USA

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Allgemeine Informationen

Die Vereinigten Staaten von Amerika als Zielgebiet einer Radtour lassen sich von kaum geeignet bis traumhaft schön beschreiben. Dies hängt vor allem mit der riesigen Ausdehnung der USA, deren verschiedener Landschaftsformen und -typen und der Verteilung der Bevölkerung zusammen.

Wer bisher nur in Europa unter "gewohnten" Bedingungen Radtouren unternommen hat, aber dann doch mal Lust auf einen anderen Kontinent hat, dem bietet sich die USA (oft zusammen mit Kanada) wohl neben Neuseeland (und eingeschränkt Australien) als eines der besten, einfachsten, außereuropäischen Reiseländer an. Die Gründe sind folgende:

  • Es wird Englisch gesprochen, somit bestehen meist nur geringe Sprachprobleme.
  • Es handelt sich um ein westliches Industrieland (Medizinische Versorgung, gute Infrastruktur, Ersatzteilversorgung, etc.)
  • Viele touristische Highlights (zumindest je nach Gegend)
  • Planungsaufwand recht einfach (im Vergleich zu vielen anderen außereuropäischen Zielen)
  • Meist keine "extreme" Ausrüstung erforderlich

Auch wenn es bei Weitem nicht so viele Radfahrer wie in Europa gibt, so lässt es sich einigermaßen gut durch die USA radeln. Die Straßen sind meist in einem sehr guten Zustand, noch dazu sehr oft mit einem sehr breiten Seitenstreifen, so dass man als Radler kaum von überholenden Autos gestört wird.

generelle Empfehlungen

Ausrüstung

Je nach Gebiet ist für die USA und Kanada unterschiedliche Ausrüstung erforderlich. Generell kann allerdings gesagt werden, dass sich diese nicht sehr von der heimischen unterscheiden muss. Je nach Gegend und Einkaufsmöglichkeiten müssen aber evtl. Essen und Getränke für mehrere Tage mitgeführt werden, auch weil es sich nach der Karte nicht immer sicher sagen lässt, ob ein Ort tatsächlich ein Ort ist, nur eine Tankstelle oder gar nur eine Farm.

Es lohnt sich allerdings, besonders im dünn besiedelten Westen eine komplette Campingausrüstung mitzuführen, da die Ortschaften und Versorgungsmöglichkeiten teilweise zu weit für eine Tagesetappe auseinander liegen, auch da so die Wahl des Schlafplatzes mehr Freiheiten bietet. Wer sich die USA als Land der unbegrenzten (Wild-Camping-)Freiheit vorstellt, wird schnell enttäuscht: Sofern es sich nicht um einen Nationalpark handelt, verläuft neben der Straße oft ein Zaun oder es finden sich in regelmäßigem Abstand so genannte "Posted"-Schilder, die das Betreten untersagen. Das Land dahinter befindet sich entweder im privaten Besitz oder ist public land, welches aber trotzdem abgezäunt ist. Die großartigen Nationalparks mit ihrer unberührten Natur bieten, wenn überhaupt, nur sehr wenig Hotels etc., dafür aber ausreichend Campingplätze (Preise unterscheiden sich je nach Park). Es lohnt sich, mehrere Tage zu bleiben.

Zum Thema Geld: Eine Kreditkarte (VisaCard/MasterCard) ist in den USA dringend zu empfehlen und auch wesentlich weiter verbreitet als in Deutschland. Mit MaestroCard kann zwar an vielen Bankautomaten (ATM) Bargeld abgehoben, jedoch kaum in Geschäften bezahlt werden. Bestellungen übers Internet (z.B. Ersatzteilversorgung) oder Mieten eines Wagens ist ohne diese kaum möglich. Bargeld wird man meist in Form von zahlreichen Scheinen bei sich haben, da die Stückelung bei 1$ losgeht. Ein paar 25 Cent Münzen (Quarters) können auch nicht schaden, da diese zum Telefonieren oder in Waschsalons und vielen andern Gelegenheiten genutzt werden können.

