Packempfehlungen für Familien

Aus Radreise-Wiki

Spielzeug

Je kleiner das Kind, um so wichtiger ist es, das vertraute Spielzeug in kleiner Anzahl mitzunehmen. Besonders wichtig ist das Kuscheltier. Dass das Fliegengitter eines Anhängers während der Fahrt geschlossen sein sollte, versteht sich eigentlich von selbst, schützt aber auch vor Spielzeugverlusten unterwegs. Ansonsten zeigt sich, dass bei Übernachtung auf dem Campingplatz zumindest für Kindern ab Laufalter sich größere Mengen an Spielzeug erübrigen, da ausreichend Naturspielzeug vorhanden ist und i.d.R. auch intensiv genutzt wird.

Sinnvoll sind

  • aufblasbarer Ball
  • Pixibücher (oder die dünnen Lesemaus-Bücher)
  • Kartenspiel, z.B. Uno
  • Siku-Autos
  • kleinere Playmobil-Teile o.ä. (gute Erfahrungen mit dem Fahrradanhänger von Playmobil bei anhängerfahrenden Kindern)
  • kleine Anzahl von Buddelzeug (Joghurt-Eimer sind klein im Packmaß und lassen sich vor der Rückreise entsorgen)

Ansonsten: Kinder selbst aussuchen lassen, Platzkontingent vorgeben. Bei selbstradelnden Kindern z.B. eine kleine Lowridertasche, die dann auch selbst verwaltet werden muss (wenn unterwegs größere Stein- oder Muschelsammlungen mitgenommen werden möchten).

Bei Zugfahrten ist unbedingt daran zu denken, dass alles Spielzeug im Anhänger einen sicheren Platz in einer festverschlossenen Tasche benötigt, da es sonst beim Einladen leicht verloren geht.


Übernachtung

Für kleine Kinder empfiehlt sich in jedem Fall ein eigener Schlafsack, nicht nur bei Zelt- sondern auch bei Hotel- oder Jugendherbergsübernachtungen. Dies erhöht, zusammen mit Kuschelkissen und Kuscheltier die Vertrautheit bei wechselnden Unterkünften. Beim Campingurlaub empfiehlt sich die Anschaffung eines guten Kinderschlafsacks, wobei es je nach Alter des Kinders auch mitwachsende Modelle gibt.

Bei der Isomatte kann für das Kind eine kleinere (kürzere) und auch dünnere Matte verwendet werden. Sinnvoll kann eine Fleecedecke/ Bettlaken sein, die über die Isomatten mehrerer Familienmitglieder gespannt wird und so für ein kuscheliges Lager sorgt, das zum einen nicht auseinanderrutscht, das zum anderen aber auch noch angenehmen Liegekomfort für Kinder bietet, die im Schlaf aus dem Schlafsack klettern. Kinder sollten in der Mitte zwischen den Eltern im Zelt schlafen, bei einem Erwachsenen empfiehlt es sich, für das Kind direkt neben der Isomatte einen Schutzwall aus den Radtaschen zu bauen. Ungeschützte Kinder liegen sonst nachts schnell auf dem kalten Zeltboden und merken es lange nicht!

Kurzfassung

  • Schlafsack, egal ob Hotel oder CP
  • Isomatte, auch kurz (3/4) und dünner
  • Decke oder Bettlaken, sinnvoll aus dünnem Fleece
  • Kuschelkissen, Kuscheltier

Kleidung

Je größer die Kinder, um so sinnvoller ist die Anschaffung guter Draußen-Kleidung, v.a. wenn es auf Camping-Plätze geht oder wildgezeltet wird. Regenhose und -jacke sind obligatorisch, auch ein Multifunktionstuch wie Buff oder HAD ist sehr zu empfehlen. Desweiteren gilt Zwiebelprinzip, wie für die Erwachsenen auch.

