Kette: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. September 2011, 17:02 Uhr

Vergleich Motorrad- und Fahrradkette

Die Kette ist ein mehrgliedriges Metallband, das zur Übertragung von Antriebskräften genutzt wird, bei Rücktrittbremsen auch zur Übertragung von Bremskräften und bei Kettenschaltungen zur Durchführung von Gangwechseln.


Unterscheidung nach Schaltungsart

Ketten für Kettenschaltungen benötigen für die Verschwenkung beim Gangwechsel eine seitliche Flexibilität. Je mehr Ritzel vorhanden sind, desto schmaler muss die Kette sein. Man unterscheidet Ketten für 7-fach-, 8-fach-, 9-fach- und 10-fach-Schaltungen, sowie Ketten für Nabenschaltungen.

Generell können Ketten, die für mehr Ritzel ausgelegt sind, auch bei Schaltungen mit weniger Ritzeln genutzt werden, nicht aber umgekehrt (z.B. kann man eine 9-fach-Kette auch auf einem 7er Ritzelpaket problemlos fahren). Für Nabenschaltungen können alle Ketten genutzt werden, jedoch können auch schmale Nabenschaltungsketten nicht sinnvoll auf Kettenschaltungen betrieben werden, da sie nicht die seitliche Flexibilität besitzen.

Unterscheidung nach Material

  • vernickelter Stahl
  • Edelstahl

Edelstahlketten haben gegenüber den üblichen vernickelten Stahlketten den Vorteil, dass sie meist nichtrostend angeboten werden. Dem gegenüber steht ein wesentlich höherer Preis (3- bis 4-fach so teuer) sowie ein höherer Verschleiß.

Verschleißmessung

Durch Verschleiß längt sich die Kette. Diese Längung kann man messen und so den Verschleiß feststellen. Verschlissene Ketten passen nicht mehr richtig auf Ritzel und Zahnkränze, wodurch auch dort der Verschleiß zunimmt.

Innenmessung

Messschieber auf 119 Milimeter stellen, zwischen die Kettenglieder führen, danach bis zum Anschlag auseinanderschieben. Eine neue Kette hat einen Messwert von 119,5 mm. Ab 120,5 mm ist sie verschlissen, so dass sie ersetzt werden sollte.

Diese Innenverschleißmessung wird nach dem gleichen Prinzip durch Verschleißlehren wie dem Rohloff-Caliber durchgeführt.

Kritik: Die Innenverschleißlehren messen den Rollenverschleiß mit. Dieser verändert die Kettenteilung jedoch nicht. Nur eine geänderte Kettenteilung führt zum Verschleiß der Ritzel und Kettenblätter.

Verschleißen die Rollen stärker als vom Hersteller der Kettenmesslehre angenommen, wird der Kettenverschleiß zu hoch angezeigt. Verschleißen die Rollen der eigenen Kette langsamer, als dies der Hersteller der Verschleißlehre annimmt, zeigt die Lehre den Verschleiß zu gering an.

Dadurch ist diese Art der Verschleißmessung wesentlich weniger aussagekräftig und zuverlässig, als die wie folgt beschriebene Außenmessung.

Außenmessung

Methode nach Arno Welzel, bzw. Sheldon Brown [1]. Man misst den Abstand der Kettenbolzen (Niete) nach 10 Kettengliedern.

127 mm (5 Zoll) ist das Normmaß unverschlissener Ketten über 10 Kettenglieder. Bei 128 mm über 10 Glieder hat sie eine Längung von ca. 0,8%. Bei Aluminiumritzeln sollte man jetzt tauschen. Bei Stahlritzeln reicht die 1% Verschleißmarke, also ca. 128,3 mm.

Mit einem langen Messschieber und der Messung über 20 Kettenglieder wird es einfacher. Grundlänge hier 254 mm (10 Zoll), 0,8% bei 256 mm, 1% bei 256,5 mm.

Vergleichsmessung

Diese Methode ist in Verbindung mit Kettenschlössern praktikabel.

Man nimmt die gebrauchte Kette vom Fahrrad und hängt sie neben eine neue Kette. Am oberen Ende sollten die Ketten mit ihrem Bolzen auf gleicher Höhe sein. Nach wenigen Gliedern wird der Bolzen der verschlissenen Kette schon etwas niedriger hängen als der Bolzen der unverschlissenen Kette. Jetzt zählt man die Anzahl der Kettenglieder, bis die Bolzen wieder auf gleicher Höhe sind.

Eine 1% verschlissene Kette ist beim 100. Kettenglied mit dem Bolzen auf gleicher Höhe, wie der Bolzen des 101. Glieds der neuen Kette.

Nebeneinanderhängend kann man so den Verschleiß per Augenmaß und Abzählen der Kettenglieder bestimmen.

Qualität und Lebensdauer

Neben dem Anschaffungspreis ist die Lebensdauer ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf einer Kette.

Die Lebensdauer einer Kette wird von mehreren Faktoren beeinflusst: dem Verschmutzungsgrad, der Kettenqualität (Material), der Kraft mit der die Kette belastet wurde, und in Maßen vom Schaltverhalten.

Die Längung der Kette findet in den Gelenken statt, indem die Bolzen in den Gelenken durch die Biegung der Kette abgeschliffen werden.

Für eine 9-fache Kette wurde ein Verschleißtest durchgeführt. Dabei wurden mehrere Ketten gefahren, und versucht, vergleichbare Bedingungen herzustellen. Die Versuchssieger waren hierbei die Campa C9 und die Rohloff SLT99. Die Ergebnisse dieses Versuches kann man nur als Anhaltspunkt sehen, da vergleichbare Bedingungen für die jeweiligen Ketten nicht gewährleistet werden konnten.


Hersteller

Rohloff
Shimano
Wippermann
Sram
KMC

Siehe auch

Kettenpflege