Ins Internet kommt man sehr einfach in kleinen Bibliotheken, die auch oft in kleinen Orten existieren. In der Regel ist die Benutzung kostenlos, manchmal jedoch auf eine bestimmte Zeit beschränkt.

Mit Alkohol muss man aufpassen, denn der Verzehr ist in der Öffentlichkeit in der Regel untersagt. Dafür kann man über die „Tütenschnüffler“ schmunzeln, die die Flasche in einer Papiertüte versteckt, mit misstrauischen Blicken nach links und rechts, leeren.

Nicht nur aufgrund des billigen Dollar bietet es sich u.U. an, Ausrüstung erst in den USA zu kaufen, da diese dort meist um einiges günstiger als in Europa ist. Allerdings müssen die Zollvorschriften bei der Heimreise beachtet werden. Auch kann es Probleme bereiten, einen Gegenstand im Voraus noch nicht getestet zu haben und sich dieser auf der Tour als ungeeignet erweist. Ein Umtausch ist dann meistens auch komplizierter als hierzulande.

Einreisebestimmungen, Dokumente

Für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen wird kein Visum verlangt. Zur Einreise wird ein gültiger Reisepass benötigt sowie eine elektronische Einreiseerlaubnis („Electronic System for Travel Authorization“ - ESTA), in der Regel auch der Nachweis eines Rückflugtickets. Es ist für gewöhnlich nicht möglich, diese 90 Tage Aufenthaltserlaubnis durch die Aus- und Wiedereinreise durch ein anderes Land (z.B. Mexiko oder Kanada) zu verlängern.

Nähere und aktuelle Informationen bietet das Auswärtige Amt.

Klima und Reisezeit

Der Großteil der USA ist durch ein kontinentales Klima geprägt, dies bedeutet im Allgemeinen warme Sommer und kalte Winter. Deshalb ist der Norden der USA eher im Sommer empfehlenswert, der Süden hingegen eher im Frühjahr oder Herbst. Im Winter sind nur Florida und Südkalifornien einigermaßen gut befahrbar.

Weiterhin ist zu beachten, dass in einigen Staaten innerhalb von kurzer Zeit große Temperaturschankungen existieren können. Erwähnenswert sind hier vor allem die Staaten des Mittleren Westens, da diese ohne Gebirge geschützt, Heißfronten vom Golf von Mexiko genauso wie Kaltfronten aus dem Norden ausgesetzt sind.

Einige Rocky-Mountain-Staaten (z.B. Colorado oder Wyoming) haben eine recht hohe Durchschnittshöhe (ca. 2000 m ü. NN) und sind außerdem teilweise von Steppen bedeckt, so dass es tagsüber sehr warm, nachts aber recht kalt werden kann. Der Südosten kann im Sommer recht schwül sein. Der Nordwesten ist die niederschlagreichste Gegend der (Festlands-)USA.

Sicherheit und Verhaltensempfehlungen

Sicherheit ist auch in den USA ein Thema. Zum einen sollte man wie überall auf der Welt in Ballungsgebieten und auf öffentlichen Plätzen stets ein Auge auf sein Fahrrad haben oder es jemandem für kurze Zeit anvertrauen. Im ländlichen Raum muss man sich kaum Sorgen machen. Eine für Europäer meist unterschätzte Gefahr geht von der lokalen Tierwelt aus. Neben Schlangen und Skorpionen in den Wüstengegenden gibt es auch Bären und Elche. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, ein Exemplar dieser Spezies zu Gesicht zu bekommen, aber besonders Bären muss man nicht unbedingt mit dem Geruch des Abendessens anlocken, denn dann kann es wirklich kritisch werden. Pumas (mountain lions) und Wölfe sind zu scheu, als dass man ihnen begegnen würde. In fast allen Gebieten verbreitet sind Kojoten, die ebenfalls ungefährlich sind, aber nachts mitunter ein sehr störendes Geheul ausstoßen. Stinktiere sind ungefährlich, können aber, wenn sie bedroht werden, ein höchst unangenehm und dauerhaft riechendes Sekret auf die Ausrüstung oder den Menschen absondern. Vorsicht auch vor Waschbären (racoons), welche sehr aufdringlich werden können, wenn sie erst einmal gelernt haben, dass in der Nähe von Menschen der eine oder andere Futterbrocken abfällt. Die possierlich aussehenden Tiere plündern dann auch gern mal ohne jede Scheu Provianttaschen. Diese sollten deshalb entweder sicher weggeschlossen oder mittels einer langen Schnur von einem Baum herabgehängend aufbewahrt werden.

