Kirgistan
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Allgemeine Informationen
Generelle Empfehlungen
Kirgistan (auch Kirgisistan, Kirgisien) ist durch zahlreiche Gebirge geprägt. Radreisen machen deshalb mehr Spaß, wenn man gerne in den Bergen fährt und auch längere Anstiege und schnell wechselndes Wetter ertragen kann.
Bedingt durch die Topographie ist das Straßennetz recht weitmaschig. Viele Täler sind sehr abgelegen und daher nur mühsam zu erreichen. Ein ausreichender Zeitpuffer ist sehr zu empfehlen, da Streckenunterbrechungen immer wieder vorkommen und Alternativen (sofern sie überhaupt existieren) große Umwege erfordern.
Einreisebestimmungen, Dokumente
Für Deutsche (und viele europäische Länder) ist seit Ende Juli 2012 kein Visum mehr erforderlich. Der Aufenthalt ist dann bis maximal 60 Tage möglich, eine polizeiliche Registrierung ist dann nicht erforderlich. Für längere Aufenthalte wird weiterhin ein Visum benötigt, das dann vor Einreise bei einer kirgisischen Botschaft beantragt werden muss.
Für Gebiete nahe der chinesischen Grenze ist weiterhin eine Sondergenehmigung (Propusk) nötig, die am einfachsten über Reiseagenturen in Bishkek oder Karakol eingeholt werden kann. Neben einer Passkopie wird die exakte Route und der Zeitraum des geplanten Aufenthaltes dort benötigt. Die Preise schwankten 2012 zwischen 25 USD und 40 EUR. Zu beachten ist weiterhin, dass für jede Provinz (Oblast) ein gesondertes Propusk beantragt werden muss, was die Kosten erhöht. Die Bearbeitungszeit beträgt bis zu einem Monat. Frühzeitige Erkundigung wird empfohlen. Wenn alles glatt geht kann man sein Propusk zu Beginn der Reise abholen. Es ist zu prüfen, ob die Namen und Reisepassnummern korrekt eingetragen wurden und welche Strecke und welcher Zeitraum konkret bewilligt wurden.
Grenzübergänge
Manche Grenzübergänge sind nur für Kirgisen und deren Nachbarn geöffnet. Hinweise zu den Grenzübergangsstellen für andere Nationalitäten gibt es auf der Homepage der Deutschen Botschaft Bishkek. Sie können alle mit dem Rad passiert werden. Ergänzend dazu folgende Hinweise:
Kasachstan
Der Ozerny Pass südlich von Almaty ist kein offizieller Grenzübergang, eine legale Ein-/Ausreise ist dort nicht möglich.
Der Übergang vom Ostende des Issyk-Kul nach Kegen ist für Ausländer geschlossen.
Usbekistan
Der Grenzverlauf im Ferganabecken ist sehr unübersichtlich und behindert das Vorankommen teilweise erheblich. Es gibt Umleitungsstrecken, die nicht über usbekisches Territorium führen und von Ausländern benutzt werden müssen. Auch manche der usbekischen Landesteile, die komplett von kirgisischem Territorium umschlossen sind (z.B. Shahrimardan) können von Ausländern mit gültigem usbekischem Visum besucht werden.
Tadschikistan
Im Ferganabecken ist die Grenze ähnlich unübersichtlich wie die usbekische. Ganz im Westen ist nur der Übergang Kullundu (südlich von Khojand) für Ausländer göffnet.
China
Durchquert man die kirgisische Grenzregion auf einer der beiden Hauptstrecken zu den Grenzübergängen Irkeshtam oder Torugart ist kein Propusk nötig, wenn man ein gültiges chinesisches Visum im Pass hat. Die chinesische Einreise erfolgt als Fußgänger, das Rad wird als Reisegepäck betrachtet. Man kann daher nicht die Autospuren benutzen, sondern muss das Rad durch das Abfertigungsgebäude schieben.
Klima und Reisezeit
Kirgistan wird von stark kontinentalem Klima geprägt, was sich in heissen Sommern und kalten Wintern äußert. Dies gilt jedoch nur für die tieferen Lagen. Radreisen können in den höheren Lagen nur im Hochsommer mit Genuss durchgeführt werden. Im Frühsommer können Altschneereste das Durchkommen auf Nebenstrecken verhindern während ab Ende Oktober mit dauerhaftem Neuschnee gerechnet werden muss. Zudem ist man außerhalb der Sommersaison (wenn die Jurten der Kirgisen nicht dort sind) sehr einsam auf den weiten Hochländern und kann mit keinerlei Unterstützung oder Hilfe rechnen.
