Bremse: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bremsen auf Asphalt'''
'''Bremsen auf Asphalt'''


Auf gut haftendem Untergrund (Asphalt, Beton) kann die größte Bremswirkung erzielt werden, wenn man nur mit der Vorderradbremse so stark abbremst, dass das Hinterrad sich hebt, bzw. kurz davor ist. Dass man die vordere Bremse nicht bis zum Bremsüberschlag anzieht und bei zu schnell steigendem Hinterrad wieder lockert, sollte man üben.
Auf gut haftendem Untergrund (Asphalt, Beton) kann die größte Bremswirkung erzielt werden, wenn man nur mit der Vorderradbremse bremst. Dass man die vordere Bremse nicht bis zum Bremsüberschlag anzieht und bei zu schnell steigendem Hinterrad wieder lockert, sollte man üben.
[http://www.sheldonbrown.com/german/brakturn.html#frontuse].  
[http://www.sheldonbrown.com/german/brakturn.html#frontuse].  
 
Für den Anfänger empfiehlt es sich, wie von Sheldon beschrieben, sich an diesen Punkt langsam ranzutasten. Also langsam immer stärkere Bremsübungen machen, bis man den Punkt des abhebenden Hinterrades erreicht hat.
Je stärker man die maximale Bremsverzögerung überschreitet, desto schneller hebt sich der Hinterbau. Übungziel von Notbremsübungen muss also sein, die Bremsung so zu dosieren, dass man mit einem nur sehr langsam steigenden Hinterrad bremst. Für den Anfänger empfiehlt es sich, wie von Sheldon beschrieben, sich an diesen Punkt langsam ranzutasten. Also langsam immer stärkere Bremsübungen machen, bis man den Punkt des abhebenden Hinterrades erreicht hat.


Auf gut haftendem Untergrund kann man so große Bremswirkung erzielen, weshalb hohe Geschwindigkeiten möglich sind und Dauerbremsen vermieden werden kann. Durch das Verlagern des Körper nach hinten lässt sich die maximale Verzögerung vergrößern.
Auf gut haftendem Untergrund kann man so große Bremswirkung erzielen, weshalb hohe Geschwindigkeiten möglich sind und Dauerbremsen vermieden werden kann. Durch das Verlagern des Körper nach hinten lässt sich die maximale Verzögerung vergrößern.
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Auf rutschigen Untergründen birgt eine Bremsung mit der Vorderradbremse die Gefahr des wegrutschenden Rads. Aus diesem Grund empfiehlt sich der Gebrauch der Hinterradbremse und eine extrem vorsichtige Handhabung der Vorderradbremse.
Auf rutschigen Untergründen birgt eine Bremsung mit der Vorderradbremse die Gefahr des wegrutschenden Rads. Aus diesem Grund empfiehlt sich der Gebrauch der Hinterradbremse und eine extrem vorsichtige Handhabung der Vorderradbremse.
Falls Dauerbremsen nötig sein sollte, muss auf Überhitzung geachtet werden. (siehe jeweiliger Bremsentyp)
Falls Dauerbremsen nötig sein sollte, muss auf Überhitzung geachtet werden. (siehe jeweiliger Bremsentyp)
'''Notbremsungen'''
Bei Notbremsungen erreicht man den kürzesten Bremsweg, wenn man das Steigen des Hinterrads mitnutzt. Ähnlich einem Fahrsicherheitstraining sind Notbremsübungen anzuraten, auch um die Gefahr einer Schrecküberbremsung zu verringern. Moderne Bremsen können einen auch mit Gepäck über den Lenker werfen. Deshalb sollte man mit der VR-Bremse üben, um nicht ungeübt ohne trainierte Reflexe in eine Notbremssituation zu kommen und dann von der Kraft der VR-Bremse überrascht zu werden.
Für den Geübten heisst das, dass man die Bremsverzögerung bei der das HR steigt, eine kurze Zeit überschreiten sollte, aber nur sehr wenig, damit das Hinterrad langsam steigt, und dann wenn das HR in der Luft ist, die Bremse etwas öffnet und die Bremsverzögerung reduziert, so dass das Hinterrad weder Höhe gewinnt und verliert. Man bremst bis zum Stillstand, oder Zusammentreffen mit dem Unfallgegner mit dem Hinterrad in der Luft. Das Steigen muss beendet werden, bevor der Schwerpunkt oberhalb des VR ist.


== Links ==
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Aktuelle Version vom 1. Oktober 2010, 08:40 Uhr

Mit der Bremse kann man die Geschwindigkeit des Fahrrades bis zum Stillstand verringern.

Arten

Folgende Bremsenarten sind gebräuchlich:

An alten Fahrrädern finden sich auch Stempelbremsen, die aber für Reiseräder wegen der ungenügenden Verzögerungswirkung und des hohen Reifenverschleißes ungeeignet sind.

Allgemeine Betrachtung zum Bremsen

Den unterschiedlichen Bremsenarten ist gemein, dass sie die Bremswirkung an den Laufrädern entfalten. Zur Betätigung der Bremse ist eine ausreichend große Handkraft (bei Rücktritt Fußkraft) nötig, die je nach Bauart unterschiedlich sein kann.