Sprache

  • Englisch
  • mit steigender Tendenz vor allem in der Nähe zu Mexiko auch Spanisch

Fahrradinformationen

An das Fahrrad werden keine besonderen Anforderungen gestellt. Gerade wegen des guten Straßenzustands kann problemlos mit einem eher leichten, auf Geschwindigkeit ausgelegten 28"-Rad und schmalen Reifen gefahren werden.

Regeln und Vorschriften

Es gibt keine bundeseinheitliche Straßenverkehrsordnung, jeder Staat hat seine eigene. Einen Einblick in die radfahrrelevanten Vorschriften bietet diese Übersicht.

Versorgungslage für Ersatzteile

Die Ersatzteilversorgung ist zwar besonders in den dünn besiedelten Staaten teilweise schwierig, doch notfalls kann durch Anruf bei z.B. überregionalen Händelern schnell Ersatz per Post bestellt werden. Große Supermärkte (z.B. Walmart) bieten auch eine kleine Auswahl der wichtigsten Fahrradteile an, zwar meist von minderer Qualität, aber auch damit lässt sich zumindest ein Stück weiter fahren.

Transport

Anreise

Von jedem großen deutschen Flughafen gibt es Direktflüge in die USA.

Transport im Land

Zug

Amtrak transportiert auf den meisten ihrer Linien Fahrräder zu günstigen Konditionen. Entweder kann man die Fahrräder unverpackt im Zug mitnehmen (dies ist allerdings nur auf wenigen Linien möglich und erfordert teilweise eine Reservierung, siehe unten) oder man gibt die Räder verpackt als "checked baggage" für 5 Dollar auf. Letzteres ist nur möglich zwischen Stationen, die "checked baggage service" anbieten (diese Informationen finden sich u.a. im Routenplaner). An den dortigen Gepäckschaltern kann man auch für 15 Dollar Pappboxen kaufen, die in der Regel so groß sind, dass man lediglich den Lenker verdrehen muss, um das Fahrrad darin unterzubringen. Zur Gepäckaufgabe sollte man in der Regel mindestens eine Stunde vor Abfahrszeit des Zuges erscheinen.

Ausführliche Informationen zum Fahrradtransport (auf Englisch) finden sich auf dieser Seite.

Allgemein muss darauf hingewiesen werden, dass die Zugverspätungen von teils mehreren Stunden im Fernverkehr eher die Regel als die Ausnahme sind. Eine zeitkritische Reiseplanung (etwa per Zug zum Abflughafen) ist also problematisch.

Flugzeug

Angesichts der Distanzen in den USA ist das Fliegen oft die sinnvollste Reisemöglichkeit. Allerdings haben sich die Transportbedingungen für Fahrräder in den letzten Jahren erheblich verschlechtert. Die meisten US-amerikanischen Fluglinien berechnen inzwischen sehr hohe Gebühren für den Fahrradtransport, was das Fliegen mit Rad oft unökonomisch macht. Die entsprechenden Regeln ändern sich leider sehr häufig. Deshalb ist es sinnvoll, im Voraus direkt mit der entsprechenden Fluggesellschaft Kontakt aufzunehmen.

