Ungarn
Dieser Länder-Artikel ist noch unvollständig. Wenn Du etwas über Radreisen in Ungarn weißt, klicke auf "bearbeiten" und füge Deine Informationen ein.
Wenn Du Dich dort auskennst, hilf mit! |
Allgemeine Informationen
Generelle Empfehlungen
In den letzten Jahren hat auch in Ungarn der Radfahrboom begonnen, während es früher nur ausgesprochenes Sportgerät oder Verkehrsmittel für Kurzstrecken auf den Dörfern war- für letztere war der treffende Ausdruck "Bauernfahrrad" gebräuchlich. Heutzutage nutzen auch immer mehr das Rad als innerstädtisches Verkehrsmittel, allerdings besteht noch großer Nachholbedarf, was die Radfahrer-Infrastruktur und die Fahrgewohnheiten einiger ungarischen Autofahrer betrifft.
Einreisebestimmungen, Dokumente
Mitglied im Schengener Abkommen und der EU. Dennoch ist aktuell (2018) teilweise mit Kontrollen zu rechnen. Im konkreten Fall betraf das die Ausreise nach Rumänien (Letavertes-Sacueni)
Klima und Reisezeit
Im Hochsommer sind in der Ungarischen Tiefebene Temperaturen über 30 Grad keine Seltenheit.
Sicherheit und Verhaltensempfehlungen
Im Allgemeinen ist die Sicherheit für Radler nicht schlechter als in anderen Ländern der Region. In Budapest muss man etwas mehr Vorsicht walten lassen als auf dem Land.
Das Fahrrad sollte jedoch immer angeschlossen werden, auch bei einem Schnelleinkauf. Tachos, Batteriebeleuchtungen u.ä. werden manchmal gestohlen (auch nur einfach abgerissen, so dass sie selbst dem Dieb keinen Nutzen bringen). Man sollte auf alle Fälle versuchen, das Rad nachts im Quartier unterzubringen, es ist nicht üblich das Fahrrad draußen stehen zu lassen.
In Budapest sollte man in den wichtigsten Linien der Budapester Verkehrsbetriebe (alle U-Bahnen, Straßenbahnlinien 1,2,3,4,6, Bus 7) wegen Taschendieben vorsichtig sein. Taschendiebe treiben sich auch oft an den Stränden am Balaton herum, man sollte hier Wertsachen nicht unbeaufsichtigt lassen, während man badet.
Nach Möglichkeit sollte man dem Gespräch mit Bettlern, Obdachlosen und Straßenhändlern etc. vermeiden, auch kein Geld geben.
Geld nie auf der Straße tauschen, selbst die kleineren Wechselstuben sind zuverlässiger, man sollte sich jedoch zuerst über den aktuellen Wechselkurs informieren.
Trotz vieler polizeilicher Maßnahmen gilt der mittlere Teil des VIII. Stadtbezirks (Józsefváros)als am gefährlichsten. Der Chinesenmarkt des VIII: Stadtbezirks wurde inzwischen geschlossen.
In der Großen Ungarischen Tiefebene gibt es viele Einzelgehöfte, hier muss man damit rechnen, dass Hunde durch ein Loch im maroden Zaun auf die Straße gelangen. Diese Gefahr ist bei unbefestigten Wegen naturgemäß größer als auf Landstraßen mit Verkehr.
Bei Gefährdungen durch Autofahrer sollte man die Ruhe bewahren und (un)missverständliche Gesten vermeiden, manche Autofahrer können sehr agressiv werden.
Sprache
Da das Ungarische nicht zur indoeuropäischen Sprachfamilie gehört, kann man aus der Kenntnis anderer Fremdsprachen keinen Nutzen ziehen.
Die Fremdsprachenkenntnisse der ungarischen Bevölkerung sind nicht sehr gut, jüngere Leute können zwar meist Englisch, teilweise auch Deutsch, aber nicht auf hohem Niveau. In den gastronomischen Einrichtungen der Touristenregionen können die Beschäftigten meist Deutsch oder Englisch, in vielen Restaurants gibt es mehrsprachige Speisekarten.
Obwohl es früher eine bevölkerungsreiche deutsche Minderheit in einigen Regionen Ungarn gab, sprechen heute oft nur noch einige alte Leute ihre deutsche Mundart. Das gilt auch für die meisten Orte, wo auch ein deutschsprachiges Ortseingangsschild zu finden ist.
Währung
Ungarischer Forint. 1 € sind ca. 400 Ft.
