Sachsen
Sachsen liegt im Osten Deutschlands. Das bevölkerungsreichste der neuen Bundesländer steigt in südliche Richtung stetig an. Im Norden liegen die Flachländer der nördlichen Oberlausitz und der Leipziger Tieflandsbucht um die größte Stadt Leipzig. Im südlichen Landesteil liegen von West nach Ost das Erzgebirge, das südlich der Landeshauptstadt Dresden gelegene Elbsandsteingebirge sowie das Lausitzer Gebirge. Getrennt werden sie von einem hügeligen Übergangsbereich, in dem weitere bedeutende Orte wie Chemnitz und Zwickau zu finden sind.
Das Bundesland wird von zwei Routen des nationalen D-Netzes erschlossen, diese erreichen die wichtigsten Zentren des Landes und kreuzen sich in Dresden:
Der Radweg D4 „Mittelland-Route“ beginnt im besonders dicht besiedelten Südwesten des Bundeslandes nördlich von Zwickau, und führt über Chemnitz, Freiberg und Dresden nach Zittau, unweit des Dreiländerecks mit Polen und Tschechien. Er ist aufgrund dieser stadtverbindenden Streckenführung auch als Sächsische Städtekette bekannt. Der D4 kreuzt mehrere in Nord-Süd-Richtung laufende Flussradwege.
Einer davon ist der Radweg D10 „Elberadweg“, welcher im genauen rechts der Elbe verläuft. Auf dem gegenüberliegenden linken Ufer ist der Elberadweg Teil des EuroVelo 7, er ist in Sachsen der mehr frequentierte Radweg an der Elbe. Er folgt dem Elbtal und durchquert südlich von Dresden das imposante Elbsandsteingebirge.
Allgemeine Informationen
Klima und Reisezeit
Sachsen liegt im Wetterschatten westlich gelegener Mittelgebirge, insbesondere dem Harz. In der Folge fallen tendenziell weniger Niederschläge als in den übrigen Teilen der Bundesrepublik.
Sicherheit und Verhaltensempfehlungen
Sachsen weist keine Besonderheiten in Bezug auf die Sicherheit von Radreisenden im Gegensatz zu anderen Teilen des Landes auf. Es ist geboten, die bekannten Regeln für das sichere Reisen mit dem Fahrrad zu beachten.
Fahrradinformationen
Beim Fahrradklima-Test 2020 des ADFC schnitten die sächsischen Großstädte über, die mittleren und kleinen Städte unter dem Bundesschnitt ihrer jeweiligen Größenklasse ab; im innersächsischen Vergleich schneiden Leipzig und Mittelsachsen besser, die Städte Plauen und Zwickau sowie deren Umgebung schlechter ab.
Die technische Versorgungslage für Radreisende ist gut. In den Großstädten Leipzig, Dresden und Chemnitz finden sich große Fahrradläden prominenter Marken mit großem Angebot sowie Schlauchautomaten, auch abseits davon ist in größeren Ortschaften eine stabile Grundversorgung gegeben. In den Tagesrandzeiten besteht an einigen Baumärkten und Kaufland-Supermärkten eine Möglichkeit der Selbstversorgung mit Ersatzteilen.
Straßennetz, allgemeine Informationen
Sachsens Land- und Kreisstraßen befinden sich in überwiegend guter Verfassung, mittelmäßige Abschnitte kommen vor. Mit steigendem Verkehrsaufkommen ist zu den Pendlerzeiten zu rechnen.
Orte
Leipzig | ist die größte Stadt Sachsens und liegt in Nordwesten des Landes an der Weißen Elster. Es bildet einen Ballungsraum mit Sachsen-Anhalts größter Stadt Halle. |
Dresden | ist die Landeshauptstadt und zweitgrößte Stadt des Landes. Die Elbflorenz wartet mit der klassischen Architektur seiner Altstadt auf. |
Chemnitz | liegt im Südwesten Sachsens und ist dessen drittgrößte Stadt. Es hat eine lange Industriegeschichte und wird Kulturhauptstadt Europas 2025. |
Zwickau | liegt ebenfalls im Südwesten des Landes und liegt auf Platz 4 seiner größten Städte. Es ist das Zentrum historischer Kohle- und Automobilindustrie. |
Plauen | ist das reizvolle Zentrum des Vogtlandes im Tal der Weißen Elster. |
Görlitz | ist die östlichste Stadt Sachsens und Deutschlands an der Grenze zu Polen. Die größte Stadt der Oberlausitz hat eine sehenswerte, von Kriegszerstörungen verschonte historische Altstadt. |
Freiberg | ist eine Bergstadt im Zentrum Sachsens. Es war Zentrum des Bergbaus im Erzgebirge. |
Bautzen | liegt in der Oberlausitz und ist das kulturelle Zentrum der sorbischen Minderheit. |
Meißen | Stadt an der Elbe, ist für ihre Porzellanmanufaktur international bekannt. |
Routen und Touren
- Mittellandroute
- Elberadweg
- Mulderadweg
- Spreeradweg
- Oder-Neiße-Radweg
- Zschopautal-Radweg
- Weiße-Elster-Radweg
- Froschradweg
- Radfernweg Berlin - Leipzig
- Radroute Kohle-Dampf-Licht
- Neuseenland-Radroute
- Flöhatalradweg
- Leipzig-Elbe-Radroute
- Elbe-Mulde-Weg
- Schwarze-Elster-Radweg
Unterkunft
Transport
Anreise
In Sachsen liegen die internationalen Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden. Beide sind direkt mit dem schienengebundenen Regionalverkehr verknüpft, der Flughafen Leipzig/Halle zudem an den Schienenfernverkehr auf der Relation Dresden-Leipzig-Hannover.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist Sachsen verhältnismäßig schlecht an den Schienenfernverkehr angebunden, dies ist der Randlage im deutschen Schienennetz geschuldet. Außerhalb von Leipzig und Dresden besitzt weiterhin lediglich die Stadt Riesa eine Anbindung an das ICE/IC-Netz der Deutschen Bahn.