Bus

Greyhound-Busse verbinden die meisten mittleren und großen Städte in den USA. Sie sind eine relativ konstengünstige Transportmöglichkeit. Die Mitnahme von Fahrrädern ist prinzipiell möglich. Die Fahrräder müssen verpackt sein, wofür Greyhound in manchen Stationen entsprechende Boxen vorhält, worauf man sich aber nicht verlassen kann. Je nach Gewicht und Größe fällt unter Umständen eine Übergepäckgebühr an. Da der Gepäckraum in Bussen begrenzt ist, sollte man rechtzeitig am Abfahrtsort erscheinen und sich in die Schlange stellen. Ansonsten muss man möglicherweise auf den nächsten Bus warten, der unter Umständen erst am nächsten Tag fährt.

Gepäckinformationen von Greyhound

Anhalter

Da allgemein der öffentliche Nahverkehr nur schwach ausgebaut bzw. überhaupt nicht vorhanden ist, muss man sich hin und wieder als Anhalter (hitchhiker) versuchen. In dünn besiedelten Regionen sind die Chancen hierfür recht gut, auch da fast jedes Auto ein Pickup ist und somit über ausreichend Stauraum verfügt. In dichter besiedelten Gegenden haftet Anhaltern allerdings teilweise ein negatives Image (aufgrund von einzelnen Verbrechen) nach. In einigen Gegenden soll das Anhalten verboten sein (z.B. im Umfeld von Gefängnissen).

Straßen

Straßennetz, allgemeine Informationen

Routen und Touren

Adventure Cycling Association

Die Adventure Cycling Association hat eine Reihe von sehr schönen Radfernrouten erstellt. Eine Überblickskarte findet sich hier (pdf-Datei).

  • Adirondack Park Loop: 634 km-Rundkurs im Adirondack State Park in New York
  • Alleghenny Mountains Loop: 638 km-Roundkurs in Virginia und West Virginia. Teilweise auf nicht-asphaltierten Straßen und stillgelegten Bahnlinien
  • Atlantic Coast: 4300 km entlang der Atlantikküste von Bar Harbor in Maine bis nach Key West in Florida
  • Florida Connector: zwei Rundkurse im Süden Floridas, die sich gut für die Wintermonate eignen. 858 km
  • Grand Canyon: Verbindung zwischen der Western Express- und der Southern Tier-Route, die zu den beiden Nationalparks Zion und Grand Canyon führt. 923 km
  • Great Divide: Die "längste nicht-asphaltierte Fahrradroute der Welt" von Antelope Wells in New Mexico bis nach Roosville in Montana (4012 km) bzw. nach Banff in Alberta (4358 km). 60.000 Höhenmeter.
  • Great Parks
    • Great Parks North: Von Jasper in Alberta nach Pueblo in Colorado (ca. 3000 km)
    • Great Parks South: Über 11 Pässe von Steamboat Springs nach Durango in Colorado. Führt über die höchste asphaltierte Straße der USA (3713 m). 1118 km
  • Great Rivers: Nord-Süd-Route im mittleren Westen, von Muscatine in Iowa nach St. Francisville in Louisiana, die viele der Mississippi-Zuflüsse kreuzt, aber selten an Flüssen entlang führt. 2130 km
  • Green Mountains Loop: 605 km-Rundkurs in den Green Mountains von Vermont
  • Lake Erie: Abkürzung für die Verbindung zwischen der Northern Lakes- und der Northern Tier-Route
  • Lewis & Clark: Vom mittleren Westen in Illinois bis zur Pazifik-Küste in Oregon in den Fußstapfen der Lewis-und-Clark-Expedition, 5670 km
  • North Lakes: Flache Route durch Michigan, Indiana und Wisconsin. Kann als nördliche Alternative auf der Northern Tier-Route verwendet werden.
  • Northern Tier: Die nördlichste der drei Routen von Ost- zu Westküste. Parallel zur kanadischen Grenze von Bar Harbor in Maine nach Anacortes in Oregon. 6945 km
  • Pacific Coast Route: Eine der schönsten und bekannesten Radtouren innerhalb der USA, entlang der Pazifikküste auf den Highways 101 und California 1 durch die Bundesstaaten Washington (bzw. Start in Vancouver, British Columbia, Kanada) über Oregon und Kalifornien bis Los Angeles oder San Diego kurz vor der mexikanischen Grenze.
  • Sierra Cascades Route: Nord-Süd-Route von der kanadischen Grenze durch die Cascades und die Sierra Nevada zur Grenze zu Mexiko. 3847 km. Überblickskarte
  • Southern Tier: Die kürzeste und südlichste Verbindung zwischen Ost- und Westküste, die sich am besten zwischen Herbst und Frühjahr fährt. Verbindet auf 4976 Kilometern San Diego in Kalifornien mit St. Augustine in Florida
  • Tidewater Potomac: In Washington DC beginnender 600 km-Rundkurs durch Virginia und Maryland
  • Transamerica: Die älteste und längste der Fahrradrouten zwischen Ost- und Westküste. 6859 Kilometer von Yorktown in Virginia nach Astoria in Oregon.
  • Utah Cliffs Loop: 462 km-Rundkurs in Utah
  • Underground Railroad: Nord-Süd-Route von Owen Sound in Ontario zur Golfküste in Alabama. 3231 km
  • Washington Parks: doppelter Rundkurs im Staat Washington, 1400 km.
  • Western Express: südliche kürzere, aber schwierigere Variante für die Transamerica-Route. Von Pueblo in Colorado nach San Francisco in Kalifornien, 2557 km.