Sicherheit und Verhaltensempfehlungen
Die Kirgisen sind ein sehr gastfreundliches und zurückhaltendes Volk. Zur besseren Verständigung sollte man sich zumindest ein paar Grundkenntnisse der kirgisischen Sprache oder des Russischen aneignen. Außerhalb der dicht besiedelten und intensiv landwirtschaftlich genutzten Tieflandsbereiche (Chui-Oblast, Ferganabecken) kann man fast überall ungestört sein Zelt aufstellen. Ausgesprochene Campingplätze sind selten, wenn dann eher in Verbindung mit einem Gästehaus oder Hotel, wo im Garten gezeltet werden kann.
Abgesehen vom Verkehr auf den Hauptstraßen ist Kirgistan ein recht sicheres Reiseland. Inwiefern Gefahr für Reisende durch terorristische Aktivitäten entlang der tadschikischen Grenze im Oblast Batken besteht sollte aktuell erfragt werden.
Sprache
Kirgisisch ist eine Turksprache und wir mit dem kyrillischen Alphabet geschrieben. Wer ein bisschen Türkisch kann wird vieles wiedererkennen. Die Menschen freuen sich sehr, wenn man versucht in ihrer Muttersprache zu sprechen.
Vor allem in den nördlichen und östliche Landesteilen ist Russisch weit verbreitet, da dort ein relativ grosser russischer Bevölkerungsanteil lebt. Auch die meisten Kirgisen haben zumindest Grundkenntnisse des Russischen und sprechen Ausländer in der Regel in dieser Sprache an.
Zumindest rudimentäre Russisch-Kenntnisse sind erforderlich; andere Fremdsprachen sind kaum verbreitet. Die wenigen Schilder sind in der Regel kyrillisch beschriftet.
Fahrradinformationen
Regeln und Vorschriften
Keine besonderen Verkehrsregeln für Radfahrer. Für Kraftfahrer scheint es auch keine zu geben, sieht man mal vom Recht des Stärkeren ab.
Radfahren ist bei den Einheimischen nicht verbreitet. Es stellt hauptsächlich eine touristische Fortbewegungsart dar.
Versorgungslage für Ersatzteile
Außerhalb von Bishkek findet man so gut wie keine Ersatzteile für moderne Räder. Hinweise zu Radläden in Bishkek gibt es hier.
Transport
Anreise
Fahrrad
Kirgisien wir häufig bei einer Durchquerung von Asien von Fernradlern besucht. Dabei ist darauf zu achten, dass man zur richtigen Jahreszeit dort ist.
Routen dorthin teilen sich grob in drei Stränge auf, die auch miteinander kombiniert werden können:
- nördliche Strecke durch Russland und nördlich am Kaspischen Meer vorbei durch Kasachstan
- mittlere Strecke durch die Türkei, Georgien, Aserbaidschan zum Kaspischen Meer, mit der Fähre nach Turkmenistan und weiter durch Usbekistan
- südliche Strecke durch Türkei, Iran, Turkmenistan und Usbekistan
Eisenbahn
Direkte Bahnverbindung von Moskau Kasanskaja nach Bishkek. Fünf mal pro Woche, Fahrzeit 75 Stunden. Kasachisches Transitvisum nötig.
Flugzeug
Tägliche Verbindungen über Moskau (Aeroflot) und Istanbul (Turkish Airlines) nach Bishkek. Teilweise billigere Möglichkeiten mit ukrainischen Gesellschaften über Kiew. Turkish Airlines fliegt seit Sommer 2012 4 Mal wöchentlich von Istanbul nach Osh.
Transport im Land
Eisenbahn
Die einzige brauchbare Bahnverbindung führt von Bishkek nach Balykchi. Bedienung einmal täglich in beide Richtungen. Fahrradmitnahme (inoffiziell) möglich. Abfahrt in Balykchi um 16:41, Fahrzeit ca. 4 Stunden,Preis ca. 70 Som (2012).
