Polen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Erfahrungen aus der Diskussion http://radreise-forum.de/topics/1022343#Post1022343 (März 2014) eingearbeitet)
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=== Klima und Reisezeit ===
=== Klima und Reisezeit ===
Polen liegt an der Grenze zwischen gemäßigtem Klima im  Westen und eher kontinentalerem Klima im Osten.  
Polen liegt an der Grenze zwischen gemäßigtem Klima im  Westen und eher kontinentalerem Klima im Osten (was weniger im Sommer- als mehr im Winterhalbjahr spürbar wird).  


Man beachte besonders im Herbst und Winter, dass es früher dunkel wird als in Deutschland. Polen hat die mitteleuropäische Zeit, liegt aber weit östlich.
Man beachte besonders im Herbst und Winter, dass es früher dunkel wird als in Deutschland. Polen hat die Mitteleuropäische Zeit, liegt aber weit östlich.


=== Sicherheit und Verhaltensempfehlungen ===  
=== Sicherheit und Verhaltensempfehlungen ===  
Mittlerweile ist das Klischee vom unsicheren Reiseland Polen gründlich überholt. Es gelten die allgemeinen Sicherheitsempfehlungen, die man in jedem mitteleuorpäischen Land ansetzen kann.
Mittlerweile ist das Klischee vom unsicheren Reiseland Polen gründlich überholt. Es gelten die allgemeinen Sicherheitsempfehlungen, die man in jedem mitteleuropäischen Land ansetzen kann.


=== Sprache ===
=== Sprache ===
Polnisch gehört zur westslawischen Sprachgruppe. Aufgrund der vielen ausdifferenzierten Zischlaute und Nasalvokale erfordert es etwas Übung, die korrekte Aussprache zu erlernen. Mit Kenntnissen in Sorbisch, Tschechisch, Slowakisch oder Ukrainisch kann man sich ebenfalls verständigen. Das Schriftbild des Polnischen weicht aufgrund der anderen Orthographie jedoch deutlich von diesen Sprachen ab.  
Polnisch gehört zur westslawischen Sprachgruppe. Aufgrund der vielen ausdifferenzierten Zischlaute und Nasalvokale erfordert es etwas Übung, die korrekte Aussprache zu erlernen. Mit Kenntnissen in Sorbisch, Tschechisch, Slowakisch oder Ukrainisch kann man sich ebenfalls verständigen. Das Schriftbild des Polnischen weicht aufgrund der anderen Orthographie jedoch deutlich von diesen Sprachen ab.  


Fremdsprachenkenntnisse sind mittlerweile recht weit verbreitet. In den Touristengebieten nahe der deutsche Grenze wird viel Deutsch verstanden, die jüngere Generation spricht eher Englisch.
Fremdsprachenkenntnisse sind mittlerweile recht weit verbreitet. In den Touristengebieten nahe der deutschen Grenze wird viel Deutsch verstanden, die jüngere Generation spricht eher Englisch.


=== Währung ===
=== Währung ===
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=== Regeln und Vorschriften ===
=== Regeln und Vorschriften ===


Rad fahren unter Alkohol wird nach den gleichen Bestimmungen verfolgt, wie sie für das Fahren von Motorfahrzeugen gelten. Es gilt ein absolutes Verbot, das ab 0,2 Promille verfolgt wird.
Rad fahren unter Alkohol wird nach den gleichen Bestimmungen verfolgt, wie sie für das Fahren von Motorfahrzeugen gelten. Es gilt ein absolutes Verbot, das ab 0,2 Promille verfolgt wird. [http://aktiv.polen.travel/fahrrad/praktische-informationen Quelle]
[http://aktiv.polen.travel/fahrrad/praktische-informationen Quelle]