Die maximale Bremswirkung des Fahrrades erzielt man, kurz bevor das Hinterrad steigt. Jede Bremse, die das Hinterrad steigen lässt, bremst also schon maximal, und eine stärkere Bremse würde keinen Gewinn an Bremsweg bedeuten.

Die Lage des Schwerpunkts in Relation zum Vorderrad-Aufstandspunkt entscheidet, wie stark man bremsen kann, bevor das Hinterrad steigt. Je niedriger und weiter hinten der Schwerpunkt in Relation zum Vorderrad-Aufstandspunkt desto stärker kann man bremsen.

Überschreitet man die maximale Bremsverzögerung, steigt das Hinterrad unkontrolliert zu schnell, so dass man nach vorne vom Fahrrad geworfen wird.

Auf nichtasphaltierten Untergründen oder stark verschmutzten Straßen wird die Bremsverzögerung jedoch meist von der Haftung des Vorderreifens begrenzt. Reicht diese Haftung nicht aus, wird das Hinterrad nicht steigen, sondern das Vorderrad blockieren und durchrutschen.

Bremsen bieten zweierlei Verbesserungswege. Wenn eine Vorderradbremse das Hinterrad nicht zum Steigen bringt, z.B. bei starker Zuladung, erreicht man nicht die maximal mögliche Bremsverzögerung des Rads. Eine stärkere Bremse, die das Hinterrad zum Steigen bringt, bietet hier einen Sicherheitsgewinn in Form eines kürzeren Bremswegs.

Wenn eine ältere Bremse das Hinterrad zum Steigen bringt, erreicht man zwar den kürzestmöglichen Bremsweg, aber eine neuere Bremse kann für die gleiche Bremsleistung niedrigere Handkräfte erfordern. Hier liegt der Vorteil in der geringeren Beanspruchung der Muskulatur.

Wie Bremsen?

Bremsen auf Asphalt

Auf gut haftendem Untergrund (Asphalt, Beton) kann die größte Bremswirkung erzielt werden, wenn man nur mit der Vorderradbremse bremst. Dass man die vordere Bremse nicht bis zum Bremsüberschlag anzieht und bei zu schnell steigendem Hinterrad wieder lockert, sollte man üben. [1]. Für den Anfänger empfiehlt es sich, wie von Sheldon beschrieben, sich an diesen Punkt langsam ranzutasten. Also langsam immer stärkere Bremsübungen machen, bis man den Punkt des abhebenden Hinterrades erreicht hat.

Auf gut haftendem Untergrund kann man so große Bremswirkung erzielen, weshalb hohe Geschwindigkeiten möglich sind und Dauerbremsen vermieden werden kann. Durch das Verlagern des Körper nach hinten lässt sich die maximale Verzögerung vergrößern.

Bremst man mit der Vorderradbremse scharf, wird das Hinterrad komplett oder teilweise entlastet. Das entlastete Hinterrad wird schon bei geringer Betätigung seiner Bremse die Haftung verlieren und durchrutschen. Ein so blockierendes Hinterrad verliert seine Spurführungseigenschaften. Aus diesem Grund muss gerade bei Kurven davor gewarnt werden, die Hinterradbremse instinktiv mitzunutzen.


Bremsen auf rutschigem oder rolligem Untergrund

Auf rutschigen Untergründen birgt eine Bremsung mit der Vorderradbremse die Gefahr des wegrutschenden Rads. Aus diesem Grund empfiehlt sich der Gebrauch der Hinterradbremse und eine extrem vorsichtige Handhabung der Vorderradbremse. Falls Dauerbremsen nötig sein sollte, muss auf Überhitzung geachtet werden. (siehe jeweiliger Bremsentyp)

Notbremsungen

Bei Notbremsungen erreicht man den kürzesten Bremsweg, wenn man das Steigen des Hinterrads mitnutzt. Ähnlich einem Fahrsicherheitstraining sind Notbremsübungen anzuraten, auch um die Gefahr einer Schrecküberbremsung zu verringern. Moderne Bremsen können einen auch mit Gepäck über den Lenker werfen. Deshalb sollte man mit der VR-Bremse üben, um nicht ungeübt ohne trainierte Reflexe in eine Notbremssituation zu kommen und dann von der Kraft der VR-Bremse überrascht zu werden.

Für den Geübten heisst das, dass man die Bremsverzögerung bei der das HR steigt, eine kurze Zeit überschreiten sollte, aber nur sehr wenig, damit das Hinterrad langsam steigt, und dann wenn das HR in der Luft ist, die Bremse etwas öffnet und die Bremsverzögerung reduziert, so dass das Hinterrad weder Höhe gewinnt und verliert. Man bremst bis zum Stillstand, oder Zusammentreffen mit dem Unfallgegner mit dem Hinterrad in der Luft. Das Steigen muss beendet werden, bevor der Schwerpunkt oberhalb des VR ist.

Links

[1]http://www.sheldonbrown.com/german/brakturn.html#frontuse