Straße
Der Überlandverkehr findet praktisch ausschließlich auf der Straße statt. Es gibt Verbindungen in die meisten Kleinstädte, in der Regel mit Kleinbussen. Da häufig kein Dachgepäckträger vorhanden ist, kann das Rad nur im Innenraum transportiert werden. Dies macht die Bezahlung der dadurch blockierten Sitzplätze nötig.
Große Busse fahren hauptsächlich zwischen den Provinzhauptstädten und Bishkek, häufig auch über Nacht. Fahrradtransport im Gepäckraum in der Regel problemlos, Bezahlung direkt beim Fahrer. Einstieg unterwegs ist oft schwierig bis unmöglich, da reservierte Plätze verkauft werden und die Busse dann schon am Startpunkt voll belegt sind. Fahrkauf bis zur Abfahrt möglich, evtl. kann es günstiger sein schon ein paar Stunden vorher zu reservieren.
Der gesamte Busverkehr wird an großen Busbahnhöfen (Awtowoksal) abgewickelt, die meist außerhalb des Stadtzentrums liegen.
Taxifahren ist relativ teuer.
Beispiel:
Karakol - Bishkek:
400km, 8 Stunden Fahrzeit, ca. 300 Som plus 100 für das Rad. Nur Nachtverbindungen; tagsüber nur Kleinbusse.
Straßen
Straßennetz, allgemeine Informationen
Das Netz ist in weiten Landesteilen sehr dünn. Der Zustand (auch der Hauptstraßen) ist meist schlecht. Dennoch wird gerast und mit wenig Abstand überholt. Hauptstraßen sollten weitestgehend gemieden werden, außerdem sind die Nebenstrecken meist viel schöner.
Nebenstrecken sind häufig nicht asphaltiert und können sehr steile Abschnitte aufweisen. Der Verkehr ist dort sehr gering bis nicht vorhanden.
Die Ausschliderung ist abseits von Hauptstraßen schlecht oder nicht existent.
Routen und Touren
Nördliche und östliche Landesteile: Bishkek, Issyk Kul
Manas – Bishkek
Die meisten Reiseradler kommen am internationalen Flughafen Manas an. Er liegt gut 30 km nördlich der Hauptstadt Bishkek in der Tiefebene. Die Strecke in die Stadt ist fast komplett vierspurig ausgebaut, kaum zu verfehlen und hat wenig Verkehr. Mit dem Rad sind es 1,5 bis 2 Stunden ins Zentrum.
Bishkek – Suusamyr
Einzelheiten finden sich bei Bishkek - Jalalabad.
Kegeti Pass (3805 m)
Die ruhigste Möglichkeit Bishkek mit dem Rad zu verlassen ist der Kegeti Pass. Er verbindet das Gebirgsvorland von Tokmok mit dem östlichen Karakol Tal. Der Pass selbst ist eine Sackgasse, zudem wurden Teile der Straße durch Erdrutsche blockiert. Ende Juli waren Arbeiten im Gange, die Nordauffahrt soweit auszubessern, dass sie mit Allradfahrzeugen befahren werden kann. Zu der Zeit war die Strecke praktisch verkehrsfrei und konnte zum größten Teil gut mit dem Rad befahren werden. Gelegentliche Flussquerungen im oberen Teil waren unproblematisch. Die Südrampe ist über 600 Höhenmeter kaum mehr existent und hat sich zu einem schmalen Pfad aus losem Geröll verwandelt. Abfahren ist zum größten Teil möglich, teilweise sehr schwierig. Im Aufstieg nur ohne Gepäck! Der Pass ist landschaftlich ausgesprochen schön, man erlebt den Übergang von der heißen zentralasiatischen Steppe durch feucht-grüne Gebirgswälder bis zu den Gletscherlandschaften auf einer sehr kurzen Strecke. Die enorme Höhendifferenz von gut 3000 m ist jedoch auch eine kondtionelle Herausforderung, die nicht jedem zu Beginn einer Radreise schmecken dürfte. Je nach individueller Höhenverträglichkeit sind auch gesundheitliche Fragen zu bedenken. Stimmen die Voraussetzungen, so ist es ein grandioser Einstieg in eine Tour durch das Tien Shan Gebirge!