Andere Routen

Gesundheit und Ernährung

Gesundheitsversorgung

Ernährung und Versorgungssituation

In Supermärkten lässt sich oft etwas Geld sparen, indem man vor dem Einkauf eine Kundenkarte (ähnlich wie bei uns die PayBack-Karten) an der Info erwirbt. Die anzugebende Adresse ist ohne Bedeutung. Damit sammelt man keine Punkte, sondern erhält viele Produkte billiger.

Unterkunft

Hotels, Motels

Motels sind aus verschiedenen Gründen zweckmässige Unterkünfte für Radler:

  • Verbreitung: Motels gibts teilweise in kleinsten Ortschaften und manchmal gar an Strassenkreuzungen mitten in der Wüste.
  • Lage: Meist an den Ausfallstrassen der Ortschaften gelegen sind sie bequem erreichbar und leicht zu finden.
  • Bauweise (1. Teil): meist ebenerdig oder mit maximal einem Stockwerk und vom Parkplatz her direkt zugängig. So lässt sich das Fahrrad bequem abstellen oder ins Zimmer nehmen. Zimmer haben eigene Badezimmer, meist mit Bad. Da lässt es sich auch bequem Wäsche waschen.
  • Preis: erschwinglich, besonders wenn man zu zweit reist, denn im Motel bezahlt man pro Zimmer.

Motels haben gelegentlich aber auch ihre Schattenseiten:

  • Bauweise (2. Teil): Die Zimmer sind häufig schlecht gedämmt (Wärme und Schall). Lärmebelästigungen durch Verkehrslärm, laute Klimaanlagen, lärmende bzw. nachtaktive Zimmernachbarn.
  • Sauberkeit: Bei den großen Ketten in der Regel sehr sauber, lässt die Sauberkeit zu wünschen übrig: prüfen, ein anderes Zimmer verfügbar ist oder Nachreinigung verlangen (oder einfach weiter zum nächsten Motel radeln, falls Option vorhanden).
  • Service: Man darf nicht viel erwarten. Motels sind oft "understaffed". Frühstück und andere Mahlzeiten sind meistens im Motel selber nicht erhältlich (aber oft im Fast Food oder der Tankstelle nebendran).

