Israel und Palästinensische Autonomiegebiete
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Allgemeine Informationen
Generelle Empfehlungen
Israel ist der einzige jüdische Staat weltweit und das Kernland der 3 großen Weltreligionen (Judentum, Islam, Christentum). Seit der Staatsgründung im Jahr 1948 hat es immer wieder Kriege und Auseinandersetzungen mit benachbarten Staaten gegeben. Seit dem Sechstagekrieg 1967 besetzt Israel das Westjordanland sowie den Gaza-Streifen. Einen Friedensvertrag gibt es nur mit den Nachbarstaaten Jordanien und Ägypten.
Vor der Einreise in Israel aber auch in Israel selber sollte man sich ausreichend über die aktuellen Situationen vor Ort informieren. Gerade an den Grenzen zum Gaza-Streifen,zu Ägypten und zum Westjordanland kann es plötzlich zu Unruhen kommen, gerade auch an religiösen Feiertagen.
Israel ist aber in der Regel ein sehr sicher zu bereisendes Land für Radtouristen bzw. Radreisende. Die Gefahr in einen Konflikt zu geraten ist sehr gering. Der Großteil der Bevölkerung lebt in Frieden miteinander. Die Menschen in Israel aber auch in den Palästinensischen Autonomiegebieten sind sehr freundlich, hilfsbereit und gastfreundlich. Unsichere Gegenden werden vom Militär abgegrenzt und sind mit dem Rad sowieso nicht bereisbar.
Zurückhalten sollte man sich aber in Gesprächen sowohl in Israel wie auch in den Palästinensischen Autonomiegebieten mit politischen Symphatiebekundungen für die eine oder für die andere Seite.
Einreisebestimmungen, Dokumente
Einreise mit gültigem Reisepass, der noch sechs Monate gütig ist. Es wird eine Karte ausgegeben, die die legale Einreise dokumentiert. Der Pass wird nicht gestempelt, so dass Probleme in Ländern, die einen vorherigen Besuch Israels verbieten, nicht entstehen können.
Klima und Reisezeit
Die beste Reisezeit ist entweder im Frühjahr (März/April) oder im Herbst (September/Oktober). Die Sommermonate sind zu vermeiden,in der Mittelmeerregion, am Roten Meer sowie am Toten Meer und in der Wüste (Negev) können Temperaturen bis 50°C und mehr herrschen (En Gedi am Toten Meer). Die Nächte im Golan aber auch im Negev und in Jerusalem sind im Frühjahr und Herbst sehr kühl, ein Schlafsack ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Im Golan ist im Herbst desöfteren mit heftigen Regenfällen zu rechnen.
Sicherheit und Verhaltensempfehlungen
- Keine militärischen Sperrgebiete betreten und fotografieren
- Keine Soldaten ungefragt fotografieren
- An die Anweisungen des Militärs halten wenn gewisse Straßenabschnitte oder Stadtviertel (z.B. in Jerusalem) auch kurzfristig abgesperrt werden.
- Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen und vor großen Einkaufszentren beachten und befolgen
- Wildcampen in Sperrgebieten (wie z.B.im Golan) dringend vermeiden
- Reisepass sollte immer bei sich geführt werden
- Beim Fotografieren von Menschen in religösen Stätten (z.B.Klagemauer, Tempelberg in Jerusalem) sich zurückhalten und immer andeuten dass man fotografieren will oder um Erlaubnis fragen
- Religiöse Stätten in angemessener Kleidung betreten (keine Fahrradkleidung!)
- Beim Betreten der Palästinensischen Autonomiegebiete (Westjordanland, Einreise in den Gaza-Streifen ist für Touristen momentan nicht möglich) sich vorher über die Sicherheitslage informieren (z.B. Auswärtiges Amt, Internet etc.). In Jerusalem wird man im Toursitenbüro keine brauchbaren und aktuellen Informationen bekommen,es wird generell einem von einer Individualreise bzw.eines individuellem Besuch in die Palästinensischen Autonomiegebiete abgeraten.