Sehr empfehlenswert ist auch die Anfahrt von Bishkek Richtung Ala-Medin Canyon und dann über die Dörfer Almaluu und Toguz-Bulak hinüber ins Issyl-Ata Tal. Leider verliert man gut 700 Höhenmeter, bevor der eigentliche Passanstieg beim Dorf Rot-Front beginnt (Abzweigung rechts hinauf nach Birikken, dann immer geradeaus).
Bishkek – Issyk Kul
Dichter Verkehr auf der Hauptstraße A 365 und starke Zersiedlung auf den ersten 80 km bis Kemin machen aus dem Radeln kein Vergnügen. Landschaftlich ist auch nichts geboten, so dass man sich gut überlegen sollte, seine Zeit lieber in lohnenderen Ecken des Landes zu verbringen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Balykchi, Cholpon-Ata oder Karakol zu fahren.
Eine ruhige, aber sehr anspruchsvolle Alternative führt ab Kemin nach Osten in das Tal des Chong-Kemin Flusses und dann über den Kök-Ayryk Pass (3890 m) nach Chetkoysu (Ornok) am Nordufer des Issyk Kul. Vom Chong-Kemin Tal überquert man am Ozerny Pass (3599 m) den Sailisky-Alatau und könnte knapp 3000 Höhenmeter nach Almaty in Kasachstan abfahren. Das ist jedoch wegen des nicht legalen Grenzübertritts an dieser Stelle problematisch, obwohl die Straße für Allradfahrzeuge befahrbar ist. Das größte Problem für Radler dürfte ansonsten die Flussquerung im Kemintal darstellen.
Issyk Kul
Hier finden sich Informationen zum Radeln im Bereich des Issyk Kul selbst sowie den Bereichen östlich davon. Die Strecke A 363 um den Issyk Kul herum ist meist stark befahren und eher langweilig zum Radfahren, da es häufig lange Geraden ohne Seeblick durch flaches Land gibt. Allerdings stellt sie eine der wenigen Möglichkeiten dar, ohne all zu große Höhenunterschiede in Kirgistan zu Radeln. Zwischen Balykchi und Cholpon-Ata ist dichter Verkehr, dann etwas weniger bis Barskoon. Lediglich im Raum Karakol nimmt er wieder stark zu. Der lohnendste und ruhigste Abschnitt liegt am Südufer zwischen Bokonbayevo und Tosor. Unterkunftsmöglichkeiten gibt es in den Orten direkt am See sehr viele.
Nordseite
Das Nordufer bietet neben der Hauptstraße zwei schöne Seitentäler, die sich weit in die Bergkette des Sailiskiy-Alatau hinaufziehen und neben Gebirgswäldern aus Tien-Shan-Fichten mit klaren Bergseen und idyllischen Almlandschaften aufwarten. Von Grigorievka aus kann das Chong-Ak-Suu Tal bis auf eine Höhe von 2400 m befahren werden. Schöne Wanderungen im oberen Teil möglich. In Semenovka zweigt das Kichi-Ak-Suu Tal ab, das über den Kök-Bel Sattel eine Querverbindung zum anderen Tal herstellt, womit sich eine kleine Rundfahrt machen lässt.
Ostseite
Am Ostende des Sees befindet sich eine weite Ebene, die recht dicht besiedelt ist und von kleineren Hügelketten unterbrochen wird. An ihrem südlichen Ende liegt die Provinzhauptstadt Karakol, die das Tor zu den höchsten Gipfeln des Tien-Shan Gebirges und zu unzähligen Trekkinggebieten darstellt. Für den Radler bieten sich Kurzausflüge in die angrenzenden Täler an, die man im Idealfall mit einer Wanderung verbindet. Mit (schlechten) Straßen erschlossen sind die Täler Chong-Kyzyl-Suu, Jeti-Ogüz, Karakol und Arashan. In manchen findet man heiße Quellen und feste Unterkünfte, in allen wunderschöne ursprüngliche Bergwälder und Almwiesen mit Jurten. Ausgezeichnete Auskünfte (in Englisch) zu Unterkunftsmöglichkeiten und Wanderungen erhält man bei der Touristeninformation in Karakol, ebenso wie brauchbare Karten. Leider sind die Kenntnisse der Straßenverhältnisse unzuverlässig. Jedenfalls kann man ab Karakol durch das gleichnamige Tal bis hinter das Ai-Tör Camp und ab Teploklyuchenka durch das Arashan Tal bis zu den heißen Quellen bei Altyn Arashan fahren (18 km ab A 364).
