Beleuchtung

Aus Radreise-Wiki

Dieser Artikel basiert auf der Radreise-FAQ, dem Vorgänger dieses Wiki. Die erste Version des Artikels spiegelt den originalen Wortlaut aus der FAQ wider und muss ggf. entsprechend überarbeitet werden.

Die Beleuchtung des Fahrrads ermöglicht die Fahrt bei Dunkelheit und erhöht neben den Reflektoren die Sicherheit im Straßenverkehr.

Komponenten

Für eine Lichtanlage sind folgende Komponenten gebräuchlich:

Dynamo oder Batterien/Akku

Energiequelle für die Beleuchtung ist entweder ein Dynamo oder aber Batterien/Akkus.

Helligkeit von Scheinwerfern

Allgemeine Anmerkungen zu Lux und Lumen. Für viele Fahrradscheinwerfer findet man Angaben zu deren Helligkeit. Hierbei tauchen oftmals die Einheiten Watt oder Lux auf. Um diese Information richtig einordnen zu können muss man zunächst wissen, was hinter diesen Begriffen steckt.

Watt

Die Einheit Watt gibt die elektrische Leistung (Energie pro Zeit) an, die von der Lampe aufgenommen und z.T. in Licht umgewandelt wird. Sie steht also in direktem Zusammenhang mit der Helligkeit eines Scheinwerfers. Hierbei ist aber zu beachten, dass oftmals ein Grossteil der Leistung nur zur Erwärmung der Lampe beiträgt und somit zur Beleuchtung nicht mehr zur Verfuegung steht (Wirkungsgrad). Hinzu kommt, dass das menschliche Auge die unterschiedlichen Farben sehr verschieden gut wahrnehmen kann. Dies wird in den sogenannten photometrischen Größen berücksichtigt, die z.B. in Lux und Lumen angegeben werden.

Lux

Die Angabe in Lux gibt die Lichmenge pro Fläche und Zeit an, also wie hell die Leuchte an einem bestimmten Punkt scheint. Sie ist gewissermaßen das Pendant zur Einheit Watt/m². Ist zu einem Scheinwerfer bis zu ... Lux angegeben, dann heißt das lediglich, dass dieser am hellsten Punkt diesen Wert erreicht, es sagt erstmal nichts über dessen sonstige Ausleuchtungseigenschaften aus.

Lumen

Die gesamte von der Lampe abgegebene Lichtmenge pro Zeit wird in Lumen angegeben, dem Pendant zur Leistung in Watt (1 Lux = 1 Lumen/m²).

Der Reflektor

Bei Lampen mit gleichem Wirkungsgrad (z.B. gleicher LED und vergleichbarer Kühlung und qualitativ gleichwertigen Reflektoren) und gleicher Leistungsabgabe (Watt) sollte auch eine vergleichbare Lichtmenge (Lumen) auf die Straße gebracht werden. Der Reflektor regelt dabei die Konzentration des Lichtes (Lux) an den verschiedenen Stellen. Mehr Licht am hellsten Punkt (zentral vorne) bedeutet dabei dann natürlich weniger Licht an weniger hellen Stellen (Seitenausleuchtung). Wer also auch eine gute Seitenausleuchtung benötigt, für den ist ein hoher Lux-Wert weniger interessant und bei der Wahl zwischen sonst gleichwertigen Lampen sogar eher schädlich.

Beispiel: Der angeblich beste Hologenscheinwerfer auf dem Markt, der SON E6, wird bei VeloPlus mit 26 Lux und der Lumotec von BuM mit 22 Lux angegeben. Der E6 erreicht diese Helligkeit aber vor allem dadurch, dass er einen sehr hellen konzentrierten Lichtkegel auf die Straße wirft. Der Lumotec hingegen hat eine recht breite Ausleuchtung. Der E6 lohnt sich also eigentlich nur dann, wenn man mit einem schmalen Lichtkegel auskommt, dann ist er aber sehr gut.

Anmerkung: Beim Vergleich mehrerer Lampen muss beachtet werden, dass der Lux-Wert (Helligkeit) quadratisch von der gemessenen Entfernung zur Lampe anbhängt. In D wird die Helligkeit von Fahrradscheinwerfern bei einer Entfernung von 10 m an einer zum Lichtkegel senkrechten Wand gemessen. Bei dem Schweizer Laden VeloPlus z.B. werden Angaben für 8 m Entfernung gemacht. Zum Vergleich von 8 m auf 10 m nehme man das Verhältnis beider Entfernungen zum Quadrat: 8/10 * 8/10 = 0,64 und multipliziere mit den bei VeloPlus gemachten Angaben. Andersrum muss man natürlich durch 0,64 dividieren

Zusammenfassend

Für die Helligkeit eines Scheinwerfers ist seine Leistung in Watt zweitrangig. Eine Aussage zur Helligkeit ist hierbei nur gemeinsam mit der Kenntnis des Wirkungsgrads möglich.

Relevant für die Helligkeit eines Scheinwerfers sind einzig Angaben in Lux und Lumen, wobei ersteres meist die Helligkeit am hellsten Punkt wiedergibt und letzteres gewissermassen die Gesamthelligkeit der Leuchte angibt.

Beleuchtung auf Radreisen

Beleuchtung ist in einigen Ländern auch für das Fahrrad vorgeschrieben, wobei die Art sehr unterschiedlich sein kann. Faktisch wird es kaum überprüft.

Während im Alltag eine gute Beleuchtungsanlage meist sehr sinnvoll ist, kann es auf manchen Radreisen sinnvoll sein, darauf zu verzichten oder verringerte Ansprüche in Kauf zu nehmen. Dies deshalb, weil man auf einer Radreise Nachtfahrten in der Regel vermeiden kann und die Gefahr besteht, dass eine hochwertige Beleuchtungsanlage beschädigt wird. (z.B. Nabendynamo beim Furten). Aktuelle Stirnlampen sind als Notlösung praktikabel. Wer etwas mehr Sicherheit möchte und auch mal nachts fährt, ist mit den heute teilweise winzigen Batterieleuchten gut bedient, die sehr leicht sind und wenig Platz benötigen. Verkabelung ist dann nicht nötig und im Ausland sind sie sogar oft zulässig. Eine Kombinationsmöglichkeit wäre auch Stirnlampe + Minirückleuchte.

Wer eine Nabendynamobeleuchtungsanlage besitzt, kann damit über Ladegeräte inzwischen auch Strom für andere Verbraucher erzeugen, (Handy, GPS-Gerät, diverse Batterien aufladen etc.) so dass diese Art Beleuchtungsanlage für viele Reiseradler inzwischen zusätzlich attraktiv ist. Es gibt auch Lampen mit USB Anschluss.


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