Falls keine Wechselstube oder kein Geldautomat zu finden ist, kann man problemlos bei der Post (posta) mit der EC-Karte Bargeld am Schalter abheben. In den kleinen Dörfern in Ostungarn kann Geld selten getauscht werden, somit am besten schon in größeren Städten tauschen. Kartenzahlung ist heute fast überall möglich, aber auf den Gemüsemärkten in der Regel nicht.
Internetcafes in Budapest
Internetcafes scheinen in Budapest recht dünn gesät zu sein. In April 2013 entdeckte ich in Budapest nur zwei, Inzwischen gibt es keine ausgesprochenen Internet-Cafés mehr, aber in vielen gastronomischen Einrichtungen gibt es freies WLAN:
Fahrradinformationen
Regeln und Vorschriften
Am 1.1.2010 traten neue Regeln in Kraft, die der Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger dienen sollen. Als negative Beigabe wurde der Unzumutbarkeitsparagraf abgeschafft, die Benutzung des Radwegs (auch bei kombinierten Rad/Fußwegen) ist also Pflicht. Auf solchen Wegen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h . Auf Radwegen darf sonst max. 40 km/h gefahren werden, wer einen Helm trägt, darf auch mit 50 km/h fahren- Regelungen, die bei der Beschaffenheit der Radwege absurd sind. Eine generelle Helmpflicht besteht nicht. Besteht ein Radweg, ist an der Straße auch meist ein Radverbotsschild vorhanden. Manchmal gibt es das Verbotsschild auch ohne ersichtliche Alternative. In der Praxis kann das Schild in manchen Fällen ignoriert werden.
Die Vorschriften bezüglich der Ausstattung des Fahrrades entsprechen im Prinzip der deutschen Regelung, allerdings sind auch Batteriebeleuchtungen erlaubt. Außerhalb geschlossener Ortschaften ist es bei schlechten Sichtverhältnissen Pflicht, eine Warnweste zu tragen. Das gilt auch für Reiseradler die beispielsweise am Neusiedler See oder am Plattensee unterwegs sind. In Ungarn herrscht für Kfz-Fahrer absolutes Alkoholverbot. Radler dürfen Alkohol in geringer Menge zu sich nehmen, wenn sie nicht auf Hauptstraßen unterwegs sind.
Das Fahren auf dem Bürgersteig ist zwar nicht gestattet (Ausnahme Kinder unter 12 Jahre), wird aber im Allgemeinen toleriert. Die gemischten Rad/Fußwege enden oft an einer Kreuzung, ohne dass den Radfahrern eine eigen Spur zugewiesen wird, sie überqueren die Ampel auf dem Fußgängerstreifen und müssten dort eigentlich absteigen, ähnlich wie an Fußgängerschutzwegen. Wenn der Radweg auf einem Bürgersteig als gemischter Rad/Fußweg angelegt ist, sollte man an jeder Einmündung auch nach hinten schauen. Leider überholt ein großer Teil der Autofahrer ohne ausreichenden Seitenabstand, auch bei Gegenverkehr sind die wenigsten bereit, abzubremsen. Manchmal ist es sinnvoll auf den unbefestigten Seitenstreifen auszuweichen. In letzter Zeit wird von den Autofahrern immer häufiger angezeigt, dass man fahren soll, aber man kann noch immer nicht davon ausgehen, dass die Fußgängerschutzübergänge so respektiert werden, wie in Deutschland. Im Allgemeinen muss man damit rechnen, dass auch die Fußgänger den Teil der kombinierten Rad/Fußwege benutzen, der eigentlich den Radlern vorbehalten ist, auch dann wenn die Abgrenzung durch unterschiedlich farbigen Belag gut zu erkennen ist.
Versorgungslage für Ersatzteile
Die gängigen Ersatzteile und Komponenten sind auch in Ungarn erhältlich, aber sind selbst in Budapest nicht in allen Fahrradgeschäften auf Lager. Manches muss erst bestellt werden, kommt dann meistens am nächsten oder übernächsten Tag.
Fahrradhändler in Budapest
(mit ziemlich großer Auswahl) Postleitzahl ist wichtig, da es in verschiedenen Stadtbezirken Straßen mit gleichem Namen geben kann
- Bike Berguson, 1035 Budapest, Vihar u. 12 (Óbuda, nicht weit von der Árpádbrücke entfernt)
- Allez, 1085 Baross u.4 in der Nähe des Kálvin tér
- Probike 1024 Szilágyi Erzsébet fasor 13-15 (in der Nähe des Széll Kálmán tér)
- Bajnok 1063 Szív u. 11
- Ecobike 1203 Baross u. 3
Schwierig wird es mit Nabendynamos und hochwertigen Nabenschaltungen, hier haben die meisten ungarischen Fahrradmechaniker wenig Erfahrung.
