Altbergbautour
Die Altbergbautour ist einer der vier Themenradwegen im Geopark Muskauer Faltenbogen. Entlang des Rundweges wird an 19 Schautafeln von der früheren Bergbautätigkeit und der Landschaft im Muskauer Faltenbogen berichtet
Streckenprofil
- Länge: 20,5km (exklusive optionale Umrundung des Felixsees)
- Ausschilderung: Im Wesentlichen recht gut und bis auf einige wenige Fallen ohne Beanstandungen, daher fast ohne Karte befahrbar. Am Ende des Artikels gibt es einige Bemerkungen zur Falschbeschilderung. Innerhalb des Textes wird mit einem Ausrufezeichen in Klammern auf solche Besonderheiten hingewiesen und verlinkt.
- Steigungen: Starke Steigungen sind auf dem Weg nicht zu bewältigen. Die Landschaft ist etwas hügelig, erfordert aber keine großen Anstrengungen
- Wegezustand: Größtenteils separate asphaltierte Radwege bzw. kaum befahrene öffentliche Straßen. Einige Stellen sind unbefestigt, einige Abschnitte innerorts Kopfsteinpflaster.
- Verkehrsbelastung: Bis auf die Querung der Bundesstraße B115 minimal
- Geeignetes Fahrrad: Jedes Fitness- und Crossbike ist hier bestens geeignet. Aber auch Kinder auf ihren kleinen Rädern können die Strecke im Regelfall befahren. Rennräder eignen sich aufgrund einiger unbefestigter Passagen und gelegentlichem Kopfsteinpflasters am Asphalt nur bedingt.
- Familieneignung: Recht gut, es gibt viele ruhige Abschnitte und die Länge der Tour ist nicht zu groß.
- Inlinereignung: Eher nicht. Die Waldpassagen sind zu einigen Jahreszeiten mit Kiefernzapfen übersäht, hinzu kommen die immer wieder auftauchenden unbefestigten Passagen.
- GPS-Track: Die Rundtour als GPX-File bzw. als KML-File (Im Norden, am Rand von Klein Kölzig wies der Track einen kleinen Abstecher von ein paar 100 Metern aus. Er gehört nicht zum Radweg. Infolge fehlender Beschilderung hat der Autor den falschen Weg eingeschlagen.)
Hintergrund
Der Muskauer Faltenbogen ist ein industriehistorisch und landschaftlich sehr interessanter und reizvoller Landstrich. In dieser Region wurde bis Ende 1959 Braunkohle im Tiefenbergbau gefördert. Angefangen hat alles 1843 mit der Grube „Julius“ bei Wolfshain. Die Altbergbautour erzählt etwas über die Geschichte des Bergbaus und einige anliegende Ortschaften sowie über die Tier- und Pflanzenwelt in der betroffenen Region. Weiter Informationen gibt es auch im Artikel über den Bergbau in der Lausitz.
Vorbereitung
Eine größere Vorbereitung ist nicht notwendig. Werkzeug sollte an Bord sein (es gibt unterwegs, direkt am Weg keine Fahrradwerkstatt), sowie eine Flasche Trinkflüssigkeit. Rast ist in Jocksdorf, Bohsdorf und Groß Kölzig möglich. Einen Fahrradservice gibt es direkt in der Stadt Döbern, ein Stück weit vom Radweg selbst entfernt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Einziges öffentliches Verkehrsmittel, ist der Bus. Die Linie 851 fährt von Cottbus nach Döbern. Berührungspunkte mit der Route gibt es im Norden von Döbern und in Bohsdorf-Vorwerk. Dort kann man in die Tour einsteigen.
Fahrrad
In der Umgebung gibt es ein Netz von Radwegen, wenn auch nicht in alle Richtungen. Sie sind in der Karte rot gekennzeichnet. Für die direkte Anreise aus Cottbus, muss man noch auf einigen Abschnitten die öffentlichen Straßen nutzen. Wer den Umweg über Forst in Kauf nehmen möchte, kann aber den Fürst-Pückler-Weg nutzen. Eine gute Anbindung gibt es zur Region um den Spremberger Stausee (über Bagenz und Wadelsdorf oder Sellessen, Groß Luja, Bloischdorf und Klein Loitz) sowie nach Spremberg (über Türkendorf, Bloischdorf und Klein Loitz) selbst.
Folgende ausgewiesene Radwanderwege führen zur Altbergbautour:
- Fürst-Pückler-Weg ( … → Forst (Lausitz) → Groß Schacksdorf → Jocksdorf → Groß Kölzig → Preschen → Jerischke → …)
- Niederlausitzer Bergbautour ( … → Gahry → Mattendorf → Klein Kölzig → Groß Kölzig → Döbern → Bohsdorf → Hornow → Klein Loitz …)
Auto
Wer sein Fahrrad auf das Auto schnallt, kann an jeder Stelle der Tour einsteigen. Anbieten würde sich besonders Bohsdorf. Am Felixsee stehen reichlich Parkplätze zur Verfügung.
