Bremse: Unterschied zwischen den Versionen
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Die maximale Bremswirkung des Fahrrades erzielt man, | Die maximale Bremswirkung des Fahrrades erzielt man, kurz bevor das Hinterrad steigt. Jede Bremse, die das Hinterrad steigen lässt, bremst also schon maximal, und eine stärkere Bremse würde keinen Gewinn an Bremsweg bedeuten. | ||
Die Lage des Schwerpunkts in Relation zum Vorderrad-Aufstandspunkt entscheidet, wie stark man bremsen kann, bevor das Hinterrad steigt. Je | Die Lage des Schwerpunkts in Relation zum Vorderrad-Aufstandspunkt entscheidet, wie stark man bremsen kann, bevor das Hinterrad steigt. Je niedriger und weiter hinten der Schwerpunkt in Relation zum Vorderrad-Aufstandspunkt desto stärker kann man bremsen. | ||
Überschreitet man die maximale Bremsverzögerung steigt das Hinterrad unkontrolliert zu schnell, | Überschreitet man die maximale Bremsverzögerung, steigt das Hinterrad unkontrolliert zu schnell, so dass man nach vorne vom Fahrrad geworfen wird. | ||
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Bremsen bieten zweierlei Verbesserungswege. | |||
Wenn eine Vorderradbremse das Hinterrad nicht zum Steigen bringt, z.B. bei starker Zuladung, erreicht man nicht die maximal mögliche Bremsverzögerung des Rads. Eine stärkere Bremse, die das Hinterrad zum Steigen bringt, bietet hier einen Sicherheitsgewinn in Form eines kürzeren Bremswegs. | |||
Wenn eine ältere Bremse das Hinterrad zum Steigen bringt, erreicht man zwar den kürzestmöglichen Bremsweg, aber eine neuere Bremse kann für die gleiche Bremsleistung niedrigere Handkräfte erfordern. Hier liegt der Vorteil in der geringeren Beanspruchung der Muskulatur. | |||
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Auf gut haftendem Untergrund (Asphalt | Auf gut haftendem Untergrund (Asphalt, Beton) kann die größte Bremswirkung erzielt werden, wenn man nur mit der Vorderradbremse so stark abbremst, dass das Hinterrad sich hebt, bzw. kurz davor ist. Dass man die vordere Bremse nicht bis zum Bremsüberschlag anzieht und bei zu schnell steigendem Hinterrad wieder lockert, sollte man üben. | ||
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Je stärker man die maximale Bremsverzögerung überschreitet, desto schneller hebt sich der Hinterbau. Übungziel von Notbremsübungen muss also sein, die Bremsung zu dosieren, | Je stärker man die maximale Bremsverzögerung überschreitet, desto schneller hebt sich der Hinterbau. Übungziel von Notbremsübungen muss also sein, die Bremsung so zu dosieren, dass man mit einem nur sehr langsam steigenden Hinterrad bremst. Für den Anfänger empfiehlt es sich, wie von Sheldon beschrieben, sich an diesen Punkt langsam ranzutasten. Also langsam immer stärkere Bremsübungen machen, bis man den Punkt des abhebenden Hinterrades erreicht hat. | ||
Auf gut haftendem Untergrund kann man so große Bremswirkung erzielen, weshalb hohe | Auf gut haftendem Untergrund kann man so große Bremswirkung erzielen, weshalb hohe Geschwindigkeiten möglich sind und Dauerbremsen vermieden werden kann. Durch das Verlagern des Körper nach hinten lässt sich die maximale Verzögerung vergrößern. | ||
Bremst man mit der | Bremst man mit der Vorderradbremse scharf, wird das Hinterrad komplett oder teilweise entlastet. Das entlastete Hinterrad wird schon bei geringer Betätigung seiner Bremse die Haftung verlieren und durchrutschen. Ein so blockierendes Hinterrad verliert seine Spurführungseigenschaften. Aus diesem Grund muss gerade bei Kurven davor gewarnt werden, die Hinterradbremse instinktiv mitzunutzen. | ||
'''Bremsen auf rutschigem oder rolligem Untergrund''' | '''Bremsen auf rutschigem oder rolligem Untergrund''' | ||
Auf rutschigen Untergründen birgt eine Bremsung mit der Vorderradbremse die Gefahr des wegrutschenden Rads. Aus | Auf rutschigen Untergründen birgt eine Bremsung mit der Vorderradbremse die Gefahr des wegrutschenden Rads. Aus diesem Grund empfiehlt sich der Gebrauch der Hinterradbremse und eine extrem vorsichtige Handhabung der Vorderradbremse. | ||
Falls Dauerbremsen nötig sein sollte, | Falls Dauerbremsen nötig sein sollte, muss auf Überhitzung geachtet werden. (siehe jeweiliger Bremsentyp) | ||
== Links == | == Links == |
Version vom 28. September 2010, 18:18 Uhr
Mit der Bremse kann man die Geschwindigkeit des Fahrrades bis zum Stillstand verringern.