Inylchek
Weiter östlich kann man die Bergkette des Terskey-Alatau überqueren. Dazu folgt man der Hauptstrecke nach Inyltschek zunächst östlich am Fuss der Berge entlang und dann südlich nach Kokkia (2790 m) am Ende das Turgen-Aksu Tales. Hier beginnt der nicht asphaltierte Anstieg zum Chon-Ashu Pass (3822 m). Auf der anderen Seite findet man nach der Abfahrt wieder Teer, der einen zum Fluss Sary-Jaz hinab bringt, wo links eine Schotterstraße nach nach Echkili-Tash abzweigt. Dort hin kommt man auch von Karkara, indem man dem Kokzhar Fluss folgt, der die Grenze mit Kasachstan bildet. Vorsicht: Es gibt hier Abzweigungen, die unmerklich auf kasachisches Gebiet führen können. Daher ist auch ein Propusk für diese Strecke erforderlich. Über einen 3354 m hohen Pass erreicht man schließlich das oberste Sary-Jaz Tal etwa 10 km nordöstlich von Echkili-Tash. Man erreicht das Kokzhar Tal auch von Karakol über Jergalan und zwei kleine Wiesenpässe.
Weiter geht es durch mehrere Schluchten zur ehemaligen Bergbausiedlung Inylchek. Mit Propusk kann man noch 34 Kilometer das Inylchek Tal aufwärts radeln bis zum Camp Ak-Jailoo.
Nach Süden führt die Straße hinter dem Ort Inylchek weiter das Haupttal entlang. Die auf vielen Karten dargestellte Weiterführung der A 364 nach Ak-Shyrak existiert nicht mehr. Ein Durchkommen ist wegen tiefer Flussquerungen kaum möglich. Selbst mit Pferden soll es kaum möglich sein.
Issyk Kul – Naryn
Dolon Ashuu Pass (3038 m)
Hauptstraße von Balykchi über Kochkor nach Naryn. Mittelmäßig befahren, Transitverkehr nach China, schlechter Asphalt mit vielen Schlaglöchern.
Jalpak Bel Pass (3300 m)
Querverbindung über hübsches Almgelände von Sary-Bulak (26 km südlich Kochkor) und der Strecke zum Tosor Pass. Streckeninfo von Janne Corax.
Tong Pass (4024 m)
Verbindet den Ort Tong am Südufer des Issyk Kul mit Dzhilu-Suu an der Tosor Pass Strecke. Straße wird nicht mehr gepflegt. Streckenweise grobes Geröll, im oberen Teil lange Altschneefelder bis spät in den Sommer. Eher für Mountainbike mit wenig Gepäck geeignet.
Tosor Pass (3894 m)
Wunderschöne Direktverbindung vom Issyk Kul nach Naryn. Wird in den letzten Jahren häufig von Radlern befahren. Abzweig von der A 363 direkt westlich der Brücke über den Tosor Bach. Zu Beginn sandig und mühsam zu fahren erreicht man bald eine Schlucht, durch die es gerade hinauf geht. An deren Ende überquert man sofort den Bach nach links (geradeaus geht es über die Sommerweide von Korgondubulak hinüber nach Bokonbayevo) und folgt dem linken Seitental bis zu einem Haus mit Schranke daneben. Hier rechts und wieder zurück ins Haupttal, dem man nun in vielen Kehren aufwärts folgt. Die sandige Straße wird irgendwann von Schotter abgelöst, auf etwa 3000 m Höhe wird sie erstaunlich gut fahrbar. Im letzten Teil durchquert sie Moränengelände im unmittelbaren Gletschervorfeld. Teilweise kurze extreme Steilstücke und grobe Blöcke, aber grandiose Hochgebirgslandschaft, in der man kein Durchkommen mit dem Rad vermuten würde. Im letzten Moment öffnet sich ein Durchschlupf zwischen den Eiswänden, der Pass ist nach 34 km erreicht. Auf der Südseite geht es zunächst ähnlich ungestüm hinab, bald wird die Straße aber besser und zieht sich hoch am Hang entlang das Tal hinab. Kurz nach der Einmündung der alten Tong Passtraße findet man links unten die Gebäude bei der heißen Quelle Dzhilu-Suu (65 km), die man gegen Gebühr benutzen kann. 9 km später mündet links die Straße vom Ara Bel Pass ein. Bei Kilometer 95 erreicht man ein kleines Dorf, wo es links nach Archaly geht. Zum Ara Bel Pass geht es nach 103 km geradeaus weiter, um nach Naryn zu kommen muss man hier spitz links abbiegen. Mehrere kleine Dörfer mit Versorgungsmöglichkeit finden sich nach 120 km. Dann geht es lange durch eine Schlucht, in der man einige Zusatzhöhenmeter macht Eine Schranke markiert das Ende der Schlucht bei Kilometer 147, ab hier kommen in kurzen Abständen wieder Dörfer. Bei Kilometer 182 beginnt endlich wieder Teer und 17 km später erreicht man Naryn.