Transport
Anreise
Anreise mit dem Rad Mit dem Rad erreicht man Budapest über den gut ausgeschilderten Donauradweg (EV6) in etwa zwei Wochen ab München. Die Fahrt kann in der Ebene an der Grenze Slowakei-Ungarn etwas langweilig sein.
Anreise mit dem Zug
- Die internationalen Fernzüge aus Deutschland oder Österreich kommen meistens am Ostbahnhof (Keleti pu.) an.
Von München fährt mehrmals täglich ein Railjet der ÖBB mit Fahrradmitnahme nach Budapest. Im Nachtzug München-Budapest kann kein Rad mitgenommen werden.
- Die Züge in Richtung Balaton starten meist am Südbahnhof (Déli pu.), mit Ausnahme weniger Fernzüge, die das ganze Land von Sárospatak bis Nagykanizsa durchqueren.
- In Richtung Donauknie und Debrecen fährt man vom Westbahnhof (Nyugati pu.) ab.
- Die Strecke vom Ostbahnhof zum Westbahnhof kann man relativ gut mit dem Rad zurücklegen, am günstigsten auf Nebenstraßen parallel zum Erzsébet körút bzw. Teréz körút, Entfernung ca. 2,5 km. Wer von Budapest Keleti Richtung Debrecen reisen werden will, kann auch in Budapest Zuglo, einem kleineren Bahnhof näher beim Ostbahnhof umsteigen.
- Zum Südbahnhof kommt man vom Ostbahnhof nur auf der Rákóczi út, dann über die Elisabethbrücke ohne allzu große Umwege. (Entfernung ca. 6 km, auf der Budaer Seite der Elisabethbrücke beginnt ein Radweg, der bis in die Nähe des Südbahnhofes führt) .Allerdings ist das eine der verkehrsreichsten Straßen von Budapest, einen Radweg gibt es zwischen Ostbahnhof und Elisabethbrücke nicht. Die Brücke auf dem Bürgersteig zu überqueren wird dadurch erschwert, dass man auf der Pester Seite Den Bürgersteig nur über Treppenstufen erreichen kann. Die Kettenbrücke (Lánchíd) ist für Fahrräder gesperrt, ebenso der Tunnel unter der Burg, was eine kürzere Alternative wäre. Durch den Tunnel darf man auch als Fußgänger nicht gehen.
- Vom Westbahnhof zum Südbahnhof kommt man am besten über die Margarethenbrücke (Rad-Fußweg an der nördlichen Seite), Danach muss man jedoch wieder auf verkehrsreichen Straßen fahren. (Entfernung ca. 5 km). Leider gibt es keine vernünftige Alternative, das Rad mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Innenstadt zu transportieren.
Anreise mit dem Flugzeug
Der Flughafen Ferihegy liegt im Südosten der Stadt, das erste Stück der autobahnähnlichen Zubringerstraße (ca. 1,5 km) ist für Radfahrer gesperrt, eine Alternativstrecke gibt es jedoch nicht.
Ab Ortseingang Vecsés (an der Stadtgrenze von Budapest) beginnt ein Radweg, der jedoch nur etwa 3 km lang ist. Dann radelt man auf der Gyömrői út weiter. Der größte Teil des Autoverkehrs von und zum Flughafen wird hier jedoch auf einer separaten Trasse geführt. Am Einkaufszentrum Sárkány-Center beginnt eine nach rechts von der Hauptstraße abzweigende, ausgeschilderte Radroute, zunächst auf Nebenstraßen durch ein Wohngebiet, dann als Radweg. So kommt man durch den 10. Stadtbezirk (Budapest-Kőbánya) bis in die Nähe des Stadtzentrums. An der Kreuzung Hungaria_Ring kann man auf einen anderen Radweg abzweigen, der bis zum Heldenplatz (Hősök tere) führt.
Transport im Land
In den Zügen der Ungarischen Staatsbahnen (MÁV) ist die Fahrradmitnahme meist möglich, auch in Schnellzügen, eine Ausnahme bilden manche Intercitys. Für die Fahrradmitnahme muss eine Fahrradkarte (kerékpárjegy) gekauft werden, deren Preis etwa ein Viertel des Fahrpreises beträgt, also von den Kilometern abhängig ist. Auf vielen Bahnhöfen gibt es inzwischen Automaten, die auch auf Englisch eingestellt werden können. Momentan (wegen Corona) kann man aber nur mit Bankkarte bezahlen. Für ICs ist ein Fahrradstellplatzreservierung erforderlich. Insbesondere betrifft das die Strecke Budapest-Balaton, wo auch die Preise für die Fahrradmitnahme schwanken.