=== Versorgungslage für Ersatzteile ===
=== Versorgungslage für Ersatzteile ===
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==== Fahrrad ====
==== Fahrrad ====
Der direkt an der Grenze verlaufenden Oder-Neiße-Radweg bietet mittlerweile viele Möglichkeiten, über Brücken oder Fähren nach Polen einzureisen. Es werden gelegentlich  neue Brücken oder Fähren eröffnet. Einige Städte sind in einen deutschen und einen polnischen Teil geteilt (von Nord nach Süd):  
Der direkt an der Grenze verlaufende Oder-Neiße-Radweg bietet mittlerweile viele Möglichkeiten, über Brücken oder Fähren nach Polen einzureisen. Es werden gelegentlich  neue Brücken oder Fähren eröffnet. Einige Städte sind in einen deutschen und einen polnischen Teil geteilt (von Nord nach Süd):  
* Frankfurt (Oder) - Słubice
* Frankfurt (Oder) - Słubice
* Guben - Gubin
* Guben - Gubin
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==== Bahn ====
==== Bahn ====
Ein Großteil der Fernzüge von Deutschland nach Polen ist abgeschafft worden. Im Moment (Sommer 2012) gibt es nur noch den mehrmals täglich von Berlin nach Warschau verkehrenden EuroCity. Fahrradmitnahme ist möglich, muss aber vorher reserviert werden. Online-Buchung der internationalen Fahrradkarte ist nicht möglich!
Ein Großteil der Fernzüge von Deutschland nach Polen ist abgeschafft worden. Im Moment (Sommer 2014) gibt es nur noch den viermal mehrmals täglich von Berlin nach Warschau verkehrenden EuroCity. Fahrradmitnahme ist möglich, muss aber vorher reserviert werden (in der Hochsaison auf viele Tage ausgebucht). Online-Buchung der internationalen Fahrradkarte ist nicht möglich!


Regionalzüge verkehren mehrmals täglich von Berlin nach Stettin und Kostrzyn, von Görlitz und Dresden nach Wrocław (Breslau) und von Züssow nach Świnouście (Swinemünde). Daneben existiert eine Vielzahl von innerdeutschen Verbindungen in die deutschen Städte an der polnischen Grenze.
Richtung Warschau/Bydgoszsz kann man, wenn man die Zeit hat, vom Bhf. Berlin-Lichtenberg den Regionalzug nach Küstrin/Kostrzyn nehmen (Fahrradmitnahme möglich, wenn es nicht zu voll ist, wie an den frühen und späten Zügen am Wochenende) und am dortigen Grenzbahnhof in die polnischen Regionalzüge Richtung Szczecin und über Rzepin nach Poznan und Wroclaw umsteigen. Der EC Hamburg-Berlin-Wroclaw-Krakow, 2010 noch mit Fahrradabteil, nahm 2012 keine Fahrräder mehr mit und endet überdies seit 2013 schon in Wroclaw! (Man soll die Hoffnung nie aufgeben: 2016 wird Krakow "Kulturhauptstadt Europas". Schaun wir mal.)
 
Zwischen Dresden und Wroclaw verkehrt (Stand 2014) dreimal täglich ein Zug. Er bestand 2012 aus zwei aneinandergekoppelten Triebwagen, d.h. dreieinhalb Sitzplatz-Waggons und einem Fahrradabteil von 3x3 m Grundfläche. An einem Sonnabend im August 2012 fuhr ich mit dem Nachmittagszug von Wroclaw Richtung Dresden. Es war jeder Sitzplatz besetzt, die Leute standen in den Gängen. Vor dem Fahrradabteil stand eine große Menge Radfahrer, die alle verzweifelt hineinwollten. Die Szenen erinnerten an jene, die sich sechs Jahrzehnte früher hier abspielten: wir stapelten auf 9 qm Fläche dreizehn Fahrräder und einen Kinderwagen bis hinauf an die Decke; ich saß zwischen den Rädern auf dem Satteltaschenberg. Es half nichts: drei Radfahrer mußten zurückbleiben.
 
Regionalzüge verkehren außerdem mehrmals täglich von Berlin nach Stettin (Szczecin), von Lübeck alle zwei Stunden über Güstrow und Neubrandenburg nach Stettin (Szczecin) und von Züssow nach Świnouście (Swinemünde). Daneben existiert eine Vielzahl von innerdeutschen Verbindungen in die deutschen Städte an der polnischen Grenze.