Ara Bel Pass (3840 m)
Landschaftlich sehr lohnende einsame Verbindung über den Barskoon Pass (3754 m) auf der Kumtor Straße und durch das Burkan Tal zur Tosor Strecke. Ein Bericht dazu ist auf der Seite von Tristan zu finden: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4
Söök (Suek) Pass (4021 m)
Über den Söök Pass erreicht man von der Kumtor Straße das oberste Naryn Tal mit dem Militärposten Kara-Say, von wo die Straße weiter zur Bergbausiedlung Ak-Shyrak führt. Weiterweg nach Inylchek nicht möglich!
Abenteuerlustige können aber versuchen, über das Örtchen Karakol (Abzweig 10 km südlich der Passhöhe, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt) und durch das Tal des Karakol das Hochland nördlich des Kakshaal-Too zuerreichen, von wo eine Straße nach Westen ins Ak-Say Tal führt. Die Schlüsselstelle ist dabei die Durchquerung des Karakol-Flusses, die bei hohem Wasserstand nur mit Pferd möglich ist. Im Karakol Tal gibt es nur Wegspuren, das Rad muss geschoben werden. Eine nicht mehr benutzte Trasse beginnt bei der Einmündung des Dzangy Dzher Flusses. Am östlichen Hang des gleichnamigen Tales gewinnt man Höhe und kann so eine Schlucht problemlos passieren und so den weiten oberen Teil des Tales erreichen. Hier liegt das Jagdlager Dzhangy Dzher (3560 m), das in der Regel bewartet ist. Ab hier ist die Straße wieder besser befahrbar, da sie zur Versorgung des Lagers genutzt wird. Sie führt nach 5 km über einen kleinen Pass mit ca. 3900 m auf weite Flächen mit wunderschönem Blick auf den Grenzkamm und seinen knapp 6000 m hohen vergletscherten Bergen. Nach 3 km mündet man in die Grenzpatrouillenstraße ein, der man nach rechts folgt und 90 km später die die Ak-Say Strecke einmündet. Es ist ein Propusk nötig, der auch genau kontrolliert wird.
Zentralkirgistan: Naryn, Song Kul, Suusamyr
Song Kul
Der See Song Kul liegt auf etwa 3000 m Höhe in einer weiten Wiesenlandschaft und kann nur über Pässe auf mindestens sechs verschiedenen Wegen erreicht werden. Im Bereich des Sees gibt es sehr viele Fahrspuren kreuz und quer über das offene Grasland zwischen den Jurten. Man kann mit dem Rad überall fahren, außer in direkter Nähe zum Wasser, wo es oft sumpfig ist. Eine befestigte Straße gibt es nur auf der Süd- und Ostseite des Sees, wo sich auch vereinzelt touristische Jurtenlager befinden.
- Von Naryn über Jangy-Talap und den Moldo-Ashuu Pass (3202 m)
Hauptstrecke - von Naryn über Ottuk und den Terakej-Torpok Pass (3132 m)
- von Sary-Bulak über den Kalmak-Ashuu Pass (3446 m)
Hauptstrecke - von Kyzart über den Tüz-Ashuu Pass (3246 m)
- von Bagysh über den Chul-Bel Pass (3268 m)
- von Bashkaingdy über den Kara-Keche Pass (3364 m)
Hauptstrecke
Naryn - Torugart
Details zur Hauptstrecke auf der A 365 findet man unter Weiterreise nach China.