Für Schnell- und Eilzüge (gyorsvonat und sebesvonat) müssen Zuschläge bezahlt werden.
In Zügen, die kein Fahrradabteil haben können die Räder im ersten und letzten Wagen im Einstiegsbereich platziert werden. Vor allem auf der Strecke Budapest-Balaton kommt es in der Hauptsaison bei Schnellzügen manchmal zu kritischen Situationen. Es empfiehlt sich, am Südbahnhof (Déli pu.) oder am Ostbahnhof (Keleti pu.) (je nach Zug) einzusteigen, nicht am Bahnhof Kelenföld, dort sind diese Perons schon besetzt. Die Möglichkeit, andere Perons zu nutzen, hängt dann vom guten Willen des Zugbegleiters ab. Die letzten Erfahrungen zeigen jedoch, dass man mit dem guten Willen der Zugbegleiter nicht mehr rechnen kann. Vermutlich befürchten sie Probleme, wenn sie kontrolliert werden.
In den Nahverkehrszügen im Umland von Budapest ist der Fahrradtransport im Allgemeinen gut möglich, pro Zugteil dürfen offiziell 4 Räder mitgenommen werden, aber 1-2 mehr werden noch toleriert. Allerdings verkehren vor allem auf der Linie ins Donauknie (Budapest-Vác-Szob) oft solche Züge, die zwar die Mitnahme vieler Räder ermöglichen, aber wo der Einstieg durch schmale und hohe Stufen beschwerlich ist, selbst ohne Gepäck.
Die Bahnsteige liegen oft recht tief, vor allem in kleineren Orten, dort wird das Ein und Aussteigen problematisch, es empfiehlt sich das Gepäck abzunehmen. In vielen, selbst größeren Bahnhöfen, gibt es keine Fahrstühle. In anderen (z.B. Érd alsó, Cegléd) sind zwar Fahrstühle vorhanden, aber für Fahrräder zu kurz.
Im Jahre 2010 wurde auf mehreren Nebenstrecken der Personenverkehr eingestellt oder stark reduziert, so verkehren auf der Strecke Komárom-Esztergom bzw. Székesfehérvár-Komárom nur noch einige Zugpaare pro Tag, zu ungünstigen Tageszeiten.
Im Bereich des Donauradwegs südlich von Budapest wurde auf den Strecken Kunszentmiklós-Tass – Dunapataj, bzw. Kiskőrös – Kalocsa der Personenverkehr schon gänzlich eingestellt.
Eine Mitnahme der Fahrräder in Bussen ist im Allgemeinen nicht möglich.
Fahrradmitnahme in Budapest
Die Vorortbahnen der Budapester Verkehrsbetriebe (HÉV) ermöglichen die Fahrradmitnahme, es ist ein Streckenfahrschein (vonaljegy) zu kaufen und im Zug zu entwerten. Ein Streckenfahrschein fürs Rad reicht auch, wenn man bis zur Endstelle dieser Züge fährt (Szentendre, Gödöllő, Csömör, Ráckeve), innerhalb von Budapest braucht der Reisende den gleichen Fahrschein auch für sich selbst, außerhalb der Stadtgrenzen muss der Fahrschein am Bahnhof oder Beim Schaffner gelöst werden, dann ist der Preis abhängig von der zurückgelegten Strecke.
Auch in der Zahnradbahn kann man die Räder zu gleichen Bedingungen mitnehmen. Das ist eine gute Möglichkeit die fast 400 Hm in die Budaer Berge zu überbrücken. Die Talstation befindet sich direkt am Radweg nach Hüvösvölgy, von der Bergstation kann man auf Radwegen oder wenig befahrenen Straßen zum Ausgangspunkt zurückfahren (d.h. fast nur rollen).
Die Fahrradmitnahme in Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen ist nicht gestattet. ES gibt zwar Ausnahmen z.B. in der Straßenbahn 41 und dem Bus 65 zum Hármashatárhegy, allerdings kann nicht in jeden Fahrzeug ein Fahrrad mitgenommen werden, sondern nur in bestimmten.
Fahrkarten (angeblich auch Auslandsfahrkarten) kann man in Budapest auch direkt in der Zentrale der Eisenbahngesellschaft MÁV an der Metróstation Deák tér, József Attila utca 16, kaufen. Es wird englisch gesprochen.
Straßen
Straßennetz, allgemeine Informationen
Als Fernradler ist man meist gezwungen, mehr oder weniger das öffentliche Straßenverkehrsnetz zu benutzen. In der Ungarischen Tiefebene ist auf Nebenstraßen mit katastrophalen Straßenzuständen zu rechnen. Fernstraßen sind besser ausgebaut, aber auch stärker befahren.
