Schweden: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Campingplätze ===  
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[[Bild:Campingplatz Grebbestad.jpg|thumb|2-Personen-Hütte|250px]]
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Wer nicht wildcampen möchte oder kann, findet eine große Auswahl an Campingplätzen, die in den stärker touristischen Gebieten wie der Süd- oder Westküste natürlich dichter liegen, als in Nordschweden. Viele Campingplätze stehen im offiziellen Verzeichnis [http://www.camping.se/ camping.se], weitere im bekannten Verzeichnis [http://www.archiescampings.eu/dui1/ Archiescampings.eu]. Auf den Erwerb der "Campingkarte" mit Jahresbeitrag (140 SEK) wird Wert gelegt. Die Karte kann auf jedem schwedischen Campingplatz erworben werden, sobald das nötig ist. Bei der Planung ist zu beachten, dass jeder Platz eigene Öffnungszeiten hat und viele nur in der Saison, manche nur ab Mittsommer öffnen. Auf einigen Campingplätzen gibt es keine Standplätze für Zelte, da diese nur für die in Schweden beliebten Wohnmobile und Wohnwagen (Husvagnar) ausgerichtet sind. Andere Plätze haben für Zelte nur eine geringe Fläche reserviert. Radtouristen mit Zelt kommen ohne Voranmeldung unter und zahlen auch bei hohem Standard des Campingplatzes meist einen günstigen Preis. Überfüllte Campingplätze sind am Mittsommerwochenende und im Juli auf den Ostseeinseln Öland und Gotland möglich.  
Wer nicht wildcampen möchte oder kann, findet eine große Auswahl an Campingplätzen, die in den stärker touristischen Gebieten wie der Süd- oder Westküste natürlich dichter liegen, als in Nordschweden. Viele Campingplätze stehen im offiziellen Verzeichnis [http://www.camping.se/ camping.se], weitere im bekannten Verzeichnis [http://www.archiescampings.eu/dui1/ Archiescampings.eu]. Auf den Erwerb der "Campingkarte" mit Jahresbeitrag (140 SEK) wird Wert gelegt. Die Karte kann auf jedem schwedischen Campingplatz erworben werden, sobald das nötig ist. Bei der Planung ist zu beachten, dass jeder Platz eigene Öffnungszeiten hat und viele nur in der Saison, manche nur ab Mittsommer öffnen. Auf einigen Campingplätzen gibt es keine Standplätze für Zelte, da diese nur für die in Schweden beliebten Wohnmobile und Wohnwagen (Husvagnar) ausgerichtet sind. Andere Plätze haben für Zelte nur eine geringe Fläche reserviert. Radtouristen mit Zelt kommen ohne Voranmeldung unter und zahlen auch bei hohem Standard des Campingplatzes meist einen günstigen Preis. Überfüllte Campingplätze sind am Mittsommerwochenende und im Juli auf den Ostseeinseln Öland und Gotland möglich.  
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Desweiteren kann man auf vielen Campingplätze Hütten mieten, von kleinen Dach-Hütten mit zwei Betten und einem kleinen Tisch bis zu komfortabel ausgestatteten 4-6 Personen-Hütten. In der Regel sind diese Hütten ohne Sanitärausstattung, aber mit Kochgelegenheit. Eine gute Möglichkeit, eine Schlechtwetterfront auszusitzen oder in Ruhe sich der Reinigung und Trocknung seiner Ausrüstung zu widmen.
Desweiteren kann man auf vielen Campingplätze Hütten mieten, von kleinen Dach-Hütten mit zwei Betten und einem kleinen Tisch bis zu komfortabel ausgestatteten 4-6 Personen-Hütten. In der Regel sind diese Hütten ohne Sanitärausstattung, aber mit Kochgelegenheit. Eine gute Möglichkeit, eine Schlechtwetterfront auszusitzen oder in Ruhe sich der Reinigung und Trocknung seiner Ausrüstung zu widmen.
=== Wildes Zelten ===


