Felgenbremse

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Begriff

Funktionsprinzip

Felgenbremsen sind alle Bremsen die ihren Bremsklotz an die Felge pressen.

Vor- und Nachteile

Vorteile

Vorteile können recht unterschiedlich je nach Felgenbremsmodell und der Vergleichsbremse sein. Am ehesten kann man als generellen Vorteil noch die Einfachheit des Bremssystems betrachten. Diese Einfachheit ergibt sich daraus, das als Gegenstück zur Bremsbacke die Felge genutzt wird, die meist nicht als zur Bremse gehörig betrachtet wird.

Nachteile

Genereller Nachteil aller Felgenbremse ist die aus der Mitnutzung der Felge als Bremsbestandteil enstehenden Probleme:

  • Das Problem der Felgenerhitzung, wodurch der Schlauch platzen kann. Felgenüberhitzung
  • Das Problem des Felgenabriebes wodurch die Felge als tragendes Bauteil kontinuierlich an Stabilität verliert und bis hin zum Felgenbruch durchgeschliffen werden kann, sofern man sie nicht rechtzeitig austauscht.
  • schwarzer Felgenabrieb führt zu Verschmutzungen bei Regenfahrten

Rennbremsen

Cantileverbremsen

Klassische Cantilever-Bremse

Cantilever ist der englische Begriff für einen einseitig aufgehängten Ausleger oder Hebel [1] dementsprechend sind die Bremshebel dieser Felgenbremsen jeweils am unteren Ende an einem Lötpunkt an einer Gabelscheide aufgehängt. Alle Bremsen, die auf den quasi-standardisierten Cantilever-Sockeln angebracht sind, bezeichnet man als Cantilever-Bremsen, wobei man insbesondere zwischen der klassischen Cantilever- (Mittelzug) und der V-Bremse (Seitenzug) unterscheidet.

  • „klassische Cantilever-Bauart“: Sie kam mit den Mountainbike auf, weil herkömmliche Bremsen nicht genügend Bremskraft boten; später auch bei preiswerten Rädern weit verbreitet, steht dieser Typ mittlerweile aber in der Popularität hinter der V-Brake zurück
Pedersen-Bremse
  • Pedersen, auch bekannt als Self-Energizing Cantilever: Von Scott Pedersen als besonders kraftvolle Cantilever-Bremse für Tandems entwickelt, später auch von Suntour gebaut, war ihre Bremskraft offenbar zu brachial. In der Folge führten Produktklagen in den USA dazu, dass dieser Bremsentyp völlig vom Markt verschwand.
V-Brake
  • V-Brake/V-Bremse: Markenname von Shimano für eine Cantilever-Bremse mit seitlich herausgeführtem in einem Rohrwinkel geführten Seilzug, die unter anderem Namen von verschiedenen Herstellern angeboten wird; der Name spielt entweder auf die frühere U-Brake oder auf die zueinandergeneigte Stellung der Cantilever-Bremshebel an. Vorteil ist hier, dass die Seilkraft nahezu senkrecht auf den Bremsarm wirkt und somit eine höhere Normalkraft in den Backen erreicht wird als bei der klassischen Cantileverbremse wo das Seilzugdreieck die Seilkräfte unter 45° auf den Bremsarm wirken lässt, was die Normalkraft in den Backen reduziert.
  • Mini V-Brake: wie V-Brake, aber mit kürzerem Hebelarm. Der Druckpunkt kann mit Rennradbremshebeln hergestellt werden
  • hydraulische Felgenbremsen

Gegenwärtig (2008) sind V-Brakes die populärste Bremsenform am Markt.

Nachteile

Der Nachteil älterer Cantileverbremsen ist die komplizierte Montage und Einstellung der Bremsbeläge. Bei sehr billigen Systemen kommt hinzu, dass die Bremse aufgrund fehlender Einstellmöglichkeit für die Federspannung oft permanent an einer Seite der Felge schleift. Um das zu vermeiden, muss man die Bremse sehr locker einstellen, sodass keine starke Bremswirkung möglich ist.

Liegt der Angriffspunkt des Seilzuges an der Bremse (wie z.B. beim V-Brake) höher als das Winkelrohr / der Seilzug selber, so kann Feuchtigkeit in die Seilzugführung gelangen und bei Frost den Seilzug blockieren und die Bremse außer Kraft setzen.

hydraulische Felgenbremsen

Funktionsprinzip

Hier erfolgt die Kraftübertragung durch eine Flüssigkeit (Öl). Bremshebel und Bremskolben sind durch eine Hydraulikleitung verbunden, über welche die Kraft vom Geberkolben am Bremshebel zum Nehmerkolben an der Bremse selbst übertragen wird.

Vor- und Nachteile gegenüber Seilzug

Vorteile

  • keine Seilreibung: Deshalb kann man Hydraulikleitungen beliebig verlegen ohne das die Kraftübertragung leidet
  • Extrem Wartungsarm: Schmutz kann nicht in die Hydraulikleitungen eindringen, weshalb (außer im Schadensfall) über Jahre gleichbleibende Kraftübertragung ohne Wartung möglich ist.
  • kein Einfrieren im Winter: Da in das System kein Wasser und keine Feuchtigkeit eindringen kann, frieren Hydraulikleitungen nicht ein.

Nachteile

  • teurer in der Anschaffung und bei Reparatur
  • Reparaturmöglichkeiten: Im Schadensfall benötigt man zur Reparatur meist Spezialteile (Dichtungen, Leitungen, Hydrauliköl) und die Reparatur ist komplexer. Außerhalb der Verbreitungsgebiete von Hydraulikbremsen sind keine Ersatzteile erhältlich.
  • meist höheres Gewicht (Ausnahme: Magura HS 33 Firm Tech)
  • Teilweise kann es durch den systembedingten ungleichmäßigen Bremsbackenabstand zum einseitigen Schleifen kommen.

Tipp

Mit einem Servicekit des Herstellers hat man die entsprechenden Ersatzteile und kann Reparaturen selbst durchführen. Für extreme Einsätze gibt es mit Metallgewebe geschützte Leitungen.

aktuelle Modelle

Magura HS 33

Magura HS 33 Firm Tech

Magura HS 11


am Gebrauchtmarkt erhältliche Modelle

Magura HS 66