In den letzten Jahren wurde das Netz straßenbegleitender Radwege in manchen Regionen (vor allem in der südöstlichen Tiefebene) ausgebaut.
Die Hauptverkehrsstraßen mit einstelliger Nummer führen von Budapest sternförmig in idie größten Städte oder wichtigen Regionen
- 1: Győr-Wien
- 2: Vác-Slowakei
- 3: Miskolc-Tokaj-Kosice
- 4: Debrecen-Rumanien
- 5:Szeged-Serbien
- 6: Pécs-Kroatien
- 7: Balaton-Slowenien
- 8 beginnt als einzige nicht in Budapest, sondern in Székesfehérvár und führt über Veszprém an Szombathely vorbei in Richtung Graz.
Die Kilometerberechnung beginnt in Budapest am Budaer Brückenkopf der Kettenbrücke.
- Parallel zu einigen dieser Fernverkehrsstraßen verlaufen Autobahnen, die die gleiche Nummer haben, aber ein M davor (M1, M2, M3, M5, M6, M7).
Normalerweise ist auf allen Straßen mit einstelliger Nummer und des öfteren auf Straßen mit zweistelliger Nummer das Radfahren außerhalb der Orte verboten, oft gibt es jedoch keine sinnvolle Alternativstrecke, und wenn, auch dann existieren keine Hinweise für Radfahrer. Wenn es eine parallel verlaufende Autobahn gibt, ist dieses Verkehrsverbot für Radler unsinnig, zumal auf einigen dieser Straßen auf längeren Streckenabschnitten auch ein Verkehrsverbot für Lastkraftwagen über 7 t besteht. Da diese Straßen ursprünglich als Hauptverbindungsstraßen ausgebaut wurden, sind sie meist breit genug, dass PKW eine Radfahrer überholen können, ohne auf den Mittelstreifen zu überfahren.
Ganz typisch die Straße Nr. 7 von Budapest zum Balaton, die durch mehrere Orte mit Radwegen führt, am Velencer See entlang, so dass nur auf ca. 20 km ein Radverkehrsverbot existiert, was jedoch von viele Radfahrern ignoriert wird, weil das die schnellste Verbindung von Budapest an das Südufer des Balatons ist.
Da auf den ungarischen Autobahnen eine Maut bezahlt werden muss, nutzen aber viele ungarische Autofahrer für kürzere Strecken auch die Fernverkehrsstraßen, mit Kindern sind solche Strecken nicht empfehlenswert. Wo jedoch keine Autobahn vorhanden ist, ist das Benutzen der einstelligen Fernstraßen nicht nur verboten, sondern auch lebensgefährlich (Budapest-Szolnok-Debrecen, Székesfehérvár-Veszpém-Szentgotthárd), hier sollte man eine längere Strecke in Kauf nehmen.
Die wichtigsten Straßen in den Sektoren zwischen zwei einstelligen Straßen werden mit zweistelligen Nummern bezeichnet, auch mehr oder weniger im Uhrzeigersinn, allerdings kann das nicht so konsequent erfolgen. Auch auf manchen dieser Straßen existiert ein Verkehrsverbot für Radfahrer, z. B. auf der Verbindung Balaton-Sopron.
Straßen mit lokaler Bedeutung werden nur selten mit einer Nummer ausgeschildert, obwohl man auf einigen Landkarten auch deren Nummern ablesen kann.
In den Mittelgebirgen existieren asphaltierte Forststraßen, die zum Radfahren hervorragend geeignet sind. Sie werden am Waldrand mit Schranken gesichert, so dass normalerweise nur die Autos der Forstbetriebe diese Straßen nutzen können. Die Schranken können von einspurigen Fahrzeugen meistens umfahren werden, was manchmal auch von Motorrädern genutzt wird. Da diese Straßen meist recht schmal sind, sollte man auch auf bergab fahrende Radler achten, und immer damit rechnen, dass hinter einer Kurve eine Schranke kommt.
Routen und Touren
In Ungarn verlaufen die europäischen Fernradwege EV6 (Donau) EV11 (Theiß) und EV13 (Eiserner Vorhang) AUuerdem wurde in den letzten Jahren begonnen, ein Netz nationaler Fernradrouten auszuschildern. Diese verlaufen sowohl auf wenig befahrenen Landstraßen, expliziten Radwegen und holprigen Feldwegen. Die Ausschilderung der noch nicht übergeben Routen endet dann aber abrupt und dann hilft nur der Blick auf die Landkarte. Die Bezifferung dieser Fernradrouten stimmt jedoch nicht mit den auf vielen Openstreetmap-Karten ersichtlichen Bezifferung überein.