Wildzelten ist unter Berücksichtigung der Regeln des [[Jedermannsrecht]]s erlaubt. Die schwedische Art des Jedermannsrechts "Allemansrätten" wird auf der Internetseite der Naturschutzbehörde [http://www.naturvardsverket.se/en/In-English/Start/Enjoying-nature/The-right-of-public-access/ Naturvårdsverket] auf Englisch ausführlich erläutert. Auf Deutsch ist eine [http://www.naturvardsverket.se/Documents/publikationer6400/978-91-620-8523-0.pdf PDF-Broschüre] verfügbar.
Wildzelten ist unter Berücksichtigung der Regeln des [[Jedermannsrecht]]s erlaubt. Die schwedische Art des Jedermannsrechts "Allemansrätten" wird auf der Internetseite der Naturschutzbehörde [http://www.naturvardsverket.se/en/In-English/Start/Enjoying-nature/The-right-of-public-access/ Naturvårdsverket] auf Englisch ausführlich erläutert. Auf Deutsch ist eine [http://www.naturvardsverket.se/Documents/publikationer6400/978-91-620-8523-0.pdf PDF-Broschüre] verfügbar.


Auf manchen öffentlichen Badeplätzen an Seen oder Flüssen (Badplatser) ist Camping verboten, auf anderen nicht (Aushang beachten). Man findet an diesen Badestellen meist einen Trinkwasserhahn, eine Feuerstelle und eine Trockentoilette. Die Lage der "Badplatser" ist in Karten markiert und als POI-Datei für Navigationsgeräte verfügbar.
Auf manchen öffentlichen Badeplätzen an Seen oder Flüssen (Badplatser) ist Camping verboten, auf anderen nicht (Aushang beachten). Man findet an diesen Badestellen meist einen Trinkwasserhahn, eine Feuerstelle und eine Trockentoilette. Die Lage der "Badplatser" ist in Karten markiert und als POI-Datei für Navigationsgeräte verfügbar.
In ganz Schweden gibt es zudem Übernachtungsplätze entlang von Fernwanderwegen. Diese sind häufig auch mit dem Fahrrad zu erreichen. Ausgestattet sind sie meist mit einem Unterstand zum Übernachten, Feuerstelle und zum Teil auch mit Trinkwasser und Trockentoilette.


== Regionen ==  
== Regionen ==  

Version vom 3. Januar 2014, 09:27 Uhr

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Grebbestad.jpg

Allgemeine Informationen

Generelle Empfehlungen

Einreisebestimmungen, Dokumente

Für Reisende aus Deutschland reicht der Personalausweis, da Schweden der EU angehört. Entsprechendes gilt für alle anderen EU-Bürger.

Klima und Reisezeit

Wegen der Ausdehnung des Landes ist das Klima sehr verschieden. Sicher ist nur: Es regnet in Schweden weniger, als an der norwegischen Westküste. In Südschweden ähnelt das Klima dem in Norddeutschland. Es ist tendenziell etwas kühler.

Einheitlich sind die Schul- und Betriebsferien geregelt, die immer am Mittsommerwochende beginnen. Im Monat Juli und teilweise August kann es deshalb zu Engpässen auf Campingplätzen und bei der Zimmersuche kommen. Dies gilt insbesondere für die bei Schweden und Radtouristen beliebten Ostseeinseln Öland und Gotland. Für ruhige Radtouren können die Monate Juni (bis Mittsommer) und Ende August bis Ende September empfohlen werden. Viele touristische Angebote (Museen, Gaststätten) haben allerdings nur während der Hochsaison geöffnet.

Sicherheit und Verhaltensempfehlungen

Die Sicherheitslage ist im allgemeinen unproblematisch, sollte aber deswegen nicht zu Leichtfertigkeit verleiten. In Großstädten, an Fährhäfen, auf Flugplätzen und an touristischen Zentren gelten die üblichen Verhaltensempfehlungen gegen Gelegenheitsdiebstähle. Aber auch auf dem Land sind die Zeiten der nie abgesperrten Türen vorbei. Seitdem abgelegene Häuser in großer Zahl ausgeraubt werden, bemüht man sich durch ein Netz der Nachbarschaftshilfe um mehr Sicherheit. Die Notfallrufnummer der Polizei lautet +46 112 und für normale Fälle +46 114 14. Weitere Hinweise stehen in den Informationen des Auswärtigen Amtes. Man beachte den Hinweis, dass bereits der Besitz von Tränengasspray - bei manchem Radfahrer zu Abwehr von Hunden im Gepäck - schwer bestraft wird.