Arten
Folgende Bremsenarten sind gebräuchlich:
An alten Fahrrädern finden sich auch Stempelbremsen, die aber für Reiseräder wegen der ungenügenden Verzögerungswirkung und des hohen Reifenverschleißes ungeeignet sind.
Allgemeine Betrachtung zum Bremsen
Den unterschiedlichen Bremsenarten ist gemein, dass sie die Bremswirkung an den Laufrädern entfalten. Zur Betätigung der Bremse ist eine ausreichend große Handkraft (bei Rücktritt Fußkraft) nötig, die je nach Bauart unterschiedlich sein kann.
Die maximale Bremswirkung des Fahrrades erzielt man, kurz bevor das Hinterrad steigt. Jede Bremse, die das Hinterrad steigen lässt, bremst also schon maximal, und eine stärkere Bremse würde keinen Gewinn an Bremsweg bedeuten.
Die Lage des Schwerpunkts in Relation zum Vorderrad-Aufstandspunkt entscheidet, wie stark man bremsen kann, bevor das Hinterrad steigt. Je niedriger und weiter hinten der Schwerpunkt in Relation zum Vorderrad-Aufstandspunkt desto stärker kann man bremsen.
Überschreitet man die maximale Bremsverzögerung, steigt das Hinterrad unkontrolliert zu schnell, so dass man nach vorne vom Fahrrad geworfen wird.
Auf nichtasphaltierten Untergründen oder stark verschmutzten Straßen wird die Bremsverzögerung jedoch meist von der Haftung des Vorderreifens begrenzt. Reicht diese Haftung nicht aus, wird das Hinterrad nicht steigen, sondern das Vorderrad blockieren und durchrutschen.
Bremsen bieten zweierlei Verbesserungswege. Wenn eine Vorderradbremse das Hinterrad nicht zum Steigen bringt, z.B. bei starker Zuladung, erreicht man nicht die maximal mögliche Bremsverzögerung des Rads. Eine stärkere Bremse, die das Hinterrad zum Steigen bringt, bietet hier einen Sicherheitsgewinn in Form eines kürzeren Bremswegs.
Wenn eine ältere Bremse das Hinterrad zum Steigen bringt, erreicht man zwar den kürzestmöglichen Bremsweg, aber eine neuere Bremse kann für die gleiche Bremsleistung niedrigere Handkräfte erfordern. Hier liegt der Vorteil in der geringeren Beanspruchung der Muskulatur.
Wie Bremsen?
Bremsen auf Asphalt
Auf gut haftendem Untergrund (Asphalt, Beton) kann die größte Bremswirkung erzielt werden, wenn man nur mit der Vorderradbremse so stark abbremst, dass das Hinterrad sich hebt, bzw. kurz davor ist. Dass man die vordere Bremse nicht bis zum Bremsüberschlag anzieht und bei zu schnell steigendem Hinterrad wieder lockert, sollte man üben. [1].
Je stärker man die maximale Bremsverzögerung überschreitet, desto schneller hebt sich der Hinterbau. Übungziel von Notbremsübungen muss also sein, die Bremsung so zu dosieren, dass man mit einem nur sehr langsam steigenden Hinterrad bremst. Für den Anfänger empfiehlt es sich, wie von Sheldon beschrieben, sich an diesen Punkt langsam ranzutasten. Also langsam immer stärkere Bremsübungen machen, bis man den Punkt des abhebenden Hinterrades erreicht hat.
Auf gut haftendem Untergrund kann man so große Bremswirkung erzielen, weshalb hohe Geschwindigkeiten möglich sind und Dauerbremsen vermieden werden kann. Durch das Verlagern des Körper nach hinten lässt sich die maximale Verzögerung vergrößern.
Bremst man mit der Vorderradbremse scharf, wird das Hinterrad komplett oder teilweise entlastet. Das entlastete Hinterrad wird schon bei geringer Betätigung seiner Bremse die Haftung verlieren und durchrutschen. Ein so blockierendes Hinterrad verliert seine Spurführungseigenschaften. Aus diesem Grund muss gerade bei Kurven davor gewarnt werden, die Hinterradbremse instinktiv mitzunutzen.
Bremsen auf rutschigem oder rolligem Untergrund
Auf rutschigen Untergründen birgt eine Bremsung mit der Vorderradbremse die Gefahr des wegrutschenden Rads. Aus diesem Grund empfiehlt sich der Gebrauch der Hinterradbremse und eine extrem vorsichtige Handhabung der Vorderradbremse. Falls Dauerbremsen nötig sein sollte, muss auf Überhitzung geachtet werden. (siehe jeweiliger Bremsentyp)
Links
[1]http://www.sheldonbrown.com/german/brakturn.html#frontuse