Oberes Ak-Sai Tal
Man erreicht den Oberlauf des Ak-Sai entweder vom Gernzposten Torugart oder von At-Bashi bzw. Ak-Muz über den Kynda-Pass (3398 m). Ab Ak-Muz führt die Strecke zunächst genau so langweilig, heiß und gerade durch die Ebene wie die Hauptroute auf der A 365, allerdings auf schlechter Schotterstraße mit starkem Wellblech. Nach ca. 20 km erreicht man die letzte feste Siedlung Bosogo (kein Laden). Nochmal 3 km weiter verlässt die Straße den At-Bashi Fluss und biegt nach Süden in ein Nebental ein, durch das sie mit etlichen Kehren und am Ende steilem Anstieg den knapp 3400 m hohen Kynda-Pass erklimmt. Dort ist ein kleiner Checkpoint, an dem der Propusk verlangt wird. Auf der Südseite geht es ein flaches Wiesental mit vielen Jurten hinab zum eigentlichen Grenzwachposten mit Kaserne, wo das Propusk eingehend geprüft wird. Direkt danach zweigt links eine Straße nach Osten ab, die zum Camp Dzhengy Dzher bzw. letztlich ins Tal des Uzengyu-Kush hinüber führt und damit in ein Gebiet, das vor einigen Jahren von Kirgistan an China abgetreten wurde. Geradeaus geht es weiter über eine flache Kuppe nach Chatyr-Tash und ins ins Ak-Sai Tal. Eine recht baufällige Brücke bringt einen auf das südliche Flussufer, wo es geradewegs nach Osten geht zum Checkpoint Kurumdy. Etwa 5 km vorher zweigt eine Strecke nach Süden ab, die zum Köl-Suu-See und zur Schlucht des Kok-Kiya Flusses führt. 10 km hinter dem Checkpoint kommt Novi-Aksay, eine Ansammlung von ein paar Häusern abseits der Straße. Ab hier wird die Strecke sehr schlecht, da sie nicht mehr unterhalten und den Spuren nach zu urteilen auch nur sporadisch befahren wird. Nach etwa 25 km mündet von Süden (Militärcamp) eine bessere Piste ein (nach Querung des Hauptflusses bei zerstörten Brücken). Bis zur Grenzstation Torugart gibt es keine Jurten, nur Militärposten/Kasernen abseits der Straße und ein paar (leerstehende?) Gebäude in Kök-Aygyr, ca. 25 km vor Torugart. Halbwilde Pferdeherden sind die einzigen Begleiter auf diesem wunderschönen Abschnitt, der allerdings häufig im Flussschotter entlangführt und dadurch nur schwer befahrbar ist. Diese Route ist somit keine Alternative für den Durchgangsverkehr, der sie auch gar nicht benutzt, sondern viel mehr ein eigenes lohnendes Ziel.
Weiterreise nach China
Zwei Grenzübergänge zwischen China und Kirgistan gibt es. Beide sind für Ausländer passierbar, der Torugart allerdings nur mit bürokratischen Hindernissen, die im Vorfeld geklärt werden müssen. Ein gute Übersicht dazu gibt es von uwee im Rad-Forum. Ein paar Ergänzungen dazu:
Irkeshtam
"Der Irkeshtam" (auch Erkeshtam geschrieben) ist kein Pass, sondern der Name des kirgisischen "Grenzortes", der auf etwas 2800 m Höhe im Tal liegt. Die flache Wasserscheide ca. 40 km vorher, die nicht die Grenze bildet, heisst Taun-Murun und ist um 3550 m hoch.
Das wunderbare Panorama rechter Hand (auf der Fahrt von Sary Tash dorthin) wird von der Kette des Trans-Alai gebildet, der im Pik Lenin (SW von Sary Tash) mit 7134 m kulminiert. Man fährt direkt am Fuße des Kurumdy (6614 m) vorbei.
Geldwechsel war 2007 auf kirgisischer Seite kein Problem, auf chinesischer Seite gibt es keine Bank. Wechsel inoffiziell bei den Händlern möglich.
Torugart Pass
Die Strecke fällt nach dem ersten Anstieg (hinter Naryn) bis zur Brücke bei At Bashi wieder auf 2000 m Höhe ab. Dort erst beginnt die zähe Steigung auf einer scheinbar endlosen, ermüdenden Geraden, die im letzten Drittel deutlich steiler ist als 2%.