Generell sollte man sich in Schweden viel, viel rücksichtsvoller benehmen, als dies in Deutschland leider üblich ist. Schweden ist ein sehr angenehmes und freundliches Land.

Sprache

Schwedisch ist die hauptsächliche Sprache in Schweden. Die allermeisten Schweden sprechen gut englisch. Deutsch ist seltener, aber in den Touristeninformationen findet man häufig auch deutschsprechendes Personal.

Wenn man sich für die Reisevorbereitung ins Internet stürzt, wird man viele Seiten nur auf schwedisch finden. GoogleTranslate hilft häufig weiter und übersetzt ganze Webseiten. Die Übersetzungen sind sicherlich nicht perfekt, aber reichen durchaus um Informationen zu bekommen, die ansonsten verborgen bleiben (schwedisch-englisch ist oft besser als schwedisch-deutsch).

Brauchbare Wörterbücher im Netz sind tyda (schwedisch-englisch), FolketsLexikon (schwedisch-englisch) oder pauker (schwedisch-deutsch).

Währung

Schweden hat den Euro nicht eingeführt und die Landeswährung ist die schwedische Krone (SEK). Zahlungen werden in Schweden ganz selbstverständlich und häufig mit Kreditkarten geleistet. Dabei ist die PIN einzugeben. Das Unterschriftsverfahren ist nicht möglich. Barzahlungen werden in Gaststätten und Geschäften ebenso akzeptiert, jedoch nicht an allen Automaten. Bargeld in SEK (schwedische Krone) kann in allen etwas größeren Orten mit EC-Karte an Geldautomaten (Uttagsautomat, oft zur Swedbank gehörend) bis ca. 4000 SEK je Vorgang abgehoben werden.

Fahrradinformationen

Regeln und Vorschriften

Verkehrszeichen sehen in Schweden anders aus, sind aber selbsterklärend. Anders ist dagegen der Umgang damit: Meist hält man sich einfach an die Regeln.

Wer per PKW oder Mietwagen unterwegs ist, sollte die Vorschriften zur niedrigen Promillegrenze und die Geschwindigkeitsbegrenzungen strikt einhalten. Stationäre Geschwindigkeitskontrollen sind mit einem Verkehrsschild mit einem Kamerasymbol und dem Wort "Hastigketskamera" deutlich sichtbar. Wichtiger für Radfahrer: Die niedrige Promillegrenze gilt auch für Radfahrer im Falle eines Falles ohne Gnade. Schulen und Kindergärten werden generell mit Tempo-30-Bereichen, Fußgängerüberweg und Fahrthindernissen gesichert. Fußgängerüberwege sind überall vorhanden und Fußgänger queren hier ohne zu zögern, weil in Schweden jeder freiwillig anhält - auch Radfahrer. Autofahrer stoppen freiwillig, wenn ein Radfahrer auf dem Radweg eine Straße quert. Eine Diskussion über die Radwegebenutzungspflicht bzw. das demonstrative Missachten von Radwegen entfällt in Schweden. Wo ein blaues Schild einen Radweg kennzeichnet, kann und sollte dieser bedenkenlos genutzt werden. Kreuzungen - auch kleinere Kreuzungen - haben häufig einen Kreisverkehr.

