Transport von Kindern

Aus Radreise-Wiki


Eigenes Rad

Ab einem gewissen Alter, meist irgendwann in der Grundschulzeit, erfolgt der "Transport" des Kindes natürlich auf seinem eigenen Fahrrad (außer man nennt ein Trets sein eigen). Dies ist grundsätzlich möglich, sobald das Kind die geplante Etappenlänge auch über mehrere Tage konditionell wie auch motiviert bewältigen kann. Das hängt vor allem von den Alltagsgewohnheiten des Kindes (wieviel fährt es täglich, was sind die üblichen Familiengepflogenheiten mit Fahrrad) als auch von der gesamten Planung ab. Regelmäßige Unterbrechungen auf Spielplätzen, an interessanten Orten, zum Eisessen etc. erhöhen die Motivation, noch einen weiteren Abschnitt zu bewältigen. Die alltägliche Fahrradnutzung auch auf längeren Strecken, das Vorbild der Eltern, die Gewöhnung an das Reisen von früher Kindheit an etc. erhöhen sicher die Motivation.

Für ein Kinder-Reiserad gelten vor allem die Vorschriften an ein straßenverkehrstaugliches Fahrrad (Bremsen, Lichtanlage), die vielfach von Kindern begehrten Kinder-Mountainbikes erfüllen diese oftmals nicht. Es sollte mit Schutzblechen und einem Gepäckträger ausgestattet sein, die eigenen (leicht bepackten) Gepäcktaschen sind oftmals wichtig für die Motivation. Die Ausstattung mit einem Trinkflaschenhalter sollte gut überlegt sein, das Trinken während der Fahrt überfordert viele Kinder beim gleichzeitigen Lenken. Besser regelmäßige Trinkpausen machen. Eine Dreigang-Schaltung sollte vorhanden sein, abhängig vom Höhenprofil der geplanten Strecke. Da Kettenschaltungen an Rädern für jüngere Kinder wegen der fehlenden Rücktrittbremse im Allgemeinen nicht empfohlen werden, ist ein anspruchsvolles Terrain mit kleineren Kindern aus diesen Gründen schon nicht zu empfehlen.

Es gibt Kinder, die auf 16 Zoll-Rädern 20 km-Etappen bewältigen, generell sollte ab einem 20 Zoll-Rad eine Radreise (abhängig von den o.g. Faktoren) möglich sein. Bei kleineren Kindern ist die zusätzliche Anschaffung einer Trailer-Stange oder eines Follow-Me zu überlegen, um bei Ermüdung des Kindes dieses mit seinem Rad in Schlepptau zu nehmen.


Follow-Me/ Trailerstange

Zwei Möglichkeiten, das Kind bei Müdigkeit/ Steigungen am Elternrad in Schlepptau zu nehmen. Beide Varianten wirken sich jedoch auf die Beladbarkeit des Elternrades mit Gepäck ungünstig aus.


Laufrad

Eine schöne Möglichkeit, kleinere anhängerfahrende Kinder an das eigene Mit-Fahren zu gewöhnen, ist die Mitnahme eines Laufrades. Das Kind kann auf ruhigen Wegen kleinere Stücke mitfahren, bei Müdigkeit oder Unlust wird dann das Laufrad wieder auf den Anhänger gepackt. Ein Laufrad dabei zu haben empfiehlt sich auch für Campingplätze, wenn man längere Entfernungen vom Zelt zu den Waschräumen hat!

Anhängerlösungen

Kinderanhänger

Trets

Das Trets der Firma Hase Spezialräder ist für den Transport eines Kindes auf einer Radreise ab etwa einer Körpergröße von 1,10 m bis zu 1,50 m geeignet Es bietet Kindern im Vorschul- und Grundschulalter eine gute Möglichkeit, eine Radreise in der ihnen angemessenen Mischung von Aktivität und Ruhepausen mitzuerleben. Das Trets ist ein Liegeradanhänger und wirkt auf den ersten Blick oftmals wie ein Kinder-Rolli – oder wie ein Sulky im Trabrennsport. Das Kind sitzt auf einem Bespannsitz, dessen Neigung man durch den Winkel der Deichsel verringern oder verstärken kann. Es kann mitpedalieren - muss es aber nicht, und es hat eine (etwas schwergängige) 7-Gang-Schaltung zur Verfügung. Durch einen Anschnallgurt ist das Kind gesichert, so dass es auch auf der Fahrt einschlafen kann, allerdings ist dann eine Lösung zur Stütze des Kopfes zu finden (Minimallösung: Nackenhörnchen).

Der Gepäcktransport am Trets erfordert etwas Aufwand, die Rückseite des Trets-Sitzes für die Aufnahme einer ausreichend großen Packtasche vorzubereiten. Das Einhängen einer kleinen Ortlieb-Tasche ist möglich, sie muss allerdings mit einem separaten Spanngurt am Sitz befestigt werden. Das Festbinden eines einfachen Packsacks am Sitz hat den Nachteil, dass der Sack durch die Erschütterung nach unten rutschten kann, schließlich auf dem Zahnkranz aufsitzt und durchgescheuert werden kann. Bei zwei erwachsenen Mitradlern sind die Transportmöglichkeiten vermutlich durch beide Räder gedeckt, so dass hier die Problematik nicht so schwer ins Gewicht fällt. Die kleine Ortliebtasche für Kinderspielzeug etc. ist allerdings schon aus pädagogischen Gründen (für diese Tasche ist das Kind dann auch verantwortlich) sehr sinnvoll.

Das Trets (in der Version von 2004) hat Nachteile: Die notwendigen Pedalhaken, die verhindern, dass die Füße des Kindes auf den Boden fallen können, sind nicht serienmäßig und für die schlechte Qualität der Gummibänder, die den Fuß in den Haken fixieren, teuer. Die Beleuchtung bzw. Ausstattung mit Reflektoren ist unzureichend, hier sind Bastlerfähigkeiten gefragt.

Trotz der Nachteile ist das Trets ein wunderbarer Reiseradanhänger. Das Kind kann mitarbeiten, ausruhen, schlafen, essen während der Fahrt ohne wie bei einem Upright-Trailerbike in Schräglage zu geraten, sich aufrecht halten zu müssen etc. Längere Tagesetappen sind möglich.

Trailerbike

Kindersitz

Links

http://www.hase-spezialraeder.de/des/trets/index.php (Trets)

http://www.zweipluszwei.de/ (Chariot-Anhänger)

http://www.followme-tandem.com/ (Follow-Me-Tandemkupplung)