=== Transport im Land ===
=== Transport im Land ===
==== Bahn ===
==== Bahn ====
Die Einstiege in die Züge können sehr hoch sein.  
Manche Personenzüge und Triebwagen führen Fahrradabteile, in den anderen ist man auf das Wohlwollen des Schaffners angewiesen (das selten versagt wird). Bei Fernzügen und IC werden Fahrräder nur mitgenommen, wenn der Zug ein Fahrradabteil besitzt. Meist besteht für einen Stellplatz Reservierungspflicht.
Hier hilft es, das Rad senkrecht auf das Hinterrad zu stellen und dann am Lenker nach oben zu ziehen (Klappdeckel der Lenkertasche evtl. vorher nochmal extra sichern).
 
Viele Dorfbahnhöfe haben keine oder sehr flache Bahnsteige. Bei älteren Waggons muß man in diesem Fall Rad und Gepäck die steile Einstiegsstufe hinaufhieven. Die Einstiege in die Züge können sehr hoch sein. Hier hilft es, das Rad senkrecht auf das Hinterrad zu stellen und dann am Lenker nach oben zu ziehen (Klappdeckel der Lenkertasche evtl. vorher nochmal extra sichern).
 


== Straßen ==
== Straßen ==
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Mittlerweile gibt es viele neue Schnellstraßen (S) und Autobahnen (A). Diese können auf älteren Karten fehlen. Beide dürfen mit dem Fahrrad nicht befahren werden.
Mittlerweile gibt es viele neue Schnellstraßen (S) und Autobahnen (A). Diese können auf älteren Karten fehlen. Beide dürfen mit dem Fahrrad nicht befahren werden.


In Schlesien gibt es viel Verkehr, allerdings nicht besonders schnell bedingt durch die z.T. miserable Straßenqualität.
Der Straßenverkehr in Polen hat seit ca. 2000 drastisch zugenommen. Auch auf Landstraßen 1. Ordnung (in Karten gelb gezeichnet) herrscht inzwischen Lasterverkehr, v. a. auf Abschnitten zwischen Städten. In Karten rot eingezeichnete Straßen haben eine hohe Verkehrsdichte. Man muß damit rechnen, dass manche Fahrer beim Überholen keinen Seitenabstand lassen. Zebrastreifen werden, wenn Fußgänger auf die Straße treten, oft nicht respektiert, so daß man besser wartet, bis die Straße frei ist. Auf Dorfverbindungsstraßen herrscht, wie auch in früheren Jahren, nur geringer und eher entspannter Verkehr. Der Hupton eines von hinten nahenden Autos drückt keine Aggression aus, sondern zeigt an, daß der Fahrer überholt.
 
In Schlesien gibt es viel Verkehr, allerdings nicht besonders schnell, bedingt durch die z.T. miserable Straßenqualität.
In Ostpreußen und Pommern ist bis auf die Nationalstraßen eher weniger Verkehr festzustellen. 1-stellige Nationalstraßen (z.B. DK7 Danzig – Warschau – Slowakei, DK6 Szczecin – Gdansk und DK8 Litauen – Warschau – Tschechische Republik) haben oft breite Randstreifen und sehr guten Asphalt.
In Ostpreußen und Pommern ist bis auf die Nationalstraßen eher weniger Verkehr festzustellen. 1-stellige Nationalstraßen (z.B. DK7 Danzig – Warschau – Slowakei, DK6 Szczecin – Gdansk und DK8 Litauen – Warschau – Tschechische Republik) haben oft breite Randstreifen und sehr guten Asphalt.


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== Radwege ==
== Radwege ==


Viele ausgeschilderte Radrouten laufen über kleine Straßen oder Feldwege. Ohne Ortkenntnis kann die Befahrung eines solchen Wegs zum Abenteuer werden, da die Qualität des Belages schlagartig wechseln kann. Es gibt Radweg-Strecken mit herausfordernderem Belag (Betonplatten in diversen Verfallstufen, Schotter, und – besonders in Wäldern – teilweise tiefer Sand).
Radfahren ist in Polen, im Gegensatz zu Tschechien, ein noch junger Sport. Bisher sind v. a. Tagestouren mit Sporträdern und kleinem Rucksack üblich; Gepäckfahrten abseits der Touristengebiete sind ungebräuchlich. Entsprechend umfaßt das Radwegenetz meist Routen für Tagestouren. Auch bei den Tagesradtourwegen schwankt der Fahrbahnzustand zwischen glattem Asphalt und Pfützenfeldweg. Das Tragen eines Helms ist bei polnischen Radfahrern verbreitet, Warnwesten weit weniger.
 