Versorgungslage für Ersatzteile

Wegen der Weite des Landes, der dünnen Besiedelung und der technisch einfachen Fahrräder, die von Schweden bevorzugt genutzt werden, sind spezielle Radteile nur in den großen Städten zu bekommen. Spezielle Verschleißteile (Bremsbeläge, Bereifung in seltener Dimension u.a.) sollte man mitnehmen. Einfache Ersatzteile (Schläuche, Flickzeug) findet man in Supermärkten oder im Baumarkt in allen größeren Ortschaften (meist auch Sonntags geöffnet, in Südschweden ca. aller 30-50 km zu finden). Deren Sortiment entspricht etwa dem Fahrradteile-Regal in einem deutschen Baumarkt. Fahrradgeschäfte (cykelaffär) gibt es ebenfalls in den Verwaltungszentren. Diese führen ab Lager Ersatzteile für normale City- und Trekkingräder. Geschäfte für MTB und hochwertige Komponenten sind meist nur in Göteborg, Stockholm und anderen Großstädten zu finden. Adressen sollten vor Reisebeginn im Internet mit den Suchworten "cykelaffär" und den Ortsnamen recherchiert werden. Im Notfall helfen Schweden gerne weiter. Man frage den Campingplatzbetreiber, beim nächsten Fahrradverleih oder der Touristeninformation.

Transport

Anreise

Fähre

TT-Line Fähre in Trelleborg

Direkte Fährverbindungen aus Deutschland

Von verschiedenen deutschen Fährhäfen aus gibt es direkte Fährverbindungen nach Schweden.

  • Rostock – Trelleborg: TT-Line. Dauer Tagfahrten 5:30 h, Nachtfahrten 7 h. Kabinenzwang bei Nachtfahrten.
  • Rostock – Trelleborg: Stena Line. Dauer Tagfahrt 5:45 h, Nachtfahrt 7:30 h.
  • Sassnitz – Trelleborg: Stena Line. Dauer der Überfahrt 3:45 h bzw. 4 h.
  • Travemünde – Trelleborg: TT-Line. Dauer Tagfahrt 7 h, Nachtfahrt 9:30 h. Kabinenzwang bei Nachtfahrten.
  • Travemünde – Malmö: Finnlines (Nordö-Link). Trailerfähre, die auch Radfahrer befördert. Dauer der Überfahrt 9 h. Kabinenbuchung bei Nachtüberfahrt erforderlich.
  • Kiel – Göteborg: Stena Line. Abfahrt täglich Kiel 19:00/19.30 (2.1.-30.8./31.8.-29.12.), Ankunft Göteborg 9.00. Kabinenbuchung erforderlich.

Bahn

Anreise über Dänemark

Es gibt einen Nachtzug von Süd- und Westdeutschland nach Kopenhagen, der City-Night-Line (bei rechtzeitiger Buchung gibt es sehr günstige Tickets). Im City-Night-Line ist auch Fahrradmitnahme möglich, laut Internetseite sogar Tandems, Anhänger und "Fahrräder aller Kategorien" (nicht getestet). Ab Kopenhagen fahren die Öresundzüge regelmässig nach Malmö.

Transport im Land

Bahn

In der (staatlichen) schwedischen Bahn SJ dürfen grundsätzlich keine Räder mitgenommen werden. Ausnahme sind einige dänische, deutsche und norwegische Züge, die nach Schweden fahren, die Inlandsbahn und einige Züge, die von regionalen Verkehrsverbünden betrieben werden z.B: im SL pendeltåg im Raum Stockholm. Auch im Arlanda Expresss zum Flughafen Stockholm Arlanda sind Fahrräder inzwischen zugelassen. Ebenso können in der Region Göteborg (Göteborg - Strömstad) Räder im Zug mitgenommen werden.

Im äußersten Süden ist im Bereich des Verkehrsverbundes Skånetrafiken die Radmitnahme möglich.

Die schwedische Verkehrsbehörde (trafikverket) veröffentlicht eine Karte, auf welchen Strecken Fahrradmitnahme möglich ist (zwar auf schwedisch, aber durchaus verständlich). Die Fahrradmitnahme gilt allerdings oft nur für ausgewählte Züge und nicht ganzjährig. Die SJ wird mehr und mehr unter Druck gesetzt, Fahrradtransport zu ermöglichen. Neben einigen Regionalstrecken wird im Sommer bespielsweise in einem Nachtzug von Åre nach Stockholm Fahrradtransport ermöglicht (Reservierungspflicht). Es bleibt zu hoffen, dass das Angebot ausgebaut wird.

Bei "Tåg i Bergslagen" (verschiedene Linien in Dalarna um Borlänge herum) ist Fahrradmitnahme kostenfrei möglich. Pro Zug gibt es zwei Fahrradstellplätze, die nicht reservierbar sind (ggf. Probleme im Sommer).