Der Leipziger Hauptbahnhof ist Sachsens wichtigster Bahnhof und zählt zu den in Bezug auf Qualität und Ausstattung besten Europas. Er wird von ICE-Zügen Hamburg-München und Hamburg-Stuttgart-München sowie Dresden-Frankfurt-Wiesbaden bedient. IC-Linien verbinden Leipzig auf den Relationen Dresden-Köln und Leipzig-Norddeich, sowie auf einzelnen Fahrten Leipzig-Thüringen-Köln und Leipzig-Thüringen-Karlruhe. Einmal am Tag fährt ein Intercity Rostock-Leipzig-Wien. Alle dieser Züge bieten eine kostenpflichtige Fahrradmitnahme.
Der Dresdner Hauptbahnhof ist der zweite wichtige Zugangspunkt zum Fernverkehr in Sachsen. Es ist über Leipzig mit einer ICE- und IC-Linie an den Rest Deutschlands angebunden. Auch diese bieten reservierbare Fahrradmitnahme, ebenso eine Intercity-Linie nach Berlin und an die Ostsee. Weiterhin halten hier die Eurocitys der Relation (Budapest)-Prag-Dresden-Hamburg. Auch diese Fahrten bieten großteils Fahrradmitnahme. Der internationale Teil ist allerdings nicht online reservierbar.
Die dritte Großstadt Chemnitz ist noch nicht an den Fernverkehr angebunden, es bestehen direkte Verbindungen im Regionalverkehr: RE6 ab Leipzig; RB30 und RE3 ab Dresden. Letzterer Zug bindet auch Zwickau und Plauen an.
Transport in der Region
Sachsen besitzt ein dichtes Netz an Regionalverkehrslinien und Zugangsstellen im Schienenverkehr. Leipzig besitzt mit der S-Bahn Mitteldeutschland ein weit in sein Umland reichendes S-Bahn-System. Die S-Bahn Dresden bindet in erster Linie die Stadtteile Dresdens aneinander an, Streckenäste führen nach Freiberg und Bad Schandau/Schöna parallel zum Elberadweg sowie nach Meißen. Eine Expansion dieses Netzes ins Umland ist im Planungsstadium (2021).
Das Fahrrad kann in praktisch jedem Nahverkehrszug und S-Bahn mitgenommen werden, außer im VVO (Raum Dresden) geht das kostenlos. Das Sachsen-Ticket gilt auch in ganz Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie in Teilen des südlichen Brandenburgs. Mit dem Sachsen-Böhmen-Ticket kann in den Norden Tschechiens gefahren werden. Im tschechischen Teil des Geltungsbereiches kann in Verbindung eine deutsche Fahrradtageskarte Nahverkehr als Fahrradkarte genutzt werden.
Es bestehen keine zeitlichen Einschränkungen in der Mitnahme von Fahrrädern, allerdings ist im Berufsverkehr auf den Hauptverkehrsachsen, insbesondere auf der S-Bahn Mitteldeutschland im Raum Leipzig sowie auf den Zügen der MRB auf den Relationen Zwickau-Chemnitz-Dresden und Chemnitz-Leipzig mit knappen Kapazitäten zu rechnen, da diese Züge mit eher knapp bemessenen Abstellflächen fahren. Bei der S-Bahn Dresden ist die Situation entspannter, die eingesetzten Doppelstockwagen besitzen großzügiger bemessene Fahrradstellsplätze.
Mit wenigen Ausnahmen ist die Fahrradmitnahme aus technischen Aspekten unproblematisch. Sachsens Nah-und Regionalzüge fahren inzwischen fast ausschließlich mit modernen Niederflur-Triebwagen oder -Waggons. Eine dieser Ausnahmen ist der RE6 Leipzig-Chemnitz, welcher auch im Jahr 2021 noch mit Hocheinstiegswagen bedient wird. Diese bieten zwar Abstellflächen im Steuerwagen und an den Türen, der Transport in den Zug kann sich bei voll bepackten Reiserädern aber als schwieriger erweisen.