- Die Nationalstraße 10 entlang der ägyptischen Grenze sollte mit dem Fahrrad nicht befahren werden. Dieser Grenzstreifen gilt als unsicher und es ist in der Vergangenheit desöfteren zu Entführungen gekommen, wobei es sich hauptsächlich um israelische Soldaten bei den Entführungen handelte.
Sprache
Die Amtssprache in Israel ist Hebräisch (offiziell), ebenso ist Arabisch aufgrund des hohen Anteils von Muslimen im Norden Israels (Gebiete um Haifa, Akko, Nazareth) sowie in den besetzten Palästinensergebieten eine offiziell zugelassene Sprache.
Englisch wird im ganzen Land sehr gut verstanden und gesprochen. Aufgrund vieler russischer Einwanderer in den letzten Jahren wird auch russisch in vielen Gebieten gesprochen und verstanden (Restaurants, Hotels etc.).
Deutsch sprechen viele ältere Israelis, die nach dem 2. Weltkrieg und dem Holocaust nach Israel ausgewandert sind. Die jüngere Generation spricht und versteht so gut wie gar nicht die deutsche Sprache.
Fahrradinformationen
Regeln und Vorschriften
Versorgungslage für Ersatzteile
Die Versorgungslage für Ersatzteile ist in Israel für Fahrräder gut. Jede größere Stadt hat Radläden, wo man die wichtigsten Ersatzteile bekommt. Die notwendigsten Ersatzteile (Flickzeug, Ersatzschlauch, eventuell Ersatzmantel,einige Ersatzspeichen etc.) sollte man aber trotzdem von zuhause mitbringen.
Größere Einkaufszentren in Tel Aviv, Haifa, Jerusalem, Beersheba haben größere Sportgeschäfte, welche auch in der Regel eine Fahrradabteilung haben. Ersatzteile für Mountainbikes und Rennräder bekommt man dort in der Regel.
"Exotische" Ersatzteile und Verschleißteile, wie für Rohloff Speedhub oder Magura Hydraulickbremsen (z.B. Bremsbeläge) sollten von zuhause mitgebracht werden.
Die meisten Ersatzteile der großen international verbreiteten Hersteller werden vom Händler bestellt und sollten innerhalb von 48 Stunden (werktags) zur Verfügung stehen.
Transport
Anreise
Alle Flüge von Deutschland und Europa landen auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion, welcher 30km östlich von Tel Aviv und 50km westlich von Jerusalem. Der Flughafen Ben Gurion ist der größte und wichtigste Flughafen von Israel.
Transport im Land
Israel ist ein relativ kleines Land. Die Verbindungen auch in kleinere Städte mit Bussen funktioniert problemlos. Egged(die Busse sind alle grün) ist das größte Busunternehmen in Israel. Die Busse von Egged nehmen im Gepäckfach problemlos Fahrräder mit, eventuell muss der Lenker quergestellt werden. Bezahlt werden kann beim Busfahrer. Die Kosten für Busfahrten in Israel sind relativ gering. Beachten sollte man, dass am Shabbat zwischen Freitagabend und Samstagabend der Busverkehr stark eingeschränkt ist.
Zwischen Tel Aviv und Haifa sowie zwischen Beersheba und Jerusalem gibt es eine Schnellzugstrecke der Gesellschaft Israel Railways. Die Fahrradmitnahme in diesen Zügen gestaltet sich als äußerst schwierig. Das rad wird in der regel nur verpackt und zerlegt in einem Koffer oder in einer Tasche von der Gesellschaft mitgenommen.
Innerhalb Israels fliegt die Fluggesellschaft El Al von Tel Aviv (Flughafen Ben Gurion) nach Eilat ans Tote Meer. Aufgrund der strengen Sicherheitsvorschriften bei El Al und den geringen Entfernungen innerhalb Israels ist ein Flug von Tel Aviv nach Eilat und umgekehrt nicht zu empfehlen.
Die Fahrt im Bus von Tel Aviv nach Eilat kostet etwa 30€ inkl. Fahrradmitnahme.