Fähren

Autofähre nach Malö

Von Kalmar nach Färjestaden auf Öland verkehrt vom 16.04.-30.09.2012 eine Personenfähre, die auch Fahrräder mitnimmt. Die Fährverbindung ersetzt ab 2012 auch die bisher über die Öland-Brücke verkehrenden Fahrradbusse. Da die Öland-Brücke für Radfahrer gesperrt ist, gibt es außerhalb der Saison keine Möglichkeit mehr, den Kalmarsund per Rad zu queren. Laut Medienberichten vom März 2012 wird die Fähre nun statt der Busse bezuschusst. Der Betrieb der Fahrradbusse hätte sich nicht rentiert, da zu wenige Radfahrer mitgefahren wären. Wie Öland per Rad ausserhalb der Fährzeiten erreichbar ist, wird leider nicht erwähnt. Anfragen bzw. Beschwerden sind an das Öland-Touristbüro Färjestaden zu richten (in deutscher Sprache).

Alternativ gibt es in der Hochsaison noch eine Fähre Oskarshamn-Byxelkrog.

Zu den kleinen Inseln an der Westküste wie z.B. Malö kann man mit kleinen Autofähren übersetzen.

Typisch für Schweden: Kleinere Fährverbindungen, die zu einer wichtigen Straßenverbindung gehören, sind oft kostenlos (z.B. Fårösund-Fårö und Bolmsö).

Straßen

Straßennetz, allgemeine Informationen

Nationalstraßen (schwedisch "riksväg") mit blauen Nummern und Europastraßen sind asphaltiert. Sie haben vor allem in der südlichen Hälfte des Landes und in der Nähe der Küste oft breite Randstreifen. Vor allem im Norden haben sie meistens sehr wenig Verkehrs, außer auf Abschnitten, wo sie eine große Nahverkehrsfunktion haben. Die E4 hat auch im Norden noch relativ viel Verkehr, die E45 wenig.

Hauptstrassen (mit blauen Wegweisern ohne Nummern) sind oft asphaltiert, können aber auch unasphaltiert sein. Früher konnte man auf der sogenannten Aventyrskartan sehen, welche asphaltiert sind und welche nicht, aber die soll es nicht mehr geben. Auf Gotland sind alle Hauptstraßen asphaltiert. Nebenstraßen (mit gelben Wegweisern) sind oft nicht asphaltiert, jedoch gut fahrbar.

An Stelle des in Deutschland bekannten Autobahnnetzes gibt es in Schweden, speziell Südschweden südlich der Linie Oslo-Stockholm und in Küstennähe, eine Anzahl Europastraßen und autobahnähnliche Straßen, die für Radfahrer gesperrt sind. Gekennzeichnet mit einem grünen Verkehrsschild an den Zufahrten als Autobahn oder Kraftfahrstraße. Betroffen sind vor allem Europastraßen mit ein- oder zweistelliger Nummer (E4, E22), allerdings nicht durchgängig. Welche Abschnitte betroffen sind, ist (meist) in Karten und Online-Karten zu sehen. Deren Anzahl steigt mit dem Ausbau weiterer Europastraßen. Die Benutzung per Rad ist nicht nur verboten und strafbar, sondern wäre für Kraftfahrzeuge verkehrsbehindernd: Es gibt auf schwedischen Autobahnen einen Wechsel von ein- und zweispurigen Abschnitten ohne breiten Randstreifen. Auch auf den für Radfahrer freien Abschnitten der ein- und zweistelligen Europastraßen ist das Radfahren wegen des hohen Verkehrsaufkommens in Südschweden keine Freude. Ausnahme: Es ist ein straßenbegleitender Radweg vorhanden, z.B. in Städten und Randgebieten. Bei der Reiseplanung sollte man Straßen mit dreistelliger Nummer bevorzugen. Wo dies nicht möglich ist, kann man sich mit Google Street View vorab einen Eindruck der Verhältnisse verschaffen.