Camping

Private Campings und Camping-Ketten

Es existieren zahlreiche private Campings und Camping-Ketten, wie z.B. KOA, welche leider mehr auf die Bedürfnisse von RVs (Campervans) ausgerichtet sind als auf jene für Radler mit Zelten. Entsprechend gibt's zwar Anschlüsse für Strom, Wasser bis hin zu Kabelfernsehen, aber oft nur Hartplätze, ohne Möglichkeit, Häringe einzuschlagen. Ausserdem bezahlt man oft pro Platz, also genauso viel, ob man nun ein 1-Mann Zelt oder einen Airstream hinstellt. Solche Campings gilt es zu vermeiden.

National Parks mit "Bike & Hike" Sites

Empfehlenswert für Radler sind besonders die "Bike & Hike" Sites in vielen Nationalpark-Campings (designierte Bereiche für Wanderer und Radler). Dort trifft sich seinesgleichen, die Lage ist oft wunderschön und die Preise sind moderat.

State Park Campings

Billiger und noch näher an der Natur sind die oft sehr kleinen und eher spartanischen Campings in den State Parks. Es lohnt sich, dazu detaillierte Karten anzuschauen, in der Umgebung Erkundigungen einzuholen und auch mal einen Umweg in eine 15 Meilen Sackgasse in Kauf zu nehmen. Wer sich darauf einlässt, wird mit nicht alltäglichen Campingerlebnissen fernab der Touristenstöme am Busen der Natur belohnt.

Wildzelten

Wildzelten lässt sich am besten und ruhigsten in den State Forests, wo das Wildzelten offiziell erlaubt ist. Dafür auch detaillierte Karten konsultieren. In ländlichen Gebieten lässt sich nach Rücksprache mit den Besitzern auch meist problemlos auf Privatgrund zelten. Wildzelten in städtischem Gebiet ist aus verschiedenen Gründen (Lärm, Sicherheit, Unverständnis & Misstrauen der Anwohner) nicht empfehlenswert.

Jugendherbergen, Backpackers

Couchsurfing

Weit verbreitet ist in den USA auch Couchsurfing – nach der Anmeldung bei dieser Homepage kann man den gewünschten Ort suchen und schauen ob dort ein anderer Couchsurfer wohnt – empfiehlt sich allerdings schon ein paar Tage im voraus anzufragen. Diese Möglichkeit bietet nicht nur Vorteile nach mehreren Nächten im Zelt und trotzdem einem geringen Reisebudget, sondern vielmehr auch, mal echte Amerikaner kennen zu lernen und mit diesen evt. mal etwas mehr und intensiver über das ein oder andere Thema zu reden – auf der Straße wirst du zwar oft angesprochen werden, allerdings bleibt es eben meist bei diesem Smalltalk. Generell wirst du aber in den USA schneller nicht nur zu einer Dose Bier oder Essen sondern eben auch hin und wieder mal spontan zum Übernachten eingeladen.

Regionen

Viele Radtouristen bevorzugen den Westen der USA gegenüber dem Osten. Der Westen ist im Durchschnitt dünner besiedelt, damit verbunden recht wenig Verkehr. Ebenso liegen hier die meisten großen Naturparadiese, egal ob kühle Rocky Mountains, weite Prärien, Halbwüsten, Sandwüsten, Wälder und die grandiose Pazifikküste. Auch beherbergt die Westküste interessante Städte wie San Francisco, Portland und -- kurz hinter der Grenze in Kanada -- Vancouver. Ein weiterer Vorteil des Westens ist der Anteil an staatlichem Landbesitz. Relevant ist dies vor allem beim Campen. Auf Land im Staatsbesitz ist oft entweder das wilde Campen erlaubt, oder es gibt Campingplätze.