Streckenbeschreibung mit Sehenswürdigkeiten
Bohsdorf - Klein Kölzig
Die Beschreibung der Rundtour erfolgt im Uhrzeigersinn. Der Rundkurs starten in Bohsdorf direkt vor der Hauptattraktion des Dorfes dem „Laden“ - Schauplatz Erwin Strittmatters bekannter Romantrilogie. Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite steht eine alte Lore und stimmt auf das Hauptthema dieses lokalen Fahrradrundweges ein. Es geht nach Norden auf der öffentlichen Landstraße bis nach Bohsdorf-Vorwerk. Nach der Überquerung der verkehrsreichen Bundesstraße wird es ruhiger (2,3 km). Ein separater schöner asphaltierter Radweg führt weiter in die folgende Waldlandschaft. Bei der nächsten Weggabelung hält man sich rechts (3,7 km) ( ! ). Nach ein paar hundert Metern passiert man auf rechter Seite einen See im Wald, er gehört zum Naturschutzgebiet Luisensee. Die kleine Seenlandschaft besteht aus den Restgewässern der ehemaligen Grube „Franz“ Eine Schautafel berichtet einiges über die hier angesiedelte Flora. Besonders interessant sind hier die vielen Lurch-, Kriechtier- und Insektenarten - aber auch das eine oder andere Wildschwein könnte einem hier über den Weg laufen. Wer die Zeit hat, kann hier die Fahrräder am Baum anschließen und eine kleiner Wanderung unternehmen. Weiter geht es bis nach Klein Kölzig (4,9 km) ( ! ). Man lässt sich gemütlich in das Dorf rollen und fährt "unten" nach links ( ! ), durchquert den Ort auf einer etwas holprigen Dorfstraße und biegt links ab. Eine Schautafel unweit des alten Herrenhauses gibt dem interessierten Reisenden ein paar Informationen zum Ort und einige seiner Gebäude (5,2 km).
Klein Kölzig - Jocksdorf - Groß Kölzig
Vorbei an der Straße der alten Schäferei geht es weiter nördlich auf einem schönen Weg über die Felder und Wälder bis zur Landstraße (6,6 km), der man ein paar Meter folgen muss. Hinter dem nächsten Gehöft geht es weiter durch den Wald bis nach Jocksdorf bereits am Ortseingang geht es scharf rechts wieder in den Wald Richtung Groß Kölzig (7,8 km). Wer möchte, kann in dem über 50 Jahre alten Ort in der Gaststätte eine Rast einlegen oder das Affengehege besuchen. Der Ort hat auch eine hübsche gemischte alte und neue Bebauung. Auf einem schönen asphaltierten Weg geht es nun hinunter in die landschaftlich recht reizvolle Malxeniederung. Die Malxe ist Namensgeber der Gemeinde, der auch Groß Kölzig und Jocksdorf angehören. Sie entspringt am Innnenrand des Faltenbogens, der hier eine natürliche Wasserscheide bildet. Eine Schautafel erzählt hier viele Details über diesen einmaligen Landschaftsstrich. Der Weg führt jetzt direkt nach Groß Kölzig und auf einer Kopfsteinpflasterstraße direkt in das Zentrum des Ortes. Vor der Marienkirche befindet sich die Heimatstube welche auch eine lokale Ausstellung beherbergt. Vor ihr stehen zwei Naturdenkmäler, die Prangerlinde und die Friedenseiche (10,6 km).
Rast:
- Landgasthaus Paulo, No. 28, Jocksdorf, Tel: 035695-7230, Di-Fr: 11:30-14:30 und 17:00-22:00; Sa: 11:00-22:00; So: 10:00-22:00
Groß Kölzig - Ziegelei Klein Kölzig - Groß Kölzig - Döbern
Man verlässt das Dorf Richtung Nordwesten über einen separaten Radweg und gelangt zum Groß Kölziger Bruch (12,7 km). Gebildet wurde die artenreiche Landschaft durch einen ehemaligen Torfstich für die Klein Kölziger Ziegelei. Hier bietet sich auch eine kleine Pause an. Die Bruchmühle lädt zu einer Rast ein und das gegenüber liegende Freibad zu einer Abkühlung. Als Abschuss kann man auch eine kleine Wanderung durch die Seenlandschaft unternehmen. Auf einem kurzen und unvermeidbaren Stück geht es jetzt weiter nördlich auf der recht befahrenen Landstraße, doch wenige Zeit später zweigt der Weg scharf links ab und führt zur Klein Kölziger Ziegelei - die zu ihrer Zeit größte ihrer Art in der Region (13,7 km). Unterwegs berichtet eine Schautafel über den Tonabbau, dem damals zweiten wichtigen Standbein der Region. Die Ziegelei wurde 1892-94 am Ort einer bereits vorhandenen erbaut und war bis zum Februar 1945 in Betrieb. Sie wurde später noch als volkseigener Betrieb weitergeführt stellte die Produktion aber 1960 komplett ein. Ein Verein von begeisterten Bahnfans ist derzeit dabei, die alte Ziegeleibahn wiederzubeleben. Weiter geht die Tour zurück Richtung Groß Kölzig vorbei am Bahnhof der aufgegebenen Bahnstrecke Forst-Döbern. Man überquert wieder die Bundesstraße und hält sich wenige Zeit später leicht rechts (15,7 km). Sichtweite zum Dorf Groß Kölzig auf einer Anhöhe biegt der Weg nach rechts ab. Rechts hinter dem Feld erkennt man eine Senke - ein so genanntes Soll. Eine Tafel berichtet über die Entstehung dieser besonderen Landschaftsform. Auf einem schönen Weg rollt man jetzt hinab in Richtung der Stadt Döbern, die man aber nur an ihrem Nordende streift (17,1 km).