Offiziell übergeben (und damit komplett ausgeschildert) wurden die Routen 24 Győr-Pannonhalma-Zirc-Veszprém-Balatonfüred (Verbindung vom Donauradweg zum Osten des Balatons) 13 Fertőd-Celldömölk-Hévíz Keszthely (Verbindung vom Neusiedler See zum Westen des Balatons) Momentan enthalten jedoch beide noch einige Kilometer für Reiseräder schwer zu befahrene Streckenabschnitte.
Gut beschilderte Radrouten gibt es außerdem rings um die größeren Seen: Plattensee (Balaton), Velencer See, Theißstausee (Tisza-tó) und auch auf der ungarischen Seite des Neusiedler Sees (Fertő). Teilweise führen diese separaten Radwegen, teilweise auf wenig befahrenen Straßen durch die Ortschaften. Momentan wird der Radweg entlang des Plattensees an vielen Stellen erneuert und auch in der Streckenführung etwas verändert, meistens verbessert.
Zur Zeit wird der Radweg Budapest-Balaton errichtet, fertig ist er inzwischen vom westlichen Stadtausgang Kamaraerdő (südlich von Budaőrs) bis Biatorbágy und demnächst bis Etyek, ausgeschildert als Radroute 1. Diese Radroute ist ca 25 km länger und hat 900 Höhenmeter mehr als die kürzeste Verbindung entlang der Hauptstraße 1. Diese Route ist als Route 7 in den Openstreetmap-Karten eingezeichnet. Von Etyek bis Pázmánd (in der Nähe des Velencer Sees) verläuft er auf holprigen Feldwegen. Von hier bis zum Velencer See, dann weiter nach Székesfehérvár existiert ein Radweg. Von Székesfehérvár verläuft die Route 7 momentan noch auf weg der Hauptstraße Nr.7. Geplante Fertigstellung 2023. Momentan empfiehlt sich für Reiseradler mit Gepäck die Strecke an der Donau entlang bis Érd, über Nebenstraßen bis zum Ortsausgang von Tárnok, dann auf der Hauptstraße 7 bis Pettend. Das sind ca. 12 km direkt auf der Hauptstraße. In den dazwischen liegenden Orten Martonvásár und Baracska gibt es innerörtliche Radwege oder Radstreifen.
Es gibt einige gut ausgebaute touristische Radwege lokaler Bedeutung, z.B. Von Etyek (am Radweg Budapest-Balaton) über Bicske nach Tarján oder von Dunaalmás (am Donauradweg) über Tata-Tatabánya nach Oroszlány. Diese beiden sind in der Kombination eine Alternative zum längeren, aber interessanteren Donauradweg. Wer diese Route nutzt muss zwischen Tatabánya és Tarján auf einer mäßig befahrenen Straße fahren und einige Höhenmeter einplanen.
Leider fehlen komplett ausgeschilderte Fahrradrouten von Budapest in Richtung Nordosten (Mátragebirge, Bükkgebirge, Eger, Aggteleker Höhlen, Tokaj).
Lokale Radwege, die nicht Teil des EuroVelo-Netzes sind, gibt es vor allem in der Umgebung von Budapest im Bereich Pilisgebirge, Börzsönygebirge, Donauknie, aber auch manchmal zwischen Orten, wo man gar nicht damit rechnen würde. Ein richtiges Netz existiert jedoch nicht, nicht einmal in Budapest, wo Radwege oft abrupt enden, ohne Hinweis auf eine Weiterführung.
Es gibt eine Konzeption für die Gestaltung eines Radroutennetzes, die in etwa der Bezifferung des Straßensystems folgt. Einige dieser Routen sind schon in den Openstreetmap-Karten eingetragen, obwohl es weder Radwege, noch eine Ausschilderung gibt. Andererseits sind auch außerhalb der Ortschaften eine Vielzahl kürzerer Radweg entstanden.
Routen im Wiki:
Gesundheit und Ernährung
Vor allem in den Waldgebieten Westungarns gibt es viele Zecken, ein großer Teil ist infiziert, aber auch mitten in Budapest, auf der Margaretheninsel, ist man vor Zeckenbissen nicht sicher. Leitungswasser kann in der Regel problemlos getrunken werden.
Gesundheitsversorgung
Ernährung und Versorgungssituation
Leider ist in Ungarn die Einführung des Euros noch nicht an der Tagesordnung. Deshalb muss in Ungarn nach wie vor mit Forint bezahlt werden. Der durchschnittliche Wechselkurs liegt bei 350 Ft = 1€, die ungarische Staatsbank gibt sich Mühe, diesen stabil zu halten. Allerdings kann es schon zu Turbulenzen kommen, der Kurs lag im Jahr 2009 auch schon bei 250 und auch bei 320 Ft für 1 €.