Während die Atmungsaktivität von Regenkleidung noch länger kein Thema zu sein braucht, ist die Anschaffung von zumindest einer Garnitur schnelltrocknender Kleidung, sprich Fleece oder andere Funktionskleidung sinnvoll, da sie schnell auszuwaschen und v.a. zu trocknen ist. Gute Outdoorkleidung für Kinder gibt es z.B. inzwischen von Jack Wolfskin oder günstiger auch von Globetrotters Hausmarke Four Season. Mit der wachsenden Nachfrage hat sich auch der Second Hand-Markt vergrößert und ein Blick z.B. auf die Kinderseiten im Kundenforum von Globetrotter kann hier sinnvoll sein.

Wieviel Kleidung mitgenommen wird, hängt neben individueller Verschmutzungsneigung und Sauberkeitsansprüchen der Eltern in erster Linie vom verfügbaren Stauraum ab. Sinnvoll ist es, bei Unterwäsche/ täglicher Wechselkleidung für 3-4 Tage vorzusorgen, bei Kindern, die frisch den Windeln entwachsen sind natürlich mehr. Ein Waschtag ist dementsprechend alle 3-4 Tage anzuraten. Gute Draußenkleidung aus Funktionsfasern hat auch hier den Vorteil, dass sie Schmutz oftmals nicht so sehr anzieht wie z.B. eine Jeans.

Bei Schuhen sind bei kleineren Kindern Gummistiefel oftmals neben Sandalen das Schuhwerk der Wahl. Bei größeren Kindern, die auch längere Strecken laufen, bieten sich dann neben Sandalen eher wasserdichte Halbschuhe oder Wanderstiefel an (je nach Platz in den Packtaschen können auch hier zusätzlich Gummistiefel sinnvoll sein). Auf Campingplätzen sind Badeschuhe sehr hilfreich, da es in den Duschräumen oftmals rutschig ist.

Als Denkanregung eine erprobte Liste:

  • 2 schnelltrocknende Hosen
  • 1-2 Shorts
  • 3-4 T-Shirts
  • 1 Fleecejacke
  • 1 Shirt (Fleece/ BW)
  • 2-3 Unterhemden, geeignet als Sonnentop
  • 4-5 Unterhosen
  • Schlafanzug
  • lange Unterhose/ Leggins, als Ersatz für Schlafanzug oder unter der Regenhose oder oder oder
  • Regenhose und -jacke
  • Sonnenschutz/ Cap
  • Buff o.ä. als Kälteschutz unterm Helm, auch bei kalten Nächten im Zelt als sehr sinnvoll
  • Sandalen
  • Halbschuhe/ Wanderstiefel
  • Gummistiefel nach Bedarf
  • Badeschuhe nach Bedarf

Körperpflege und Gesundheit

Waschsalon

Die Empfehlungen hier sind zuerst einmal auf Campingplatz-Übernachtungen ausgerichtet:

Grundsätzlich sollte man überlegen, wer mit wem üblicherweise in den Waschraum geht, dementsprechend werden die Waschbeutel gepackt. Kindershampoo gibt es in kleinen Abfüllungen und sind für die ganze Familie geeignet. Kleine Zahnpastatuben kann man in der Apotheke erfragen, gibt es auch für Kinderzahncreme. Kindernagelschere geht für alle, hat den Vorteil, dass sie nicht den Waschbeutel beschädigt, da vorne abgerundet. Praktisch für die Zahnbürsten sind die Schutzhüllen nur für den Bürstenkopf, platzsparend.

Sinnvoll kann ein "Klobeutel" sein: Ein Kunststoffbeutel mit Zugband (z.B. einen alten Schlafsackpackbeutel), gefüllt mit Klopapier, Desinfektionsspray, einer Nachfüllpackung feuchtem Klopapier und evtl. einem kleinen Trekkinghandtuch. Dieser lagert immer oben in einer Packtasche und ist so bei jedem Zwischenstopp auf lausigen Toiletten wie unterwegs im Gebüsch zur Hand.