Viele ausgeschilderte Radrouten laufen über kleine Straßen oder Feldwege. Ohne Ortkenntnis kann die Befahrung eines solchen Wegs zum Abenteuer werden, da die Qualität des Belages schlagartig wechseln kann. Es gibt Radweg-Strecken mit herausfordernderem Belag (Betonplatten in diversen Verfallsstufen, Schotter, und – besonders in Wäldern – teilweise tiefer Sand).


Von guter Qualität sind der Europa-Radweg R1 und teilweise der Ostseeküsten-Radweg.
Von guter Qualität sind der Europa-Radweg R1 und teilweise der Ostseeküsten-Radweg.
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=== Ernährung und Versorgungssituation ===
=== Ernährung und Versorgungssituation ===


Vor allem in kleineren Orten sehr gutes Essen in Restaurants mit ziemlich niedrigen Preisen.
In Touristengebieten vor allem in kleineren Orten sehr gutes Essen in Restaurants mit ziemlich niedrigen Preisen. Abseits touristisch erschlossener Gebiete sind Restaurants nicht in jedem Ort zu finden.  


Man kann sehr gute Wurst kaufen. Polen ist eines der wenigen Länder, in denen man nicht nur Weißbrot bekommt. Sehr schmackhaft und leicht zuzubereiten sind auch ''Pierogi'', das sind Teigtaschen aus Nudel- oder Kartoffelteig, die mit verschiedenen Füllungen von süß bis salzig angeboten werden. Sie müssen nur noch in Wasser ein paar Minuten erhitzt oder wahlweise angebraten werden.
Man kann sehr gute Wurst kaufen. Polen ist eines der wenigen Länder, in denen man nicht nur Weißbrot bekommt. Sehr schmackhaft und leicht zuzubereiten sind auch ''Pierogi'', das sind Teigtaschen aus Nudel- oder Kartoffelteig, die mit verschiedenen Füllungen von süß bis salzig angeboten werden. Sie müssen nur noch in Wasser ein paar Minuten erhitzt oder wahlweise angebraten werden.


In den meisten, auch kleinen, Orten gibt es Lebensmittelgeschäfte (''Sklep''). In stark touristisch genutzten Gebieten (z.B. Masuren) können diese außerhalb der Hochsaison auch noch geschlossen sein.
In den meisten, auch kleinen, Orten gibt es Lebensmittelgeschäfte (''Sklep''). In stark touristisch genutzten Gebieten (z.B. Masuren) können diese außerhalb der Hochsaison auch noch geschlossen sein. Skleps schließen meist um 17 Uhr, in Städten um 18 Uhr. In größeren Dörfern und in jeder Stadt gibt es jedoch Läden der Ketten "Żabka" oder "Małpka Ekspress", die täglich von 6 bis 23 Uhr geöffnet haben. Supermärkte in Großstädten sind mitunter rund um die Uhr geöffnet (Ausnahme: Ostersonntag und Allerheiligen).


Es wird empfohlen, das Wasser aus Wasserhähnen nicht als reines Trinkwasser zu verwenden, sondern lieber Wasserflaschen zu kaufen.
Es wird empfohlen, das Wasser aus Wasserhähnen nicht als reines Trinkwasser zu verwenden, sondern lieber Wasserflaschen zu kaufen.
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== Unterkunft ==
== Unterkunft ==


Recht weit verbreitet sind Angebote an Zimmern (''pokoj'').
Recht weit verbreitet sind Angebote an Zimmern (''pokój''). Die Werbung "''noclegi''" meint "Nachtlager", was eine Zeltwiese, ein einfaches Zimmer im Haus o. ä. sein kann und in jedem Fall preiswert ist.


Campingplätze sind vorhanden, können aber, obwohl auf Karten eingezeichnet, manchmal auch gar nicht mehr vorhanden oder verlegt worden sein.
Campingplätze sind vorhanden, können aber, obwohl auf Karten eingezeichnet, manchmal auch gar nicht mehr vorhanden oder verlegt worden sein.  