Fahrradservice:
- Fahrrad-Shop Lachmann, Forster Straße 88, Döbern, Tel.: 035600-5454 - Etwas abseits der Route, direkt im Ort Döbern.
Döbern - Bohsdorf
Der Radweg hält sich jetzt Richtung Norden. Ein asphaltierter separater Weg führt auf gerader Linie Richtung Norden entlang der ehemaligen Anlagen der der Grube „Conrad“. Am Anfang erkennt man noch die Reste einer Dampfleitung welche das Kesselhaus Conrad mit einem Werk in Döbern verband. Kurze Zeit später gelangt man zu den Fundamenten der Anlagen des Schachtes Erika (18,0 km). Entlang der ganzen Strecke gibt es interessante Informationen über den Kohlebergbau an Schautafeln. Am Wegesrand sind auch einige der Loren zu sehen, welche die Kohle über Tage in Form einer Schienenseilbahn transportierten. Immer wieder sieht man rechts und links längliche Seen - Restlöcher, entstanden durch Einbrüche der inzwischen eingebrochenen Gruben. Am Ende des Weges, an der Stelle des Schachtes „Felix“ biegt der Weg links ab und schlängelt sich durch den Wald zurück nach Bohsdorf an den Anfangspunkt der aufschlussreichen Themenrundtour (20,3 km).
Rast:
- Gaststätte Felixsee, Dorfstr. 51, Bohsdorf, Tel.: 035698-238, Mo, Mi-Fr: 11:00-14:00 sowie ab 17:00; Sa,So: 11:00-22:00
- Gasthof "Zum Willy", Bohsdorf, gegenüber Strittmatters "Laden", Mo-Fr: 16:00-21:00; Sa: 15:00-22:00, So: 15:00-22:00
Umrundung Felixsee
Wieder in Bohsdorf angekommen kann man noch optional noch zusätzlich den Felixsee umrunden. Highlights des Ausfluges sind der imposante Aussichtsturm sowie der schöne Felixsee mit seinem blauen Wasser der in den Sommermonaten für die nötige Abkühlung sorgt. In Bohsdorf ist der Weg auch noch ausgeschildert und man kann die Zufahrt zum See eigentlich auch nicht verfehlen. Man überquert den Parkplatz und folgt dem Weg bis zum schönen Aussichtsturm auf dem höchsten Punkt am Felixsee. Jetzt geht es gemütlich weiter bis zum Ende des Sees. Hier trifft man auf einen weiteren Themenradweg, die Geologietour diese verlässt man gleich nach 100 Metern wieder und fährt an der Westseite des Sees wieder zurück nach Bohsdorf.
Fehlende oder falsche Beschilderung
- Von Klein Kölzig gegen den Uhrzeigersinn fahrend erreicht man nach ca. einem Kilometer eine Wegteilung. Hier fehlt ein Schild Die Tour führt nach links Richtung Bohsdorf-Vorwerk.
- Am Nordrand von Klein Kölzig fehlt eine Beschilderung. Von Bohsdorf-Vorwerk kommend muss man am Ortseingang rechts abbiegen (über die Brücke). Wer in Gegenrichtung aus dem Dorfkern kommend den leichten Anstieg hinauf fährt hält sich hinter der Brücke links.
- Eine Falschbeschilderung gibt es im Ort Klein Kölzig. Es betrifft hier Radler, die gegen den Uhrzeigersinn fahren. Am Herrenhaus in der Schautafel über Klein Kölzig vorbei hält man sich rechts und durchquert den Ort (Klein Kölziger Dorfstraße). Am Ende der Straße zeigt die Beschilderung nach links. Der Weg geht allerdings nach rechts, den Gahryer Weg hinauf.
Weiter geht's
Im Muskauer Faltenbogen gibt es drei weitere Themenradwege, die zum Erkunden der Region einladen:
- Geologietour - Spannend ist die Geologie im einmaligen Muskauer Faltenbogen.
- Glastour - Die Orte Döbern und Weißwasser zeugen von der Tradition der Glasherstellung. Dieser Radweg erzählt mehr.
- Jerischker Endmoräne-Neißetal-Tour - Auf dem Fahrrad kann man hier in die Erdgeschichte dieser Region abtauchen.
Weblinks
- Geopark Muskauer Faltenbogen
- wikivoyage:Altbergbautour - Die Altbergbautour sowie weiterführende touristische Informationen auf Wikivoyage