Am Checkpoint kann man sich nicht darauf verlassen, dass man ohne Propusk oder chinesisches Visum durchgelassen wird. Man kann also Pech haben, wenn man nur zum Chatyr Kul will und nicht gut genug Russisch kann, um die Situation zu erklären.
Der berüchtigte Westwind ist keineswegs so konstant wie häufig geschrieben wird sondern tritt eher nachmittags auf. Berücksicht man das, kann man vom Checkpoint bis zum letzten "Pass" vor dem See recht entspannt radeln. Auch steigt dort die Gewitterwahrscheinlichkeit nachmittags stark an, wenn die feucht-warme Luft aus dem Fergana- und Tarimbecken oben ankommt.
Bishkek - Jalalabad, M 41
-fehlt-
Osh - Naryn
Routenliste von Janne Corax.
Ferganabecken
Durch die aktuelle Grenzsituation wurden die Straßenverbindungen teilweise sehr unglücklich zwischen Usbekistan und Kirgistan geteilt, so dass Fahrten im kirgisischen Teil des Ferganabeckens recht mühsam sein können.Immer wieder müssen usbekische Siedlungen umfahren werden. Für Ausländer sind zudem nur wenige Grenzübergänge geöffnet, so dass man auch mit einem gültigen usbekischen Visum nicht problemlos hin und her wechseln kann.
Osh ist die zweitgrößte Stadt Kirgistans und bildet das Zentrum des südlichen Landesteils.
Alai-Tal
Das Alai-Tal bildet wird von einem weiten trockenen Längstal gebildet, das vom Kyzyl-Suu in westlicher Richtung durchflossen wird. Es steigt von der tadschikischen Grenze bei Karamyk (2300 m) über Sary-Tash (3150 m) zum Taun-Murun Pass (3526 m) an und ist etwa 150 km lang.
Drei Grenzübergänge führen in die Nachbarländer:
Entlang des Tals nach Westen (Tadschikistan), über den Kyzyl-Art Pass (4336 m) auf das Hochland des Pamir (Tadschikistan) und bei Irkeshtam nach Osten (China).
Anfahrt vom Ferganabecken
Mit dem Rest von Kirgistan ist die Gegend in erster Linie durch die M 41 von Osh über den Taldyk Pass (3589 m) verbunden (180 km bis Sary-Tash). Diese Strecke wurde im Sommer 2012 ausgebaut und sollte in nächster Zukunft einen ausgezeichneten neuen Asphaltbelag haben, ebenso wie das bereits fertige Stück zwischen Sary-Tash und der chinesischen Grenze.
Es bestehen noch zwei weitere (nicht selbst getestete) Möglichkeiten, die Gebirgskette zwischen Ferganabecken und Alai-Tal zu überqueren. Beide wurden von Kriegsgefangenen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut und werden heute nicht mehr unterhalten. Sie sind sehr abgelegen. Vorher Erkundigungen über die aktuelle Sicherheitslage einholen! Die westliche Möglichkeit führt von Khamzaabad (Shahrimardan, usbekische Exklave) über den Kara-Kazyk Pass (4440 m) nach Daroot-Korgon. Die östlichere beginnt in Papan, steigt an zum Dzhiptik Pass (4186 m) und endet in Sary-Mogol.
Weiterreise auf dem Pamirhighway
Der Pamir-Highway beginnt in Sary-Tash und schwingt sich in einem großen Bogen über das Hochland nach Khorog. Nur der erste Passanstieg liegt auf kirgisischem Territorium. Die Abzweigung von der Talstraße ist 3 km südwestlich von Sary-Tash, der kirgisiche Grenzposten Bor-Daba (3530 m) wird nach insgesamt 25 km erreicht. Danach beginnt der Anstieg zum Kyzyl-Art Pass, der teilweise recht steil ist. Der tadschikische Grenzposten liegt auf 4250 m Höhe etwa 1,5 km hinter der Passhöhe. Es ist ein tadschikisches Visum und ein Permit für das Gorno-Badachschan-Gebiet von den tadschikischen Behörden notwendig; letzteres kann evtl. in Murghab nachträglich beantragt werden. Dazu gibt es aber widersprüchliche Aussagen.
Weiterreise nach China
Einzelheiten dazu gibt es im Kapitel Weiterreise nach China