== Regionen ==  
== Regionen ==  

Version vom 12. März 2014, 22:32 Uhr

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Allgemeine Informationen

Generelle Empfehlungen

Einreisebestimmungen, Dokumente

Polen ist Mitglied der EU und im Schengener Abkommen. Eine Grenzkontrolle findet nur zu den Nicht-EU-Staaten (Russland, Weißrussland, Ukraine) statt.

Klima und Reisezeit

Polen liegt an der Grenze zwischen gemäßigtem Klima im Westen und eher kontinentalerem Klima im Osten (was weniger im Sommer- als mehr im Winterhalbjahr spürbar wird).

Man beachte besonders im Herbst und Winter, dass es früher dunkel wird als in Deutschland. Polen hat die Mitteleuropäische Zeit, liegt aber weit östlich.

Sicherheit und Verhaltensempfehlungen

Mittlerweile ist das Klischee vom unsicheren Reiseland Polen gründlich überholt. Es gelten die allgemeinen Sicherheitsempfehlungen, die man in jedem mitteleuropäischen Land ansetzen kann.

Sprache

Polnisch gehört zur westslawischen Sprachgruppe. Aufgrund der vielen ausdifferenzierten Zischlaute und Nasalvokale erfordert es etwas Übung, die korrekte Aussprache zu erlernen. Mit Kenntnissen in Sorbisch, Tschechisch, Slowakisch oder Ukrainisch kann man sich ebenfalls verständigen. Das Schriftbild des Polnischen weicht aufgrund der anderen Orthographie jedoch deutlich von diesen Sprachen ab.

Fremdsprachenkenntnisse sind mittlerweile recht weit verbreitet. In den Touristengebieten nahe der deutschen Grenze wird viel Deutsch verstanden, die jüngere Generation spricht eher Englisch.

Währung

Amtliches Zahlungsmittel ist der (Neue) Polnische Złoty (PLN). Ein Złoty ist geteilt in 100 Groszy. 1 € sind ca. 4,20 Zł.

Geldautomaten sind weit verbreitet. Kartenzahlung mit EC und VISA ist weit verbreitet. Auf Wunsch ist meist eine direkte Buchung in Euro anstatt Złoty möglich, das erspart die Umrechnungsgebühren des Kartenausgebers.

In Orten direkt hinter der deutschen oder slowakischen Grenze wird oft der Euro als Zahlungsmittel akzeptiert, in der Nähe der tschechischen Grenze auch tschechische Kronen.

Fahrradinformationen

Regeln und Vorschriften

Rad fahren unter Alkohol wird nach den gleichen Bestimmungen verfolgt, wie sie für das Fahren von Motorfahrzeugen gelten. Es gilt ein absolutes Verbot, das ab 0,2 Promille verfolgt wird. Quelle

Versorgungslage für Ersatzteile

Es gibt zumindest in größeren Städten Radläden mit sehr ordentlicher Auswahl. Kein großer Unterschied zu Deutschland.

Transport

Anreise

Fahrrad

Der direkt an der Grenze verlaufende Oder-Neiße-Radweg bietet mittlerweile viele Möglichkeiten, über Brücken oder Fähren nach Polen einzureisen. Es werden gelegentlich neue Brücken oder Fähren eröffnet. Einige Städte sind in einen deutschen und einen polnischen Teil geteilt (von Nord nach Süd):

  • Frankfurt (Oder) - Słubice
  • Guben - Gubin
  • Forst - Zasieki
  • Bad Muskau - Łęknica
  • Görlitz - Zgorzelec
  • Zittau - Pojarów (Gem. Bogatynia)

Bahn

Ein Großteil der Fernzüge von Deutschland nach Polen ist abgeschafft worden. Im Moment (Sommer 2014) gibt es nur noch den viermal mehrmals täglich von Berlin nach Warschau verkehrenden EuroCity. Fahrradmitnahme ist möglich, muss aber vorher reserviert werden (in der Hochsaison auf viele Tage ausgebucht). Online-Buchung der internationalen Fahrradkarte ist nicht möglich!