In kleineren Geschäften gibt es meistens keine Möglichkeit, mit Euro oder mit Bankkarten zu bezahlen. Im Hypermarkt Tesco ist ausgeschrieben, dass der Euro akzeptiert wird. In anderen Geschäften sollte man erst nachfragen. Der Kurs ist meist besser, wenn man direkt in Forint bezahlt.
Die großen Hypermarktketten (Auchan, Tesco, Cora) sind täglich bis 22 Uhr geöffnet, befinden sich allerdings meist am Rand der Stadt. Von März 2015 bis März 2016 waren die Supermärkte am Sonntag geschlossen, neuerdings dürfen sie wieder geöffnet sein. Nicht in allen Supermarktketten kann man am Sonntag wieder einkaufen, das ist auch örtlich unterschiedlich. Die meisten Supermärkte sind wochentags bis 20 oder 21 Uhr geöffnet. Viele kleine private Lebensmittelgeschäfte sind am Sonntagvormittag geöffnet, allerdings findet man weniger Bäckereien, wie man sie aus Deutschland kennt.
Auch in den kleineren Dörfern gibt es noch Lebensmittelläden, allerdings haben diese wesentlich kürzere Öffnungszeiten, als die in Budapest. An den Straßen gibt es an viele Stellen Verkaufsstände, wo in der Saison Obst, vor allem Melonen angeboten werden. Auf den Märkten, wo man am ehesten frisches Obst und Gemüse direkt vom Produzenten kaufen kann, ist es durchaus üblich zu feilschen. Auf dem Land ist das Einkaufen bei solchen Ständen empfehlenswert, da in den Läden frisches Obst und Gemüse nur spärlich und in schlechter Qualität zu finden ist.
In den großen Städten gibt es „Einkaufstempel“, mit der Bezeichnung Plaza oder Center, die von Montag bis Samstag Tag von 10 bis 20 Uhr geöffnet sind. Dort findet man auch die in Deutschland bekannten Modewarenketten, u.a. auch Hervis- wenn man Fahrradersatzteile benötigt. Das Sortiment ist allerdings ziemlich dünn.
Vorsicht ist am 20. August geboten, das ist Nationalfeiertag, an dem alle größeren Geschäfte geschlossen haben, nur kleinere Geschäfte, in denen der Eigentümer selbst bedient, dürfen geöffnet sein.
Vor allem im Zentrum von Budapest sollte man vor dem Besuch einer Gaststätte die Speisekarte anschauen, es gibt manchmal Abzocke in der Art, dass Speisen zwar zu einem durchschnittlichen Preis angeboten werden, die Getränke jedoch in einem unverschämten Maße überteuert sind, so dass man beim Erhalten der Rechnung eine unangenehme Überraschung erlebt. Reklamationen und Beschwerden sind aussichtslos. Es wurde schon einmal eine Liste mit gastronomischen Einrichtungen erstellt, vor denen gewarnt wird.
Unterkunft
In den Touristengebieten an den größeren Seen und im Donauknie gibt es ein dichtes Netz von Campingplätzen, Pensionen und Privatquartieren. Privatquartiere haben meist ein Schild "Zimmer frei" am Eingang, das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass das Zimmer wirklich frei ist.
Am Balaton und am Donauknie dürfte es keine Schwierigkeit bedeuten, eine Privatunterkunft zu finden, man sollte sich jedoch das Zimmer zeigen lassen, manche entsprechen nicht den Standards, die man normalerweise erwarten würde.
Am Donauradweg südlich von Budapest ist man nicht auf Touristen eingestellt. Hier ist die Auswahl wesentlich geringer.
Außerhalb der Saison, die manchmal schon am 20. August endet, jedoch spätestens in de ersten Septemberwoche, sind die Eigentümer der Privatquartiere und Pensionen oft nicht vor Ort, es ist dann lediglich eine Telefonnummer angegeben. Auch viele der kleineren Läden am Ufer des Balatons sind dann geschlossen. Dafür braucht man aber in den Strandbädern außerhalb der Saison keinen Eintritt mehr zu bezahlen.
In Pensionen sind ca. 7000 Ft (ca. 25 €) für ein Zwei-Bett-Zimmer außerhalb der Saison normal, in der Hochsaison sind schwer Preise anzugeben.
Zelten kann man für 1000-2000 Ft. In vielen Badeorten ist der Eintritt für das Bad in der Campingplatzgebühr enthalten, dann kommt man auf etwa 3500-4000 Ft.