Alternativ zu den asphaltierten Straßen gibt es in Südschweden ein dichtes Netz von fahrbaren Wegen und Waldwegen. Die Routenplanung und Orientierung erfordert hier Mühe und ist - wegen der unübersichtlichen Verhältnisse in schwedischen Wäldern und der lückenhaften Beschilderung- am schnellsten und sichersten per GPS-Gerät möglich. In den Karten der Autonavigation sind diese Wege enthalten, kaum jedoch in den OSM-Karten.

Routen und Touren

Gesundheit und Ernährung

Gesundheitsversorgung

Die Gesundheitsversorgung ist staatlich organisiert, man findet also kaum private Ärzte. Bei Bedarf wendet man sich daher an eine "vårdcentral" (kommunales Ärztehaus) oder "lasarett" / "sjukhus" (Krankenhaus) (zu finden sind die oft über ein rotes Kreuz auf weißem Grund bei großen Verkehrsschildern). Außerhalb der Großstädte hat man gute Chancen, dort deutsche Ärzte zu treffen. Lohnt sich also, danach zu fragen.

Ernährung und Versorgungssituation

Folgt man den ausgeschilderten Radwegen fährt man häufig an den Orten vorbei. Das hat zur Folge, dass man auch an entsprechenden Lebensmittelgeschäften vorbeifährt. In größeren Orten wird man - anders als hierzulande - auch an Sonn- und Feiertagen immer einen geöffneten Supermarkt (ICA oder Coop) oder einen Lebensmittelhändler finden. Öffnungszeiten in der Woche meist bis 22 Uhr, Samstags und oft auch Sonntags bis 18 Uhr. Ica und Coop-Märkte finden Besitzer von GPS-Technik leicht, weil die Daten als POI verfügbar sind. Auf dem Land ist es üblich, dass sich der nächste Ort mit Einkaufsmöglichkeiten in mindestens 30 km Entfernung befindet.

Der Lebensmitteleinkauf sollte bei der Routenwahl geplant werden, sonst besteht die Gefahr, dass man einen Tag ohne Einkaufsmöglichkeit erlebt. Im Sommer haben viele Campingplätze eine Grundaustattung an Lebensmitteln. Außerhalb der Hauptsaison sind diese Geschäfte häufig geschlossen oder vom Angebot stark eingeschränkt. Diese Angaben beziehen sich auch und insbesondere auf den Süden von Schweden.

Unterkunft

Vandrarhem Kungälv

Jugendherbergen

Es gibt zwei Jugendherbergsverbände, Svenska Turistföreningen (SFT) und Sveriges Vandrarhem (SVIF). Die Häuder von SFT sind Hostelling International angeschlossen, in denen die Internationalen Jugendherbergsausweise gelten, die man als Mitglied des DJH erhält. Jugendherbergen heißen in Schweden Vandrarhem.

Hotels

Im Sommer haben die Hotels oft relativ günstige Preise. Die Clarion Collection Hotels bieten ein kostenloses - i.d.R. kaltes - Abendbüffet an. Bei den relativ hohen Preisen der Restaurants ein nicht zu verachtender Vorteil.

Hotelketten:

Campingplätze

2-Personen-Hütte

Wer nicht wildcampen möchte oder kann, findet eine große Auswahl an Campingplätzen, die in den stärker touristischen Gebieten wie der Süd- oder Westküste natürlich dichter liegen, als in Nordschweden. Viele Campingplätze stehen im offiziellen Verzeichnis camping.se, weitere im bekannten Verzeichnis Archiescampings.eu. Auf den Erwerb der "Campingkarte" mit Jahresbeitrag (140 SEK) wird Wert gelegt. Die Karte kann auf jedem schwedischen Campingplatz erworben werden, sobald das nötig ist. Bei der Planung ist zu beachten, dass jeder Platz eigene Öffnungszeiten hat und viele nur in der Saison, manche nur ab Mittsommer öffnen. Auf einigen Campingplätzen gibt es keine Standplätze für Zelte, da diese nur für die in Schweden beliebten Wohnmobile und Wohnwagen (Husvagnar) ausgerichtet sind. Andere Plätze haben für Zelte nur eine geringe Fläche reserviert. Radtouristen mit Zelt kommen ohne Voranmeldung unter und zahlen auch bei hohem Standard des Campingplatzes meist einen günstigen Preis. Überfüllte Campingplätze sind am Mittsommerwochenende und im Juli auf den Ostseeinseln Öland und Gotland möglich.

