicht bis zum Bremsüberschlag anzieht und bei zu schnell steigendem Hinterrad wieder lockert, sollte man üben [1].

Je stärker man die maximale Bremsverzögerung überschreitet, desto schneller hebt sich der Hinterbau. Übungziel von Notbremsübungen muss also sein, die Bremsung zu dosieren, so dass man in der Notbremsung mit einem steigendem, aber nur sehr langsam steigendem HR bremst. Für den Anfänger empfiehlt es sich, wie von Sheldon beschrieben, sich an diesen Punkt langsam von unten ranzutasten. Also langsam immer stärkere Bremsübungen machen, bis man den Punkt des abhebenden HR erreicht hat.

Auf gut haftendem Untergrund kann man so große Bremswirkung erzielen, weshalb hohe Geschwindigkteiten möglich sind und Dauerbremsen vermieden werden kann. Durch das Verlagern des Körper nach hinten, lässt sich die maximale Verzögerung noch vergrößern.

Bremst man mit der Vorderrad-Bremse scharf, wird das Hinterrad komplett oder teilweise entlastet. Das entlastete Hinterrad wird schon bei geringer Betätigung seiner Bremse die Haftung verlieren und durchrutschen. Ein so blockierendes HR verliert seine Spurführungseigenschaften. Aus dem Grund muss gerade bei Kurven davor gewarnt werden die Hinterradbremse instinktiv mitzunutzen.


Bremsen auf rutschigem oder rolligem Untergrund

Auf rutschigen Untergründen birgt eine Bremsung mit der Vorderradbremse die Gefahr des wegrutschenden Rads. Aus den Gründen empfiehlt sich hier der Gebrauch der Hinterrad-Bremse und gar keine oder eine extrem vorsichtige Handhabung der VR-Bremse. Falls Dauerbremsen nötig sein sollte, muß auf Überhitzung geachtet werden. (siehe jeweiliger Bremsentyp)

Links

[1]http://www.sheldonbrown.com/german/brakturn.html#frontuse