Wildzelten ist nicht erlaubt, man sieht jedoch im Donautal und an kleineren Badeseen manchmal Leute, die auch über mehrere Tage dort zelten. Besonders für Radfahrer und Kanufahrer eine praktische Möglichkeit.
Wo man keinesfalls wild zelten sollte, das sind die Trinkwasserschutzgebiete auf der Szentendrer Insel und auf der Csepel-Insel, sowie in den Naturparks der Mittelgebirge (an einigen Stellen gibt es ausgezeichnete Lagerplätze, diese sind auf den Wanderkarten eingezeichnet).
Baden
Am Balaton und am Velencer See findet man sowohl Strandabschnitte oder Zugänge zum Wasser, wo man kostenlos baden kann, als auch eingezäunte Strände mit Eintrittsgebühr (800-1000 Ft/Tag), deren einziger Vorteil es ist, dass man meist eine besser gepflegte Liegefläche, eine Toilette und Büffets findet. Die Wasserqualität beider Seen ist normalerweise sehr gut. Am Theissee gibt es viele Badestellen, auch im Fluss Theiß kann an mehreren Stellen gebadet werden.
An der Donau kann man nördlich von Budapest sowohl am Vácer Donauarm, als auch am Szentendrer auf eigene Gefahr baden, es wird allerdings nur selten praktiziert. Man sollte auch die Strömung nicht unterschätzen. Südlich von Budapest ist die kleine Donau ab Szigetszentmarton zum Baden geeignet, in Szigetcsép, Szigetszentmárton, Ráckeve, Szigetbecse und Dömsöd existieren offizielle kommunale Badestellen. Der breitere Donauarm ist südlich von Budapest zum Baden nicht geeignet. Im Stadtgebiet ist das Baden verboten.
In Ungarn gibt es eine Vielzahl von Heilquellen, wo auch Freibäder angelegt wurden. Empfehlenswert ist der See von Hévíz, nicht weit vom westlichen Ende des Balatons, wo man auch im Winter in einem See schwimmen kann, der durch warme Quellen gespeist wird. Neben den traditionellen Heilbädern Hévíz, Bük, Hajduszoboszló und den Bädern in Budapest noch weitere u. a. in Zalakaros, Sárvár, Bazakerettye, Kehidakustány, Tóalmás.
Regionen
Literatur
Karten
Zur ersten Orientierung reicht für Fernradtouren eine Autokarte im Maßstab 1:300 000 aus. Auf dieser sind dann alle, auch kleinere asphaltierte Ortsverbindungsstraßen eingezeichnet, was zur Planung einer Route auf verkehrsarmen Straßen ausreicht.
Empfehlenswert ist der Atlas „Radwandern in Ungarn“ (kerékpárturák Magyarországon) 1:250 000 (2017) des Verlags Frigoria könyvkiadó kft, in dem die vorhandenen Radwege rot eingezeichnet sind. Außerdem enthält er Routenvorschläge mit einer sehr spärlichen Wegbeschreibung, jedoch viele Angaben zu Sehenswürdigkeiten, auch in Deutsch und Englisch. Format ist normale Buchgröße.
Für die Touristenregionen (Mittelgebirge, Seen, Hügelland) gibt es Wanderkarten im Maßstab 1:40 000 oder 1:50 000, auf denen auch die Waldwege eingezeichnet sind, die man offiziell mit dem Rad befahren darf.
Für die Regionen Budaer Bergland, Velencer See und Umgebung, das Gebiet südlich von Budapest und das Hügelland um Gödöllő sowie für das Vértes-Gebirge gibt es spezielle Radwanderkarten vom Frigoria-Verlag, die zu empfehlen sind.
Der Bikeline-Radwanderführer Donau zeigt südlich von Budapest teils andere Strecken an, als die ungarische Ausschilderung, was zu Verwirrungen fuhren kann.
Unter www.turistautak.hu findet man routingfähige Wanderkarten der Touristenregionen. Das Routing erfolgt auf den ausgeschilderten Fußwanderwegen, ist also für Radler nur bedingt geeignet.
Eine leider nur auf Ungarisch funktionierende Online-Karte auf Openstreetmap-Basis ist merretekerjek.hu. Hier kann man einstellen, ob man als Stadtradler oder MTB-Fahrer unterwegs ist, die Wanderweg-Markierungen einblenden, und vieles andere mehr.
Eine weitere Online-Karte ist kenyi.hu. Sie funktioniert auch auf englisch. Hier kann man verschieden Layer einblenden, z.B, wo Radwege sind, wo ein Verkehrsverbot für Radfahrer existiert, welche Routen schon markiert sind usw.