In der Regel findet man eine gute Infrastruktur auf diesen Plätzen mit Waschmaschinen, Aufenthaltsraum (Allrum), Küche, kleinen Läden für die Grundversorgung. Besonders vorteilhaft sind die typisch schwedischen Trockenräume, die stark beheizt auch die durchnässte Radlerkleidung innerhalb einer Nacht wieder trocken bekommt.

Desweiteren kann man auf vielen Campingplätze Hütten mieten, von kleinen Dach-Hütten mit zwei Betten und einem kleinen Tisch bis zu komfortabel ausgestatteten 4-6 Personen-Hütten. In der Regel sind diese Hütten ohne Sanitärausstattung, aber mit Kochgelegenheit. Eine gute Möglichkeit, eine Schlechtwetterfront auszusitzen oder in Ruhe sich der Reinigung und Trocknung seiner Ausrüstung zu widmen.

Wildes Zelten

Wildzelten ist unter Berücksichtigung der Regeln des Jedermannsrechts erlaubt. Die schwedische Art des Jedermannsrechts "Allemansrätten" wird auf der Internetseite der Naturschutzbehörde Naturvårdsverket auf Englisch ausführlich erläutert. Auf Deutsch ist eine PDF-Broschüre verfügbar.

Auf manchen öffentlichen Badeplätzen an Seen oder Flüssen (Badplatser) ist Camping verboten, auf anderen nicht (Aushang beachten). Man findet an diesen Badestellen meist einen Trinkwasserhahn, eine Feuerstelle und eine Trockentoilette. Die Lage der "Badplatser" ist in Karten markiert und als POI-Datei für Navigationsgeräte verfügbar.

In ganz Schweden gibt es zudem Übernachtungsplätze entlang von Fernwanderwegen. Diese sind häufig auch mit dem Fahrrad zu erreichen. Ausgestattet sind sie meist mit einem Unterstand zum Übernachten, Feuerstelle und zum Teil auch mit Trinkwasser und Trockentoilette.

Regionen

Schweden hat zwei regionale Gliederungen, die leicht voneinander abweichen. Landskap bezeichnet Regionen, die wohl die Verbundenheit der Leute mit einer gewissen Gegend ausdrücken, aber poltisch praktisch keine Relevanz haben. Län bezeichnet Regionen, die etwa den deutschen Bundesländern oder den Schweizerischen Kantonen entsprechen. Oft gibt es ein Län und ein Landskap, die gleich heißen deren Gebiete sich in etwa decken, wie zum Beispiel Värmland, Dalarna oder Gotland.

Läns:

Literatur

Karten

Einheitliche Fahrradkarten von ganz Schweden gibt es nicht. Viele Karten sind entweder auf Autofahrer oder Wanderer ausgerichtet, enthalten aber gelegentlich auch Angaben zu markierten Radwanderwegen. Schwedische Landkarten haben verhältnismäßig hohe Preise, egal ob gedruckt oder digital. Wegen der Größe des Landes und der Blattschnitte übersteigt der Bedarf für längere Radreisen schnell die finanziellen Möglichkeiten und die Transportkapazität, weshalb Beschränkung unvermeidlich wird. Da Landkarten im Land nicht in jeder Buchhandlung und dort auch nur in schmaler Auswahl zu haben sind, sollten nötige Karten vor der Reise bestellt werden.