Richtung Warschau/Bydgoszsz kann man, wenn man die Zeit hat, vom Bhf. Berlin-Lichtenberg den Regionalzug nach Küstrin/Kostrzyn nehmen (Fahrradmitnahme möglich, wenn es nicht zu voll ist, wie an den frühen und späten Zügen am Wochenende) und am dortigen Grenzbahnhof in die polnischen Regionalzüge Richtung Szczecin und über Rzepin nach Poznan und Wroclaw umsteigen. Der EC Hamburg-Berlin-Wroclaw-Krakow, 2010 noch mit Fahrradabteil, nahm 2012 keine Fahrräder mehr mit und endet überdies seit 2013 schon in Wroclaw! (Man soll die Hoffnung nie aufgeben: 2016 wird Krakow "Kulturhauptstadt Europas". Schaun wir mal.)

Zwischen Dresden und Wroclaw verkehrt (Stand 2014) dreimal täglich ein Zug. Er bestand 2012 aus zwei aneinandergekoppelten Triebwagen, d.h. dreieinhalb Sitzplatz-Waggons und einem Fahrradabteil von 3x3 m Grundfläche. An einem Sonnabend im August 2012 fuhr ich mit dem Nachmittagszug von Wroclaw Richtung Dresden. Es war jeder Sitzplatz besetzt, die Leute standen in den Gängen. Vor dem Fahrradabteil stand eine große Menge Radfahrer, die alle verzweifelt hineinwollten. Die Szenen erinnerten an jene, die sich sechs Jahrzehnte früher hier abspielten: wir stapelten auf 9 qm Fläche dreizehn Fahrräder und einen Kinderwagen bis hinauf an die Decke; ich saß zwischen den Rädern auf dem Satteltaschenberg. Es half nichts: drei Radfahrer mußten zurückbleiben.

Regionalzüge verkehren außerdem mehrmals täglich von Berlin nach Stettin (Szczecin), von Lübeck alle zwei Stunden über Güstrow und Neubrandenburg nach Stettin (Szczecin) und von Züssow nach Świnouście (Swinemünde). Daneben existiert eine Vielzahl von innerdeutschen Verbindungen in die deutschen Städte an der polnischen Grenze.

Transport im Land

Bahn

Manche Personenzüge und Triebwagen führen Fahrradabteile, in den anderen ist man auf das Wohlwollen des Schaffners angewiesen (das selten versagt wird). Bei Fernzügen und IC werden Fahrräder nur mitgenommen, wenn der Zug ein Fahrradabteil besitzt. Meist besteht für einen Stellplatz Reservierungspflicht.

Viele Dorfbahnhöfe haben keine oder sehr flache Bahnsteige. Bei älteren Waggons muß man in diesem Fall Rad und Gepäck die steile Einstiegsstufe hinaufhieven. Die Einstiege in die Züge können sehr hoch sein. Hier hilft es, das Rad senkrecht auf das Hinterrad zu stellen und dann am Lenker nach oben zu ziehen (Klappdeckel der Lenkertasche evtl. vorher nochmal extra sichern).


Straßen

Straßennetz, allgemeine Informationen

Die Straßen sind von mäßiger bis sehr guter Qualität. Bei wenig Verkehr macht das nichts aus, aber bei starkem Verkehr ist es durchaus ein Problem. Der Asphalt ist stellenweise weich und wellt sich auf. Am Straßenrand kann eine 20 – 30 cm hohe Wölbung entstehen. In den letzten Jahren sind viele Straßen neu gemacht worden und fahren sich sehr gut.

Mittlerweile gibt es viele neue Schnellstraßen (S) und Autobahnen (A). Diese können auf älteren Karten fehlen. Beide dürfen mit dem Fahrrad nicht befahren werden.

Der Straßenverkehr in Polen hat seit ca. 2000 drastisch zugenommen. Auch auf Landstraßen 1. Ordnung (in Karten gelb gezeichnet) herrscht inzwischen Lasterverkehr, v. a. auf Abschnitten zwischen Städten. In Karten rot eingezeichnete Straßen haben eine hohe Verkehrsdichte. Man muß damit rechnen, dass manche Fahrer beim Überholen keinen Seitenabstand lassen. Zebrastreifen werden, wenn Fußgänger auf die Straße treten, oft nicht respektiert, so daß man besser wartet, bis die Straße frei ist. Auf Dorfverbindungsstraßen herrscht, wie auch in früheren Jahren, nur geringer und eher entspannter Verkehr. Der Hupton eines von hinten nahenden Autos drückt keine Aggression aus, sondern zeigt an, daß der Fahrer überholt.