Im Osten locken hingegen die Neuenglandstaaten (vor allem im bekannten Indian Summer), die Atlantikküste, die Appalachen mit dem Blue Ridge Parkway, die großen Seen, Florida oder Städte wie Boston, New York City und Washington DC. Auch bieten sich diese bei weniger Zeit ein, dauert ein Flug von Deutschland in den Osten der USA doch teilweise nur die Hälfte und kostet weniger.

Literatur

Karten

Oft befinden sich an den Grenzen der einzelnen Staaten sogenannte "Welcome-Center", die neben touristischen Informationen auch kostenlose, je nach Gegend ausreichend brauchbare Karten ausgeben. Kostenlose regionale Karten findet man oft "Visitor Centers", die es teilweise auch in kleineren Städten gibt. Im Internet finden sich auf den Seiten der Verkehrbehörden (DOT, Department of Transportation) der einzelnen Staaten ebenfalls oft kostenlose Karten, entweder als PDF oder zur kostenlosen Bestellung (Lieferung in der Regel aber nur in die USA). Diese Karten sind aber in der Regel für Autofahrer und damit nur zur groben Orientierung brauchbar.

Manche Bundesstaaten haben einige wenige Radfernrouten ausgeschildert und bieten meist kostenlose Karten für diese an. Auch diese finden sich in der Regel auf den Seiten der DOTs des jeweiligen Staates (siehe auch Links unten). Ob eine Lieferung ins Ausland möglich ist, ist unklar.

Speziell auf Radfahrer abgestimmte Karten für bestimmte Regionen (analog zu den ADFC-Regionalkarten in Deutschland) gibt es nicht oder nur sehr selten.

Wenn man einer der vielen Routen der Adventure Cycling Association (ACA) folgt, sind deren Karten ideal, da sie sehr detailliert sind und sämtliche für Radreisende relevanten Informationen enthalten. Der Nachteil der Karten ist, dass Sie jeweils nur das direkte Umfeld der Route abbilden. Weicht man von dieser an, benötigt man anderes Kartenmaterial. Die ACA-Karten kann man nur online gedruckt bestellen, ein kostenloser Download der Routen im gpx-Format ist möglich.

GPS

Im Gegensatz zu Deutschland sind von der öffentlichen Hand erstellte Geodaten in den USA gemeinfrei. Eine Konsequenz daraus ist, dass OpenStreetMap für das gesamte Gebiet der USA herunterladbares Kartenmaterial anbietet. Gleichzeitig ist die OpenStreetMap-Community in den USA aber verhältnismäßig klein und die Qualität der Geodaten beschränkt. Zur reinen Navigation auf Straßen ist OpenStreetMap brauchbar, aber darüber hinaus gehende Informationen (etwa Campingplätze, Off-Road-Wege) fehlen für große Teile der USA. Garmin verkauft topografische Karten in den Maßstäben 1:24.000 und 1:100.000, entweder für die gesamten USA oder für einzelne Regionen. Wer allerdings nicht vorhat, das Straßennetz zu verlassen, ist vermutlich mit dem routingfähigen City Navigator NT besser bedient, da dieser auch eine große Anzahl hilfreicher Points of Interest enthält.

Als Quelle für kostenlose GPS-Tracks bieten sich z. B. GPSies (weniger populär als in Deutschland) oder MapMyRide an.

Reiseführer

  • Voelker, Stefan; Wiegers, Raphaela; Carle, Clemens: BikeBuch USA/ Canada. Reise Know-How Verlag 2004. ISBN 3896623893
  • zur ersten Orientierung: USA-Kapitel (ca. 50 Seiten) im Fahrrad-Weltführer von Helmut Herrmann, Reise Know-How 2002, ISBN 3-89662-304-4
  • Cycline Guide San Francisco Bay Trail, Michael Cramer ISBN 978-3850001519
  • Tom Kirkendall, Vicky Spring: Bicycling the Pacific Coast ISBN 0-89886-562-X

Weblinks