Für das Hauptreisegebiet Südschweden bis nördlich Stockholm gibt es seit Mai 2012 neue Radkarten: Cykelkartan vom Verlag Norstedts, 30 Blatt im Maßstab 1:100.000 in hellgrüner Hülle, Preisbeispiel 2012: 169,00 SEK (rund 20,50 EUR) je Blatt. Deren Kartenbasis ist die GSD-Vägkartan des Vermessungsamtes Lantmäteriet 1:100.000, zeigt aber Radrouten in roter Linie. Die Lantmäteriet-"Vägkartan" 1:100.000 (blaues Deckblatt) enthält alle fahrbaren Wege und Straßen, auch fahrbare Waldwege. Für Radtouren abseits der asphaltierten Straßen passt diese "blaue Serie" ideal, umfasst aber rund 80 Blatt. Im Maßstab 1:250.000 verfügbar: Die "Översiktskartan" mit rotem Deckblatt und insgesamt 21 Blatt. Ausreichend, wenn man auf normalen Straßen und Nebenstraßen bleibt. Im Maßstab 1:50.000 mit grünem Deckblatt gibt es die "Terrängkartan" mit 244 Blatt. Deren Anschaffung lohnt nur im Einzelfall, bei längerem Aufenthalt in einer Gegend und für Wanderungen abseits der Wege.

Spezielle Radführer und Karten sind auch aus Deutschland bestellbar über den Webshop des Fahrradvereins SCS, wo unter dem Link Beställningslista das Sortiment angezeigt wird. Die Radführer sollten im Gebrauch durch eine weitere Landkarte ergänzt werden, da sie nicht immer aktuell und präzis sind.

Vor Ort finden sich in den zahlreichen Touristeninformationen weitere Landkarten zur jeweiligen Gegend, gratis oder zu geringen Kosten. Schon aus diesem Grund lohnt es, schwedische Touristeninformationen anzusteuern.

Die Karten von OpenStreetMap sind von sehr unterschiedlicher Qualität in Schweden. Je nach Reiseregion stellen sie durchaus eine brauchbare Alternative dar. Nördlich von 60°N finden sich in der OpenCycleMap keine Höhenlinien mehr. Wenn man OpenStreetMap mit einem GPS-Gerät nutzen möchte, kann man beispielsweise die separaten Höhendaten von velomap verwenden. Städte sind bei OSM sehr gut enthalten. Über Land fehlt das sehr dichte Netz von befahrbaren Waldstraßen und -wegen fast ganz. Digitale Karten gibt es außerdem kostenpflichtig von Garmin (4teilig je 168 €/2012) und für einige andere GPS-Geräte, z.B. Fugawi (199 CAD=Kanadische Dollar, zuzüglich Softwarekosten Global Navigator 150 CAD + 60 CAD für Pathaway. Enthält die Papier-Topokarten als Rasterkarte: Ganz Schweden 1:700.000, 1:250.000, 1:100.000 sowie Südschweden 1:50.000, aber begrenzt auf 2 Geräte und maximal 2 GB-Kartenmaterial-Download). Für PC und GPS-Geräte mit Windows Mobile vertreibt der Verlag Norstedts die 1:100.000 Vägkartan auf 3 DVD (Stand 2009). Preis je DVD in Schweden 1.495 SEK (Stand 2013), bei Online-Händlern in Deutschland ca. 200 EUR/je DVD. Seit 2013 wird die oben genannte Cykelkartan auch in digitaler Form angeboten: Mit einer der gekauften Papierkarte beiliegenden Codenummer lässt sich die Digitalkarte herunterladen und auf einem Smartphone verwenden. Voraussetzung: Betriebssystem Android oder iPhone, App GPS-Tracker. Einschränkung: Diese Digitalkarte lässt sich nur 1 Jahr nutzen!

Eine besonders preisgünstige Möglichkeit haben alle Besitzer eines KfZ-Navis oder von KfZ-Navisoftware auf dem Smartphone: Schweden gehört zu den ganz wenigen Ländern, wo eine KfZ-Navigationskarte für Radtouren nützlich ist. Weil die Landesvermessung alle fahrbaren Waldwege ab 2 m Breite erfasst hat, werden diese auf Wunsch auch bei der KfZ-Navigation einbezogen (im Fußgänger- und Fahrradmodus, bei Alternativroutenberechnung). Separate Radwege sind natürlich nicht enthalten, aber auch selten vorzufinden.

Reiseführer

  • Dumont, Schweden der Süden, 1. Auflage 2009, ISBN 3770172493
  • Südschweden per Rad, Verlag Wolfgang Kettler, 6. Auflage 2006, ISBN-978-3-932546-32-7

Weblinks

Radreise-Forum

externe Links