Straßen
Straßennetz, allgemeine Informationen
Das Straßennetz in Israel ist gut ausgebaut. Die meisten Straßen sind asphaltiert und in einem sehr guten Zustand. Fast alle Straßen haben einen breiten Seitenstreifen, der für Radfahrer sehr gut befahrbar ist. Viel Verkehr herrscht auf der Küstenstraße zwischen Tel Aviv und Haifa, aber auch dieser lässt sich auf kleineren Straßen parallel zur Autobahn No.2 oder der Nationalstraße No.4 vermeiden. Ab Akko nimmt der Verkehr stark ab und das Radfahren auf den guten Straßen ist sehr angenehm. Die Autofahrer in Israel sind gegenüber Radfahren sehr rücksichtsvoll.
In Tel Aviv, Haifa und Jerusalem ist es kein Problem auf Bürgersteigen mit dem Rad zu fahren. Aber auch dort gibt es oftmals einen breiten Seitenstreifen, der gut von Fahrradfahrern genutzt werden kann.
Im Süden Israels, in der Region ums Tote Meer und in der Negev Wüste ist nur wenig PKW und LKW Verkehr auf den Straßen vorhanden.
Routen und Touren
1) Westküste am Mittelmeer von Tel Aviv nach Haifa.
Abstecher zu den archäologischen Stätten nach Caesarea. Durch das Karmel Gebirge nach Haifa. In Haifa durch die hängenden Gärten der Bahai spazierengehen (Führungen täglich außer Mittwoch jeweils um 12:00Uhr)
2) Von Haifa nach Akko (Besuch der Altstadt von Akko ist sehr empfehlenswert - UNESCO Weltkulturerbe) weiter nach Rosh ha Nikra (Grenze zum Libanon).
In Rosh ha Nikra kann man bis zur Grenze an den Libanon mit dem Fahrrad radeln, einer der bestbewachtesten Grenzen weltweit. In Rosh ha Nikra ist eine Fahrt mit der Seilbahn zu den Grotten unter dem Felsen ebenfalls sehr empfehlenswert.
3) Von Rosh ha Nikra auf der Straße 899 (sehr wenig befahren) entlang der isralisch-libanesischen Grenze nach Safed radeln.
Gesundheit und Ernährung
Gesundheitsversorgung
Die Gesundheitsversorgung ist in etwa gleichzusetzen mit den Bedingungen wie in Mitteleuropa. Gut ausgebildete Ärtze findet man in jeder Kleinstadt. Erstklassige staatliche Krankenhäuser findet man in Städten ab ca. 10000 Einwohner. Private Ärzte aber auch private Zahnkliniken findet man meistens in Vorstädten oder in Einkaufszentren. Die Behandlungskosten sind in etwa gleichzusetzen wie in Deutschland.
Apotheken (beit mirkachat) sind in Israel ebenfalls reichlich vorhanden.
Anderes sieht es in den Palästinensischen Autonomiegebieten aus. Die Ärzte sind zwar zum Teil sehr gut ausgebildet, doch es herrscht in den Palästinensischen Autonomiegebieten Medikamentenknappheit und notwendig benötigte Medikamente sind nur schwer zu beschaffen. Bei einem akuten Notfall sollte man sich in Israel behandeln lassen.
Ernährung und Versorgungssituation
Unterkunft
Feste Unterkünfte wie Hotels, Hostels und Pensionen sind in Israel überall zu finden. Allerdings sind diese nicht gerade preiswert. In größeren Städten wie Tel Aviv, Jerusalem und Haifa gibt es Hostels, die ein Bett in einem Schlafsaal recht günstig anbieten (Bett in einem Schlafsall mit 8-10 Personen kostet zwischen 12€ und 15€).
In Jerusalem ist das Citadel Youth Hostel sehr empfehlenswert. Das Hostel liegt direkt in der Altstadt und man kann für ca. 8€ auf dem Dach des Hostels schlafen. Matrazen und Schlafsäcke werden gestellt. der Blick vom Dach des Hostels auf Jerusalem ist sehr spektakulär und man hat einen der schönsten Blicke auf Jerusalem und Felsendom.
In Israel gibt es ca. 30 Jugendherbergen