In Schlesien gibt es viel Verkehr, allerdings nicht besonders schnell, bedingt durch die z.T. miserable Straßenqualität. In Ostpreußen und Pommern ist bis auf die Nationalstraßen eher weniger Verkehr festzustellen. 1-stellige Nationalstraßen (z.B. DK7 Danzig – Warschau – Slowakei, DK6 Szczecin – Gdansk und DK8 Litauen – Warschau – Tschechische Republik) haben oft breite Randstreifen und sehr guten Asphalt.

In kleineren Dörfern gibt es noch oft Pflastersteinstraßen. Alleebäume wurden in den letzten Jahren auf einzelnen Strecken gefällt.

Radwege

Radfahren ist in Polen, im Gegensatz zu Tschechien, ein noch junger Sport. Bisher sind v. a. Tagestouren mit Sporträdern und kleinem Rucksack üblich; Gepäckfahrten abseits der Touristengebiete sind ungebräuchlich. Entsprechend umfaßt das Radwegenetz meist Routen für Tagestouren. Auch bei den Tagesradtourwegen schwankt der Fahrbahnzustand zwischen glattem Asphalt und Pfützenfeldweg. Das Tragen eines Helms ist bei polnischen Radfahrern verbreitet, Warnwesten weit weniger.

Viele ausgeschilderte Radrouten laufen über kleine Straßen oder Feldwege. Ohne Ortkenntnis kann die Befahrung eines solchen Wegs zum Abenteuer werden, da die Qualität des Belages schlagartig wechseln kann. Es gibt Radweg-Strecken mit herausfordernderem Belag (Betonplatten in diversen Verfallsstufen, Schotter, und – besonders in Wäldern – teilweise tiefer Sand).

Von guter Qualität sind der Europa-Radweg R1 und teilweise der Ostseeküsten-Radweg.

Routen und Touren

Gesundheit und Ernährung

Gesundheitsversorgung

Ernährung und Versorgungssituation

In Touristengebieten vor allem in kleineren Orten sehr gutes Essen in Restaurants mit ziemlich niedrigen Preisen. Abseits touristisch erschlossener Gebiete sind Restaurants nicht in jedem Ort zu finden.

Man kann sehr gute Wurst kaufen. Polen ist eines der wenigen Länder, in denen man nicht nur Weißbrot bekommt. Sehr schmackhaft und leicht zuzubereiten sind auch Pierogi, das sind Teigtaschen aus Nudel- oder Kartoffelteig, die mit verschiedenen Füllungen von süß bis salzig angeboten werden. Sie müssen nur noch in Wasser ein paar Minuten erhitzt oder wahlweise angebraten werden.

In den meisten, auch kleinen, Orten gibt es Lebensmittelgeschäfte (Sklep). In stark touristisch genutzten Gebieten (z.B. Masuren) können diese außerhalb der Hochsaison auch noch geschlossen sein. Skleps schließen meist um 17 Uhr, in Städten um 18 Uhr. In größeren Dörfern und in jeder Stadt gibt es jedoch Läden der Ketten "Żabka" oder "Małpka Ekspress", die täglich von 6 bis 23 Uhr geöffnet haben. Supermärkte in Großstädten sind mitunter rund um die Uhr geöffnet (Ausnahme: Ostersonntag und Allerheiligen).

Es wird empfohlen, das Wasser aus Wasserhähnen nicht als reines Trinkwasser zu verwenden, sondern lieber Wasserflaschen zu kaufen.

Unterkunft

Recht weit verbreitet sind Angebote an Zimmern (pokój). Die Werbung "noclegi" meint "Nachtlager", was eine Zeltwiese, ein einfaches Zimmer im Haus o. ä. sein kann und in jedem Fall preiswert ist.

Campingplätze sind vorhanden, können aber, obwohl auf Karten eingezeichnet, manchmal auch gar nicht mehr vorhanden oder verlegt worden sein.

Regionen

Literatur

Karten

Reiseführer

Weblinks

Radreise-Forum

Externe Links