Empfehlenswert ist die Anschaffung von wirklich guten Trekkinghandtüchern. Durch ihre enorme Saugfähigkeit trocknen sie nach dem Duschen auch noch das dritte Kind und sind dennoch einige Stunden später in lauem Lüftchen aufgehängt (u.U. sogar im Zelt) wieder trocken.

Erste Hilfe

Bei einer Radreise, gerade auf dem Campingplatz oder beim Wildzelten, sollte man darauf vorbereitet sein, sich bei kleineren gesundheitlichen Einschränkungen selbst helfen zu können. Der nächste Arzt liegt nicht um die Ecke und nachts packt keiner sein fieberndes Kind in den Radanhänger, um zum nächsten Krankenhaus zu fahren (für echte Notfälle kennt man hoffentlich die Notrufnummer der Region, in der man sich befindet...). Daher sind vertraute Hilfsmittel z.B. gegen Fieber, Ohrenschmerzen etc. unbedingt mitzunehmen, nicht nur im Interesse des Kindes und der Eltern, sondern auch der CP-Nachbarn, die jeden nächtlichen Krankheitsfall natürlich hautnah miterleben...

Daher sollte man sich vorher beim Kinderarzt oder Homoöpathen eine Notfallempfehlung geben bzw. verschreiben lassen. Unbedingt notwendig sind gute Durchfallmedikamente, eine Durchfallerkrankung auf einem Campingplatz ist eine echte Grenzerfahrung, der man so schnell wie möglich etwas entgegen setzen sollte. Schon aus diesem Grund empfiehlt es sich bei Kindern, die der Windelzeit nachts noch nicht allzu lang entwachsen sind, 2-3 Windeln für den Notfall dabei zu haben.

Sinnvoll ist die Anschaffung eines Erste-Hilfe-Paketes aus der Apotheke o.ä., die noch ausreichend Platz für eigene Ergänzungen bietet. Die folgenden Anregungen beruhen lediglich auf Erfahrungswerten als medizinischer Laie und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Schmerz-/Fieberzäpfchen oder ein homöopathisches (Komplex-)Mittel gegen Fieber
  • juckreizstillende Salbe
  • Medikament gegen Brechdurchfall
  • 2-3 Windeln
  • kleine Kinderwärmflasche
  • Schmerzmittel
  • bei Erfahrung mit Homöopathie ist eine sogenannte Reiseapotheke sinnvoll
  • Zeckenzange/ Zeckenkarte


Reinigung

Auf skandinavischen Campingplätzen gehört die Ausstattung mit Waschmaschine, Schleuder und Trockner inzwischen zum Standard, bei der Orientierung an Bett&Bike-Betrieben kann man ebenso von einer guten Wäschereinigungsinfrastruktur ausgehen. Generell empfiehlt es sich, eine Grundaustattung an Kleidung für 3-4 Tage dabei zu haben, dann ist mit Kindern spätestens ein Ruhetag angebracht, der zum Wäschewaschen genutzt werden kann.

Empfehlenswert (wieder an Campingplatz orientiert):

  • Wäscheleine aus leichtem, schnelltrocknenden, nicht ausleierndem Material. Lang genug, der Abstand zwischen zwei Bäumen wenn überhaupt verfügbar kann weit sein.
  • einige Wäscheklammern (es gibt spezielle Reisewäscheklammern, geeignet sind aber auch Kinderspielzeugklammern)
  • Handwaschmittel
  • Maschinenwaschmittel, geeigneterweise als Tabs, die i.d.R. in 2er-Packs erhältlich sind. In Skandinavien auf CP meist nicht notwendig, Waschmittelzufuhr incl. (aber besser vorbereitet sein).

Zum Wäschetrocknen heißt es erfinderisch sein: an Zeltleinen, unter dem Tarp wenn vorhanden, idealerweise auf Leine im Innenzelt, Wäscheleine zwischen Fahrrad und Zelt spannen, im Anhänger - oder im Trockner des gut ausgestatteten Übernachtungsbetriebes...